zurück| Geschrieben von Emily25 am 04.01.2010, 12:07 Uhr |
Milchsorte wechseln?
Hallo,
habe eine ähnliche Frage wie unten:
wir geben seit 3 Monaten Hipp Pre HA Plus zusätzlich, weil meine Mumi lieder nicht mehr reichte.
Das geht ganz schön ins Geld. Wir machen auch abends deb Miclhbrei mit Pre, weil er allergiegefährdet ist.
Könnten wir die Sorte einfach mal wechseln? Oder gar auf 1er umsteigen?
Was soll das mit der 1er außer dass sie länger sättigt, weil Stärke enthalten ist? Wenn mehr Stärke drin ist, reduziert sich dann der Nährstoffgehalt?
danke!
Emmy
Beitrag beantwortenRe: Milchsorte wechseln?
Antwort von Morgen am 06.01.2010, 19:32 Uhr
Hallo Emmy,
also mit den Milcharten kenn ich mich nicht so gut aus, aber wenn du noch teilweise stillst, dann koenntest du ein paar Tricks versuchen, deine eigene Milchproduktion wieder anzukurbeln. Das ginge ueberhaupt nicht ins Geld.
Mein Gedankengang dabei ist dass wenn du Milchersatz gibst, weil du Sorge hast zu wenig Milch zu haben, dann ist das kontraproduktiv! Und im Grunde genau das, was sich die Pulvermilchindustrie wuenscht. Je mehr andere Nahrung du gibst, desto weniger Milch wird dein Koerper produzieren. Und desto mehr musst du Geld ausgeben um den Ersatz zu kaufen. Die Milchproduktion erfolgt nach dem Motto Angebot und Nachfrage. Je oefter du dein Kind anlegst und stillst, desto mehr Milch wird produziert. Je oefter du Ersatz gibst, desto weniger wird produziert. Und selbst wenn dein Kind sehr lange an der Brust ist und du das Gefuehl hast, dass keine Milch mehr drin ist, dann stimmt das so nicht ganz, da die Brust nie wirklich leer ist, sondern staendig nachgeliefert wird. Die Brust ist nicht wie eine Flasche, die erst voll und dann leer ist. Sie ist mehr wie eine Fabrik, in der nach Bedarf produziert wird. Wenn das Lager voll ist (keine Milch weggetrunken wird), dann produzieren die Arbeiter (Milchdruesen) langsam. Wenn das Lager sich leert (gestillt wird), dann laeuft die Produktion wieder an. Wenn das Lager ganz leer ist, dann laeuft die Produktion auf Hochtouren und es wird sofort ohne Umweg durchs Lager ausgeliefert (ans stillende Kind). Es bringt daher zum Beispiel garnichts, laenger zwischen dem STillen zu warten damit sich mehr Milch "ansammelt", im Gegenteil, das sagt den Milchdruesen nur, dass nichts gebraucht wird. Oefter anlegen dagegen sagt ihnen: Mehr produzieren.
Auch ist es fuer Stillkinder total normal, selbst nach einer laengeren Mahlzeit noch mal einen "Nachtisch" zu wollen, manchmal schon nach wenigen Minuten. Es ist auch normal und kein Zeichen von zu wenig Milch, wenn das Kind Phasen hat, in denen es "Marathon trinkt" oder in "Clustern", also mehrmals hintereinander in relativ kurzen Abstaenden.
Die Milchproduktion kannst du also ankurbeln indem du dein Kind so oft wie moeglich anlegst und zwischendrin nichts anderes gibst. Das verlangen die Kinder auch manchmal von alleine, zum Beispiel waehrend Wachstumsschueben, das wird dann oft als Milchmangel interpretiert. Ist es zunaechst auch, aber das Kind behebt diesen Mangel durch haufiges Saugen an der Brust und binnen ca 48 Stunden produzieren die Brueste mehr. Um dies zu unterstuetzen, kannst du auch Fenchel/Kuemmel/Anis Tee trinken, Karamalz oder alkoholfreies Bier helfen auch wahnsinnig gut fuer mehr Milch und besseren Milchflussreflex.
Ich weiss, das ist jetzt viel und vielleicht interessiert dich das alles ueberhaupt nicht, da du ja eine Frage zu Milchsorten hattest. Aber wenn du noch am STillen interessiert bist, dann koennte fachkundige Hilfe vor Ort eine gute Idee sein und dir dabei helfen, deine Milchproduktion wieder anzukurbeln. Echte Menschen mit Erfahrung in einer Stillgruppe etwa, wie die La LEche Liga, oder eine international zertifizierte Stillberaterin sind durch nix zu ersetzen.
Das Stillforum auf dieser Seite ist auch sehr gut.
Alles Liebe, Stefanie
Re: Milchsorte wechseln?
Antwort von Emily25 am 11.01.2010, 10:18 Uhr
Hey Stefanie,
vielen Dank für deine riesen Mühe.
Ich bin auch Stillfan, wollte immer 6 Monate stillen, aber es hat einfach nach 4 Monaten nicht mehr (ausreichend) geklapt. Mein Kleiner wurde immer dünner und dünner. Er hat an Gewicht wirklich verloren.
Ich hatte dann Kontakt mit einer Stillberaterin, habe das ganze Programm durch: stündlich anlegen, Stilltee, Malzbier etc. Und das über längere Zeit. Es brachte einfach keinen Erfolg. Ich musste täglich wiegen und ihr das Gewicht telefonisch mitteilen, aber es brachte einfach nix! Ich weiß echt nicht, warum. )-:
Letztlich riet mir die Stillberaterin (!!!) zum Zufüttern.
Ich weiß, dass die uns zur Zeug verkaufen wollen, das mit der Mumi niemals mithalten kann. Ich hab bei der ersten Flasche, die ich meinem Sohn geben musste, echt geheult...
Aber in diesem Fall war es echt das beste. Ich steh voll hinter der Entscheidung.
Und damit ich der Industrie nicht noch mehr Geld in den Rachen schmeiße, naja und weils viel besser schmeckt, koch in zumindest den Brei selber!
Vielen Dank nochmal für deine Mühe! Du hast inhaltlich vollkommen Recht und genau das, was du vorgeschlagen hast, habe ich getan.
Liebe Grüße!
Emily
(Mit Jonathan, 7 Monate)
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