Eure ehrliche Meinung

Hey ihr Lieben,

ich muss euch mal was erzählen und würde mich über eure ehrliche Meinung freuen.

Unserem Kleinen geht es momentan echt nicht gut, er zahnt wie verrückt, hat Schmerzen, kreischt extrem viel, wacht nachts auf und kann stundenlang vor Schmerzen nicht einschlafen. Auch tagsüber kann ich ihn quasi gar nicht ablegen, er verweigert außer der Trage alles. Kinderwagen wird schnell zusammen geschrien, Autofahren wird sofort mit Schreien quittiert etc.
Seit 3 Tagen ist es wirklich übel geworden, vor allem zieht er sich auch ständig am Ohr und kreischt heftig beim Windel Wechsel und heute ist mir aufgefallen, dass er beim Pipi machen angefangen hat schlimm zu weinen.

Wie könnte es anders sein?! Die Kinderärztin ist seit heute im Urlaub, also bei der Vertretung angerufen.
Mein Mann hat momentan Urlaub und auch er hat gesagt, wir sollten unbedingt zum Kinderarzt.
Wir also hin, ich mit dem Kleinen rein, mein Mann musste draußen warten.

Erstmal ewig gewartet, okay klar, waren ja auch dazwischen geschoben.
Er hat bei mir auf dem Arm immer wieder geweint bis er vor Erschöpfung eingeschlafen ist und nach 3 Minuten Schlafzeit kommt der Arzt rein und schaut ihn an (der Kleine ist gerade aufgewacht durchs reinkommen und war total benebelt) : "Ja, der hat ja nichts. Na magst mich anlächeln?"
Mein Schatz hat immer noch, logischerweise, total perplex reagiert und nichts gemacht.

Also dann Untersuchung, ich erzähle ihm.
Der Arzt hat seinen Penis untersucht, keine Rötung also alles gut.
In die Ohren reingeschaut, da hat mein Kleiner angefangen zu schreien. Aber anscheinend auch alles okay.

Das wars mit der körperlichen Untersuchung.

Daraufhin meinte er, ich solle mich setzen.
Und er hat mir 5 Minuten lang erklärt, dass ich daran Schuld sei, dass unser Sohn weint.
Da ich ihn gleich hochnehme, wenn er schreit und so nicht lernt sich selbst zu regulieren. Das ja mein Alltag nach ihm ausgerichtet sei und er deswegen gar nicht weiß, dass er auch mal zurück stecken muss.
Es gebe keine Zahnungsschmerzen, denn Mütter mit 5 Kindern kämen nie und sagten ihr Baby habe Schmerzen beim zahnen. Das liegt an der Aufmerksamkeit die ich ihm schenken würde.

Ich hab ihn dann auf die Schmerzepisoden in der Nacht angesprochen, das würde an meiner Unruhe liegen (ich schlafe um halb drei morgens und liege nicht beunruhigt neben meinem Baby... Das hat er überhört).

Dieser Arzt hat weder meinen Sohn noch mich zuvor gesehen und ich war einfach nur überrumpelt und bin dann total geknickt raus.
Mein Mann hat sich furchtbar aufgeregt und ich solle mir ja nichts einreden lassen.
Aber irgendwie sitzt es doch.
Letztens meinte jemand, ob ich ein High Need Baby hätte und ich hatte mir auch schon mal darüber Gedanken gemacht.
Bin ich jetzt echt Schuld dass es meinem Schatz so schlecht geht?

Einerseits denke ich, so ein Quatsch. Andererseits habe ich halt doch jetzt diese Befürchtung, dass ich ihn erst zu so einem herausfordernden Baby gemacht habe.

Meinem Mann und mir ist eine Bedürfnisorientierte Erziehung sehr wichtig. Also nie schreien lassen, ihm viel Nähe geben durch tragen, wenn er mich braucht um zu schlafen dann ist das in Ordnung, etc.
Und ja, mein Alltag ist teilweise auf ihn ausgerichtet. Ich bin in Elternzeit, habe hier kaum Kontakt, da wir erst letztes Jahr hierher gezogen sind, Familie weiter weg.

Wie macht ihr das? Oder denkt ihr das auch? Was sind eure Erfahrungen?

Wir fahren morgen in die Kinderklinik zum abklären, geht ihm nämlich noch nicht besser.

Liebe Grüße