November 2023 Mamis

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Geschrieben von Ninchen321 am 16.03.2023, 21:02 Uhr

Jammerpost

Ich muss mich grad mal ausk…

Ich hatte letztes Jahr eine Fehlgeburt und die ganze Familie und Arbeit wusste damals von meiner Schwangerschaft wegen BV.

Ein Arbeitskollege versuchte mit seiner Frau ebenfalls ein Kind zu bekommen und er konnte sich nicht für mich freuen, als er erfahren hat, dass ich schwanger bin, weil seine Frau es noch nicht war. Mittlerweile ist seine Frau im 7. Monat.

Nach der FG habe ich wieder die Arbeit angefangen und eine andere Kollegin hat mir ein Gespräch gedrückt, wie leid ihr das ja tut und das sie das selbst auch erlebt hat. Wenige Tage später eröffnet sie, dass sie im 3. Monat schwanger ist. Ich kam mir dabei irgendwie so veräppelt vor. Es tat einfach weh.

Heute dann teilt mir meine Oma freudig mit, dass sie Uroma wird und mein Cousin mit 20 Jahren Vater wird.

Und so sehr ich mich für sie alle freuen würde, ich kanns grad nicht.
Ich bin zwar grad frisch schwanger, aber kanns noch gar nicht genießen, weil ich große Angst vor einer erneuten FG habe.

Kommenden Sonntag wäre der Entbindungstermin für mein Sternchen und ich bin einfach traurig, dass ich meine Oma nun nicht zur Uroma machen konnte.
Dass ich ihr auch noch nicht sagen kann, dass sie nun zweifache Uroma wird.
Und irgendwie hätte ich ihr diese Ehre gerne zu teil werden lassen. Nun machts die 2 vom anderen Enkel.

Und vor allem fühlt es sich alles so nach einem Wettrennen an.

Ich weiß, diese Gedanken sind vielleicht kindisch. Aber es belastet mich gerade im Moment so, weil ich das Gefühl habe alles um mich rum wird grad schwanger und bekommt ein gesundes Baby, während ich Tag für Tag bange und immer wieder ne neue Hiobsbotschaft erhalte.

So, das musste mal raus.

Danke fürs Zuhören :)

 
2 Antworten:

Re: Jammerpost

Antwort von Jetova3010, 7. SSW am 17.03.2023, 5:33 Uhr

Guten Morgen liebe Ninchen,

deinen Beitrag habe ich gerade, bei einer Tasse Tee getrunken und musste ein paar Tränchen verdrücken, weil es mir genauso erging wie dir.
Kurz zu meiner Geschichte bzw. meiner Reise.

Im April 2020 haben mein Partner und ich und entschieden gehabt, dass ich die Pille absetze, die Pillenpackung aber noch bis zum Ende nehme dh das war dann bis Ende Juni 2021.
Danach haben wir es aktiv probiert.
In dieser Zeit, habe ich mich in sämtlichen Gruppen ua bei Facebook einquartiert und habe mich eingelesen, jedoch dort eine junge Frau kennengelernt, die den gleichen ÜZ und sogar den gleichen Zyklus hatte. Wir tauschten Nummern aus und verstanden und gut, zumal wir auch in der Nähe wohnten.

Wir wurden fast zeitgleich schwanger, nur endete leider meine erste SSW in einer ELSS.
Ich wurde also das allererste Mal mit Gefühlen konfrontiert, die ich nicht kannte. Ich war nie ein missgünstiger Mensch, aber in dem Moment tat es weh.

Wir haben uns dann aber trotzdem zum allerersten Mal getroffen, sie einen Bauchansatz und ich zu diesem Zeitpunkt völlig in meiner Gefühlswelt gefangen. Im Nachhinein betrachtet, habe ich gute Mine zum bösen Spiel gemacht. Ich wurde netterweise auf ihre Babyparty eingeladen, dies lehnte ich aber ab.
Und der Kontakt brach ab. Bis heute haben wir uns zwar noch überall also WhatsApp usw. Haben zwischendurch auch mal geschrieben aber man merkt einfach das die Luft raus ist.

Dann hatte ich ja selbst erst einmal mit meinem Schicksalsschlag zu kämpfen, kämpfte mich also zurück ins Leben und mejn Partner und ich fingen Anfang 2022 wieder an mit dem Probieren.

Monat für Monat tat sich nichts.
Dann blieb im August meine Periode aus, hatte zudem mit Corona zukämpfen und doch fühlte es sich nicht richtig an.
Tage später habe ich so unheimliche Bauchschmerzen bekommen, dass ich nicht mehr richtig mich strecken konnte, ab ins Krankenhaus, Diagnose: ELSS wieder auf der gleichen Seite mit Blut im Bauchraum. -> Not OP mit Entnahme meines linken Eileiters.
Wieder musste ich mit den Gefühlen klar kommen wieder schwirrte mir die Frage in den Kopf „Warum ich?“
Zwei Wochen oder so später, werde ich von der Schwester meines Partners mit Bildern zu bombardiert, sie ist schwanger, nach einmaligem Versuch.
Mir ist der Boden unter den Füßen gezogen worden.
Um die Sache nun wirklich etwas zu verkürzen, ging es mit hier zum
Allerersten Mal wirklich schlecht, Tagelang durchgeweint und und und ich war eifersüchtig und hatte die gleichen Gedanken wie du sie hast. Dennoch kam ich irgendwie klar doch es flossen in dieser Zeit soviele Tränen vor allem dann, wenn in der Familiengruppe Bilder und Videos geschickt wurden.

Die Krönung kam dann aber Anfang Februar diesen Jahres.
Eine Freundin, die ich lange kenne, möchte mich sehen und irgendwas hatte ich im Gefühl, dass da was nicht stimmt.
So war‘s auch.
Auch sie erzählte mir, dass sie nun schwanger sei.
Ich habe irgendwie dieses Treffen meistern können und bin dann nachhause gefahren und zuhause nervlich zusammen gebrochen.
Und da hat es klick gemacht, dass ich Hilfe benötige.
Ich habe das Privileg in einem Krankenhaus zu arbeiten und dort an eine Beratungsstelle zu kommen, wo ich dann eine Woche später schon einen Termin hatte.
Ergebnis: Es sind sind die Tatsachen, dass die Leute um einen herum schwanger werden, man freut sich für sie, das sagt man auch, dennoch erinnert es uns an unsere eigene Geschichte die dummerweise verletztend geendet hat.
Das was ich in diesen bisherigen 3 Sitzungen gelernt habe ist KOMMUNIKATION! Und das eine offene! Sprech das an, was dich stört, es wird dir keiner Böse dein bei deiner Geschichte. Sie wissen doch davon. Kommuniziere offen, dass du dich freust, das gerade aber einfach nicht hören kannst weil es dich verletzt.
Das gleiche habe ich auch gemacht & mir geht es zu 90% besser.
Nun bin ich selbst auch schwanger und ich glaube ganz fest daran, dass ich mir selbst, mit der offenen Kommunikation meinen verdreckten, steinigen Weg frei geräumt habe, weil ich meine Gefühle offen kommuniziert habe.
Und ein wichtiger Aspekt den ich von meiner Therapeutin auch vermittelt bekomme habe war, dass ich diese Gedanken rund um meiner Familie haben darf, sie offen zu lasse, dass ich es um es mal nett zu formulieren „blöd finde“.
Diese Gedanken sind nur in deinem
Kopf.

Ich wünsche dir hiermit alles alles gute und ich hoffe, dass ich dir durch meine Geschichte zeigen konnte, dass du mit diesen Gedanken NICHT alleine bist! ganz viel Liebe!

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Re: Jammerpost

Antwort von Ninchen321, 6. SSW am 17.03.2023, 9:01 Uhr

Vielen Dank!
Ich habe Gänsehaut bekommen, als ich Deine Geschichte gelesen habe.

Tatsächlich ist mir bewusst, dass diese Leute nichts für meinen Verlust können und sicher auch keine Boshaftigkeit dahinter steckt.

Diese Frage „warum ich?“ kommt natürlich häufig. Aber man wird keine Antwort finden.
Das ist diese Wut, die in den Moment entsteht und man nicht weiß, wohin damit. Aber diese Wut habe ich nicht auf die anderen, sondern auf mich bzw auf das (nennen wir es mal) Schicksal.

Jetzt habe ich eine Nacht drüber geschlafen und es geht mir heute auch schon besser.

Ich kenne mich selbst so auch nicht.

Mich hat gestern wohn auch die Aussage „Dein Cousin wird Vater.“ gefolgt von „wie siehts bei dir aus?“ getriggert.

Klar, die Schwangerschaft ist da und ich habe allen Grund mich zu freuen.

Letztendlich kann ich mich erst freuen, wenn ich weiß, dass mit dem Baby alles in Ordnung ist und das Herzchen schlägt. Das ist keine Garantie, aber ein wichtiger Meilenstein.

Ich wünsche Dir auch alles Gute

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