Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Cosma am 07.04.2007, 13:27 Uhr

Nochmal nicht-erziehen ...

Huhu,

also ich finde das sehr spannend.
Ich überdenke meine Erziehung ohnehin ständig auf Angemessenheit und Gleichberechtigung - merke aber, daß ich mit 3 kleinen Kindern im Alltag da oft an meine Grenzen komme.

Beispiel:

Familienregeln.
Mir sind Regeln wichtig, wie: wie essen gemeinsam. Also muß ich die Bande bei Zeiten reinrufen, sonst ist Kind Nr. 3 später zu müde, Abendlesen dran oder einfach doie Zeit zu spät.
Kids wollen aber nicht rein, Kids wollen spielen.
Super, soll ich sie lassen, das wäre ja dann frei entscheiden lassen, aber MIR ist das dann gegen den Strich. ?

Thema Essen geht weiter: Kids wollen auf dem Sofa essen, mir ist es aber wichtig, daß das Sofa sauber bleibt.

Seit ihr Nicht-erzieher völlig tolerant was Eure eigenen Grenzen betrifft ?

Hat mir jemand ne Literaturempfehlung ?

Gruß
Cosma

 
19 Antworten:

Re: Nochmal nicht-erziehen ...

Antwort von Anny am 07.04.2007, 13:52 Uhr

Hallo,

bin zwar nicht NE, und eine Literatur empfehlung habe ich auch nicht. Aber les doch mal bei www.unerzogen.de wenn du Yahoo hast wäre das noch besser, kannst aber auch ohne da lesen.

lg.

Anny

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Re: Nochmal nicht-erziehen ...

Antwort von Trinity0815 am 07.04.2007, 16:16 Uhr

Hallo,
ich finde Regeln problematisch, die nur darauf abzielen, dass jemand seine Interessen oder Wünsche durchsetzen will.

"Wir essen alle zusammen" z.B. Klar kann ich mir das wünschen und ich kann diesen Wunsch äußern und das auch so kommunizieren.
Aber ERZWINGEN würde ich das nie. Das wäre eine unzulässige Grenzüberschreitung den anderen gegenüber. Die wollen das u.U. gar nicht.
Entweder findet eine gemeinsame Mahlzeit FREIWILLIG statt (weil ALLE das für eine gute Idee halten) oder eben nicht.

Beim Essen gilt bei uns die Regel, dass "matschiges" (Suppen, alles mit Soße z.B.) Essen auf dem Tisch bleibt, Fingerfood aber überall gegessen werden darf. Darauf haben wir uns gemeinsam geeinigt.

Wer das Sofa dennoch einsaut, macht es auch wieder sauber. Geht bei Leder ja ziemlich unproblematisch.

Ich denke, man sollte "die eigenen Grenzen wahren" nicht mit "Willen durchsetzen" verwechseln. ;)

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Sofa

Antwort von like am 08.04.2007, 17:38 Uhr

Und wie erreichst du dann, dass das Sofa vom "Einsauer" wieder sauber gemacht wird - und zwar jetzt gleich, bevor die Flecken unwiderbringbar drin sind? Zumindest wirst du sicher mit einer Erwartungshaltung an denjenigen herangehen und diese wohl auch äußern, oder?

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Re: Sofa

Antwort von Trinity0815 am 08.04.2007, 18:11 Uhr

Du, da brauch ich gar nix zu sagen. Wer was dreckig macht, holt sich nen Lappen. Das macht sogar schon mein Vierjähriger.
Ist einfach selbstverständlich bei uns. *g*

Und wer "Hilfe" ruft, dem wird geholfen. ;)

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Kompliment

Antwort von like am 08.04.2007, 19:00 Uhr

da hast du echt gut erzogene Kinder
;-))

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Re: Kompliment

Antwort von Trinity0815 am 08.04.2007, 20:00 Uhr

Ich hab Kinder, die in der Lage sind, Rücksicht auf andere zu nehmen.
Weil sie von Anfang an erfahren haben, dass auch auf SIE Rücksicht genommen wird.

Sohn Nr.2 kriegt das natürlich noch nicht immer hin, aber er arbeitet dran. ;)

Wenn Du das "Erziehung" nennen willst, kannst Du das natürlich gerne tun.
Für mich ist das ganz nnormales Sozialverhalten. *g*

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Ja, das ist Erziehung

Antwort von like am 08.04.2007, 20:15 Uhr

Meines Erachtens hat man allgemeingültigen Erziehungsidealen (Respekt vor dem Kind, kein Ausspielen der elterlichen Macht, keine körperlichen Strafen, keine demütigende Sanktionen, so wenig Maßregelung wie irgend möglich) hier nur einen anderen Namen gegeben, um das ganze in einem modernen Licht erscheinen zu lassen und sich von anderen abzugrenzen, die eben noch "alte" Erziehungsrituale pflegen. Erziehung ist meines Erachtens aber auch schon, wenn ich meinen Kindern so ein Verhalten vorlebe. Und wenn wir ehrlich sind, verbieten wir allen unseren Kindern Dinge (oder schreist du nicht "Halt", wenn dein Kind auf einen Straße zurennt?) Klar, bei erwachsenen Freunden müssen wir das nicht tun, aber bei Kindern ist leider die Übersicht in vielen Bereichen noch nicht so weti ausgeprägt, sondern muss durch uns erst geformt werden.

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Re: Ja, das ist Erziehung

Antwort von Trinity0815 am 08.04.2007, 20:40 Uhr

Es kommt darauf an, wie man "Erziehung" definiert.
Und daher ist der Begriff "Erziehung" für mich nicht mehr als eine Worthülse, die man beliebig mit Inhalt füllen kann.

Wenn Du wissen willst, wie Nichterzieher den Begriff definieren und wovon sie sich distanzieren, empfehle ich Dir den Suchlauf. *g*

Soziale Interaktion innerhalb einer Gemeinschaft ist für mich keine bewußte Erziehung sondern ein automatisch ablaufender Prozess, der die Mitglieder dieser Gemeinschaft natürlich beeinflußt. Aber eben nicht in der ABSICHT, zu "erziehen".

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Re: Ja, das ist Erziehung

Antwort von Mama2007 am 08.04.2007, 21:07 Uhr

Boah selten so was gehört! Bzw. noch nie so was gehört!
Wenn Kinder "matschiges" (Suppen, Soßen) nur am Tisch essen "dürfen" ist das ja auch Erziehung durch eine Regel!

Habe diese ganze für mich ehrlich gesagt mehr als lächerliche Diskussion und auch absolut lächerliche "Erziehungs-/Vorlebenmethode" nicht verfolgt.

Würde mich aber mal interessieren wie ihr NE (lustiger Ausdruck!) das z.B. mit dem Schlafen macht! Dürfen eure Kinder so lange wach bleiben wie sie möchten?
Wenn ja ist das für mich eine klare Vernachlässigung der Bedürfnisse von Kindern, die sie selbst noch nicht einschätzen können. Nämlich, dass man trotz dem noch wach bleiben und spielen wollen erstmal wieder zu Erholung kommen muss!
Wenn nein...schon wieder eine Regel?!

Und ganz ehrlich wenn je. wirklich nicht erzieht (was in meinen Augen garnicht möglich ist, egal wie man es nun auch nennt!) ist das auf Bequemlichkeit zurück zu führen. Hauptsache allem anstrengenden aus dem Wege gehen. Kinder die wirklich nicht erzogen sind können sich in der normalen Gesellschaft nicht zurecht finden.
Auch wenn das hier je. erst behauptet und dann doch mit der Wahrheit herausrückt und zugibt, dass seine Kinder in einer privaten Einrichtung sind....Irgendwann endet die Zeit dort auch und es gibt einen Chef, der sich zu recht kaputt lacht, wenn ein Lehrling oder frisch Eingestellter ihm antwortet "ne das möchte ich jetzt aber nicht machen, das widerspricht meiner freien Entfaltung".
Sorry aber in einem Forum sich irgendwas schön schreiben dazu gehört nix.
Genauso die Aussage ein vierjährige wäre immer sofort bereit einen Lappen zu holen, wenn er das Sofa versaut hat. Was ist denn wenn er aber schon wieder spielt und er "möchte" grade nicht putzen? Dann muss man ihn auffordern! Schon wieder eine Regel?

LG

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Re: Ja, das ist Erziehung

Antwort von vina am 08.04.2007, 21:10 Uhr

zitat
Dürfen eure Kinder so lange wach bleiben wie sie möchten?
Wenn ja ist das für mich eine klare Vernachlässigung der Bedürfnisse von Kindern, die sie selbst noch nicht einschätzen können.
Zitatende

ja, dürfen sie. und DOCH sie können das sehr genau selber einschätzen. mein Sohn (fast 5) geht z.Zt. meistens zw. 20 und 21 uhr ins bett ... freiwillig und mittlerweile auch oft allein.

lg
vina

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"und mittlerweile auch oft allein"

Antwort von like am 08.04.2007, 21:20 Uhr

Das find ich nun wiederum irgendwie nicht schön. Bei uns bestimme ich, wann abends Schluss ist, die Kinder gehen ihre Zähne putzen, und dann lese ich noch lange vor und wir reden noch miteinander, wie der Tag so war. Dazu hätte ich sicher - wie du auch - nicht in jedem Zeitpunkt am Abend Zeit und Lust, wenn meinem Kinder gerade mal beschließen würden, ins Bett zu gehen, zumal es dann bei 3 Kindern 3 unterschiedliche Zeiten wären. Irgendwie ist das bei dir dann mehr so ein "jeder wurschtelt vor sich hin, wie´s ihm gerade gefällt" als ein echtes Miteinander in der Familie, bei dem auch auf die Bedürfnisse der anderen Rücksicht genommen wird. Hat halt alles seine Vor- und Nachteile mit den klaren Strukturen und Regeln. Genauso seh ich das beim Essen - meine Kinder kommen zum Essen, wenn es fertig ist (Ich mach sicher nicht 5 mal warm und räum 5 mal die Küche auf, ihr etwa? - sonst bleibt ja kaum noch Zeit, um mich anderweitig um die Kinder zu kümmern). Dann essen wir gemeinsam, reden miteinander und dann geht der Tag weiter. Find ich schön und so ist für mich Familienleben, auch wenn ich den einen oder anderen zwei, dreimal auffordere, jetzt zu kommen und die momentane Beschäftigung zu unterbrechen. Oder ist es wirklich erstrebenswert, dass jeder sich selbst aus dem Kühlschrank bedient, wenn er grad Hunger und zu nichts anderem Lust hat?

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@vina

Antwort von Mama2007 am 08.04.2007, 21:56 Uhr

Hallo,

hm macht dein Sohn denn noch Mittagsschlaf? Wann muss er denn morgens raus?
Mein Sohn wird auch nächsten Monat 5 und macht keinen Mittagsschlaf.
Er "muss" zw. 19 Uhr und 19.30 Uhr ins Bett.
Das läuft bei uns so ab:
Um ca. 18 Uhr Essen wir warm zu abend.
Danach spielt der Papa mit ihm Fußball. (Gewünschtes Ritual meines Sohnes!)
Um sieben Uhr gehen wir zusammen (mittlerweile macht er es auch manchmal alleine) Zähne putzen, waschen und auf die Toilette gehen.
In seinem Zimmer bereiten wir dieses gemeinsam vor. Er macht die Nachtlampe an, ich den Rolladen runter, erwärme das Kirschkernkissen und stelle ihm seine Flasche Wasser hin. Keines dieser Rituale darf ich weglassen. Er ist sie gewohnt und sie sind ihm total wichtig.
Dann kommt die gute Nacht Geschichte und danach das einkuscheln in die Dekce, der Gute Nacht Kuss und das Drücken. Kassette anmachen und wehe der Papa kommt nicht zum Gute Nacht sagen und drücken.
Im Übrigen hat mein Sohn noch nie gesagt er möchte aber noch nicht ins Bett und schläft innerhalb von höchstens 10 Minuten ein.
Sicherlich auch, weil er es von Anfang an so gewohnt ist.
Es ist also nichts schlimmes für ihn um die feste Uhrzeit ins Bett zu "müssen" bzw. zu gehen!
Im Gegenteil wie schon erwähnt er macht keinen Mittagsschlaf mehr und wacht morgens immer so gegen 7 Uhr auf. Er braucht wie jedes Kind in dem Alter mind. 12 Stunden Schlaf! Somit erfülle ich seine Bedürfnisse!

LG

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@mama2007

Antwort von vina am 09.04.2007, 8:14 Uhr

er schläft meist bis 7/8 Uhr. Könnte auch länger schlafen, wenn er will. Spätestens 9:45 Uhr muss ich mit ihm los in der Woche.

er macht keinen Mittagsschlaf. Und das alle 5jährigen 12 h Schlaf brauchen, halte ich für ein Gerücht. Nicht alle 35jährigen brauchen 8 h Schlaf. Das ist doch bei jedem anders.

lg
vina

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Re:

Antwort von vina am 09.04.2007, 8:20 Uhr

Bitte liebe like, lies doch mal im Suchlauf. Nur weil jeder kann, wie er will, heißt nicht, dass Gemeinschaft egal ist. Auch wenn du es nicht glaubst, der Mensch ist von Natur aus sozial und WILL in der Gemeinschaft leben. Wir freuen uns, wenn wir mal alle zum Essen zusammen kommen, weil alle da sind. Wenn einer kocht, freut sich der Rest und isst mit. Wir leben zwar frei und selbstbestimmt, sind aber eben nicht meschugge.

"und mittlerweile auch oft allein" - war mir schon klar als ich es schrieb, dass irgendein Gutmeiner drauf springt und schreit: das ist aber nicht schön. Mag sein, aber er will es so. Er kommt zu mir, sagt: er geht ins Bett. Ich frage, ob ich ihn bringen soll, manchmal soll ich ihn hinbringen, zudecken und gut. Manchmal mit dazulegen. Und manchmal geht er ganz allein.

LG
vina

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Re: Ja, das ist Erziehung

Antwort von Trinity0815 am 09.04.2007, 9:53 Uhr

"Wenn Kinder "matschiges" (Suppen, Soßen) nur am Tisch essen "dürfen" ist das ja auch Erziehung durch eine Regel!"

Das betrifft ja nicht nur die Kinder, sondern uns alle. Ja, das IST eine Regel.
Das soziales Miteinander ohne Regeln funktioniert, habe ich nie behauptet.
Aber diese Regeln gelten dann nicht nur für die Kinder, sie werden GEMEINSAM festgelegt.

Das mit dem Essen haben wir auch besprochen und uns darauf geeinigt, dass alles, was heftige Flecken verursachen kann, auf dem Tisch stehen bleibt.

Würde jetzt wirklich jemand auf den Gedanken kommen, sich mit sowas an den Wohnzimmertisch zu setzen, würde ihn ein anderer auf die Regel hinweisen:

"Papa, stell die Suppe auf den ESSTISCH!" hatten wir hier schon öfter. ;)
Natürlich ZWINGEN wir Papa nicht, dass zu tun. Er darf in letzter Konsequenz selbst entscheiden, ob er sich an die Regel halten oder eventuell lieber wischen will. Gilt auch für die Kinder. *g*

"Würde mich aber mal interessieren wie ihr NE (lustiger Ausdruck!) das z.B. mit dem Schlafen macht! Dürfen eure Kinder so lange wach bleiben wie sie möchten?"

Ja, selbstverständlich. Grundbedürfnisse wie essen und schlafen reglementieren wir nicht und ich bin mir auch absolut sicher, dass jedes gesunde Kind seine Grundbedürfnisse autonom handeln kann.

Im Säuglings- und Kleinkindalter brauchten sie noch Einschlafbegleitung aber über den ZEITPUNKT, wann sie ins Bett gehen wollen, haben sie immer selbst entschieden und das funktioniert hier seit sechzehn Jahren.

Eine VERNACHLÄSSIGUNG findet in dem Moment statt, wo ich das Bedürfnis des Kindes IGNORIERE.

Meine haben mir immer deutlich gezeigt, was sie wann brauchten. Und manchmal war das auch ein:
"Mama, ich bin müde und kann nicht runter drehen. Hilf mir bitte."

Dann habe ich ihnen Bedingungen angeboten, unter denen sie zur Ruhe kommen konnten: Nähe, Körperkontakt, Flasche oder wir sind einfach ne Runde mit dem Kiwa raus. Darin haben sie immer blendend geschlafen. *g*

Wenn man sein Kind gut kennt und auf seine Signale achtet, läuft das auch mit der Kommunikation und auf dieser Basis findet man dann einen Konsens.

Dafür muß ich meinem Kind aber nicht vorschreiben, wann es zu schlafen hat.

"Genauso die Aussage ein vierjährige wäre immer sofort bereit einen Lappen zu holen, wenn er das Sofa versaut hat. Was ist denn wenn er aber schon wieder spielt und er "möchte" grade nicht putzen? Dann muss man ihn auffordern! Schon wieder eine Regel?"

Das war ich. *g* Es wird NIEMAND "aufgefordert", einen Lappen zu holen.
Er wird an die Regel erinnert (noch mal zum Mitschreiben: Regeln im Zusammenleben haben nichts mit Erziehung zu tun, sie gelten AUCH für die Erwachsenen und haben den Sinn, das Zusammenleben harmonischer zu gestalten. Wenn Du in einer WG lebst, wird es dort vermutlich auch Regeln geben. *gg*)
aber wenn er nicht WILL, dann will er nicht.

Natürlich gab es solche Situationen und da haben wir ihn auch nicht unter Druck gesetzt.
Aber später noch mal darüber geredet. Und dann hab ich im gesagt, dass ich das megablöd fand, seinen Dreck wegwischen zu müssen.
Und ihn gefragt, wie er sich denn fühlen würde, wenn ich bei ihm was einsaue und dann einfach weggehe.

Um das verstehen zu können braucht ein Kind natürlich sowas wie Empathie und auch die Bereitschaft, sich auf die Gefühle anderer einzulassen.

Die Erkenntnis:
"ICH bin verantwortlich dafür, MEINEN Dreck auch wieder zu entsorgen und es ist unfair, das anderen aufzuhalsen"
muß ja erst mal wachsen und ohne soziale Fähigkeiten ist das auch nicht umsetzbar.
Ein Dreijähriger, der noch mitten in der Trotzphase steckt, kriegt das noch nicht so hin und da bringt es auch nichts, irgendwas einzufordern.
Sohni war so etwa dreieinhalb, als bei ihm der Groschen fiel und jetzt mit vier klappt das richtig gut.

"Habe diese ganze für mich ehrlich gesagt mehr als lächerliche Diskussion und auch absolut lächerliche "Erziehungs-/Vorlebenmethode" nicht verfolgt."

Na ja, wär aber vielleicht sinnvoll gewesen. Dann wüßtest Du nämlich, worum es geht. ;) *flitzundweg*

LG
Trinity

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Re:

Antwort von Trinity0815 am 09.04.2007, 10:06 Uhr

Hallo,
mein Sohn macht das mittlerweile auch so.

Nach dreieinhalb Jahren Einschlafkuscheln beschloß er eines Tages nach dem Vorlesen (auf dem Sofa), dass er jetzt alt genug ist, um alleine ins Bett zu gehen.

Sprachs, marschierte in sein Zimmer, machte sich ein Höhrspiel an, legte sich ins Bett und schlief innerhalb von zehn Minuten. *g*

Seitdem macht er es jeden Abend so. Vorher wird noch ausgiebig gekuschelt, gequatscht und gelesen aber will definitiv nicht ins Bett gebracht werden:
"Ich bin schon groß, ich kann das alleine." *gg*

LG
Trinity

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Re: @vina

Antwort von Trinity0815 am 09.04.2007, 10:14 Uhr

"Er braucht wie jedes Kind in dem Alter mind. 12 Stunden Schlaf! Somit erfülle ich seine Bedürfnisse!"

Öhem... JEDES Kind??? Woher willst Du das wissen? *g*
Meins ist im Februar vier geworden und kommt mit neun Stunden prima aus.

Der Schlafbedarf ist genetisch bedingt, mein Mann und ich schlafen auch nicht viel und sein großer Bruder auch nicht.
SO pauschal kann man das also nicht sagen.

Wenn das bei euch so gut läuft und alle zufrieden damit sind, ist das doch okay.

Sohn Nr.2 ging auch mal phasenweise um 19.00 Uhr ins Bett, zwei Stunden später stand er dann wieder topfit auf der Matte. *ggg*

Er schläft zur Zeit von ca. 22.00 Uhr bis ca. 7.00 Uhr und das ist optimal für IHN, so wie es für DEIN Kind optimal ist, zwölf Stunden zu schlafen.

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Re: Ja, das ist Erziehung

Antwort von Mama2007 am 09.04.2007, 16:06 Uhr

"Wenn man sein Kind gut kennt und auf seine Signale achtet, läuft das auch mit der Kommunikation und auf dieser Basis findet man dann einen Konsens."

Hm das heißt alle erziehenden Mamas kennen ihre Kinder nicht? und achten nicht auf ihre Signale?

Du hast geschrieben Regeln werden gemeinsam vereinbart. Ja aber was ist dann wenn einer von vorne herein sagt "Nö daran halt ich mich nicht"?

Ich finde es sehr schade, dass einem Vater die Entscheidungsfreiheit gelassen wird eine Regel, die doch alle getroffen haben, zu brechen. In dem er seine Suppe doch am Sofa essen darf. Denn jeder Vater sollte so viel Verwantwortungsbewußtsein haben, dass er Vorbild für sein Kind ist!

Hat ja hier je. geschrieben, dass NE-Kinder durch vorleben lernen. Das klappt aber doch dann garnicht?!

"Meine haben mir immer deutlich gezeigt, was sie wann brauchten. Und manchmal war das auch ein:
"Mama, ich bin müde und kann nicht runter drehen. Hilf mir bitte.""

Deine Kinder sind wirklich Wunderkinder! Ich kenne kein Kind, dass total aufgedreht ist und dann so schön zur Mama sagt: "Mama ich bin müde...Hilf mir bitte!"

"Natürlich gab es solche Situationen und da haben wir ihn auch nicht unter Druck gesetzt.
Aber später noch mal darüber geredet. Und dann hab ich im gesagt, dass ich das megablöd fand, seinen Dreck wegwischen zu müssen."

Sorry aber das genau ist doch mit Worten unter Druck setzen durch das "herstellen" seines schlechten Gewissens! Das ist für mich eine Konsequenz bzw. schimpfen!

Wenn er sich dann daran hält, dann wohl nur weil er nicht wieder so "angemotzt" werden will. Ist doch exakt das Gleiche wie Erziehende es handhaben.

LG

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Re: Ja, das ist Erziehung

Antwort von Trinity0815 am 09.04.2007, 20:53 Uhr

"Hm das heißt alle erziehenden Mamas kennen ihre Kinder nicht? und achten nicht auf ihre Signale?"

Nein. Wie sollte ich das beurteilen? Ich kenne nicht "alle erziehenden Mamas". ;)

Nur: WENN man das tut, muß man nicht "erziehen", um den Konflikt zu lösen.

Das erfordert allerdings die Bereitschaft, dies auf der kognitiven und emotionalen Ebene des Kindes zu tun.

Ich glaube, dass es vielen Erwachsenen einfach schwer fällt, die Perspektive zu wechseln und sie ihre erwachsenen Maßstäbe an das Verhalten des Kindes anlegen.
Da geht der Schuß dann oft nach hinten los.

"Du hast geschrieben Regeln werden gemeinsam vereinbart. Ja aber was ist dann wenn einer von vorne herein sagt "Nö daran halt ich mich nicht"?"

Dann ist es KEINE Vereinbahrung, oder? ;)
Eine Vereinbahrung setzt voraus, dass sich ALLE einig sind. Und so lange wird verhandelt.

"Ich finde es sehr schade, dass einem Vater die Entscheidungsfreiheit gelassen wird eine Regel, die doch alle getroffen haben, zu brechen."

JEDER hat diese Entscheidungsfreiheit. Allerdings hält der Papa sich an die Regel, spätestens dann, wenn er daran erinnert wird. Er will ja ein gutes Vorbild sein. *g*

"Deine Kinder sind wirklich Wunderkinder! Ich kenne kein Kind, dass total aufgedreht ist und dann so schön zur Mama sagt: "Mama ich bin müde...Hilf mir bitte!""

Okay, Mißverständnis. Ich hab hier die wörtliche Rede gewählt, um etwas zu verdeutlichen.
Natürlich haben sie es nicht WORTWÖRTLICH so gesagt.
Aber sie haben es mir SIGNALISIERT, eben durch ihr Verhalten.

Und dann hab ich entsprechend reagiert, eine Ruhephase angeboten (eventuell noch ne Milchflasche), was vorgelesen, mich mit ihnen ins Elternbett gekuschelt, Entspannungsmusik angemacht.
Oder wir sind halt mit dem Kiwa raus.

"Sorry aber das genau ist doch mit Worten unter Druck setzen durch das "herstellen" seines schlechten Gewissens! Das ist für mich eine Konsequenz bzw. schimpfen!"

Ich hab nicht geschimpft. Wo steht das?
Es geht auch nicht um das "schlechte Gewissen".

Nur find ichs halt wirklich nicht schön, wenn jemand ein halbes Eis aufs Sofa plumpsen läßt und sich dann einfach verpißt, ohne was zu sagen.
Und der nächste setzt sich drauf.
Ein "Mama, hilf mir bitte mal, mir ist das Eis aufs Sofa gefallen" hätte ja gereicht. *g*

DARÜBER haben wir geredet und auch darüber, dass man zumindest ansatzweise Verantwortung dafür übernehmen muß, wenn man sowas verursacht.

NATÜRLICH ist das eine Konsequenz. Aber die ergibt sich doch fast zwangsläufig, wenn man unerwarteterweise Erdbeereissuppe am Hintern kleben hat und das ein klitzekleines bischen doof findet. *g*

Aber, wie gesagt: ANGEMOTZT wurde er deswegen nicht. Und wenn es jetzt besser klappt, dann liegt das daran, dass er entwicklungsmäßig einfach weiter ist und daher empathischer und rücksichtsvoller mit anderen umgehen kann als noch vor ein paar Monaten.
Ds merkt man ja auch in vielen anderen Dingen.

Ein großes Mißverständnis beim Thema Nichterziehung ist (vermut ich zumindest), dass viele Erzieher glauben, Nichterzieher wären nicht fähig (oder bereit), ihre persönlichen Grenzen zu kommunizieren.
Bzw. diese dem Kind schlicht ALLES erlauben, zu nix ihre Meinung sagen und es daher nie mit Konflikten/Konsequenzen konfrontieren.

Wenn man DAVON ausgeht, kann man natürlich NIE einen Konsens finden, weil das natürlich vollkommen falsche Vorausetzungen sind.

Deswegen sagte ich ja: Son bisserl Hintergrundwissen über das, was mit Nichterziehung gemeint ist, wär nicht verkehrt, wenn man sich den Durchblick bewahren will. ;)

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