Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Speeda am 03.09.2008, 12:13 Uhr

Lügen - Immer aus der Not?

Hallo,
Mein Sohn ist 5,9 Jahre, im KIndergarten in der Vorschulgruppe. Ich bin davon überzeugt, dass nicht nur meine Fähigkeiten als Mutter ganz passabel sind, sondern auch die gezielten Erziehungsmaßnahmen am Sohn Früchte tragen, sowohl mitmenschlich als auch wissentlich. Doch folgende Situation liegt vor: Durch den Wechsel (Schulanfänger) wurde die Kindergartengruppe in der sich mein Sohn befindet wieder mit jüngeren Kindern aufgefüllt. Doch ein Stamm von 5 Kindern, die schon mit drei Jahren in einer Gruppe zusammentrafen sind noch in der Gruppe, die anderen elf Kinder sind neu. Mein Sohn ist nicht der größte, doch hat die Erzieherin (auch neu) auf Grund seiner Größe mein Kind zwischen all die anderen jüngeren Kinder zum Mittagstisch platziert, so dass er von der Stammgruppe mittags getrennt isst. Dies hat mich gestört und ich bat die Erzieherin, um Versetzung meines Jungen mit an den "Stammkindertisch", doch ich bekam zur Anwort: "Auf Grund seiner Größe sitzt er bei den jüngeren. Am nächsten Tag frag ich meinen Sohn nach dem wir aus dem Kindergarten raus waren, wo er denn zum Mittag gesessen hätte, da gabs ein "am großen Tisch mit den "Stammkindern". Ich zufrieden und so weiter. Am nächsten Tag bedankte ich mich bei der Erzieherin und es kommt (leicht peinlich für mich) heraus, dass mein Sohn , der dabei lacht (schmunzelt), dass er mich von vorn bis hinten belogen hat, dass er am kleinen Tisch gesessen hat. UND HIER NUN, ERLEBE ICH EINE GROßE ENTTÄUSCHUNG VON MEINEM SOHN, ODER BIN ICH ZU VERBOHRT?

 
13 Antworten:

Re: Lügen - Immer aus der Not?

Antwort von SusanneHH am 03.09.2008, 12:43 Uhr

Hallo Speeda! Ich glaube, die Überschrift sagt doch schon alles. Dein Sohn merkt, dass es für dich ganz wichtig ist, dass er bei den 'Stammkindern' sitzt. Vielleicht hat er ja mitgekriegt, wie sehr dich das stört. Und um dich zu beruhigen, hat er dir eben das erzählt, was du hören wolltest. Das wäre für mich jetzt nicht die Riesen-Enttäuschung, die es ja anscheinend für dich ist. Gelacht hat er bestimmt nur aus Verlegenheit. Ich würde das eher als Notlüge sehen und in dem Alter auch kein Drama draus machen.

Hast du ihn denn schonmal in Ruhe gefragt, ob ER denn Probleme mit der Sitzordnung hat? Wenn ja, würd ich auch drauf bestehen - Größe hin oder her - dass er mit den anderen zusammensitzt. Aber vielleicht findet er es ja auch ok, zumal es ja offenbar nur fürs Mittagessen ist.

LG, Susanne

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Re: Lügen - Immer aus der Not?

Antwort von Speeda am 03.09.2008, 13:23 Uhr

Hallo Susanne,

Die Enttäuschung sitzt tiefer. Wie soll ich mein Kind kennenlernen, wenn es doch in meiner Problemwelt kein Fuß fasst, sondern nur das sagt, was ich hören will. Seine Probleme macht er doch auch ständig zu meinen Problemen. Ab wann kann man denn aus einer Lüge ein Drame machen, wenn sie elf sind, zwölf oder sechszehn, wenn sie erwachsen sind? Oder als Mutter irgendwann feststellen hier hat sich nie Vertrauen aufgebaut, weil der Sohn nur Unwahrheiten kennt im Zusammenhang mit seiner Familie? Ist das nicht auch schon ein Anfang zur Heuchelei, zur Unaufrichtigkeit?

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Re: Vielleicht eher: Dir zuliebe...

Antwort von Astrid am 03.09.2008, 13:41 Uhr

Hallo,

es klingt, als leide Dein Sohn weniger unter dem gemeinsamen Essen mit den Jüngeren als Du selbst. Er weiß, dass Du es lieber gehabt hättest, er äße mit den Großen, deshalb hat er Dir erzählt, was Du hören wolltest - nur damit Du zufrieden bist. Das ist von ihm gut gemeint und kein Grund für Enttäuschung, finde ich, sondern ganz im Gegenteil. Gleichzeitig hatte er vielleicht keine Lust, schon wieder mit Dir über dieses Thema sprechen zu müssen, so dass er sich das auf diese Weise erspart hat. Es scheint für ihn einfach nicht so wichtig zu sein wie für Dich, wo er isst.

ALLE Kinder schwindeln ja gelegentlich, meine auch. Meine Tochter hatte kürzlich zum Beispiel keine Lust, sich in der Schule an einer freiwilligen AG zu beteiligen. Sie erzählte der Klassenlehrerin, ich hätte zugestimmt, dass sie nicht mitmacht. Sie wusste, dass ich sie sonst wohl hingeschickt hätte - aber wäre das dann noch freiwillig gewesen? Ich musste mir hier wohl eher selbst an die eigene Nase packen, weil ich in Sachen Schule oft nicht sehr nachgiebig bin. Ich habe deshalb dann auch nicht geschimpft.

Da Dein Sohn ja nicht notorisch lügt, würde ich die Sache jetzt überhaupt nicht überbewerten, das ist ganz unnötig. Schlaue Psychologen finden übrigens auch, dass ein gelegentliches (!) erändern der Wahrheit zur kindlichen Entwicklung dazu gehört. Wenn Eltern sich hier zu sehr echauffieren, raten sie, einmal darüber nachzudenken, wie oft wir selbst im Alltag schwindeln. Oder würdest Du einem Kollegen sagen, dass er Dir schon immer unsympathisch war? Einer Bekannten erklären, dass Du vom Anblick ihres neuen, geschmacklosen Sofas Depressionen bekommst? Einer anderen Kiga-Mutter erklären, dass Du findest, sie solle ihr Kind mal besser in den Griff bekommen? Einer Freundin, dass Du keine Lust auf ihre Party hast (statt angeblich erkältet zu sein)? Schwindeln ist nicht immer böswillig. Es hat oft mit Rücksichtnahme oder Höflichkeit zu tun, manchmal auch mit Bequemlichkeit - und das gilt auch für Kinder.

Dein Sohn weiß sicher, dass Lügen nicht okay ist. Am besten ist es, wenn er weiß, dass Ehrlichkeit Dir gegenüber keine Nachteile hat, dass Du also dann nicht schimpfst oder meckert. Dann wird er Dir sicher auch zukünftig (meist) die Wahrheit sagen.

Liebe Grüße und bleib entspannt, huh?

B.

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Re: Lügen - Immer aus der Not?

Antwort von murmeldrach2 am 03.09.2008, 13:52 Uhr

Dein Bedürfnis danach, Dein Kind kennen zu lernen und Vertrauen aufzubauen finde ich super. Allerdings glaube ich, dass Du in dieser "Lügen"frage zu rigide bist, und das gefährdet Dein eigentliches Ziel.

Wie soll sich denn Vertrauen aufbauen, wenn Du nur die Auswirkungen seiner "Lüge" auf Dich siehst (peinlich für Dich, Enttäuschung, Vertrauensbruch), nicht seine Motivation und Hintergründe? Aus meiner Sicht geht es bei Beziehungen nie darum, ob nun buchstäblich die Wahrheit gesagt wird oder nicht. Ein gelogenes "Du siehst heute gut aus" oder "Das hätte ich auch so gemacht" kann für eine Beziehung viel förderlicher sein als die Wahrheit. Von daher würde ich aus einer Lüge nie ein Drama machen. Sondern höchstens aus der Absicht, die dahinter steht.

Und wenn Du jetzt nur daran klebst, ob er die absolute Wahrheit gesagt hat, dann schadet das Eurer Beziehung. Wenn Du Dein Kind kennenlernen willst, dann mach Dir lieber Gedanken darüber, warum er Dir was andres erzählt hat.

Schämt er sich, weil er bei den Kleinen sitzen muss?

Belastet es seine Beziehung zur Stammgruppe, und er will Dich nicht mit seinen Änstgen belasten?

Ist es ihm egal, und er möchte nicht, dass Du deswegen so viel Wind machst?

Wünscht er sich (um des Friedens willen mit dir oder um bei der Stammgruppe zu sein), dort gesessen zu haben? Kinder unterscheiden oft verbal nicht zwischen Wunsch und Wirklichkeit.

Vielleicht kann er Dir schon selber sagen, was davon es war (oder noch was anderes). Vielleicht kann er es auch noch nicht artikulieren. Aber diese unwahre Aussage als Lüge zu bezeichnen, ohne die Motivation dahinter zu kennen, halte ich für wenig beziehungsförderlich.

Du hast allerdings jetzt die Chance, Eure Beziehung deutlich zu verfestigen, wenn Du Dein Verhalten an die wahren Bedürfnisse Deines Sohnes anpasst. "Lügt" er aus Scham oder Wunsch? Dann setze Dich bei der Erzieherin durch, dass er umgesetzt wird. "Lügt" er, um das thema los zu werden? Dann lass es auf sich beruhen. Hilf ihm, SEINE Ziele durchzusetzen! Das schafft Vertrauen.

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Re: Lügen - Immer aus der Not?

Antwort von Ebba am 03.09.2008, 13:59 Uhr

IMHO bewertest Du die Schwindelei Deines Sohnes vollkommen über. Er hat Quatsch gemacht, Dich "reingelegt". Immerhin hatte er seinen Spaß als der Schwindel aufflog. In meinen Augen ist das definitiv keine Lüge im klassischen Sinne.
Er hat ja auch nicht in einer wichtigen Angelegenheit gelogen. Niemandem ist durch die Lüge Schaden zugefügt worden. Und Boshaftigkeit steckt auch keine dahinter.
Wenn Du magst kannst Du ihm natürlich erklären, dass es für Dich oberpeinlich war, dass Du in Folge seiner Schwindelei die Erzieherin angesprochen hast und dann etwas dumm da gestanden bist u. dass es schön wäre, wenn das nicht mehr vorkommen würde, weil Dir die Situation unangenehm war.

Was ich mich aber frage, warum soll der Junge in Deiner Problemwelt Fuß fassen (oder habe ich da was mißverstanden)? Lass ihn doch erst Mal lernen seine eigenen Probleme zu lösen und v.a., lass ihn seine eigenen Probleme lösen. Warum zB hast Du die Erzieherin angesprochen ohne mit Deinem Sohn abzuklären ob er überhaupt woanders sitzen möchte? So klein ist er ja nun auch nicht mehr. Warum machst Du Deine Probleme zu seinen (u. IMHO idF nicht umgekehrt)?

Mir scheint auch, dass Du Erziehung mit großem Ernst betreibst. Ist das bei Dir tatsächlich immer ein bewusster Vorgang?

Liebe Grüße
Ebba

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Re: Lügen - Immer aus der Not?

Antwort von Speeda am 03.09.2008, 14:21 Uhr

Hallo murmeldrach,

Mal angenommen er hätte die Wahrheit gesagt auf dem Weg nach Hause, ich hätte mit größter Wahrscheinlichkeit im Auto über diese Frau hergezogen hätte ein Thema daraus gemacht, mein Thema, da ich doch weiß was für meinen Sohn gut ist, wenn er noch nicht selbst für sich entscheiden kann, so wie es gesagt wird. Er kann nicht all die Faktoren berücksichitgen die ich für die Entscheidungsfindung einbeziehe, sondern er sieht: aha ich bin klein muss also an den Tisch wo die "Kleinen" sitzen. Erst mit meiner Meinung sieht er natürlich auch, dass wohl Kleinsein auch unerfreulich sein kann, hm hab ich nun fatal falsch gehandelt? Ich hab ihn übrigens gefragt, ob er an dem Tisch mit den "Stammkindern" gern sitzen würde, noch bevor ich bei der Erzieherin das Thema ansprach, und er bejahte diese Frage. Schade, dass wir mein Sohn und ich da nicht zusammen druchgehen können und er bei der Erzieherin seine Wünsche äußern kann auch wenn er dafür eben noch unterstützung braucht, denn er sieht noch nicht so die Ungerechtigkeiten bzw. fehlt ihm die Draufsicht auf manche Dinge so wie ich es tue.

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Re: Lügen - Immer aus der Not?

Antwort von murmeldrach2 am 03.09.2008, 14:56 Uhr

Hallo Speeda,

da muss ich nun ganz vorsichtig drauf antworten, weil ich nicht sicher bin, ob Du das mit dem "über die Frau herziehen" ironisch gemeint hast.

Ja, Du hast eher die "Draufsicht". Deswegen kannst Du ja auch die Frage stellen, wo er sitzen will, während er fraglos die Vorgaben der Erzieherin akzeptiert. Du zeigst ihm damit, dass man die Welt hinterfragen darf. Wenn er gerne bei der Stammgruppe sitzen möchte, dann ist es auch super, wenn Du dich dafür einsetzt.

Ja, es wäre schöner, wenn Ihr das vorher zusammen durchsprechen könntet und er mit dir zusammen zur Erzieherin ginge. Nur sind die meisten KiGa-Kinder (es mag da Ausnahmen geben) dafür noch zu klein. Sie äußern einen Wunsch, und dann erwarten sie, dass die Erwachsenen das schon regeln werden. Und das ist ja auch in riesiger Vertrauensbeweis und festigt Eure Beziehung.

Ja, er sieht noch nicht die Ungerechtigkeit und die Nachteile des Kleinseins. Aber ist das denn so erstrebenswert? Wenn er sieht, dass er benachteiligt wird, aber noch nicht für sich einstehen kann, dann fühlt er sich doch scheußlich. Wenn das meinem Sohn passieren würde, würde ich wie eine Löwin dafür kämpfen, dass er zu seinem Recht kommt. Ich würde ihm aufzeigen, dass man verändern kann, was einem nicht passt. Aber ich würde ihm die Ungerechtigkeit nicht unter die Nase reiben, weil er todunglücklich wäre, wenn er sie spürt. Und ich würde ihm auch die "Schmach" ersparen wollen zu sehen, dass er selbst noch nicht stark genug ist, um für sein Recht einzutreten.

Nein, ich würde NIE vor meinem Kind über eine Erzieherin herziehen. Und da bin ich eben nicht sicher, ob Du das wirklich ernst gemeint hast. Was signalisiere ich denn damit meinem Kind? Dass die Frau unfähig ist, und er sich deswegen nicht an ihre Anweisungen halten muss? Dass ich nicht in der Lage bin, die Probleme mit ihr in einem vernünftigen Gespräch zu klären? Dass mir meine Arbeit / Freizeit so wichtig ist, dass ich mein Kind lieber in schlechte Aufsicht gebe, als es selber zu betreuen? (Bitte nicht falch verstehen: Ich will Dir nicht vorwerfen, dass Du ihn betreuen lässt. Aber er könnte sich fragen: "Warum gibt Mama mich dann da hin?")

Eben WEIL Eltern die "Draufsicht" haben, sollten sie einige Dinge im Sinne ihrer Kinder, aber eben ohne Hilfe ihrer Kinder regeln. Sie können ihnen zeigen, dass man Ungerechtigkeiten nicht hinnehmen muss, sondern etwas ändern kann. Und dass sie ihren Kindern immer helfend zur Seite stehen. Irgendwann lernen Kinder dann am Vorbild. Aber noch ist diese Aufgabe für ihn zu groß.

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Re: Lügen - Immer aus der Not?

Antwort von Stryla am 03.09.2008, 14:57 Uhr

Ich glaube auch, dass Dein Sohn geschwindelt hat, weil er Dich nicht verletzen wollte.Und auch ich schliesse mich den Vorrednerinnen an, dass Du in dem Fall eher nach der Motivation Deines Kindes fragen solltest. ich kann Dir aber auch noch was anderes aus eigener Erfahung sagen. Meine schwester und ich wurden beide gleich erzogen und trotzdem habe ich schon als Kind ohne grosse Erziehung nie geschwindelt ( fing erst in der Pubertät an, allerdings nur verheimlichen nicht schwindeln) während meine Schwester das immer getan hatte. Bei der wusste man nie war das jetzt echt oder nicht. Es ist auch eine Charaktersache meiner Meinung nach wie man mit Konflikten umgeht. Einige Menschen wenden die "Notlüge" an, weil sie merken, so kommen sie erstmal aus der Situation glimpflich raus. Gross rumerziehen finde ich da eher schädlich, aber Ehrlichkeit durchaus angebracht. Dich hat es verletzt, Du fandest das nicht in Ordnung. Dann sag das Deinem Sohn. Sag ihm, dass Du nicht angeschwindelt werden willst, sag ihm, dass Dich das verletzt,zeig ihm dass Dich das traurig macht. Zeige ihm aber auch die Alternative. Wenn Du die Wahrheit sagst, egal wie schlimm, passiert Dir nichts, ich werde Dich immer lieben und für Dich da sein. Ich glaube wenn Du den "Wert Ehrlichkeit" aus dem Herzen mit Liebe vorlebst, wird er verstehen.
In jeden Fall solltest Du aber dein Kind vollkommen ernst nehmen und gerade bei sozoalen Fragen die ihn betreffen nur ihn entscheiden lassen. Auch wenn es gegen Deine Idee ist. Natürlich schon eingreifen bei ganz krassen Dingen, aber bei sowas bei wem er sitzt oder ähnliches, nur Dein Kind entscheiden lassen. Es ist seine Mittagspause :-)

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Nachtrag

Antwort von Stryla am 03.09.2008, 15:02 Uhr

Zeige ihm natürlich auch bei Lügen dass Du immer für ihn da bist und ihn immer lieben wirst, sprich Lüge oder Ehrlichkeit ändert nichts an Deiner Liebe zu ihm , macht also quasi keinen Unterschied, ausser einen: Lüge macht Dich traurig, Ehrlichkeit glücklich. Aber das muss aus dem Herzen kommen.

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Re: Lügen - Immer aus der Not?

Antwort von SusanneHH am 03.09.2008, 15:05 Uhr

Hallo Speeda! Also das versteh ich ehrlich gesagt nicht. Was meinst du damit: in deiner Problemwelt Fuß fassen? Wieso muss er das überhaupt? Das hat doch nix damit zu tun, dein Kind kennenzulernen.

Weiter unter schreibst du, ihm würde Unrecht widerfahren, indem er bei den Kleinen sitzen muss und du müsstest ihm durch deine Reaktion vermitteln, dass ihm Unrecht geschieht. Von sich aus würde er das nicht erkennen. ich hoffe, ich habe dich so richtig verstanden. Ich seh das Ganze ein bisschen anders. Meinst du nicht, dass dein Sohn nicht selber empfinden kann, wenn ihm weh getan wird? Es ist natürlich dein gutes Recht, dich über sowas aufzuregen. Aber ich habe den Eindruck, du verstärkst das Ganze noch extra, damit er deine Sichtweise übernimmt. Das Ganze ist sehr komplex, aber ich würde mir für dich und für ihn ein bisschen mehr Lockerheit wünschen.

Und noch was: nur weil er hier gelogen hat - warum auch immer - heißt das doch noch lange nicht, dass sich nie Vertrauen aufgebaut hat. Mein Gott: das Kind ist noch nicht mal 6 J. alt!

LG, Susanne

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Re: Lügen - Immer aus der Not?

Antwort von Speeda am 03.09.2008, 15:09 Uhr

Danke für die hilfreichen Worte und Gedanken, denn ich neige oftmals dazu, überzureagieren und mich daran festzubeißen, so aber konnten meine Gedanken und deren Wege aufgelockert werden. Erst wollte ich mit meinem Sohn ganz zickig tun, doch nun werd ich das Thema bei ihm noch mal aufwärmen und zwar zu Haus`.

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Re: Lügen - Immer aus der Not?

Antwort von Anda am 04.09.2008, 8:13 Uhr

Hallo,
was ich nicht so ganz verstehe, ist die Tatsache, dass die größeren von den kleineren Kindern getrennt sitzen. Es wäre doch im Rahmen des Zusammenführens der Gruppe (alte und neue Kinder) eher hilfreich, die Gruppe grundsätzlich zu mischen.
Zum Thema Lüge: Ich denke auch, dass es Deinem Sohn ziemlich egal war, wo er sitzt (dass er Frage, ob er lieber mit den Großen essen möchte, bejaht, bedeutet nichts; sicher hat er gemerkt, dass Du diese Antwort erwartest und sich dann dementsprechend geäußert) und dass ihm Dein Vorgehen bei der Erzieherin einfach nur peinlich war und er weitere Gespräche darüber vermeiden wollte.
Ich würde über das Thema Sitzordnung mit ihm gar nicht mehr reden. Wenn schon, dann unverfänglich über das Essen selbst und so. Falls ihm dann dabei etwas nicht passt, wird er früher oder später selber darauf zu sprechen kommen.
LG
Anda

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Re: Lügen - Immer aus der Not?

Antwort von critte am 04.09.2008, 8:36 Uhr

Das sehe ich wie meine Vorschreiberin. Wenn du von deinem Kind Vertrauen möchtest und es ja auch so erziehst dann kommt er auf jeden Fall zu dir, wenn er mit der Sitzordnung ein problem hätte, was ja für ihn anscheinend gar keins ist.

Und eine Lüge sieht anders aus, das ist keine. Auch meiner hat mich schon "angelogen". Da aber alle Eltern vom Kigateam darauf angesprochen wurden, das man vorsichtig mit den Angaben des Kindes umgegehn soll, stellte ich meine Frage nicht so direkt an die Kindergärtnerin, so das ich damals mein Gesicht waren konnte.

Grüßle

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