zurück| Geschrieben von sojamama am 14.10.2013, 11:06 Uhr |
wenn ich schwimmen kann, krieg ich was Großes....???
Fragte mein Sohn vor einigen Wochen meinen Mann. Mein Sohn ist 4, er wird bald 5.
Mein Mann antwortete einfach mal mit "ja". Hat ihm also was Großes versprochen. Unser Kind hat aber auch schon genau gewusst, was er will und uns den Playmobil Katalog vorgelegt .....
Nun hat mein Sohn trainiert und sich bemüht und alles mögliche, war voller Eifer dabei und es ist nun auch soweit. Er kann schwimmen, nicht schön, vor allem mehr unter als über Wasser, aber gute Bewegungen und teilweise bleibt der Kopf oben.
Nun hat er gestern also voller Freude die bei e... ersteigerte Ritterburg mit Drachen bekommen. Er hat sich sooo sehr gefreut, er war sprachlos. Hat uns immer wieder umarmt, geküsst und gestreichelt, den ganzen Nachmittag und abend. Er war hin und weg von seinem "Verdienst". So sehr hat er sich noch nie gefreut.
Nun hatte ich aber im Vorfeld Differenzen mit meinem Mann. Ich war der Meinung, das wäre 1. übertrieben und 2. völliger Quatsch fürs Schwimmen lernen eine Belohnung auszusetzen.
Wie seht Ihr das? Gibt es das bei Euch?
Es soll auch bei uns eine Ausnahme bleiben. Mein Mann meinte nur, er war ja fast etwas überrumpelt von unserem Sohn. Ein kleiner Verdienst, eine Anerkennung oder so ist ja gut und schön, aber das war etwas viel.
Unsere Große hat damals als Geschenk zum Seepferdchen auch was bekommen, ich glaub ein Schlitten war es, den sie sich auch sehnlichst gewünscht hatte.
Ich bin immer etwas unschlüssig. Einerseits finde ich Anerkennung und Belohnung, Verdienst gut, es spornt ja auch irgendwie an.
Andererseits kann es nicht für jede Kleinigkeit ein Geschenk geben.
Wie handhabt Ihr das?
melli
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Re: "wenn ich schwimmen kann, krieg ich was Großes....???"
Antwort von denkerstirn am 14.10.2013, 11:15 Uhr
Zuerst: schön das er es gelernt hat- an der Technik kann man ja feilen, die wenigsten schwimmen gleich supertoll;-) Das DAS ist erstmal wichtig wie ich finde.
Und NEIN hier wird es nix fürs Seepferdchen geben- ach doch klar, das Abzeichen. Was aber schlicht und einfach daran liegt, dass wir einige Kinder unterschiedlichen Alters haben und es für die beiden Größten am wichtigsten ist, schwimmen zu können. Wer mit Papa segeln gehen möchte, muss schwimmen können- auch wenns Schwimmwesten gibt. Die Größte hat es innerhalb rekordverdächtigen 8 Einheiten gekonnt, die andere Große braucht nun schon die 2.Runde a 10 Einheiten.
Nun dein Mann hat warum auch immer die Absprache mit eurem Sohnemann gemacht und sich daran auch gehalten, was ich völlig okay finde und das Wichtigste, dein Sohn freut sich auch über das Geschenk.
Wenn dir das weniger gefällt, sprich es doch nochmal in Ruhe mit deinem Mann an für die Zukunft, denn Sportabzeichen jeglicher Art kommen ja immer und immer wieder;-)
Re: "wenn ich schwimmen kann, krieg ich was Großes....???"
Antwort von mf4 am 14.10.2013, 11:31 Uhr
Ich finds durchaus okay als Ansporn was zu versprechen und als Lob etwas zu schenken. Hier wäre es aber sicher kleiner ausgefallen.
Für alles gibts kein Geschenk aber ich denke Schwimmenlernen ist schon eins wert, zumal in dem Alter schon.
nun, SO groß war es auch nicht geplant....
Antwort von sojamama am 14.10.2013, 11:43 Uhr
Mein Mann dachte an eine Kleinigkeit... mein Sohn an eine "Großigkeit"... er wollte eine Burg. Mein Mann war einverstanden, dachte aber eine, kleine, feine Burg aus Holz oder so, wie früher halt.
MEin Sohn hingegen hat sich den Playmobilkatalog genommen und sich eine ausgesucht...
Nun, klare Absprachen in Form und Größe wären wohl besser gewesen. Aber egal, preislich war die Burg ein Schnäppchen, jetzt ist sie eben da.
Und ja, er hat sich sehr angestrengt. Bereits im Urlaub im Sommer hat er im seichten Meerwasser geübt, für sich allein. Dann daheim in der Badewanne so gut es ging. Und eben immer wieder im Schwimmbad.
Vor allem auch, weil Papa jetzt erstmal für etliche Wochen oder Monate ausfällt. Aufgrund einer großen Hüft-OP wird er erstmal nicht schwimmen gehen können...
melli
Re: "wenn ich schwimmen kann, krieg ich was Großes....???"
Antwort von Pamo am 14.10.2013, 11:44 Uhr
Wieso denn nicht? Er hat gefragt, ein Ja gehört, geackert und geschuftet und seine Belohnung bekommen. Das ist eine Geschichte zwischen deinem Sohn und seinem Vater, da würde ich mich nicht einmischen solange das Spielzeug nicht etwas ist, das ich insgesamt nicht gutheiße (bei euch ist das aber nicht der Fall wie mir scheint).
Es wird ganz sicher nicht so werden, dass er sich nie wieder bemühen wird wenn keine Belohnung versprochen wird.
Re: "wenn ich schwimmen kann, krieg ich was Großes....???"
Antwort von Strudelteigteilchen am 14.10.2013, 12:12 Uhr
Ist eine Ritterburg wirklich "größer" als ein Schlitten? Inwiefern? Preislich? Vom Volumen her? Vom Spaßfaktor her? Und wer empfindet es so? Ihr? Du? Das Kind?
Naja, ich finde es an sich OK...
Antwort von MM am 14.10.2013, 12:30 Uhr
... eine besondere Leistung auch mit etwas Besonderen anzuerkennen - aber halt nicht bei jeder Kleinigkeit. Die Frage ist, wie "besonders" das Schwimmenlernen nun war.... Wenn z.B. ein Kind etwas lange trainiert hat und es ihm nicht gerade leichtfiel und es dann doch die Hürde überwindet (z.B. die Schwimmprüfung zu machen etc.), würde ich das schon auch "besonders" honorieren.
Wobei - etwas "Grosse" muss nicht immer etwas Teures sein - manchmal wünschen sich Kinder auch z.B. einfach einen gemeinsamen Ausflug, Radtour oder so, "nur die Mama/der Papa und ich"... etc.
In eurer Situation hätte ich wohl klar(er) definiert, was "Schwimmenlernen" heisst bzw. was er erfüllen muss - wieviel und wie schwimmen. Z.B. "wenn du das Seepferdchen schaffst" (bzw. die entsprechende Leistung, auch ohne Bademeister)
Wobei meiner Meinung nach (angelehnt an das, was auch unsere Schwimmschule hier sagt) kann man beim Seepferdchen (25 m irgendwie zurücklegen, Schwimmstil total egal) noch nicht von wirklichem "Schwimmenkönnen" sprechen. Es ist sozusagen der erste Schritt vom Nichtschwimmer zum Schwimmer, aber um wirkliche Schwimmenkönnen nachzuweisen, müssten sie eigentlich 50 m am Stück zurücklegen (hier beim schwimmschuleninternen Schwimmabzeichen so), + das Tauchen und der Sprung.
In diesem Sinne können Kinder meist erst irgendwann knapp vor der Einschulung schwimmen. OK, es mag Ausnahmen geben, ich spreche eher von der Regel...
Mit so "grossen" Sachen wie einer Playmobilburg wären wir wohl generell eher zurückhaltend, das sind bei uns eher typische Geschenke zu Weihnachten oder zum Geburtstag.
Re: "wenn ich schwimmen kann, krieg ich was Großes....???"
Antwort von Zafon am 14.10.2013, 13:30 Uhr
Wir sind noch nicht soweit ;), aber wir möchten ungern, dass unsere Tochter lernt, dass sie für Leistungen Geschenke erhält - der Umkehrschluß ist auf Dauer fatal.
Wenn sie später z.B. ein gutes Zeugnis erhält und die Großeltern wollen unbedingt etwas schenken, wollen wir z.B. keinen zeitlich Zusammenhang. Die Großeltern können gern in der ersten Ferienwoche etwas schenken, womit sie sich (als Erklärung fürs Geschenk) in den Ferien mit Freude die Zeit vertreiben kann.
Wenn das Geschwister für dieselbe/ähnliche Leistung etwas geschenkt bekommen hat, kann man mE keine Unterschiede machen (sofern es den Kindern bewusst ist).
Und Versprechen müssen natürlich immer eingehalten werden - deshalb war das "Ja" Deines Mannes bindend ;)
Re: "wenn ich schwimmen kann, krieg ich was Großes....???"
Antwort von Häsle am 14.10.2013, 13:59 Uhr
Ich sehe das locker. Meine Tochter bringt auch Leistungen ohne versprochene Belohnung, obwohl sie auch schon dafür belohnt wurde. Kinder können durchaus lernen, dass es mal eine Belohnung gibt und mal nicht. Aber wenn man etwas verspricht, muss man es auch halten.
Ich nehme an, dein Mann hat bei der Aktion etwas gelernt und denkt beim nächsten Mal mehr nach.
Re: "wenn ich schwimmen kann, krieg ich was Großes....???"
Antwort von anja1166 am 14.10.2013, 17:48 Uhr
sieh es locker ...
Dein Kleiner hat noch keine Vorstellung davon, was wirklich teuer ist. Er hat sich für seine Übungen und Anstrengungen was Großes gewünscht. Als meine in dem Alter waren, wären eine Ritterburg, ein Plüschtier oder ein Strauß Luftballons alle "groß" gewesen. Ich finds jetzt nicht schlimm, dass er die Burg bekommen hat.
Ihr werdet euch sicher nicht bei jeder Gelegenheit in solche Unkosten stürzen und das wird der Junior auch begreifen.
(Da du ja gefragt hast: Bei uns waren die Belohnungen fürs Seepferdchen und Bronze/Silber ein großer Eisbecher im Eiscafe neben dem Schwimmbad, das hat sich quasi als Ritual eingebürgert - und ist kostenmäßig überschaubar. Belohnungen finanzieller Art gibt es hier i.d.R. keine, aber die Großeltern dürfen ruhig die Noten auf dem Zeugnis mit Geld belohnen, das find ich nicht schlimm. )
Re: "wenn ich schwimmen kann, krieg ich was Großes....???"
Antwort von binesonnenschein am 14.10.2013, 20:08 Uhr
Doch, durchaus. Ich finde eine gute Leistung kann auch belohnt werden. Über die "Größe" kann man sich unterhalten, aber wenn die Ritterburg sein Herzenswunsch war und er sich total gefreut hat, dann ist es doch für alle super gelaufen!
Ich glaube deine Angst ist, dass die nächste Leistung eine noch größere Belohnung erfordert und dass es dann irgendwann aus dem Ruder läuft. Das ist doch aber eure Sache die Geschenke oder Belohnungen zu bestimmen und dann gibt's halt für das nächste Mal "nur" ein Eis. Ist doch auch toll und was "Großes"!
Re: "wenn ich schwimmen kann, krieg ich was Großes....???"
Antwort von glückskinder am 15.10.2013, 13:07 Uhr
Du schreibst selbst, dass er mehr unter als über Wasser schwimmt. Ich hätte auf das Seepferdchen bestanden, wenn ich ihm schon etwas Großes in Aussicht gestellt hätte.
Meine Kinder haben nichts bekommen.
Re: "wenn ich schwimmen kann, krieg ich was Großes....???"
Antwort von kaempferin am 15.10.2013, 15:02 Uhr
Also ich finde nicht, dass Ihr irgendwas falsch gemacht habt.
Und wenn sich jemand - wie Euer Sohn - sich für irgendetwas (wofür auch immer; bei Eurem Sohn war es das Schwimmen(lernen) - ganz doll anstrengt bzw. angestrengt hat, dann soll sie oder er auch mal etwas "Großes" und "Besonderes" bekommen. Warum denn auch NICHT?! Und schließlich würden WIR (Erwachsenen) uns EBENFALLS darüber freuen, wenn wir uns für irgendetwas besonders angestrengt haben (und uns dieses auch schlussendlich gelungen ist) - und dann etwas Tolles und "ganz Besonderes" dafür bekämen! Oder... ?!
"Andererseits kann es nicht für jede Kleinigkeit ein Geschenk geben."
Das ist ja wohl sonnenklar. Denn sonst ist es ja dann auch irgendwann soweit, dass das Jungvolk wirklich für JEDE Kleinigkeit und für JEDEN noch so kleinen Handgriff (wie helfen beim Tisch decken und - abräumen, Müll mit runter nehmen... usw... usf... ) die Hand aufhält. Und das kann es ja nicht sein.
Aber das, was Euer Sohn vollbracht hat, ist ja wirklich nicht irgendeine "Kleinigkeit", sondern schon eine "Großigkeit"! Und wenn er Euch für Euer tolles Geschenk schon die ganze Zeit umarmt, gestreichelt und geküsst hat, ist das doch schon eine tolle und großartige Sache - und da müsst Ihr doch auch als Eltern "eigentlich" ganz gerührt sein!
"Nun hatte ich aber im Vorfeld Differenzen mit meinem Mann. Ich war der Meinung, das wäre 1. übertrieben und 2. völliger Quatsch fürs Schwimmen lernen eine Belohnung auszusetzen."
Sehe ich ein bisschen anders als Du... ich finde es NICHT übertrieben! Und solange Ihr Eure Kinder nicht - wie Du schon schreibst - für jede Kleinigkeit mords belohnt, ist doch alles gut.
Noch etwas zu diesem Thema, was zum einen nicht sooo ganz hierher passt, aber zum andern halt doch total: Ich erinnere mich noch, dass, als ich so ca. 15 war, meine Mutter und mein Stiefvater mal eine Auseinandersetzung hatten: Mein Stiefvater hat seinerzeit nämlich mal eines Samstag morgens, als wir alle zusammen frühstückten, den Tisch gedeckt - und damit nicht genug - er hatte auch etliche Brötchen beim Bäcker besorgt. Muss dazu sagen, dass dies schon recht selten vorkam. Ich hatte dann total begeistert angemerkt: "Oooh, wie toll - Brötchen!!!" Und meine Mutter hat nichts dazu gesagt - weder zu den Brötchen noch zu dem eigens von meinem Stiefvater gedeckten Tisch. Darüber war mein Stiefvater total enttäuscht und beleidigt und hat sich darüber beschwert. Darauf meine Mutter: "Wer bedankt sich denn bei MIR? - Ich decke JEDEN Tag den Tisch!" Und mein Stiefvater; ich hätte mich wenigstens für die Brötchen bedankt - und darauf meine Mutter: "ICH brauche doch keine Brötchen!"
Ich finde, dass da jeder - als meine Mutter und mein Stiefvater - "recht" und "unrecht" hatten: Meine Mutter, weil mein Stiefvater wirklich selten den Tisch deckte und Brötchen holte - und SIE tatsächlich jeden Tag den Tisch deckte - und mein Stiefvater, der uns einfach eine Freude machen wollte.
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