Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Yuna09 am 06.11.2012, 8:42 Uhr

völliger Wesenswandel

Hallo,
ich bin 23 Jahre alt und mein Sohn 2Jahre. Eigentlich lief es bisher immer mehr oder weniger gut. D.h. Es gab sicherlich mal Diskussionspunkte, aber im groben und ganzen lief alles recht gut.
Seit nun knapp 2,5 Wochen hat sich alles völlig verändert.
Ich will völlig ehrlich sein, deswegen erstmal zur Situation rund herum. Ich bin Kellnerin im überwiegenden Frühdienst und ab und an auch am Wochenende, da auch mal bis zum Abend(max.20Uhr zu Hause). Mein Partner(der Papa) arbeitet immer in Frühdienst bis 15.30/16.00Uhr. Mein Sohn geht seit September in den Kindergarten. Eigentlich ging er ohne größere Probleme hin. Es gab mal Tage da hat er ein wenig gemeckert aber eigentlich ging es ohne größere Zwischenfälle. Zu Hause sitzt der Papa den ganzen Tag (und ich meine wirklich den ganzen Tag außer mal Klo oder was essen) vor dem Computer. Wir spielen beide ein bekanntes Online-Rollenspiel. Ich setzte mich vor den PC wenn mein Sohn schläft, also mittags und dann erst abends wieder. Mein Sohn schaut sehr viel Fernsehen, dass ist nicht gut, das weiß ich. Ich gehe auch mal mit ihm raus, aber ich habe auch noch den Haushalt zu machen, da der Papa wirklich nichts macht außer vor dem PC zu sitzen. Also ich kümmere mich um das Kind, den Haushalt, Hund&Katze, meinen Beruf und ab und an, eher selten, auch mal um mich.
Vor 2,5 Wochen kam mein Sohn krank aus dem KiGa nach Hause, mit Husten und Schnupfen und Fieber. Ich dachte ich kriege es übers WE hin, aber nix da. Mein Partner hatte in der Woche(22.10.-28.10.) Urlaub und meinte nur:“Toll, das ist ja gar kein Urlaub wenn ich noch das kranke Kind hier habe. Echt klasse!“ Ab Mittwoch(24.10.) war ich dann auch krank, habe mich angesteckt beim Kind. So sind mein Sohn und ich zum Arzt und wir waren nun beide krank, ich bis 4.11. Meinen Sohn habe ich auch zu Hause gelassen, damit er auch gleich wieder gesund wird, wenn ich eh gerade zu Hause bin. Mein Partner war gar nicht angetan davon und wir lagen uns ganz schön in den Haaren. Es ging wirklich richtig zur Sache. Mein Sohn hat die ganzen 1,5 Wochen, die er mit zu Hause war, fast ausschließlich Fern gesehen. Ich habe mich wirklich sehr schwach gefühlt und der Papa hat keine Anstalten gemacht, sich mal um das Kind zu kümmern. Er hat seinen ganzen Urlaub vor dem PC verbracht. Ich habe mich nicht ausgeruht, sondern wieder alles gemacht, wie ich es immer machen muss, weil es hier sonst aussieht wie im Saustall.
Das Resultat daraus: Mein Sohn schreit nur noch NEIN. Egal was ich sage, ihm anbiete, ihm verbiete etc. Egal wer zu ihm spricht. Es gibt nur noch NEIN und ausrasten. Aber richtig. Hätten wir Nachbarn, die würden denken wir verprügeln unser Kind. So klingt das. Es ist egal ob es um das Essen geht, anziehen, Topf gehen, schlafen etc. Einfach alles. Er wird agressiv, schreit und brüllt, schmeist Sachen gegen die Möbel, … Er rastet so richtig aus. Man könnte sagen, er ist zu einem „Katja-Salfrank-Kind“ geworden.
Ich weiß nicht, was ich machen soll, um das wieder gerade zu biegen. Verbiete ich ihm den TV werde ich gehauen, angebrüllt usw. Er will auch nicht mehr raus, das wollte er eigentlich immer. Einkaufen fahren, in den KiGa, eben alles kann ich vergessen. Er benimmt sich überall wie die Axt im Walde.
Heute früh ist es dann im KiGa so richtig ausgeartet. Sonst hat er „nur“ zu Hause gebrüllt „wie ein Schwein zur Schlachtung“ aber heute früh ging es schon zu Hause los, dass er meinte wir sollen nicht Arbeiten, weil er nicht in den KiGa will. Da habe ich ihn mir auf den Schoß genommen und versucht ihm das in Ruhe zu erklären, warum er dort hin muss und das es gar nicht so lange ist. Habe ihm auch gesagt, wann ich ihn holen komme. Dann ging es kurz bis zum KiGa, aber als wir zum Ausziehen kamen, ging es los. Da hat er erst nur geweint, und als er dann in die Gruppe sollte hat er angefangen wieder zu brüllen und alles. Die Erzieherin hat mich angeguckt wie ein Auto, was mit dem Jungen los sei.
Ich kann mir nicht mehr erklären, wie ich aus der Sache wieder raus komme. Kann mir jemand helfen, mir Tipps geben, wie ich das wieder gerade biegen kann? Das ich Fehler gemacht habe, weiß ich selber, also bitte keine Moralpredigten. Ich hätte wirklich gerne Hilfe, wie ich dem Kind und mir diesen mentalen Stress ersparen kann.
Vielen Dank im Voraus für die Hilfe.

 
13 Antworten:

Re: völliger Wesenswandel

Antwort von Carmar am 06.11.2012, 9:11 Uhr

Da müsste mal erst mal bei deinem Partner ansetzen...

Der Erzieherin solltest du die Situation so schildern wie du es hier geschrieben hast. Zumindest, wenn du sie sympatisch findest und ihr vertraust.
Ich glaube nicht, dass da einfache Gespräche nur mit dem Kind helfen. Solange der Vater macht, was er will (fast schon ohne Rücksicht auf andere Familienmitglieder), darf man keine Einsicht von einem so kleinen Kind erwarten.
Vielleicht hilft der Gang zu einer Erziehungsberatungsstelle (die dann auch den Vater mit erzieht).

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Re: völliger Wesenswandel

Antwort von Mickymouse am 06.11.2012, 9:11 Uhr

Hi. Das ist nicht böse gemeint, aber kurz und knapp:
1. Mann rausschmeißen
2. PC rausschmeißen
3. Fernseher rausschmeißen
4. um dein Kind kümmern und (!) um dich selbst
5. dem Kind gegenüber klare Ansagen, konsequent bleiben, wieder in Arm nehmen, wenn er ausgebockt hat.
6. geduldig sein
Wenn du nur geschrieben hättest, dass dein Kind bockt etc., würde ich einfach sagen, er hat gerade eine Trotzphase. Aber mit dem Hintergrund, ganzen Tag Fernsehen, Papa interessiert sich nicht, Mama hat aus verschiedenen Gründen auch keine Zeit....da würde ich als Kind auch ausrasten. Denn dann kümmert sich wenigstens jemand um mich!!! Für mich ist das ein klarer Fall, dass er mehr Aufmerksamkeit braucht. Selbst wenn Du krankbist, kann er mit dir im Bett kuscheln, Buch lesen....
Hey, dein Kind ist 2!!!! Da sollte er GAR NICHT Fernsehen. Das kann er doch gar nicht verarbeiten. Mach dein Haushalt, wenn er schläft, mit ihm oder gar nicht. Dein Mann erwähne ich mal gar nicht, dass hat ja eh keinen Sinn.
Hol dir Familienhilfe, das würde dir vielleicht gut tun. Ich finde es keine Schande, wenn man Hilfe in Anspruch nimmt. Du scheinst mehr oder weniger alleine dazustehen.
LG

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Re: völliger Wesenswandel

Antwort von Susi0103 am 06.11.2012, 9:28 Uhr

Ich denke, dass es bei Euch mehrere Baustellen gibt und ich würde schätzen, dass der TV-Konsum noch die Kleinste ist.

Ich denke ehr, dass Euer Kind sich verhält, wie Ihr Euch als Eltern miteinander verhaltet. Kinder geben sich prinzipiell die Schuld an Streit zwischen den Eltern. Kannst Du Dir vorstellen, wie es ihm damit jetzt geht?
Was da gerade für eine Last auf seinen kleinen Schultern liegt? Er hat ja wohl mitbekommen, dass der "Papa" (die Anführungszeichen sollten DIR zu denken geben!!!) explizit Eurem Sohn die Schuld an seinem versauten Urlaub gegeben hat.

DEIN Kind spürt, dass es von ihm nicht gewollt ist. Und natürlich klammert er sich dann an Dich und will nicht riskieren, dass Du ihn vll auch noch verlässt.

Was ich Euch raten würde:
1. Einen Gang zur Erziehungsberatung (die gibts nicht nur übers Jugendamt, falls Du da (wie ich) ein komisches Gefühl bei hättest).

2. Schmeiß den Kerl raus, der sich bei Euch wie ein Parasit eingenistet hat. Tut nix, vernachlässigt sein Kind und Du wäschst ihm die dreckigen Socken und putzt sein Haus...

3. Versuch Deinem Kind soviel Nähe/Körperkontakt wie möglich zu geben, sag ihm, dass Du ihn liebst und er NICHT Schuld daran ist, dass Ihr Euch streitet.

4. Denk Dir neue, spanndende Sachen aus - geht Kastanien/Blätter sammeln und bastelt was, geht in den Wald, in einen Indoorspielplatz, zu Verwandten/Freunden - Hauptsache raus aus dem Trott und aus dem Haus, in dem der Kerl sitzt.

Lg, Susi

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Re: völliger Wesenswandel

Antwort von Mickymouse am 06.11.2012, 9:32 Uhr

Ich sehe schon, im Prinzip sagen wir alle das Gleiche, vor allem den Gang zur Beratungsstelle.
Mach das!

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Re: völliger Wesenswandel

Antwort von Pamo am 06.11.2012, 9:40 Uhr

Zwei Punkte fallen mir besonders auf:

1. Das Kind geht seit September in die Kita. Oft ist es so, dass die ersten Wochen neu, aufregend und problemlos sind. Dann merkt das Kind, dass es sich um eine dauerhafte Sache handelt und will erst mal nicht mehr. Insofern ist das Verhalten weder verwunderlich noch unnormal.

2. Im Alter von 2 Jahren gibt es - auch unabhängig vom Kita-Besuch - oft einen kompletten Wesenswandel. Auch das ist nicht besorgniserregend, sondern entwicklungspsychologisch normal.

Insofern rate ich dir, tief durchzuatmen und dir weniger Sorgen zu machen. Versuche Sicherheit auszustrahlen, das hilft dem Kind. Deine Zweifel werden übertragen und verstärken das Problem.

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Re: völliger Wesenswandel

Antwort von Häsle am 06.11.2012, 9:48 Uhr

Ich denke auch nicht, dass das Kind das eigentliche Problem bei euch ist. Zweijährige sind einfach brutal anstrengend, weil sie ganz große Entwicklungsschritte machen (und bei euch kommt ja auch noch der Kindergartenstart dazu).

An der Situation daheim müsst ihr etwas ändern. Unbedingt. Kinder lernen am Vorbild, und das männliche Vorbild in eurer Familie benimmt sich schlimmer als jeder Teenie. Das geht so nicht. Euer Sohn bekommt jetzt schon alles mit. Soll er sich echt nach so einem Vater richten? PC-Spielen und Fernsehen sind nicht per se schlecht, aber wie soll denn der Kleine den vernünftigen Umgang damit lernen, wenn er ständig vor den TV gesetzt wird, während der Papa den ganzen Tag zockt? Ich hab weder mit TV noch mit PC ein Problem, aber keines von beiden sollte den Tagesablauf bestimmen.

Ganz ehrlich, mit einem Mann, der mir nur Ärger und Arbeit macht, würde ich nicht zusammenleben wollen. Hau mal auf den Tisch!

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Re: völliger Wesenswandel

Antwort von BiBi82 am 06.11.2012, 11:30 Uhr

Hallo!
Falls dein Partner bereit ist, etwas an der Situation zu ändern, könnt ihr ja mal hier gucken: http://www.computersuchthilfe.info/ oder euch an eine Suchtberatungsstelle in eurer Gegend wenden. Das Verhalten deines Partners erscheint ja ziemlich bestimmt vom PC-Konsum.
Ich wünsche dir viel Glück!
BiBi

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Re: völliger Wesenswandel

Antwort von Fredda am 06.11.2012, 12:22 Uhr

Ich denke, das ist kein "Wesenswandel", das Kind reagiert auf euch. Such dir schleunigst Hilfe wegen des Medienkonsums und wegen deiner "Unlust", dich aufzuraffen und dich mit deinem Kind zu beschäftigen. Erste Anlaufstelle kann der Hausarzt sein, die Diakonie oder Caritas oder sonst eine Erziehungsberatung, auch das Jugendamt hat Adressen, die dir weiterhelfen könnten.

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Re: völliger Wesenswandel

Antwort von angi159 am 06.11.2012, 13:00 Uhr

Perfekte Antwort!

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Re: völliger Wesenswandel

Antwort von kanja am 06.11.2012, 13:24 Uhr

Hallo,

du bist erst 23, hast also noch alle Möglichkeiten, dein Leben zu ändern und in die Hand zu nehmen. Tu das auch.

Wie soll dein Kind verstehen, dass es nicht den ganzen Tag fernsehen soll, wenn der Papa den ganzen Tag vor dem Computer sitzt? Du alleine wirst das nie ausgleichen können.

Rede mit deinem Partner, es ist ja auch sein Kind.

Das ist definitiv kein Erziehungsproblem, zumindest was das Kind betrifft - höchstens der Mann ist sehr, sehr schlecht erzogen ...

lg Anja

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Re: völliger Wesenswandel

Antwort von Hexhex am 07.11.2012, 10:38 Uhr

Hallo,

es gibt ja zwei Probleme: deine Partnerschafts-Probleme mit einem Mann, der sich nicht für seine Familie interessiert und für sein Kind einsetzt. Und das Problem des Dauerfernsehens Deines Kindes.

Das zweite Problem ist leichter zu lösen. Besprich mit Deinem Partner, dass Ihr nur noch maximal eine Stunde TV am Tag erlaubt. Fernsehen bremst bei so jungen Kindern die gesunde Hirn-Entwicklung. Einigt Euch darauf, dass Ihr das Fernsehen jetzt gnadenlos reduziert für Euer Kind, damit es sich gesund entwickeln kann.

Wenn Dein Sohn dann schreit und schlägt, brauchst Du das nicht zu beachten. Er ist schon etwas TV-süchtig, deshalb lässt er sich das Fernsehen natürlich ungern wieder wegnehmen. Protest ist da ganz unvermeidlich und ganz normal! Er wird aber nicht dran sterben, deshalb musst Du durch diese Phase der Unmut durch. Vielleicht wäre es sogar am besten, das Fernsehen für einige Wochen ganz aus zu lassen, damit er davon loskommt.

Wenn Dein Partner sich aus der Fürsorge fürs Kind faul heraushält, dann sei hartnäckig. Gib ihm kleine Aufgaben, die er schaffen kann. Dass er sich anfangs mal 10 Min. kümmert (Kind baden, Essen machen usw.).

Lg

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Re: völliger Wesenswandel

Antwort von Fredda am 07.11.2012, 11:51 Uhr

Eine Stunde ist für ein Zweijähriges auch noch viel zu viel, da würde ich max. den Sandmann erlauben. Besser wäre, alle Bildschirme fliegen raus, damit die kleine Familie sich mal auf sich besinnen kann. Wenn das Kind nach TV quengelt, könnte man ja mal mit ihm rausgehen oder auf dem Fußboden was spielen, das scheint es ja gar nicht zu kennen.

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Re: völliger Wesenswandel

Antwort von RR am 07.11.2012, 12:20 Uhr

Hallo
also mal abgesehen davon dass der Fernseher nicht gut ist für 2jährgen:

dein Sohn geht erst seit 2 Monaten in den Kiga. Nach Krankheit sind KK immer sehr anhänglich, das ist normal. Das aggressive Verhalten kann natürlich durchaus vom Fernsehkonsum u. vom "Dessinteresse" der Eltern kommen.....

Wie wäre es mit einem "Wochenplaner" für die ganze Familie? Ihr schreibt auf wer wann zu hause ist u. sich wie ums Kind kümmert. Mind. 1 h am Stück was mit ihm macht je nach Wetter raus gehen, basteln, Buch vorlesen etc. KEIN Fernsehen u. kein PC - ganz wichtig! Dann ist der HH dran u. auch da helfen ALLE mit! Auch der Kleine! er kann durchaus schon Wäsche in die WM stopfen o. raus holen o. mal Blumen gießen o. mal mit nem Lappen den Tisch abwischen... anfangs wird euch das eher "aufhalten" aber glaub mir, irgendwann ist er eine wirkliche Hilfe, unser Sohn ist jetzt 8 u. es gibt so vieles das er selbstverständlich hilft wenn wir dann putzen etc. Auch so Sachen wir ein Kinderstaubsauger sind in dem Alter interessant....... Hauptsache man kann das machen was Mama u. Papa machen.

Dann wird gemeinsam gekocht. Mein Sohn hat mir in dem Alter immer die Kartoffeln aus dem Korb gereicht - später lernte er dann auch sie zu schälen.....

Das mit dem PC-Spielen ist natürlich so eine Sache. KÖnnt ihr euch da nicht auf 1 h täglich einigen? Den ganzen Tag kommt mir schon sehr nach Sucht vor......

viele Grüße

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