Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Betula am 26.11.2014, 23:31 Uhr

Hineinsteigern

Hallo

Kennt ihr das,dass sich euer Kind tierisch in etwas hineinsteigern kann? Ich bin manchmal ein wenig ratlos und frage mich,inwieweit das noch normal ist.

Mein Kleiner wird im Jan. drei.Er ist ein gut entw., temperamentvolles Kind.Sehr lieb, fröhlich,neugierig.

Er trotzt aber manchmal recht stark, bis hin zu starken Hustenanfällen, wird knallrot im Gesicht, also sehr dramatisch.

Heute z.B. war so eine Sit.: Wir saßen alle zu Tisch,es war Besuch da,mein Mann feierte Geburtstag. Jedenfalls war noch ein Babybelkäse da. Sohn wollte ihn, mein Mann wickelte den Käse aus und gab ihn dem Sohn.
Nun wollte leider mein Kleiner den Käse selber auswickeln, was mein Mann nicht bedacht hatte.Es war zu spät- Käse war draußen, Plastikpackung zerknüllt, dumm gelaufen.

Mein Sohn fing an zu schreien,warf den Käse quer über den Tisch. Ich sagte, dass das so nicht gehe. Papa habe ihn halt schon ausgepackt und es ginge nicht,Essen zu werfen. Mein Kleiner brüllte,er wolle einen neuen Käse.Den bekam er nicht.( Selbst wenn noch einer da gewesen wäre hätte ich ihn meinem Sohn nicht gegeben,da er den anderen ja auf den Boden geworfen hatte. )

Ich setzte ihn vom Tisch weg und sagte,er könne wieder kommen,wenn er sich beruhigt habe. Natürlich redete dann jeder noch auf ihn ein,nach dem Motto: " Jetzt sei wieder lieb,wir wollen doch gemütlich essen,den Käse kann man halt jetzt nicht mehr einpacken u.s.w....)" was es dann eher noch schlimmer machte. Er war auch nicht mehr ansprechbar. Wir hätten sagen können was wir wollen- es wäre nicht angekommen.

Er weinte 20 Minuten lang herzzerreißend, war ganz rot im Gesicht, hustete und war untröstlich.Nur wegen dem blöden Käse! Ich glaube er wusste nachher selber nicht mehr warum er weint.In der Zwischenzeit hatte ich ihn dann mit in ein anderes Zimmer genommen,damit er aus dem Trubel raus war, diese ganze Aufmerksamkeit war nat. nicht gut.

Einmal bekam er eine riesige und lang andauernde Brüllattacke,weil er unbedingt auf dem Beifahrersitz Auto fahren wollte und nicht in seinem Kindersitz.Ich schaffte es wirklich nicht,ihn in den Sitz zu setzen, er wehrte sich so,dass es einfach nicht ging. Also schrie er 1/2 Std im Auto, alle Passanten glotzten zu uns herüber, bis er dann schließlich freiwillig in den Kindersitz krabbelte.

Ich habe es auch aufgegeben in einer solchen Situation zu sehr auf ihn einzureden,weil es nichts bringt,bzw. er sich noch mehr hineinsteigert. Ich sage dann höchstens: "Ich will,dass Du in den Sitz gehst, ich warte, bis Du so weit bist! " Wenn er sich dann beruhigt hat, rede ich kurz mit ihm über die Sit. .

Das ist manchmal sehr anstrengend und ich frage mich, ob ich alles falsch mache- zu locker,zu streng? Andererseits ist er ansonsten so lieb,vernünftig. laut KiÄ. auf dem Entwicklungsstand eines Vierjährigen.
Er war auch als Baby schon sehr sensibel,hat viel geweint. War immer extrem ehrgeizig, mit 5 Mon. gekrabbelt, früh gesprochen,dafür aber eine geringe Frustrationstoleranz. Will immer alles alleine machen und es muss direkt klappen.- wir setzen ihn aber nicht unter Druck,daran liegt es nicht.

Ich freue mich über Rückmeldungen! Liebe Grüsse

 
18 Antworten:

Re: Hineinsteigern

Antwort von sileick am 27.11.2014, 0:11 Uhr

Hört sich nicht so an, als machtest Du irgendwas falsch. Dein Kind hat mit seinem Temperament zu tun und der Tatsache, dass die Dinge eben nicht immer so sind, wie er sie sich wünscht. Er wird lernen, damit etwas gelassener umzugehen. Du bist toll geduldig und doch konsequent. Mehr kann man wohl kaum machen. Lass ihm Zeit. Er wird es lernen. Das ist halt gerade so sein Thema. :-) Schwer auszuhalten, weiß ich auch.

Wünsche gute Nerven und viel Gelassenheit!

LG Sileick

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Re: Hineinsteigern

Antwort von Johanna3 am 27.11.2014, 6:49 Uhr

Ich finde deine Reaktionen gut und richtig. Interessant finde ich es gerade zu lesen um welchen Käse es geht. Ich habe schon häufiger Kinder gesehen, die sich mit der Verpackung besagter Marke hingebungsvoll beschäftigten..... und den Käse höchstens anknabberten.

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Re: Hineinsteigern

Antwort von Himbaer am 27.11.2014, 7:21 Uhr

Hallo,

das klingt alles schwer nach meinem Sohn, jetzt 5.
Er hat auch viel Geschrien als Baby, auch mit 5 Monaten gekrabbelt, will und wollte schon immer alles alleine machen.
Nur dass er keine Probleme mit der Frustrationstoleranzgrenze hatte bzw. wir und als zusätzliches Problem hat er eine Sprachbehinderung.

Aber so Situaionen wie du sie beschreibst sind quasi Orginal hier so abgelaufen.

Es wird besser!!
Er ist hier ausgeflippt, wenn du das Brot falsch durchgeschnitten hast, gerade statt in Dreiecksform....
Wir haben genauso reagiert wie du auch.
Und vorallem man lernt vorher alles haargenau zu erfragen, denn das was er heute so haben will, kann morgen schon wieder anders aussehen.

Jetzt mit 5 ist es nicht mehr so.
Er war auch seiner Zeit entwicklungstechnisch vorraus, aber auch das hat sich gegeben und ich denke, genau das macht es aus.

Deswegen schicke ich dir einfach nur gute Nerven und mach so weiter wie bisher, es wird besser werden.....

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Situationsabhängig würde ich schon mal nachgeben

Antwort von Trini am 27.11.2014, 8:15 Uhr

Damit verzeiht man ein Kind nicht.

Das Spannendste am Babybel ist nunmal die Verpackung. Gerade wenn Gäste da sind, "opfert" man einen zweiten Käse. Gut, gerstern war keiner mehr da. Aber du schriebst ja, dass du ihm auch keinen gegeben hättest, wenn noch einer da gewesen wäre.

Und, was spricht gegen den Kindersitz auf dem Beifahrersitz als Kompromiss???

Dein Kind ist noch keine drei Jahre. Da muss man noch nicht immer und überall konsequent sein. Einsichtsvermögen und Frustrationstoleranz wachsen auch, wenn man mal inkonsequent ist.

Trini

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Re: Hineinsteigern

Antwort von Danyshope am 27.11.2014, 9:17 Uhr

Ahmm, ist das mein Sohn.....

Kennt wer die Serie Monk? Der Typ muß das absolute Vorbild für unsern Sohn sein. Dreckige Finger - Gemeckere geht los, Schranktüre oder Schublade nicht richig zu - Gemeckere geht los, Rolladen noch unten obwohl man doch schon 2min wach ist - Gemeckere geht los, beim essen gekleckert - Gemeckere geht los (muß erst weggewischt werden) usw. Und wehe, wehe, man stellt diese Dinge nicht sofort !!! ab....

Er will wo hoch, er will was haben oder machen, dann auf keinen Fall den Fehler machen und ihm helfen. AUSSER er bittet drum, sonst ist Geschrei groß. Das hat sich auch schon kurze Zeit nach der Geburt so gezeigt.

Auf der einen Seite finde ich das echt superklasse das er wirklich erst einmal alles selbst testen will und wie selbstständig er vieles schon mit nicht einmal 2,5 Jahren machen. Auf der anderen Seite kann es mitunter schon auch anstrengend werden. Wobei richtigerweise die extrem niedrige Frustrationsgrenze das echt üble ist. Wenn etwas nicht sofort klappt, ist mitunter echt der Teufel los.

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Re: Hineinsteigern

Antwort von Oktaevlein am 27.11.2014, 11:34 Uhr

Hallo,

das Alleine-Machen scheint in dem Alter wirklich extremst wichtig zu sein. Hatten und haben wir teilweise auch. Seit wir unsere Tochter (wird 4 Jahre) mehr selber machen lassen, ist es hier viel entspannter.

Zu diesem doofen Käse kann ich nur sagen, dass wir ihn nicht mehr kaufen, weil wir auch nur Stress damit hatten. Unsere Tochter wollte nämlich auch den Käse gar nicht essen, sondern nur mit der Verpackung spielen, nämlich kneten. Der Käse wurde wirklich nur kurz angeknabbert. Dafür ist er uns zu teuer.

Jetzt gibt es Käse und Knete nur noch separat :-)

Zu der Situation im Auto hätte ich gesagt, dass wir dann halt nicht losfahren können, weil sonst die Polizei schimpft. Auch z. B. bezüglich anschnallen hat das meist geholfen. Und es ist ja auch wirklich so, ist ja keine leere "Drohung".

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Re: Hineinsteigern

Antwort von Boots2012 am 27.11.2014, 13:25 Uhr

Ganz genau wie unsere Lütte (2,5 Jahre alt).

Sie ist clever, süß, temperamentvoll und eigentlich immer gut drauf.

Aber wehe, WEHE ich gebe Soße auf den Reis, gieße Saft in den Becher oder schneide ihr Schnitzel klein bevor sie mich dazu beauftragt. Also um jetzt mal beim Essen zu bleiben....Dann gibt es unglaubliches Geschrei!

Wobei, ich muss ehrlicherweise sagen, dass es viel besser geworden ist in den letzten Wochen. Wir sind immer konsequent und lassen wenig durchgehen wenn es um Essen, Schlafen, Sicherheit und Waschen geht (so ungefähr). In allen Kinderbereichen (Zimmer, Spielen, Spielplatz, Malen etc.) darf sie schalten und walten wie sie will.

Ich versuche auch oft die Kinder "siegen" zu lassen bei Konflikten, es geht aber einfach nicht immer.....

GLG und viel Durchhaltevermögen bei deinem Zimmervulkan (mein Spitzname als Kind. Wieso nur? hehe)
Boots

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Re: Hineinsteigern

Antwort von sileick am 27.11.2014, 20:00 Uhr

Was mir noch einfällt: Wir haben manchmal solche Tage, wenn auch selten, und das liegt immer daran, dass mit unserem Schlafmanegement was nicht stimmt. Kind ist dann einfach unausgeschlafen und darum unausstehlich. Sie kann dann gar nichts dafür und auch nichts daran machen. Die Frustrationstoleranz ist an solchen Tagen einfach unten.

Vielleicht ein hilfreicher Hinweis?

Alles Gute!

LG Sileick

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Re: Hineinsteigern

Antwort von anouschka78 am 27.11.2014, 21:34 Uhr

Solche Ausbrüche habe ich eigentlich immer mit Ablenkung beenden können. Irgendwas war immer der totale Hit und wenn es nur eine Schublade war die er auf und zu machen durfte oder ein Spielzeug. Man muss ein bisschen Zeit opfern was doof ist bei Geburtstagsfeiern aber bald ist der Babybel vergessen.

A.

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Re: Hineinsteigern

Antwort von Karlchen am 27.11.2014, 22:20 Uhr

Hallo!
Ich kenne es..Das schlimmste , was meiner 3 jährigen Tochter passieren kann ist, wenn ich z.B. etwas kann, ihr helfe ,die Schleife zu binden, was sie noch nicht kann. Sie möchte es aber unbedingt alleine machen. Es dauert seine Zeit eh sie begreift, daß es ok ist, weil sie es auch bald kann, wenn sie es sich von mir oa. zeigen läßt, es übt und sich helfen läßt. Ich helfe ihr gerne, weil ich sie liebe, sag ich ihr. Ich motiviere sie, nicht aufzugeben, sie schafft das schon..
Ich bin in solchen Situation immer sehr ruhig, nehme mich zurück und halte aus..Ich bleibe aber in der Situation. Es sei denn ,sie möchte, daß ich gehe. Das ist nie der Fall. Ich soll sie damit nicht allein lassen. Wenn sie mit der Situation überfordert ist, gar nicht mit ihrer Frustation umgehen kann und sich zu stark hineinsteigert, versuche ich sie zu beruhigen..Streicheln, liebevolle aufmunternde Worte, erzähle ihr von mir, als ich ein Mädchen war, daß noch keine Schleife so gut konnte wie Mama..
Ich lasse sie immer eine kleine Weile frustriert sein- jeder hat das recht dazu..Sie schimpft schon wie ne grosse..;-)

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Re: Hineinsteigern

Antwort von Karlchen am 27.11.2014, 22:24 Uhr

Meine Tochter verhält sich so, wenn ich 7Tage am Stück Spätschicht habe..Sie geniesst so meine vollste Aufmerksamkeit ,ganz klar. Verständliches Verhalten, aber leider nicht so leicht zu ändern. Ich erzähle ihr dann ausführlich von meiner Arbeit..was ich getan habe. Dann beruhigt sie sich und will nur kuscheln...

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Re: Hineinsteigern

Antwort von Fredda am 28.11.2014, 7:12 Uhr

Das ist normal, beim Kind wird es sich abschwächen und bei euch wird sich eine größere Sensibilität dafür entwickeln, wie ihr im Vorfeld steuern könnt (mit dem Käse z.B. - hätte dein Mann nicht, nebenbei, mit den Gästen plaudernd, den Käse ausgepackt, sondern seine Präsenz beim Kind gehabt, hätte er GESEHEN, dass es selbst auspacken will). Übrigens ist ein Kind, dass früh krabbelt, nicht "ehrgeizig", sondern einfach motorisch so weit.

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alle gleich ;-)

Antwort von Nachtwölfin am 29.11.2014, 22:16 Uhr

Ganz normal, denke ich. Ich habe meine Mama mal gefragt, ob ich als Kind auch so war. Da sagte sie, sie wüsste es nicht mehr, hätte es wohl verdrängt ;-)

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Herzlichen Glückwunsch

Antwort von stjerne am 30.11.2014, 18:40 Uhr

Du hast ein ganz normales Kind. :-)
Ich kenne kein Kind, dass diese Ausraster nicht gehabt hätte. Natürlich ist das extrem anstrengend, aber es gehört einfach dazu.

Gute Nerven! :-)

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Re: Herzlichen Glückwunsch

Antwort von Betula am 30.11.2014, 22:42 Uhr

Danke für die vielen Antworten. Hat mich jetzt doch ein wenig" beruhigt". Ich denke halt immer " Au weia, so eine Aufregung wegen einer Kleinigkeit, ist das noch normal?" Aber das ist die Erwachsenensicht. Für ein Kleinkind ist es halt ein Drama,wenn es einen ausgepackten Käse bekommt.Vor Allem wenn es ein temperamentvolles Kleinkind ist!

Man braucht nicht nur gute Nerven ,sondern auch sehr viel Einfühlungsvermögen und Geduld. Das hat man an manchen Tagen mehr, an anderen weniger.Aber man hat sie ja sehr lieb,die kleinen Trotzköpfe!!!

Liebe Grüsse!

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Re: Herzlichen Glückwunsch

Antwort von Danyshope am 01.12.2014, 11:45 Uhr

Seh es positiv, diese "Phasen" härten ab.

Nach der Geburt denkst, och, die Schwangerschaft war aber entspannend - selbst dann wenn es der Horror war.

Einige Zeit nach der geburt denkste, och, soooo schlimm war die Geburt ja doch nicht.

Beim 1ten geburtstag denkst, och die 3 Monate Dauer-Schreien nachts waren schlimm, aber es gibt echt schlimmeres.....

Sobald das Kind in der Trotzphase steckt, denkst, bisher war es doch alles recht "pflegeleicht".....

Soll ich Dir sagen, spätestens wenn Dein Kind in der Pupertät steckt, denkste, eigentlich war bisher doch alles ein Spaziergang *lach*

Ich glaube die Natur hat es so eingerichtet, das unsere Belastungsgrenze immer schön weiter gedehnt wird. Und damit wird nicht sofort kollabieren, haben Kinder halt ihre "Phasen" um uns schön langsam nach und nach entsprechend "abzuhärten". Seh es also mit Humor.

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Re: Danyshope

Antwort von Betula am 01.12.2014, 22:30 Uhr

Ich habe neulich einen schönen und sehr tröstlichen Artikel gelesen. Darin stand dass Kinder,die stark trotzen in der Pupertät total lieb und pflegeleicht sind.

Und das will ich glauben! wenn er 14 ist sagt er dann immer:" jawohl liebe Frau Mutter. Darf ich dir die Wäsche bügeln? "

So ähnlich stelle ich mir das vor! Und schreibt jetzt bloß nichts anderes!

Liebe Grüsse

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Re: Danyshope

Antwort von Danyshope am 02.12.2014, 8:22 Uhr



Die Hoffnung stirbt ja bekannterweise zuletzt.....

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