Doch mal loswerden...

...weils mir irgendwie so schwer auf der Seele liegt.

Heute war ich in Tübingen zum Narkosegespräch und parallel haben wir meinen Stiefpa mit zu einer Untersuchung dort genommen.Er leidet an einer schweren, unheilbaren Krankheit.
Als wir ihn abgeholt haben kam der Arzt zu mir und sagte "Sie sind die Tochter..?"...völlig perplex sagte ich ja- berichtigte mich aber dann in "Stieftochter".
Ob ich kurz 5 Minuten Zeit hätte- er wollte mit mir reden!
Wieso mit mir?!?!
Was in den kommenden 5 Minuten passierte lässt mich nicht mehr los :(
Der Arzt sagte mir dass die beiden das Ausmaß der Krankheit ev. nicht sehen/nicht sehen wollen.....ja meine Mutter klammert sich an Strohhalme und hofft immer noch irgendwann aufzuwachen.
In der kommenden Zeit werden Entscheidungen zu treffen sein inwieweit er lebenserhaltende/lebensverlängernde/unterstützende Maßnahmen annehmen möchte- ggf. sollten Vorkehrungen getroffen werden.
Auf meine Frage wie lange sagte er- max. 1 Jahr noch- eher weniger.
Ich hab es geahnt, ich hab es aus dem Netz rausgelesen..aber so "peng" ins Gesicht...
Als ich rauskam saß mein Pa im Rollstuhl- ganz zuammengekümmert, meine Mutter mit angsterfülltem Gesicht und beide haben mich angeschaut als müsste ich ihnen die Todesnachricht überbringen....
und ich sagte nichts...
nur dass er mir ein paar Dinge erklärt hat.

Auf den 1 1/2 Stunden Rückfahrt hab ich kaum ein Wort gesprochen. Es tat weh...
warum musste ausgerechnet ich in diesem Moment dort ankommen, warum muss ich offen mit ihnen sprechen....warum ich....für mich ist es mindestens genauso schwer.

Zu Hause hat er so oft geweint....und ich seh ihn an und spüre nur die "Prognose" in jedem mm meines Körpers.Es tut weh...

Warum musste man mir das sagen...
Warum muss ich das jetzt mit mir rumtragen?

traurige Grüße