Rund um die Erziehung

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Geschrieben von RoryG am 05.02.2012, 14:13 Uhr

Wer erzieht denn hier die Kinder/das Kind anti-autoritär?

Bitte mal Eure Erfahrungen mit dieser Erziehungsmethode, vllt. sind ja auch Mütter dabei, wo die Kinder schon so 4 Jahre oder älter sind. Vielen Dank! Rory

 
33 Antworten:

Re: Wer erzieht denn hier die Kinder/das Kind anti-autoritär?

Antwort von Savanna2 am 05.02.2012, 14:16 Uhr

Hallo

was genau verstehst du darunter?

Lg

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Re: Wer erzieht denn hier die Kinder/das Kind anti-autoritär?

Antwort von fsw am 05.02.2012, 15:46 Uhr

...dass das Kind machen kann,was es möchte-ohne Konsequenz,ohne Erziehung.Viel Spass und gutes Gelingen.Dies tut keinem Kind wohl.

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@fsw

Antwort von Tathogo am 05.02.2012, 16:47 Uhr

"...dass das Kind machen kann,was es möchte-ohne Konsequenz,ohne Erziehung"

Du hast keine Ahnung-bitte informiere dich doch erst mal bevor du so einen Müll schreibst.

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wenn das Kind machen kann, was es will

Antwort von Kuscheling am 05.02.2012, 16:49 Uhr

dann ist das Laissez-Faire und hat wenig mit anti-autoritärer Erziehung zu tun.

Und je nachdem, was man unter "ohne Erziehung" versteht, muss das nicht zwangsläufig dem Kind unwohl tun.

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Re: Wer erzieht denn hier die Kinder/das Kind anti-autoritär?

Antwort von Tathogo am 05.02.2012, 16:49 Uhr

Was genau verstehst DU denn unter antiautoritär-dies müsste man erst mal klären...und was genau ist denn dein "Anliegen"

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Re: Wer erzieht denn hier die Kinder/das Kind anti-autoritär?

Antwort von jori am 05.02.2012, 19:16 Uhr

Hm. Eine Definition wäre echt gut!

Meine Kinder dürfen "alles", solange es ...

... in unseren Tagesablauf passt (der megastreng ist, da wir beide arbeiten, die Kinder jeder noch eine Sportart haben, usw.)
... niemandem weh tut, ob nun mit Worten oder Taten, überhaupt: kein schlechtes Benehmen ist
... nicht gefährlich ist (was ja bei kleinen Kindern nicht erst auf der Straße, sondern auch im Haushalt beginnt....)
... in einem ökologischen/ ökonomischen Rahmen bleibt (sprich: Gerne mal mit Wasser experimentieren, aber in Maßen!!!! auch mal ein Buch (für mich: "Lebensmittel!" oder ein Hörspiel zwischendrin, aber nix mit Überhäufung und "wunschlos glücklich"... ;-0)

In diesem (wirklich eher KLEINEN!!!!!!!!!!) Rahmen, der dann noch bleibt, würde ich mich tatsächlich als "anti-autoritär" bezeichnen, sprich ich kann gut auch mal 5e grade sein, sie Dinge mitentscheiden und uns als Familie ein "Team" sein lassen. Wir fahren ganz Gut damit. Und ja, das ältere Kind ist schon über 5. Beide unkompliziert und sozial in Kiga und co.

Hilft dir das weiter????

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Re: Wer erzieht denn hier die Kinder/das Kind anti-autoritär?

Antwort von Loraley am 05.02.2012, 19:45 Uhr

Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich gar nicht so ganz genau weiß was antiautoritär eigentlich bedeutet.
Wenn es heißt, daß Kinder ohne Zwänge erzogen werden, Mitspracherecht in der Familie haben und keine tumben Konsequenzen erdulden müssen, dann denke ich, daß ich meine Kinder antiautoritär erziehe.
Ich denke aber, daß der Begriff der " antiautoritären Erziehung" veraltet ist, denn absolute Autoritaten gab es vor 100 oder vielleicht auch noch vor 50 Jahren.
Gibt es demokratische Erziehung?
Würde mich echt interessieren, wie man das heute nennt.

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Re: Wer erzieht denn hier die Kinder/das Kind anti-autoritär?

Antwort von desire am 06.02.2012, 6:20 Uhr

ja die gibt es.
Wir praktizieren hier die Demokratie.
Allerdings auch in leicht abgeschwächter Form denn ALLES wirklich alles kannst du einfach nicht mit Kindern entscheiden.
Allerdings haben unsere Kinder viel Mitspracherecht.
Laissez faire IST die antiautoritäre Erziehung...übersetzt heisst es "lass sie machen"......was man davon hält..naja...es geht einfach in die Hose wenn man KEINE Ahnung davon hat. Genauso das Nichterziehen dass so in "Mode" gekommen ist.
Wenn man keine Ahnung hat wie man etwas umsetzen soll dann soll man ev. sich erst schlau machen bevor man mit seinen Kindern Experimente macht.

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@desire

Antwort von Kuscheling am 06.02.2012, 6:45 Uhr

Nein, es ist nicht das Gleiche und wer seine Kinder anti-autoritär erzieht, lässt sie nicht einfach machen.
Wenn man keine Ahnung hat, worüber überhaupt diskutiert wird, dann soll man sich eventuell erst schlau machen, bevor man sich an der Diskussion beteiligt.
Es geht übrigens ebenfalls einfach in die Hose, wenn man seine Kinder demokratisch erzieht und davon keine Ahnung hat.
Und wenn man Ahnung hat, entwickeln sich auch nicht erzogene Kinder zu wunderbaren Menschen.

LG
Maja (bekennend nicht erziehend)

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Re: @desire

Antwort von desire am 06.02.2012, 7:00 Uhr

na wenn du eh Ahnung hast davon warum ziehst du dir den Schuh dann an?

Es gibt leider viel zuviele die ihre Kinder einfach "nichterziehen" und denken sie wären etwas Besseres weil sie ja achso sehr fähig sind etwas ganz Besonderes zu machen und überhaupt nichts drüber lesen müssten und die Kinder dann eine wahre Katastrophe sind.

Hast du recht dass sich die beiden oben genannten Erziehungsstile unterscheiden das geb ich zu. Allerdings wird das auch oft verwechselt....ebenso grade von mir.
Allerdings sein Kind in einem bestimmten Stil erziehen wollen und DANN keine Ahnung haben davon...naja.

Wenn du dein Kind gut "nichterziehst" so dass niemand anders Schaden dran nimmt dann ist es ja okay!
Andere können es einfach nicht und wandeln das nicht erziehen in lass sie machen um und das hat Folgen.

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Kuscheling

Antwort von anbin39 am 06.02.2012, 7:30 Uhr

Nichterziehung gibt es nicht. Das Kind ist Dein Spiegel. Mit jeder Aktion wird es geprägt. Mit jeder Reaktion wird es geprägt. Mit jedem Wort das an das Kind gerichtet wird wird es geprägt. Mit jeder Laune wird es geprägt. Das Kind nimmt Deine Art und Charakter als Vorbild für seine Entwicklung. Somit wird es in eine bestimmte Richtung gezogen.

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Anbin, ich denke da hast du recht...(+ noch etwas)

Antwort von MM am 06.02.2012, 7:57 Uhr

... - in dem Sinne ist "Nichterziehung" wirklich eine Illusion.

Und - nochmal von einem anderen Aspekt gesehen - neulich hab ich einen recht interessanten Zeitungsartikel gelesen, den ich durchaus nachdenkenswert fand ("leider" auf Tschechisch):

Und zwar, dass das Problem gar nicht so sehr sei, WIE man erzieht (von klaren negativen Extremen abgesehen), sondern eher, OB überhaupt!
Die Autorin meinte damit aber offensichhtlich NICHT "Nichterziehung" im Sinne von Kuscheling hier, sondern eher ein Desinteresse, keine-Zeit-haben/nehmen, Inkonsequenz, ein bequemes Einfachmachenlassen... (denn man will ja keine Konflikte mit dem eigenen Kind, ist ja zu stressig und anstrengend, nicht wahr?) usw., bei dem die Kinder kein wirkliches Interesse der Eltern an dem spüren, was es macht. DAS bezeichnete sie als das Hauptproblem der heutigen Zeit - dass man merkt, den Kindern hat sich einfach niemand wirklich gewidmet, hat ihnen nicht (v.a. durch Vorbildwirkung) etwas an Sozialverhalten, Rücksicht etc. beigebracht - und DAS würde sich in der Schule, aber auch sonst in der Gesellschaft bemerkbar machen. UNd dass es vor DIESEM Hintergrund gar nicht sooo relevant ist, wie streng oder weniger streng jemand erzieht - sofern er/sie es überhaupt tut!
Ich denke in vielem hat sie recht... Nur so als Diskussionsanstoss vielleicht.

Und zum AP - ich denke man sollte konkretisieren, was damit gemeint ist - "antiautoritäre Erziehung"???
Ich denke gerade in Deutschland erziehen heute viele sowieso recht wenig autoritär, sind sehr auf Dialog und Konsens mit dem Kind bedacht... - von daher ist es doch eigentlich fast normal(?). Hier in Tschechien ist die Erziehung teilweise wohl etwas strenger, aber "autoritär"? Das kann man so auch nicht sagen...

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Jori, du hast das ganz gut beschrieben...

Antwort von MM am 06.02.2012, 7:59 Uhr

... finde ich. So ähnlich sehen und machen wir das auch.
Aber wie das nu heisst - keine Ahnung... ;-)

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Re: Kuscheling

Antwort von Kuscheling am 06.02.2012, 8:49 Uhr

Das unterschreibe ich im Prinzip voll.

Ich schrieb ja oben "je nachdem was man unter "ohne Erziehung" versteht".

Dass, was du schreibst, fällt nicht unter mein Verständnis von Erziehung. (da habe ich es mir jetzt ganz einfach gemacht)

Ich wende halt bewusst keine der gängigen(?) Erziehungsmethoden (Belohnung, Strafe, logische Konsequenzen, Bestechung, Drohung, Ignorieren von unerwünschten Verhalten) an, um das Verhalten meiner Kinder kurz- oder langfristig zu beeinflussen und zu verändern. Ich bin mir natürlich bewusst, dass ich dafür andere Methoden habe, aber gleichzeitig ziemlich sicher, dass ein Außenstehender oder z.B. Desire mich als nicht-erziehend bezeichnen würden. Leider lässt sich das nicht so einfach in eine Klammer unter den Namen schreiben.

LG
Maja (anders erziehend)

PS: Das "große" Kind ist erst 3,5 Jahre, mein "Experiment" kann also noch in die Hose gehen...

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Re: Kuscheling

Antwort von Sternspinne am 06.02.2012, 9:07 Uhr

Was du beschreibst ist eine normale Beeinflussung der Menschen und der Kinder im Besonderen untereinander.

Aber ich denke mit Erziehung ist eher das bewusste Beeinflussen der Kinder mit einem gesetzen Ziel gemeint.

Insofern erziehe ich auch eher "nicht", weil ich es in dieser Form für fast künstlich halte.

Und ich habe mich schon gar nicht im Vorfeld für eine bestimmte Methode entschieden, sondern ich bin so authentisch wie möglich mit meinen "normalen" ethischen Grundlagen. Für mich ist Kinderhaben eine Art Beziehungsarbeit mit besonderen Voraussetzungen, nämlich, dass ich die Verantwortung für die kleinen und später grösseren Wesen habe. Aber das zwischenmenschliche Verhalten ist das einer besonderen Beziehung zwischen Menschen und nicht einer "erziehenden" und einer "gezogenen" Person.

Das schreit nach einem BESTSELLER!!
Juchu, ich werde reich und berühmt!

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Re: @desire

Antwort von Kuscheling am 06.02.2012, 9:09 Uhr

Ich laufe ganz gerne barfuß, habe aber ein Problem damit, wenn hier Sachen von vorherein schlecht gemacht werden, die es per se nicht sind.

Es gibt leider viel zu viele die ihre Kinder einfach "nichterziehen" und denken sie wären etwas Besseres weil sie ja achso sehr fähig sind etwas ganz Besonderes zu machen und überhaupt nichts drüber lesen müssten und die Kinder dann eine wahre Katastrophe sind. Ist das so?
Gibt es nicht mindestens ebenso viele, die ihre Kinder einfach "erziehen" und denken sie wären etwas Besseres, weil sie ja achso sehr fähig sind, und überhaupt nichts drüber lesen müssten, und die Kinder sind dann eine wahre Katastrophe?

Ich jedenfalls kenne Eltern (erziehend und "nicht" erziehend), die sich bemühen, hinterfragen,informieren und achtsam mit ihren Kindern umgehen und am Ende das haben, was man wohl als "gut" erzogen bezeichnen würde.
Ich kenne Eltern, die sich genauso bemühen, hinterfragen, informieren und achtsam mit den Kindern umgehen (vielleicht sogar noch mehr) und trotzdem ein "schwieriges" Kind haben.
Und ich kenne Eltern, die ahnungslos drauflos erziehen (und dabei weder anti-autoritär, noch nicht erziehend sind) - die haben dann die sog. unGEzogenen Kinder, die du im Hinterkopf hast

LG
Maja

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@Sternspinne

Antwort von Kuscheling am 06.02.2012, 9:13 Uhr

Tut mir ja leid für deinen Kontostand, aber der Herr Juul war schneller:

http://www.amazon.de/Aus-Erziehung-wird-Beziehung-Authentische/dp/3451055333

LG
Maja

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Laissez faire geht auch in die Hose wenn man sich schlau macht...............

Antwort von Charlie+Lola am 06.02.2012, 9:56 Uhr

ich kenne jemanden der komplett nach "Lehrbuch" erzogen wurde.
Er ist ein toller Mensch, keine Frage.............aber hat auch seeeeeeeehr viele Probleme.

Ich denke wie immer macht es der goldene Mittelweg.
Ein Kind muß auch nicht soviel entscheiden, es sollte den Kopf frei haben für seine wichtigen Dinge...............es sollte Kind sein dürfen.
Genauso muß ich mich als Mutter mit einem Kleinkind nicht dadrüber streiten ob nun zwei Riegel Schoki oder 3, da kann ich auch mal ein Auge zudrücken und das Kind sich durchsetzen lassen.................lg

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Re: Habe ein Beispiel... (Achtung, lang)

Antwort von Bonniebee am 06.02.2012, 10:21 Uhr

Ich habe eine Freundin, die ihr Kind vollständig anti-autoritär erzieht. Das ist spannend, wenn man es von außen anschaut, mich interessiert das sehr. Ich beobachte das Mädchen jetzt seit 7 Jahren (ab dem 6. Lebensjahr). Ein paar Beispiele im Alltag: Das Mädchen darf sich buntes "Slimy" kaufen und es im Wohnzimmer an die Decke und die Wände klatschen, wo es jedesmal Farbflecken hinterlässt. Die Mutter schaut zu und sagt nichts. Das Mädchen sieht an der Wand ein Foto von sich, das die Mutter aufgehängt hat, das ihm aber nicht gefällt. Es reißt das Foto aus dem Rahmen, knüllt es zusammen und wirft es weg. Das Mädchen läuft auf dem Esstisch und auf den Arbeitsflächen der Küche herum. Es leckt die Glastür des Wohnzimmers im Beisein von Besuch von oben bis unten ab. Es möchte mit einer Freundin (meiner Tochter) ins Freibad gehen, aber nach 10 Minuten fällt ihm dort ein, dass es doch nicht schwimmen wollte, und es ruft an, weil es gefälligst sofort wieder abgeholt werden will. Das Mädchen hat neue, teure Lederstiefel. Es steigt damit ins Wasser eines Bachs, obwohl die Mutter gebeten hatte, das nicht zu tun.

Ein paar Dinge fallen mir jedes Mal auf, wenn ich dort zu Besuch bin: Das Mädchen hat extreme Stimmungsschwankungen. Sein Verhalten ist zudem nicht altersgerecht, sondern passt zu einem viel jüngeren Kind. Es ist jetzt fast 13, verhält sich aber teilweise eher wie ein Kindergartenkind. Das muss nicht unbedingt ein Problem sein, könnte man jetzt denken. Doch es wird dadurch eines, dass das Mädchen sich auch bei anderen Leuten und in der Schule so grenzenlos verhält wie zu Hause. Es hat wenige Freundinnen, weil es auch bei diesen rücksichtslos herumsaut, Dinge kaputt macht (oder auch wegnimmt) und einen Humor hat, den andere Kinder nicht verstehen.

Zum Beispiel hat sie kürzlich einem Klassenkameraden die knöpfbare Kapuze vom Kopf gerissen und aus dem Fenster des Busses geworden, das sie extra dafür aufgeklappt hat. Die Kapuze war weg, die Eltern des Jungen wollten Ersatz. Das Mädchen sagte, das sei doch nur Spaß gewesen. So etwas passiert ständig, dauernd rufen andere Eltern bei meiner Freundin an und möchten Schäden ersetzt haben. Das Mädchen ärgert andere Kinder auch körperlich (tritt sie ausdauernd in die Hacken) und erklärt, wenn diese sich beschweren, das sei doch "nur Spaß". Auf diese Weise wurde sie auch meine Tochter als Freundin los.

Was aber eigentlich viel schlimmer ist: Das Mädchen wirkt zutiefst unzufrieden und unglücklich - obwohl es alles darf und das Meiste, was es möchte, auch gekauft bekommt, denn die Eltern sind finanziell gut gestellt. Es schwindelt zu viel für sein Alter und erfindet so abstruse Geschichten, das sogar andere Kinder sich schon abwenden und einen Vogel zeigen. Es spürt, dass es schlecht ankommt bei anderen Kindern, weiß aber vermutlich nicht, warum. Darum erfindet es reiche, einflussreiche "Onkel", die Millionäre sind, um Anerkennung zu bekommen. Doch das funktioniert nicht. Das Mädchen kennt zu Hause keine Grenzen und hat daher kein sozial verträgliches Benehmen lernen können.

Sie ist außerdem auffallend undankbar, freut sich z. B. null, wenn die Großeltern ihm ein Geschenk mitbringen, es macht das Päckchen nicht einmal auf. Es sagt oft, seine Großeltern seien "Scheiße" (die erlauben ihm nämlich bei sich zu Hause nicht alles), obwohl sie sich sehr um das Kind bemühen und es wirklich lieben und verwöhnen. Auf Klassenfahrten musste das Mädel schon vorzeitig abgeholt werden, weil es so grenzenlos und verhaltensauffällig war, dass es einfach nicht mehr ging. Es boykottierte die Unternehmungen der Gruppe.

Ich bin mit der Mutter des Mädchens befreundet. Sie erzählte mir, dass sie selbst zu autoritär erzogen wurde. Sie möchte es besser machen, was man verstehen kann. Sie möchte ihrer Tochter eine glückliche Kindheit ermöglichen. Leider geht der Schuss nach hinten los. Die wirklich komplett anti-autoritäre Erziehung (wie Neill sie gemeint hat) bewährt sich im Alltag nicht. Das Mädchen ist nicht nur sichtlich unglücklich, sondern seit einiger Zeit aus Frust auch übergewichtig, was das Problem verschlimmert.

Ich kenne noch ein weiteres Kind, das so erzogen wurde, das aber inzwischen erwachsen ist. Auch dieses Kind hatte - trotz des antiautoritären Erziehungsstils - eine wirklich unglückliche Kindheit, weil es durch sein grenzen-loses Verhalten vom Kindergarten an unbeliebt war und kaum Freunde hatte.

Ich denke, Kinder möchten Halt und Führung haben, aber auf gelassene, souveräne, liebevolle und nicht-aggressive Weise. Entwicklungspsychologen haben beobachtet, dass diejenigen Kinder am zufriedensten, seelisch gesündesten und später als Erwachsene im Rückblick ihre Kindheit am häufigsten als glücklich bezeichnen, die autoritativ erzogen wurden. Der Begriff bedeutet, mit Grenzen und mit elterlicher Leitung, aber ohne autoritäre Mittel wie Anschreien oder Schlagen. Kinder, die keinen Halt bekommen, lernen nicht, dass sie selbst oder andere Menschen Grenzen haben. Das führt oft zu einem schlechten Sozialverhalten, weil sie die Regeln der Fairness, die in menschlichen Gruppen herrschen, nicht kennen.

LG

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Re: Laissez faire geht auch in die Hose wenn man sich schlau macht...............

Antwort von Sternspinne am 06.02.2012, 10:28 Uhr

Na ja, aber mal ehrlich, von einem, den man kennt, kann man ja nun mal gar keine Rückschlüsse ziehen.

Ich glaube auch nicht, dass es DIE Methode gibt, die auf alle Kinder passt. Und natürlich auch nicht auf alle Eltern. Wenn jemand vom Typ her laissez-faire ist und "nach Methode" konsequent und streng agiert, können die Kinder erst recht Probleme bekommen.

Das Thema ist so differenziert zu betrachten wie es Menschen gibt. Und für - fast - alle Methoden und Stile gibt es Pro und Contrauntersuchungen.

Deshalb bleibe ich dabei, mein Kind so wie ich bin und lebe und entscheide damit natürlich sehr autoritär für meinen Nachwuchs.
Das schliesst ja auch nicht aus, sich Anregungen zu holen und umzusetzen, wenn sie in meinen Rahmen passen.

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Re: @Sternspinne

Antwort von Sternspinne am 06.02.2012, 10:29 Uhr

Mein Pseudonym ....

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Re: Habe ein Beispiel... (Achtung, lang)

Antwort von Sternspinne am 06.02.2012, 10:34 Uhr

Es würde ja vielleicht schon reichen, wenn die Eltern nicht unbedingt dem Kind Grenzen setzen, sondern ihre eigenen Grenzen mitteilen und befolgen würden.
Also, z.B. nicht sofort wieder aus dem Schwimmbad abholen, sondern sagen, ich kann erst um sechs kommen, wenn du vorher gehen willst, musst du laufen.

Und im ersten Fall klingt es irgendwie auch recht künstlich von der Mutter, es ist nicht wirklich lebendig, sondern zwanghaft "nicht autoritär".
Ich kenne aber andersherum auch Kinder, mit denen es funktioniert, wo alles zueinander passt (OK vielleicht nicht ganz so krass, wie du es beschreibst).

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Es gibt nicht nur schwarz und weiß! Das Leben ist bunt!

Antwort von mozipan am 06.02.2012, 12:08 Uhr

Ich erziehe meine Kinder intuitiv. Ich brauche dafür weder Lehrbücher noch Dogmen und lasse mich auch von solchen nicht verunsichern. Für mich persönlich gibt es auch nicht DEN richtigen Erziehungsstil. Das ist bei uns immer situationsbedingt und kann mal höchst autoritär sein und mal total Laissez faire. Ich ziehe meinen Stil durch und lerne selbst dabei. Auch ich korrigiere und gebe auch zu - auch vor den Kindern -mal was nicht richtig gemacht zu haben. Ich kann mich bei meinen Kindern auch entschuldigen, wenn es nötig ist.

Ich selbst habe Grenzen, die ich meinen Kindern gegenüber auch genau definiere und ich setze auch Grenzen. Ich möchte dass meine Kinder andere Menschen achten und auf die Bedürfnisse anderer auch mal Rücksicht nehmen, wo es geboten ist. Daher nehme ich mich als Mutter auch nicht so weit zurück und bin nicht ausschließlich das "Muttertier". Ich habe auch meine Hobbies und meine Wünsche und Bedürfnisse die ich manchmal zugunsten meiner Kinder hinten anstelle und manchmal müssen meine Kinder hinten anstehen. Sie haben gelernt damit umzugehen und können das wirlich gut ab.

Ich erlaube so viel und verbiete so wenig wie möglich. Meine Kinder dürfen sich selbst gerne ausprobieren, solange sie andere damit nicht übergebühr einschränken oder irgendwie schädigen. Meine Kinder haben sowohl gelernt sich in der Gruppe zu behaupten, als auch sich in eine Gruppe zu integrieren. Sie sind manchmal oben auf, können sich aber auch unterordnen.

Definitiv verboten bei mir: Mutwillige und absichtliche Zerstörung sowie körperliche oder seelische Verletzung anderer Menschen. Absichtlich haben meine Kinder nie dagegen verstoßen. Passierte das dennoch, dann war es ohne Vorsatz und dann habe ich erinnert, dass das nicht erlaubt ist und nochmal erläutert warum.

Dringend wichtig zu lernen bei mir: Deutlich zu sagen was man möchte und was einem wichtig ist. Was u.U. machmal beinhalten zu lernen was man möchte und was einem wichtig ist. Nicht alles was man gerade "will" ist was man wirklich möchte und was einem wirklich wichtig ist. "Tu was du willst und nicht tu was dir beliebt!" Außerdem: Anderen zuhören, wenn sie sich deutlich machen und mitteilen, was ihnen wichtig ist.

Meine Kinder sind 10,5 und 8,5 Jahre und ich bin bisher mit meiner Methode sehr sehr gut gefahren. Meine Kinder sind beliebt bei anderen (natürlich nicht allen, das geht ja auch garnicht) Kindern wie Erwachsenen, sind überall gerne gesehen, machen mir nie wirklichen Kummer, sind sehr gut in der Schule (womit ich auch, aber nicht zwingend und vorrangig gute Noten meine), sind meist rücksichtsvoll, mitfühlend und sozial sehr kompetent, sind keine unterwürfigen Duckmäuser, haben aber Respekt vor Lehrern und Erziehern und auch vor uns Eltern. Sie haben dennoch auch keine Scheu ihre eigenen Überzeugungen mal gegen o.g. Personen durchzusetzen.

Klar wird auch bei uns die Pubertät in Zukunft sicher die eine oder andere kleinere oder auch große Problematik aufwerfen und es wird bestimmt nicht leichter. Aber ich bin überzeugt, dass die solide erzieherische Basis sehr hilfreich sein wird.

"Nicht erziehen" geht meiner Meiner Meinung nach überhaupt nicht. Das würde ja soviel wie "nicht lieben" bedeuten, wenn man von der tatsächlichen Definition von Erziehung ausgeht. "Erziehung bedeutet jemandes Geist und Charakter zu bilden und seine Entwicklung zu fördern." Das wollen doch fast alle Eltern, also erziehen sie auch alle. Auch die, die behaupten "nicht zu erziehen".

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Mozipan, das hast du sehr gut...

Antwort von MM am 06.02.2012, 12:43 Uhr

... ausgedrückt, finde ich !!!

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wie gut kennst du die Kinder denn?

Antwort von Charlie+Lola am 06.02.2012, 13:56 Uhr

Es wird einem nicht alles gesagt.

Das eine und das andere Extrem ist nicht gut!

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Re: Mozipan, das hast du sehr gut...

Antwort von Steffi528 am 06.02.2012, 13:57 Uhr

Ich unterschreibe hier auch...

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Re: Habe ein Beispiel... (Achtung, lang)

Antwort von Andrea&Würmchen am 06.02.2012, 14:53 Uhr

"Das Mädchen wirkt zutiefst unzufrieden und unglücklich - obwohl es alles darf und das Meiste, was es möchte, auch gekauft bekommt, denn die Eltern sind finanziell gut gestellt."

Hallo,

ich denke, Dein o.g. Satz enthält einen kleinen Fehler. Sie ist meiner Meinung nach nicht unglücklich, obwohl sie alles darf, sondern WEIL die Eltern alles durchgehen lassen und jeden Wunsch erfüllen.

Ich in der festen Überzeugung, dass Kinder Grenzen brauchen, um sich gut entwickeln zu können. Sie müssen sich an den Eltern reiben können, ihre Möglichkeiten und Grenzen erfahren, auch mal darüber hinaus gehen - und die Konsequenzen tragen. Das geht nicht, wenn ich alles darf. Wie soll das Mädchen Halt finden? Wie soll es sich auf einen langgehegten Wunsch freuen? Wie soll sie sich in der Gesellschaft zurechtfinden?

Schade, was man ihr alles verbaut...

Grüße
Andrea

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Re: Habe ein Beispiel... (Achtung, lang)

Antwort von fsw am 06.02.2012, 19:59 Uhr

Bonniebee hat es sehr gut beschrieben.Danke!!!

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@fsw

Antwort von Tathogo am 07.02.2012, 14:06 Uhr

"Bonniebee hat es sehr gut beschrieben.Danke!!! "

...du bist ja noch dämlicher als ich dachte!

Aber ist schon OK-immer fein in Schubladen denken

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Re: Wer erzieht denn hier die Kinder/das Kind anti-autoritär?

Antwort von Tathogo am 07.02.2012, 14:22 Uhr

Anti-Autoritär im Sinne von Nicht Autoritär....wer bitte erzieht denn sein Kind noch "Autoritär"??

Ich jedenfalls nicht ,ich möchte meine Kinder nicht durch unnötige Zwänge,Regeln und Verbote einengen -habe dies nie getan und werde dies auch nicht tun(meine Kinder sind mittlerweile 12 und 14 Jahre alt)

Meine Kinder sollen sich frei bewegen und entfalten,ihre Kreativität ausleben und zu sozialen ,empathischen ,selbstbewussten Menschen werden;-)

In unserer "Welt"(Familie) gibts sicher auch gewisse Grenzen oder von mir aus"Regeln"-die aber NICHT unbedingt von den Erwachsenen aufgestellt werden,sondern die sich ganz natürlich aufzeigen.

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Re: Wer erzieht denn hier die Kinder/das Kind anti-autoritär?

Antwort von julika02 am 07.02.2012, 20:20 Uhr

Weil ich sowieso gerade für diese Klausur lernen muss, man unterscheidet 4 Erziehungsstile nach Responsivität und Lenkung:

Permissiv: hohe Responsivität, geringe Lenkung
Autoritativ: hohe Responsivität, hohe Lenkung
Vernachlässigend: niedrige Responsivität, niedrige Lenkung
Autoritär: niedrige Responsivität, hohe Lenkung

Nach Studienlage ist der autoritative Erziehungsstil am wirksamsten. Also viel aufs Kind eingehen und erklären, ihm aber auch viel vorgeben. Autoritär ist man, wenn man wenig erklärt und einfach Verbote und Gebote festlegt.

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Re: Wer erzieht denn hier die Kinder/das Kind anti-autoritär?

Antwort von Sternspinne am 08.02.2012, 6:57 Uhr

Leider scheiden sich die Geister, was um aller Welt bei einem Kind denn als "wirksam" gilt.

Wirken im Sinne von Einwirken tut ja, wie schon oben geschrieben, jede Art von Umgang mit dem Kind.

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Re: Wer erzieht denn hier die Kinder/das Kind anti-autoritär?

Antwort von yamyam74 am 16.02.2012, 15:10 Uhr

Wir erziehen unsere Kinder mit dem Herzen und aus dem Bauch raus

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