Februar 2018 Mamis

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Geschrieben von Glaseule, 38. SSW am 01.02.2018, 0:09 Uhr

Ein einziges Wort...

... kann so viel ausmachen! Ich war heute tatsächlich noch in der anderen Klinik und habe mich dort angemeldet. Nachdem ich gefragt hatte, ob es nicht trotzdem eine Möglichkeit gibt, obwohl ich mit meiner Überweisung zur Geburtsplanung schon in Klinik Nr. 1 war, haben sie nicht nur den Termin aufrechterhalten, sondern mir sogar statt des ursprünglichen einen ganz am Ende der Sprechstunde gegeben, bei dem ich mehr Zeit hatte, mit dem Oberarzt meine Erfahrungen, Ängste und Befürchtungen zu besprechen.

Diesem Arzt habe ich von meinem Erlebnis beim KS erzählt, das mich bis heute in meinen Nächten nicht loslässt und seit Monaten einen großen Teil meiner Panik beim Gedanken an die bevorstehende Entbindung macht: ich hatte das Gefühl, zu ersticken (wohl weil die Spinalanästhesie zu hoch gestiegen ist), und der Anästhesist hat einfach nur gesagt: "Nein, das würde ich hier auf den Geräten sehen", sich nicht weiter drum gekümmert und mich, die wirklich Todesangst hatte, (weiter) einfach wie einen Gegenstand behandelt, der nach Möglichkeit halt still und unauffällig an seinem Platz liegenbleiben soll. Daraufhin meinte der Arzt heute: "Ja, das war ein Arschloch" und erklärte mir dann, dass die Sauerstoffsättigung, die der Anästhesist wohl meinte, völlig irrelevant sei, wenn ein Patient so empfinde und wie der Anästhesist normalerweise hätte reagieren sollen.

Mir ist dieser Satz den ganzen Tag nicht mehr aus dem Kopf gegangen, und ich hab mich plötzlich so erleichtert gefühlt, und meine Angst war plötzlich so viel kleiner. Ich weiß gar nicht, was da passiert ist, aber seit heute abend verspüre ich sogar zum ersten Mal wirklich sowas wie Vorfreude und Neugier auf unseren kleinen Sohn. Als sei da ganz plötzlich irgendwas geheilt oder zurechtgerückt oder so, oder irgendeine Tür offen, die vorher zu war oder andersrum, keine Ahnung. Auf jeden Fall total erstaunlich und schön und beeindruckend. Ich hoffe so sehr, dass diese Erleichterung bleibt. Und dass ich bei der Entbindung tatsächlich auch auf Menschen treffe, die sich so verständnisvoll und zugewandt verhalten. Das hat so gut getan!

Musste ich einfach mal loswerden.

 
6 Antworten:

Re: Ein einziges Wort...

Antwort von Menixe am 01.02.2018, 2:07 Uhr

Ach das freut mich sehr! Kann mir gut vorstellen, dass das gut getan hat. Der Arzt hat deine Ängste verstanden und du weißt nun, dass du dort doch nicht nur eine Nummer bist sondern sie auf deine Gefühle eingehen. Der Anästhesist war scheinbar wirklich ein Arschloch, jemand mit Ängsten so abzufertigen ist wirklich grässlich. Kein Wunder, dass du danach traumatisiert warst - vor allem wenn keiner darauf eingeht, was da schief gelaufen ist. Freut mich sehr, dass der Oberarzt das jetzt wenigstens ein Stück weit nachgeholt hat! Und dass nun, wo die Angst ein bisschen kleiner ist, endlich sowas wie Vorfreude durchblitzen kann, freut mich besonders!!

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Re: Ein einziges Wort...

Antwort von Hannah79, 13. SSW am 01.02.2018, 2:53 Uhr

Hallo Glaseule,

puh, das glaube ich dir sofort! Ich reagiere auch sehr empfindlich auf das Verhalten der anderen und mir würde ein solches Verständnis auch sofort eine ganz enorme Erleichterung bringen. Aber auch dass sie dich dann direkt ans Ende der Sprechstunde gelegt haben ist mehr als beeindruckend. Ich ziehe mal kurz um und will da auch entbinden
Deine Angst war ja ganz real bei dem KS, da kann man nicht einfach sagen, nö, die Geräte sagen aber was anderes. Diese Angst muss ja durch irgendetwas entstanden sein und kann man als Anästhesist nicht einfach negieren. Dass die Spinale zu hochsteigt habe ich auch noch nicht gehört. Das ist gruselig. Ich dachte bisher das sei wegen der Lagerung und der vena cava so gewesen bei dir. Aber ja, es gibt eben alles mögliche...
Wirst du denn dort entbinden? Blöderweise ist es ja immer etwas davon abhängig an wen man vor Ort gerät. Der Fisch stinkt allerdings nicht selten vom Kopf her und wenn der Oberarzt dort diese Einstellung vertritt hat das ganz sicher Auswirkungen auf das gesamte Betriebsklima. Ach das wäre wunderbar wenn diesmal alles anders läuft! Es muss ein überwältigendes Gefühl gewesen sein sich plötzlich auf deinen kleinen Sohn zu freuen....

Ich freue mich sehr, dass du so ein außergewöhnlich gutes Gespräch hattest! Und es macht mir irgendwie Mut es auch offensiver anzugehen.

Liebe Grüße,
Hannah

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Re: Ein einziges Wort...

Antwort von Pippi_Lotte am 01.02.2018, 8:26 Uhr

Ich fühle da irgendwie grade sehr mit dir. Aber einfach nur weil mir das so nah geht, dass du jetzt soetwas wie Vorfreude auf den Kleinen empfindest. Das freut mich so sehr für dich!

Und ich kann das super gut verstehen, dass es man sich da noch mal ganz anders fühlt, wenn ein Arzt einem die Bestätigung gibt, dass da damals etwas extrem beschissen abgelaufen ist. Das ist einfach eine ganz andere Bestätigung und wirft noch mal alle Zweifel von Bord. Die Erfahrung hatte ich vor ein paar Jahren machen dürfen, als ich von zwei verschiedenen Ärzten erfahren habe, dass an mir eine OP durchgeführt wurde, die man auch hätte besser machen können oder sogar verhindern. Irgendwie gab mir das die Bestätigung, dass ich nicht ganz auf den Kopf gefallen bin und mein Verstand bei dem Thema noch nicht ganz durchgedreht ist :D

Und dein Gespräch mit dem Arzt gestern wird bestimmt nicht nur jetzt was in dir verändert haben, sondern dir auch für die Zukunft ganz viel geben.
Das ist ganz viel Wert!
Ich freu mich so :)

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Re: Ein einziges Wort...

Antwort von Blüte am 01.02.2018, 10:08 Uhr

Mega, was so ein Wort "Arschloch" so bewirken kann :D
Denke, es tut tatsächlich gut, wenn mal die Dinge beim Namen genannt werden, und wenn das sogar jemand 'von außen' so sieht...
Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude! ;) lass sie dir nicht nehmen, bald hast du dein Wunder im Arm und wirst entschädigt für alles erlebte/gefühlte. LG!

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Re: Ein einziges Wort...

Antwort von Glaseule am 01.02.2018, 11:27 Uhr

Danke Euch, Ihr seid echt lieb!

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Re: Ein einziges Wort...

Antwort von Himbeere90 am 01.02.2018, 19:38 Uhr

Das ist doch schön!

Ich kann nur berichten, dass es mir vor zwei Jahren auch so erging! Mir wollte keiner glauben, aber ich habe schlecht Luft bekommen. Danach sagte eine Ärztin auch zu mir, dass die Anästhesie wohl zu stark war und hoch gestiegen ist. In dem Moment oder rückblickend hilft es einem dann nicht viel, wenn man nicht ernst genommen wird.

Wünsche alles Gute für die Geburt!

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