zurück| Geschrieben von Indigo86, 7. SSW am 08.06.2016, 12:13 Uhr |
ich sag mal Hallo
Ich denke, ich gehöre jetzt wohl hier dazu, auch wenn ich es noch immer nicht ganz glauben kann.
Nach erster Überraschung, bissl Freude, viel Angst und großen Zweifeln glaube ich jetzt auch hier bleiben zu wollen ;-)
Habe vor ca 2,5 Wochen positiv getestet.
Arzttermin hatte ich letzten Freitag. Sie konnte tatsächlich die ss bestätigen. Herzschlag war leider noch keiner zu sehen. Da warte ich jetzt auf nächsten Montag, da habe ich den nächsten Termin.
Ich stell mich auch noch kurz vor, plane ja noch etwas Zeit mit euch zu verbringen ;-)
Bin 29. War vor ca 2 Jahren hier schonmal in einer tollen Monatsgruppe mit der wir noch immer schreiben. Habe eine Tochter, geb Nov 2014. Wird also knapp über 2 sein wenn das Geschwisterchen kommt.
Sie ist ein total aufgeweckter Sonnenschein. Aber leider lief bei ihr doch vieles schief. Das hat mich auch recht lang daran gehindert mir Kind zwei wirklich zu überlegen. Es wurde etwas besser, aber jetzt wo ich schwanger bin (auch wenn ich es noch immer nicht ganz glauben kann, weil es eigentlich nicht funktionieren kann) kommt doch mehr Angst wie gehofft.
Ach ja, ssw rate ich jetzt mal. Mal sehen was der Arzt dann Montag festlegt.
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Re: ich sag mal Hallo
Antwort von Fieselschweifling, 10. SSW am 08.06.2016, 13:53 Uhr
Hallo und herzlich Willkommen! Was lief denn schief? In der Schwangerschaft oder bei der Geburt? Ist jetzt alles in Ordnung?
Re: ich sag mal Hallo
Antwort von Maikäferchen2012, 10. SSW am 08.06.2016, 14:04 Uhr
Herzlichen Glückwunsch und willkommen :)
die unschöne Geschichte :-( bitte nicht lesen, wenn man keine nicht schönen Berichte mag
Antwort von Indigo86 am 08.06.2016, 15:10 Uhr
SS war soweit ok. Aber beim Organscreening wurde ein Herzfehler festgestellt. Da gab es dann ständig ändernde Diagnosen, viel hin und her. Zusätzliche Softmarker und Verdacht auf Gendefekt. Fruchtwasserpunktion mit ewigem Warten und unmöglicher Kommunikation, weiterem Nachtesten. Wochenlanges überlegen und außeinandersetzen mit einem Spätabbruch usw. Gendefekt wars zum Glück nicht, Herzfehler blieb. Der wurde von nur ganz leicht und das macht nichts und repariert sich von selber zu vielleicht sehr schwerer Fehler, zu doch eher leicht vor der Geburt. Danach war er dann doch nicht ganz so leicht wie direkt vor der Geburt erwartet. Mit OP wurde dann doch noch kürzer gewartet wie geplant und schließlich doch recht früh mit 3 Monaten, ein am ende als schwerer Herzfehler eingestufter Fehler operiert.
Nach/bei der OP lief auch vieles nicht wie geplant. Zuerst hat alles super ausgesehen, aber ab ca 3 Tage danach lief irgendwie nichts mehr nach plan und wir waren mit Blutungen, Drainagen usw viel länger im KH. Heim sind wir nach gefühlter Ewigkeit mit einer Magensonde und Spezialdiät (also ab 3 Monaten nichts mehr mit Stillen und nur noch monatelanges schmerzhaftes und nervenzehrendes Abpumpen - habe bis 1 Jahr durchgehalten, 2 Monate gespendet, 3 Monate volle Menge und dann noch zusätzlich zur Ersatzmilch. würde das im nachhinein aber nicht mehr so machen. Muttermilch ist gut, kann aber nicht so wichtig sein. Täglich mehrere h an der Pumpe wo man sich nicht ums Kind kümmern kann, den ganzen Alltag nach der Pumperei planen)
Die Magensonde blieb viel länger wie erwartet. Hatte den Effekt, dass mein Kind das Schlucken verlernt hatte. Zusätzlich von einem arzt zum anderen, Ergotherapie, Physio, Craniio, ... Kind das trotz der Ernährungssonde nichts zugenommen hat und sich zunehmend davon immer mehr übergeben hat.
Angst nach der OP ob sich der Lungenhochdruck bessert. Sie hat nur noch geschwitzt und gehechelt.
Aber langsam wurde es besser. Irgendwann konnte man die Sonde selber legen, dann wurde man sie doch noch los, Arzttermine wurden langsam weniger, sie hat bewegungsmäßig plötzlich alles aufgeholt und die meisten überholt und ist jetzt eigentlich (bis auf weiteres für den Moment) soweit fit. Wir hoffen es hält.
Die Geburt selber lief auch nicht optimal, eher alles andere als das. Chaos im Krankenhaus. Ärzte die einem Angst machen, sich dann keiner um einen kümmert, jeder was anderes sagt und man dann entscheiden soll. Sie einen dann nach 2 Tagen, großteils am Gang, wartend auf die ach so dringende Einleitung, aus dem Krankenhaus mit Kinderkardiologie in ein anderes verlegen wollen. Mit viel Kampf und völlig erschöpft konnte ich dann bleiben und es wurde eingeleitet. Kind mit rauf und runter rasenden Herztönen, Ärzte mit falschen Entscheidungen und der ungeplante KS. Dabei wollte ich unbedingt nach der Geburt mich sofort entlassen lassen und mit meinem Kind auf die andere Station wechseln :-(
Trotz großer Angst, Spinalanästhesie und wach beim KS. Weil ich mein Kind unbedingt sehen wollte. Kind da, so angehoben, dass nur mein Mann sie gesehen hat über dem hohen Tuch das vor mir gespannt war und sofort weg mit ihr. Keiner kam mit einer Info wie es ihr geht. Zunähen ewig. Übel und übergeben (weil mir Arzt vorher noch erklärt hatte ich muss unbedingt trinken, vielleicht hilft es dem Kind). Gefühl dabei zu ersticken. MIr gings total mies.
anästhesie hat zu früh aufgehört zu wirken, aber da kann man nichts mehr nachgeben weil kein zugang gelegt ist sondern nur einmalig was gegeben wird. Dann war ich endlich fertig und draußen. Mein Mann ist zu unserem Kind und wieder kam ewig niemand. Noch immer wusste ich nicht wie es ihr geht.
Die nächsten tage total mühsam. Kind auf anderer station. die ersten 2 Tage wurde ich mit Rollstuhl zu ihr gefahren. Dann selber zu fuß. Da ich aber kaum mobil war bin ich meist gleich ohne Pause dort geblieben. Den ganzen Tag direkt nach dem KS auf einem harten Plastiksessel. Führte zu ewig langen Narbenschmerzen nach der OP. Mir gings ziemlich lange ziemlich schlecht. Schmerzen an der Narbe hatte ich über ein halbes Jahr. War schon ziemlich am verzweifeln...
Tut leid dass das jetzt so lang geworden ist
Rdie unschöne Geschichte:-(bitte nicht lesen, wenn man keine nicht schönen Berichte mag
Antwort von Fieselschweifling, 10. SSW am 08.06.2016, 16:28 Uhr
Ohje, da habt Ihr ja auch schon einiges durch. Zum Glück ist alles gut ausgegangen. Ich habe auch eine krasse Geschichte über meine erste Schwangerschaft, die ich hier auch noch nicht erzählt habe, um niemand Angst zu machen - aber so wie Du es jetzt mit der Überschrift gemacht hast, ist es ja optimal. Ich drücke Dir die Daumen, dass diesmal alles gut geht!
Re: Rdie unschöne Geschichte:-(bitte nicht lesen, wenn man keine nicht schönen Berichte mag
Antwort von Indigo86 am 08.06.2016, 16:36 Uhr
darf ich fragen wie es bei dir war?
Unsere Geschichte - bitte nicht lesen, wenn man keine unschönen Berichte mag
Antwort von Fieselschweifling, 10. SSW am 08.06.2016, 22:41 Uhr
Ich versuche es möglichst kurz zusammenzufassen.
Vorweg - ich habe einen ganz tollen, süßen Sohn und bin sehr froh, dass ich ihn habe.
Nach vier Jahren Kinderwunsch und mehreren erfolglosen künstlichen Befruchtungen wurde ich Anfang 2013 doch noch auf natürlichem Wege schwanger. Erst war immer alles super, bis zum großen US in der 21.SSW. Da wurde festgestellt, dass mein Sohn Spina bifida und Hydrocephalus hat. Nach vielen Zweifeln haben wir uns für unseren Sohn entschieden und ließen ihn 1,5 Wochen später noch im Mutterleib am offenen Rücken operieren. Dannach musste ich dann im Krankenhaus bleiben. Durch die OP kam er leider 3 Monate zu früh zur Welt und nach der Geburt wurde auch noch ein schwerer Herzfehler festgestellt, der vorher in den unzähligen US Untersuchungen nicht gesehen wurde. Ein Gentest zeigte dann, dass er an einer Deflation 22q11, auch DiGeorge Syndrom leidet.
Nach der Geburt folgte ein sechsmonatiger Krankenhausaufenthalt und seitdem 12 Operationen. Es war eine sehr schlimme Zeit mit vielen Auf und Abs, aber mittlerweile hat er sich ganz gut entwickelt. Er kann mit einem Rollator laufen und auch schon ganz gut sprechen- natürlich nicht altersgemäß, aber wir sind zufrieden. Man wächst da rein und mit seinen Aufgaben.
Mein Mann und ich haben uns testen lassen - wir sind nicht genetisch vorbelastet. Es war Zufall. Aber trotzdem habe ich große Angst, dass wieder etwas nicht stimmt. Wir werden auch alle möglichen Untersuchungen machen lassen.
Re: ich sag mal Hallo
Antwort von Schnecki2014 am 09.06.2016, 8:52 Uhr
Wahnsinn! Da habt ihr beide aber einiges hinter euch. Und ich dachte, bei mir hat das Schicksal zugeschlagen. Toll, dass ihr es trotz allem nochmal positiv angeht.
Re: Unsere Geschichte - bitte nicht lesen, wenn man keine unschönen Berichte mag
Antwort von Indigo86 am 09.06.2016, 11:38 Uhr
Oje, da hattet ihr es echt nicht leicht.
Das DiGeorge Syndrom war auch bei uns die vermutung. Zum Glück hat es sich nicht bestätigt.
War es eigentlich klar für euch, dass ihr das Kind bekommt?
Wolltet ihr immer schon ein zweites? Hat euch Nr 1 nicht ins Grübeln gebracht ob die Entscheidung für ein zweites Kind gut ist?
Wie gehst du mit deiner angst um?
Ich weiß nicht was mir eigentlich mehr Angst macht. Aber ein guter Teil ist sicher die Geburtserfahrung an sich, nach der es mir lange schlecht ging.
Re: Unsere Geschichte - bitte nicht lesen, wenn man keine unschönen Berichte mag
Antwort von Fieselschweifling, 10. SSW am 09.06.2016, 14:08 Uhr
Wir haben uns die Entscheidung für unseren Sohn nicht leicht gemacht. Die lange Kinderwunschzeit hat sicher auch dazu beigetragen, ihn zu bekommen.
Nach der Geburt war ein zweites Kind erstmal kein Thema. Jetzt ist unser Sohn fast drei und es klappt alles sehr gut. Es wäre sicher schön für ihn ein gesundes Geschwisterchen zu haben. Ich hoffe sehr, dass dieser Wunsch in Erfüllung geht. Am 04.07. haben wir den Termin für das Ersttrimesterscreening.
Re: ich sag mal Hallo
Antwort von Fieselschweifling, 10. SSW am 09.06.2016, 14:11 Uhr
Danke Dir! Du hast Dich also getraut es zu lesen. Ich hoffe, es macht nicht zu vielen Angst, bzw. es lesen wirklich nur die, die damit umgehen können.
Re: ich sag mal Hallo
Antwort von allmountain, 11. SSW am 09.06.2016, 23:17 Uhr
Ich finde es sehr beeindruckend wie positiv und stark du mit deiner Erfahrung umgehst! Ganz großen Respekt von mir!
Mein erster Sohn wird im September auch 3. Er ist gesund.
Allerdings war seine Geburt für mich, als auch für meinen Mann sehr traumatisch. Und die ersten 6-7 Monate danach waren sehr belastend für uns.
Kurz: durch PDA Wehenschwäche, Geburtstillstand, dann Wehentropf (PDA wirkte nach 6-7 Std nicht mehr), und schließlich Dammschnitt, Saugglocke, Kristeller Handgriff und am Ende noch manuelle Plazentalösung und Ausschabung; fühlte mich wie auf einer Schlachtbank, selbst als mir das Kind zum Bonding auf die Brust gelegt wurde, war ich so fertig, dass ich nur noch sterben wollte. Nach einer Woche gings, auf eigenen Wunsch hin, nach Hause. Ich konnte jedoch kaum laufen vor Schmerzen. Daher zweimal ins MRT mit anschließender Krankengymnastik. Wurde nicht besser, dann OP wg Leistenbruch, immernoch nicht besser. Wieder MRT mit Diagnose Symphysenlockerung. Und dann 8 Wochen Bettruhe.
Mir ging es körperlich (und seelisch) also sehr sehr schlecht und der kleine Mann hat obendrein noch sehr viel geschrien und kaum geschlafen.
Bis heute empfinde ich seine Geburt und die Monate danach als die schlimmsten in meinem Leben :(
Wir haben sehr lange gebraucht um überhaupt an ein zweites Kind zu denken. Aber jetzt freuen wir uns und hoffen, das diesmal alles anders wird.
Ich drücke uns allen feste die Daumen!!!
Re: ich sag mal Hallo
Antwort von Fieselschweifling, 11. SSW am 10.06.2016, 7:41 Uhr
Ohje, solche traumatischen Geburtserlebnisse finde ich immer ganz schrecklich. Ich hatte durch die Umständen begründet einen Kaiserschnitt und werde auch bei der nächsten Geburt einen haben müssen, da meine Gebärmutter längs geschnitten werden musste und man danach keine Wehen mehr haben darf.
Denkst Du jetzt auch über einen Kaiserschnitt nach?
Ja, ich wünsche uns auch allen viel Glück!
Re: ich sag mal Hallo
Antwort von allmountain, 11. SSW am 10.06.2016, 9:33 Uhr
Nach der Geburt habe ich immer gesagt, sollten wir jemals noch ein Kind bekommen, wird das auf jeden Fall ein Kaiserschnitt.
Aber jetzt wo es quasi absehbar wird, habe ich doch Zweifel und Ängste vor einer Sectio.
mhmm. Ein bisschen Zeit ist ja noch ;)
