Bitte noch ein Baby

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Geschrieben von Bridge11 am 07.10.2011, 22:24 Uhr

während Elternzeit zweites Kind oder erst wieder arbeiten?

Hallo,
ich bin zurzeit mit meinem ersten Kind in Elternzeit für 1,5 Jahre. Meine Maus ist 4 Monate alt. Wir sind überglücklich mit ihr, sie ist so bezaubernd. Ich habe zwar noch viel Zeit, bis ich wieder arbeiten gehe, aber mich lässt der Gedanke nicht los, ein zweites noch in der Elternzeit evt. zu bekommen. So könnte ich die Familienplanung abschliessen und wieder voll in den Beruf einsteigen. Bin ja immerhin schon 39 und da kann ich mir eigentlich auch nicht erlauben, viel Zeit verstreichen zu lassen. Erst wieder arbeiten gehen und nach einem Jahr viell. wieder schwanger zu werden. Ich weiss nicht...Ich glaube, dass es nicht einfach sein würde, wenn man gerade die Baby-zeit hinter sich hat, wieder alles in geregelten Bahnen läuft, also Kind in Kita, Arbeit läuft, wieder regelmäßiger Freunde treffen, Kollegen sprechen, Sport machen etc.
Ausserdem sinkt ab 40 die Chance drastisch, schwanger zu werden, ganz zu schweigen von anderen Risiken, ein krankes Kind zu bekommen, die eigene Belastungsgrenze etc. Nach drei Jahren Elternzeit ist auch der berufliche Einstieg sicher nicht ganz einfach, aber nicht unmöglich oder. Ich bin hin und hergerissen, ob ich erst wieder arbeiten soll oder es noch in der jetzigen Elternzeit mit dem zweiten Kind probieren soll. Mein Mann ist auch noch hin- und hergerissen, also tendenziell ist er schon für ein zweites, aber er wäre auch mit einem Kind sehr glücklich. Was spricht eigentlich gegen eine dreijährige Elternzeit, das muss doch nicht wirklich den beruflichen Ausstieg bedeuten, zumal ich sowieso nur in Teilzeit arbeiten würde. Was denkt Ihr, hat jemand von Euch zwei Kinder hintereinander bekommen und wie war es mit Eurem Job hinterher?
Liebe Grüße,
Bridge11

 
4 Antworten:

Re: während Elternzeit zweites Kind oder erst wieder arbeiten?

Antwort von Früchtchen am 08.10.2011, 1:29 Uhr

Ich bin ganz ehrlich...Ich gehöre zu denen, die da mehr an das Kind denken als an den Beruf.

Was sind 3 Jahre in meinem Leben? Und was bedeuten sie als Grundstock für mein Kind? Ich persönlich wollte mir, nein UNS einfach viel Zeit geben...meinem Kind vor allem aber die Zeit geben die es braucht bis es soweit ist sich zu trennen. Da ist jedes Kind anders. Ich persönlich finde 1,5 einfach viel zu früh, zumal die richtige "Trennungsphase" ja erst so mit 2 beginnt. (autonome/trotz-phase, entwicklung des "ich-verständnisses") Die ersten Jahre sind sooo kostbar und mit 1,5 wird das Baby erst groß. Da geht's los ;)

Klar muss das jeder selbst entscheiden und in vielen Fällen ist es halt schlichtweg auch eine Frage des Geldes LEIDER. Dein Ausgangsposting hörte sich nur so... "durchstruktiriert" und "durchgeplant" an. Wo bleibt das Kind in seinen Grundbedürfnissen dabei? Wieviel wiegen diese oder muss das Kind halt mitziehen weil es so besser in die berufliche Laufbahn passt?

Ganz ehrlich? GERADE wenn du schon knapp 40 bist.werden dir ein paar Jährchen Pause nicht das Genick brechen. Anders wäre es natürlich, käme diese Frage von einer 16jährigen ohne berufliches Standbein.

Was ich ganz schön fand von meiner Oma damals...wir unterhielten uns darüber wie immer mehr Frauen schon so früh arbeiten gehen heutzutage, selbst wenn sie es finanziell gar nicht dringend müssten. Entweder weil sie halt nicht auf ihren "Status" verzichten wollen oder teils auch weil sie sich "gesellschaftlich" unter Druck gesetzt fühlen. Jedenfalls sagte meine Oma dann sowas wie "Auf dem Sterbebett wird sich keiner von ihnen wünschen mehr Zeit im Büro verbracht zu haben...im Alter erkennt man erst wie wenig man seine Kinder begleiten durfte".

Und es ist wahr.

Im Grunde ist es wohl einfach eine Frage der Prioritäten. Die setzt jede Familie für sich. Sofern sie das kann. Wie gesagt wenn es finanziell jetzt gar nicht anders geht ist das noch mal was anderes aber wenn man die Wahl hat...

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Re: während Elternzeit zweites Kind oder erst wieder arbeiten?

Antwort von Leewja am 08.10.2011, 9:42 Uhr

ich spreche mal aus der anderen richtung---ich habe nach einem Jahr bereits wieder angefangen, zu arbeiten, damals mit halber stelle, inzwischen (Kind ist 4) bin ich fast wieder bei VZ angekommen.

Ich habe dabei immer sehr auf die Bedürfnisse, das Wohlbefinden und die Zufriedenheit von mewinem Kind UND von mir geachtet...ich hänge so sehr an meinem Beruf und er macht einen so großen und wichtigen Teil meiner Persönlichkeit und meines Selbstbildes aus, dass ich nur ein halber Mensch wäre, würde ich ihn nicht ausüben.

Ich bin zudem sehr froh, dass ich "jung" mein erstes Kind bekommen habe, ichn war 28.

Damit meine ich auf keinen Fall, dass du zu alt wärest oder das man das alles schlechter packt oder so---aber der "Druck" das zweite Kind zu bekommen, war einfach nicht hoch bei mir.

ich habe aber emhrere Freundinnen/Kolleginnen und Verwandtinnen ;), die eben auch sagten, das zweite sollte jtzt zügig kommen, um eben nicht ZU alt zu werden.

Der Punkt ist dabei meiner meinung nach gar nicht so sehr der Beruf--tatsächlich brechen auch 3 Jahre einer gestandenen Frau deines alters nicht das genick.

deutlich "schlimmer" fand ich den Stress, den zwei so kleine kinder eben machen können.

eure kleine ist 4 monate, ein sonnenschein, das glück eures hauses---das glaube ich sofort! 4 monate alte babies sind (abgesehen von 4 jahre alten kleinen jungen ;)) das süßetste, was es gibt!!

aber es kommen auch anstrengendere zeiten auf euch zu.

wenn sie mit 1 jahr laufen lernt und ihr ständig halbgebückt neben ihr lauft, ist das schon so eine qual für den rücken, erst recht aber schwanger.

wenn das baby kommt und die "Große" knapp zwei ist, ist sie möglicherweise in der heftigsten Trotz/Autonomiephase und akzeptiert einfach nicht, dass kooperation angesagt ist, wenn du mit dem baby zum kinderarzt musst.

sie wird möglicherweise auch gerade eine phase haben, wo sie extrem schlecht schläft, genau dann, wenn du dann auch das neue baby 5 x pro nacht stillen musst.

ich möchte das einfach nur zu bedenken geben, dass es nicht immer eitel sonnenschein ist.


was mich bei redcht vielen der "schnellhintereinander-Mütter" auch störte, waren dann so Sätze wie "Neeee, beim zweiten geht das dann nicht mehr, nach Bedarf füttern und in unserem Bett schlafen und so...das muss halt auch mal warten lernen"---ich finde das so unfair dem zweiten gegenüber. die sprachen viel über das entthronungstrauma des ersten und hatten schon vor der geburt riesenmitleid, aber das zweite sollte in Strukturen gepresst werden, die zu der AKTUELLEN dreier-familie passen.

bei manchen ist das grandios gescheitert, weil das zweite viel fordernder war, als das erste, andere haben es mit füttern nach plan und ferbern durchgezogen...
dennoch kann ich völlig verstehen, wenn ihr noch ein zweites wollt, dieses dann eben auch zügig nachzulegen, aufgrund deines alters.

meine mutter meinst immer, für das zweite muss man entweder noch voll im Milch- und Windelwahn sein oder der zeitabstand muss groß genug sein, damit man das schon wieder vergessen hat.

wir sind jetzt erst soweit und das ist noch 1 Jahr früher, als ich mir vorgenommen hatte---ich wollte iegentlich die spirale voll nutzen ;)


lies vielleicht auch mal ein bisschen mit im zwei-unter-zwei, da gibt es ja genügend positive und auch negative geeschihcten

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Re: während Elternzeit zweites Kind oder erst wieder arbeiten?

Antwort von Bridge11 am 08.10.2011, 9:54 Uhr

Vielen Dank für Deinen Beitrag, der mich nachdenklich gestimmt hat!!!
Es ist richtig, dass ich ein sehr durchstrukturierter Mensch bin, dennoch bin ich nicht nur rational, im Gegenteil. Unser Kind ist ein absolutes Wunschkind und ich bin überglücklich und dankbar für unsere gesunde und süße Tochter. Aber wenn man nur gearbeitet hat und das gerne und viel, noch dazu ein tolles Team um sich hat, dann sind natürlich auch Ängste da, das zu verlieren oder nicht wieder zu bekommen. Ich wollte immer Familie und Beruf unter einen Hut bringen. Denn Dein Mann ist keine Garantie für Deine Rente!! Ausserdem bin ich auch gerne unabhängig. Sicher hast Du recht, dass 3 Jahre eigentlich keine Zeit sind, zumal wir bis 67 arbeiten müssen. Ich mache mir halt immer sehr viele Gedanken, neige ein wenig zum Perfektionismus. Aber auch hier hast Du natürlich recht, dass eine Baby-Entscheidung nicht rational getroffen werden kann und vor allem wegen meines Alters. Späte Mütter sollten doch eigentlich die Elternzeit geniessen, aber kann man das nicht auch, wenn man Teilzeit arbeitet? Das kann doch gerade für alle Beteiligten die optimale Lösung sein. Ein paar Stunden arbeiten, und trotzdem viel Zeit übrig haben für das Kind. Mein Mann ist eh sehr viel unterwegs.
Mein Kind mit 1,5 Jahren in die Krippe zu geben, habe ich ganz sicher nicht einfach so entschieden. Ich habe mich sehr lang und fundiert erkundigt, welches Alter denn am besten wäre für die Krippe. Und da sagen Experten 18 Monate!! Natürlich kommt es auch sehr auf das Kind an. Sollte mein Kind damit Probleme haben, werde ich mich natürlich für mein Kind entscheiden und länger daheim bleiben. Ich glaube, bei Dir ist es so angekommen, dass ich die Priorität nur beim Beruf sehe. Dem ist aber ganz und gar nicht so. Trotzdem lieben Dank für Deine Zeilen, die mich wie gesagt nochmal nachdenklich gemacht haben.

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Re: während Elternzeit zweites Kind oder erst wieder arbeiten?

Antwort von Bridge11 am 08.10.2011, 10:27 Uhr

Vielen vielen Dank Leewja für Deinen Beitrag! Du hast vieles Wahres angesprochen, natürlich habe ich mir auch über all das Gedanken gemacht, dass es nicht leicht werden würde etc. Aber klar ist auch der Zeitdruck wegen meines Alters wie Du auch richtig festgestellt hast. Nun ist es so und nicht anders. Ausserdem habe ich das auch nie so gewollt, erst mit 39 mein Kind zu bekommen, aber da spielen neben den eigenen Wünschen nunmal auch andere Umstände eine Rolle. Ich hätte mir auch mit 27 gewünscht, mein erstes Kind zu bekommen. Sollte nicht sein.
Ihr habt vermutlich recht, dass 3 Jahre nicht mein berufliches Out bedeuten wird, aber es ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass es eine Art Neuanfang sein würde, wenn man denn nicht Teilzeit arbeiten möchte. In der Zeit ändern sich Strukturen, Organisationen, Chefs und Kollegen. Also mir ist es auch wie für Dich sehr wichtig, im Berufsleben weiter agieren zu dürfen. Es ist in jedem Fall gut für die eigene Persönlichkeit!! Na ja, und die Mütter, die irgendwelche Methoden ihren Kindern aufdrücken, "dann muss es eben geduldiger werden oder ein bisschen schreien" sind mir zuwider. DAS ist schrecklich für mich und unfair gegenüber den Kindern sowieso. Mir haben sowohl junge und auch ältere Frauen gleich zu Beginn, da war meine Maus 3 oder 4 Wochen alt, gesagt, "Du lässt sie schon schreien oder" oder "verwöhne sie nicht zu sehr" oder "so geht das doch nicht, du kommst sonst zu gar nichts, sie muss lernen..." ich war immer so entsetzt und wütend auf solche Kommentare!!! Als wäre mein Kind wie ihres, und auch sonst ist es schrecklich, ein Baby schreien zu lassen. Es gibt immer einen Grund dafür. Ausserdem kennt die Mutter ihr eigenes Baby am besten. Heute schon ist mein Baby sehr ausgeglichen und lieb, allso mache ich wohl was richtig! Na ja, für mich haben diese Mütter keine Ahnung von Kindererziehung, Liebe geben, auf das Kind eingehen etc. !!! Man stelle sich vor, eine Tagesmutter würde so mit Deinen Kindern umgehen. Horror!
Tja, alles nicht so einfach, mit dem Zeitdruck, den ich habe. Schön, verschiedene Sichtweisen zu lesen. Dir alles Liebe und viel Glück beim Basteln am zweiten :-)

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