Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Heidschnucke am 04.09.2008, 9:39 Uhr

Verlange ich zuviel von meinem fast 6 jährigen?

Hallo,

wir haben gestern abend unsere neue Wohnung ausgemessen, es war das zweite Treffen mit den neuen Vermietern.

Ich habe unseren Sohn dazu mitgenommen und ihn gebeten, sich ruhig zu verhalten, damit die Leute nicht denken, die Flodders ziehen ein.

Er konnte keinen Moment ruhig stehen, hat ständig Cowboy Spielchen gespielt, hat die Erwachsenen unterbrochen und sich ständig in den Mittelpunkt gedrängt.

Sowohl mein Partner als ich haben ihn mehrmals ermahnt, bitte still zu sein.

Die ganze Aktion ging 30 Minuten, er hat sich afugeführt wie die Axt im Wald.

Das Ende vom Lied war, daß ich ihm seine Gute-Nacht-Geschichte gestrichen habe und er heulend ins Bett ging.

Ich verstehe nicht, warum er sich so verhält. Hinterher tut ihm immer alles leid, aber kann ein fast 6 jähriger sich nicht mal so kurz benehmen?

 
8 Antworten:

Re: Verlange ich zuviel von meinem fast 6 jährigen?

Antwort von critte am 04.09.2008, 9:51 Uhr

Guten Morgen,

ich denke es ist ganz normal, wie sich dein Sohnemann benommen hat.
Ich vermute mal, das es nicht sooo viele Kinder gibt, die bei solchen Terminen still stehen und brav sind. Deine Aufmerksamkeit ist nicht auf ihn gerichtet, also will er sie haben. Das das ein wichtiger Termin ist, das begreift er nicht.

Meine machen das auch. Immer wenn meine Aufmerksamkeit abgelenkt ist und man zu einem wichtigen Termin muss, dann geht es los. Gerade wenn ich als Selbständige Termine habe und meine Kunden sagen, Ach, bringen Sie ihr Kind ruhig mit, es funktioniert einfach nicht. Meiner, schon daran eigentlich gewöhnter, Großer (4) benimmt sich dann und ausgerechnet dort, wie ein Wilder.

Meine Konsequenz: Zu solchen wichtigen Terminen erscheine ich ohne Kinder.

Grüßle

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Nein, verlangst Du nicht...

Antwort von MM am 04.09.2008, 12:52 Uhr

... denke ich zumindest. Das versteht schon mein 4einhalbjähriger und kann sich auch danach richten!
Also KÖNNEN tut er es wohl, die Frage ist wraum er nicht WILL? Gibt es irgendeinen Grund, warum er Interesse haben könnte, die Wohnungssuche zu sabotieren...? Oder sonst, Aufmerksamkeit um jeden Preis erlangen zu wollen?

Ich würde ernsthaft mit ihm reden, klarmachen worum es geht, warum das nicht OK war und welche Konsequenzen das haben könnte (vielleicht keine schöne Wohnung zu finden... etc.) und abmachen, wie er sich beim nächsten Mal verhält. Wenn er es richtig verspricht, hält er sich vllt. eher dran, denn er weiss ja bestimmt, dass man Versprechen halten muss!

Gruss, M.

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Re: Nein, verlangst Du nicht...

Antwort von regency am 04.09.2008, 13:04 Uhr

Hallo,

bei uns ist es meistens auch so.

Habe mir angewöhnt immer ein kleines Buch in der Tasche zu haben
damit meine beiden (7 und 4 Jahre alt) sich kurz alleine beschäftigen.

Klappt aber auch nicht immer.

Versuch, wie critte, meistens die Kinder nicht mitzunehmen.

Lg
regency

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Re: Nein, verlangst Du nicht...

Antwort von Zwillingsmama04 am 04.09.2008, 14:46 Uhr

finde ich auch nicht.

Vielleicht hätte man dies umgehen können und ihn vielleicht für die Zeit woanders unterbringen können, weil das macht keinem Kind Spass.

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Ich finde sein Verhalten nicht ungewöhnlich.

Antwort von mamaj am 04.09.2008, 16:40 Uhr

Ich denke sein Verhalten ist föllig normal... :-)
Vieleicht hat er versucht mit den Spielchen seine Aufregung zu verbergen, denn eine neue Wohnung, dazu meist eine neue Umgebung, neue Nachbarn, vieleicht neue Freunde, ein neuer Kindergatren/Schule, ein neuer Vermieter...das ist doch alles aufregend. Viele Kinder sind dann zappelig und versuchen es irgendwie zu überspielen.

In solchen Situationen habe ich kurzerhand beim Vermieter um Verständnis darum gebeten, dass ich mich vordergründig um unsere Tochter kümmere (bin dann mit ihr in einen anderen Raum gegangen), damit mein Mann in Ruhe alles Wichtige mit unserem Vermieter besprechen kann.
Ausgemessen haben wir dann gemeinsam, da hat sie "mitgeholfen" ;-) und das hat ihr dann Spaß gemacht.

LG
mamaj

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ich würde sagen: quit pro quo

Antwort von miebop am 04.09.2008, 18:14 Uhr

krass, wie nachtragend du sein kannst. ich könnte das nicht: noch stunden später als "konsequenz" auf das vorlesen verzichten. du hast im ernst deinen sohn heulend ins bett gehen lassen? für mich keine soziale glanzleistung.

mein sohn, auch fünf, kann sich übrigens bei solch repräsentativen veranstaltungen ruhig verhalten. wir weisen ihn aber auch vorher gar nicht darauf hin, jetzt extra brav zu sein, sondern beziehen ihn mit kleinen sachen ein, blickkontakt, körperkontakt, guck mal, das ist dein zimmer...

wenn wir es aber im tenor machen würden: halt dich zurück und stör nicht (implizit: du bist überflüssig) -bin ich mir sicher, das würde nicht funktionieren. ich würde darum vorschlagen, mal die innerfamiliäre kommunikationsstruktur unter die lupe zu nehmen.

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Interessant

Antwort von +emfut+ am 04.09.2008, 18:33 Uhr

Ich bin mit der Methode "Klare Ansage vorher" immer ganz gut gefahren. Allerdings dann auch mit "Ausgleich" und "Konsquenz".

Zum Beispiel:
"Ich habe jetzt einen Termin mit xxx und leider müßt Ihr mit. Ich weiß, daß das wahrscheinlich sehr langweilig wird, aber Ihr müßt bitte trotzdem leise und brav sein. Wenn Ihr brav seid haben wir nachher noch Zeit und können gemeinsam überlegen, wo wir Eure Betten hinstellen können. Wenn Ihr nicht brav seid muß ich den Mann nochmal treffen und es wird nochmal langweilig."

Bei uns hat das in 95% aller Fälle geholfen, zumindest solange die Kinder nicht komplett übermüdet und/oder aufgedreht waren.
Wenn ich dran gedacht habe, habe ich noch zusätzlich ein kleines Spielzeug oder so dabei. Aber ich nehme mir das auch oft nur vor und vergesse es dann :-(.

Eine unangekündigte Strafe Stunden später finde ich auch nicht wirklich hilfreich. Das hat was nachtragendes.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Interessant

Antwort von Stryla am 05.09.2008, 13:42 Uhr

Meiner ist noch klein , aber ich weiss von mir als ich schon 8 Jahre alt war und wir irgendwo hin mussten, ruhig sein ging nur so lange bis ich den schönen Garten gesehen habe oder den Kuchen neben dem Kühlschrank gesehen habe. Da habe ich die Erwachsenen unterbrochen und direkt ´zum Hausbesitzer gesagt: "bitte, bitte darf ich Kuchen essen?" Nein sagen konnte der nicht..perfekt :-)

Meistens haben meine Eltern organisiert, dass ich in den Garten darf und irgendjemand hat dann mit mir gespielt. Das habe ich auch noch mit 10 gemacht. Warum? Weil ich nicht verstanden habe dass man bei sowas ruhig sein muss und der Reiz einfach so toll war. Warum gibt es Kuchen wenn man ihn nicht essen darf, warum gibt es Garten wenn man da nicht hinausdarf?

Sollte mein Sohn nach mir kommen, werde ich versuchen solch wichtige Termine alleine wahrzunehmen. Mit 12 Jahren sieht das wieder anders aus. Oder halt wenns gar nicht anders geht, einfach das Kind ganz lieb bitten den Gefallen zu machen sich ruhig zu verhalten. Von mir aus in dem Fall ruhig mit Aussicht auf eine Belohnung. Finde das Prinzip "durch belohnen-locken" normalerweise nicht gut, aber ab und zu bei besonderen Situationen kannman das m.M. nach ruhig machen.
Das nur meine Meinung

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