Geschrieben von anneliese77 am 25.03.2015, 10:01 Uhr |
Verlustangst
Hallo zusammen,
Der Vater meines Kindes (2) ist vor einem Jahr zurück zu seinen Eltern gezogen (300km entfernt).
Nun will er unbedingt das Kind mit zu denen nehmen. Bis jetzt ist sein Besuch hier unregelmäßig und auf wenige Stunden beschränkt.
Ich weiß, es lässt sich nicht vermeiden und es ist sein gutes Recht.
Aber ich hab solche Angst mein Kind zu verlieren...Es war jetzt immer bei mir.
Ich wollte nicht mit zu ihm und seiner Sippe, aber mein Kind kann er dorthin "verschleppen"...
Außerdem tut es immer noch weh, dass unser Leben hier und ich nicht gut genug waren...
Es fällt mir so schwer, loszulassen..
Kennt das jemand und wie ist es, wenn das Kind so weit weg gebracht wird??
Gruß,
a.
Re: Verlustangst
Antwort von Sternenschnuppe am 25.03.2015, 10:49 Uhr
Der Vater besucht mit Eurem ! Kind Oma und Opa und Du empfindest es als verschleppen ? Schreibst selbst Du weigerst Dich selbst dorthin zu fahren ?
Bitte hole Dir Hilfe mit der Trennung umzugehen und der Tatsache, dass er noch viele Jahre ein Teil Deines Lebens sein wird.
Euer Kind hat ein Recht auf Papa und auch die Großeltern !
Und überlege ob Du doch mitfährst und dort in der Nähe übernachtest, für den Fall der Fälle.
Re: Verlustangst
Antwort von Sodapop am 25.03.2015, 12:01 Uhr
Mei, dass hängt von vielen Faktoren ab:
Wie ist denn das Verhältnis zwischen Vater und Kind?
Wie geht er mit eurem gemeinsamen Kind um?
Wie ist sein Charakter? Unbeherrrscht? Chorisch? Narzistisch?
Hatt er Drogen- oder Alkoholprobleme?
Wenn er eigentlich ein netter Mensch, ohne größeren Macken hat, dann würde ich das Kind schweren Herzens mitgeben und drarauf hoffen, dass schon alles gut gehen wird. Er ist nunmal der Vater und hat genau so ein Recht auf sein Kind wie du.
Wenn es aber klare Gründe dagegen gibt, dann sähe die Sache anders aus...
Grüße
Sodapop
Re: Verlustangst
Antwort von fsw am 25.03.2015, 15:11 Uhr
Da dein Kind noch klein ist,kannst du doch mitfahren und irgendwo in der Nähe übernachten und bist im Notfall da.Außerdem kannst du dich der anderen Familie gegenüber Erwachsen zeigen und ,,normal" mit ihnen umgehen.Ist das so schwer? Ich verstehe es auch nicht so ganz.Die Trennung ist durch,jetzt seid ihr Eltern und könnt euch auf dieser Ebene bewegen und bewähren!
Einen Einspruch habe ich allerdings....
Antwort von Limayaya am 25.03.2015, 15:45 Uhr
Kind 2 Jahre alt...unregelmäßiger Besuch des Vaters und auf wenige Stunden beschränkt...
Da würde ich aber schon mal darauf achten, dass er vorher zumindest einige Male den ganzen Tag mit dem Kind verbringt...sprich: er holt es morgens ab und bringt es abends zurück mit allem drum und dran, sei es frische Pampies (was ja in dem Alter durchaus noch möglich sein könnte), eine 2-jährige, die zu der liebevoll vorbereiteten Mahlzeit nur sagt "ess ich nich, is eklig!" usw.
DANN kann man über Übernachtungen nachdenken...und wenn er das hin kriegt, hast du auch höchstwahrscheinlich ein besseres Gefühl....
Ansonsten: was die anderen schon geschrieben haben, dem stimme ich zu...du wirst nicht drumrum kommen (über kurz oder lang), ihm das zugestehen, dass er die Kleine übers WE mitnimmt.
Re: Einen Einspruch habe ich allerdings....
Antwort von mf4 am 25.03.2015, 16:31 Uhr
Winter ist vorbei... ein ganzer Tag mit dem Kind sollte drin sein, in der der Vater mit der Kurzen was unternehmen kann, sie für sich gewinnen.
Ich würde mal mutmaßen, dass es z.B. Spielplatz, Eis essen usw. nicht soooo schrecklich findet.
Darf er denn das Kind alleine mitnehmen jetzt ?
Antwort von Sternenschnuppe am 25.03.2015, 16:36 Uhr
Also wenn er jetzt kommt, wie läuft der Umgang ab ?
Bist Du dabei, wenn ja warum ?
Re: Verlustangst
Antwort von anneliese77 am 25.03.2015, 16:56 Uhr
Als ich den KV vor einem Jahr gefragt habe, ob er lieber mit seinen Eltern oder mit uns zusammen leben möchte, hat er sich für seine Eltern entschieden.
Diese haben ihr übriges getan um den Sohn an sie zu binden. Deshalb kann ich da nicht so locker sein.
Im Grunde ist es mir auch bewusst, dass Vater und Tochter und Großeltern sich sehen dürfen und ich verhindere es ja auch nicht.
Aber es gelingt mir eben auch nicht, völlig drüber zu stehen. Leider.
Re: Darf er denn das Kind alleine mitnehmen jetzt ?
Antwort von anneliese77 am 25.03.2015, 17:04 Uhr
Er spielte mit dem Kind hier oder ging für ne Stunde oder so raus.
Ganz selbständig war es bis jetzt nicht. Ich hab mich glaub ich zurück gehalten.
Also generell trau ich ihm das schon zu. Das Kind war aber seit einem Jahr eben nicht mehr bei ihm und wird sich nicht erinnern.
Ich denke auch, er muss regelmäßig kommen und dann eventuell hier mal ein WE allein mit Kind sein. Nicht für ihn, sondern fürs Kind.
Re: Verlustangst
Antwort von Sternenschnuppe am 25.03.2015, 17:18 Uhr
Dann sag ihm ihr macht 2-3 Probeläufe bei Euch, wo er sich alleine kümmert.
Klappt das , dann kann er sie mitnehmen.
Angs brauchst Du absolut keine haben, er kann rechtlich rein nix.
Da er die Entfernung geschafft hat, muss er nun zusehen wie er regelmäßig zu Euch kommt.
Na, dann sind doch die erfahrenen, liebenden Großeltern auch zur Stelle
Antwort von Sodapop am 25.03.2015, 19:01 Uhr
und können ihrem Sohn bei der Versorgung helfen.
Aber wenn zwischen Tochter und ihm doch so wenig Bindung besteht und er bis jetzt nicht die Erfahrung machen konnte, komplett alleine für das Kind zuständig zu sein, hätte ich auch Bauchschmerzen bei der Sache. Da würde ich doch lieber warten wollen, bis die Kleine 3 Jahre alt ist und sich besser artikulieren kann.
Bis dahin wäre es doch schön, wenn er sich mit seinen Eltern eine kleine Ferienwohnung in eurer Nähe mietet und gemeinsam den Enkel besuchen kommen.
Es ist doch immer wieder interessant, dass Eltern erstmal hunderte Kilometer Distanz zwischen sich schaffen und die Väter dann ganz verwundert sind, dass Kinder doch anders ticken als Küken.... :/
Grüße
Sodpaop
Re: Verlustangst
Antwort von sylvimausl am 26.03.2015, 9:42 Uhr
Ich verstehe Dich gut und würde auch darauf plädieren dass Papa erst einmal allein Zeit mit dem Kind verbringt (also ohne Großeltern) damit die beiden eine Beziehung aufbauen und der Papa lernt mit dem Kind umzugehen. Ich denke die Gefahr ist groß dass er das Kind da oben den Großeltern überlässt. Außerdem sind 300 km schon ein großen Stück Fahrt für so ein kleines Ding und man ist auch nicht mal schnell bei der Mama wenn was ist.
Zu deinen Gefühlen, die sind normal und Du darfst sie auch haben. Mir wird manchmal ganz anders wenn ich hier lese dass sich die Mütter zusammenreißen sollen und ihre Gefühle unterdrücken sollen, drüberstehen oder wie es auch immer genannt wird. Wieso denn? Warum muss Mama ihre Gefühle verleugnen, wenn sie verletzt sind? Damit sich die Papas besser fühlen und sie es bequemer haben? Nö. Würde ich nicht machen. Konsequenzen ihres Handelns dürfen auch Erwachsene fühlen. Klar das ist alles Charaktersache. Manche Frauen sind so abgeklärt. Aber es gibt auch sensible Charaktere und denen ihre Art verbieten zu wollen halte ich psychologisch für sehr bedenklich.
Falls es mal soweit kommen wird und Papa nimmt das Kind mit, dann wird es sicherlich erstmal komisch. Aber vielleicht gewöhnst Du Dich mit der Zeit daran wenn Du siehst Deinem Kind gehts gut und Du unternimmst etwas in der kinderfreien Zeit. Vielleicht hast Du ja auch irgendwann einen neuen Partner und ihr habt dann "euer" Wochenende. Ich hoffe es wird besser. Alles Gute!
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Stichwort: Verlustangst