Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Jorinde17 am 17.04.2019, 10:41 Uhr

Bewusst positive Signale setzen...

Im Moment bist Du emotional sehr auf das Baby ausgerichtet, das ist normal. Alle Anderen stören da nunmal ein bissl, auch wenn es nicht schön ist, das zu sagen. Der erste Schritt ist, dass Du Deine Gefühle als normal akzeptierst. Wenn Du Dich verurteilst und ständig ein schlechtes Gewissen hast, wird Deine Gereiztheit gegenüber der Tochter noch größer, weil Dein emotionaler Stress noch höher ist.

Erlaube Dir doch, negative Gefühle zu haben, die sind menschlich. Wenn Du das zulassen kannst, nimmt das schon viel Druck aus der Sache, und das kommt indirekt auch Deiner Großen zugute. Du bist eben nicht nur eine Heilige, eine aufopferungsvolle, immer liebevolle, immer gerechte Mutter. Jeder Mensch hat auch 50 % dunkle Seiten, ist mal genervt, ungerecht, fies oder handelt mal egoistisch.

Ich würde jetzt vor allem Deinen Partner bewusst einbinden: Er soll nach Feierabend und am Wochenende viele gemeinsame Vater-Tochter-Aktionen mit der Großen machen. Das schafft einen gewissen Ausgleich an emotionaler Nähe, sie bekommt dann von ihm das mehr, was sie von Dir im Moment weniger erhält. Sage ihm konkret, was er machen könnte. Das müssen keine großen Dinge sein, es können auch gemeinsame Erledigungen sein. Hauptsache, zu zweit.

Als Zweites würde ich mit der Großen viel über Gefühle sprechen, aber nicht über Deine, sondern über ihre. Sage ihr zum Beispiel, dass es für sie bestimmt alles sehr neu ist. Und dass große Schwester zu sein sicher nicht immer so einfach ist. Frage sie, was sie sich anders wünscht im Alltag.

Und drittens kannst Du jetzt bewusst viele positive Signale schicken: Sag' ihr oft, dass Du sie lieb hast und stolz bist, schon so eine große Tochter zu haben. Wichtig ist jetzt auch, dass Du sie bewusst viel lobst: Wie toll sie mithilft, wie selbständig sie schon ist usw. Dann merkt sie, dass es durchaus gute Seiten hat, nicht mehr das verwöhnte Baby zu sein, weil die eigene Stellung auch ihre Reize hat. Loben geht immer, wenn man ein bisschen bewusster darauf achtet.

Mach' Dir einen kleinen Plan, damit es funktioniert: Nimm Dir z. B. vor, der Großen einmal am Tag zu sagen, wie lieb Du sie hast. Und sie fünfmal am Tag zu loben. So ein Plan hilft sehr, es nicht zu vergessen. Diese positiven Signale können auch die Momente ausgleichen, wo Du genervt drauf bist.

Kluge Psychologen sagen als Orientierung: Auf ein Mal Schimpfen sollten fünf schöne, liebevolle Signale kommen, um das auszugleichen. Kinder haben ein emotionales Konto: Du kannst davon abheben (Gereiztheit), kannst aber auch wieder darauf einzahlen, dann bleibt alles im grünen Bereich.

LG

 
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