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Geschrieben von elody am 19.06.2009, 14:03 Uhr

Mein Kind wurde heute von der Polizei gesucht.

Heute ist es eskaliert.
Sohnemann geht in die Schule, haut einem Mädchen ins Gesicht und bekommt dementsprechend Ärger.
Das Ende vom Lied ist, dass Leon abgeholt werden soll( mal wieder) und verschwindet.
Daraufhin wurde die Polizei informiert, die umgehend eine Suchaktion startete. Ich suchte ihn daheim, aber er war nirgends. Dann klingelte meine Nachbarin und meinte, man habe ihn gefunden. Leon hat sich in der Toilette versteckt. Die Tioilette ist immer Leons Zufluchtort gewesen, wenn er Druck abbauen musste
Keiner kam drauf.

Die Leher so wie auch die Geschwisterkinder sagen mir, dass seitdem Leon in der Tagesklinik war, er noch schlimmer geworden sei.
Ich will das nicht wahr haben. War alles umsonst?????

Seine Frustarationsgrenze ist so gering, dass er ständig unter Strom steht.
Nun hat sich die Schulzeit für ihn erledigt und er hat ab heute Ferien:-(

Gruss Moni

 
4 Antworten:

Re: Mein Kind wurde heute von der Polizei gesucht.

Antwort von Sternspinne am 19.06.2009, 15:18 Uhr

Hej Moni,
das kann ich dir völlig nachfühlen, daß du jetzt fertig bist mit den Nerven. Andererseits, was hat er denn getan, daß er nun bis zu den Ferien zu Hause bleiben soll/muß? Er hatte Streit - was war übrigens vorher, hat dir das auch jemand erzählt? - und hat sich in der Toilette versteckt. Dass die Polizei ihn gesucht hat, dafür kann er ja nichts, oder?

Darf die Schule das überhaupt? Sind die Lehrer tatsächlich überfordert mit ihm?
Wie geht es deinem sohn? Was hast du denn für einen Eindruck, ist er verzweifelt, aggressiv, traurig, hilflos?
Wie findet er es, daß er zu Hause bleiben soll? Da ist es ja vorprogrammiert, daß er in der Klasse gar nicht klar kommen kann, oder?

Habt ihr euch schon für eine weiterführende Schule entschieden?

Ich hatte dir übrigens letztens noch eine PN geschrieben!

LG
Sternspinne

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Re: Mein Kind wurde heute von der Polizei gesucht.

Antwort von spiky73 am 19.06.2009, 15:24 Uhr

hallo moni,

ich habe gerade mal die suchfunktion bemüht und deine letzen beiden postings gelesen, die mir die suche "ausgespuckt" hat.
das letzte war dein virtueller hilferuf von vor anderthalb wochen, und das andere dein hoffnungsfrohes posting von ende märz, dass dein sohn jetzt die tagesklinik hinter sich habe und wieder zur (alten) schule geht.

ich erinnere mich nicht an die vorgeschichte, die zu der einweisung geführt hat, fühle mich jedoch an unsere eigene odyssee zu verschiedenen einrichtungen und fachleuten erinnert, weil meine große ebenfalls "verhaltensauffällig" in der schule war (und teilweise noch ist).
allerdings ist anna nie aggressiv gewesen, sondern eher passiv.

letztendlich hat ein kinderpsychologe beim spz die diagnose "depression" gestellt, was für mich allerdings irgendwie schwer nachzuvollziehen war.
er jedoch sah keinen handlungsbedarf, anna auf biegen und brechen in eine tagesklinik oder psychiatrische reha-einrichtung zu verfrachten.

für mich ist es sehr schwierig, darüber zu schreiben. nicht, weil es mir selbst den boden unter den füssen weggezogen hat, sondern weil jeder eine überzogene erwartungshaltung hatte, was ich erledigen solle.
und jeder tat so, als sei das kind akut lebensbedroht und solle behandelt werden, aber wenn man dann bei den niedergelassenen kinder- und jugendpsychologen anruft, wird man mit hinweis auf wartelisten von bis zu einem jahr an den nächsten weiter verwiesen. und bei einer einfachen strecke von 40 km (im näheren umkreis gibt es nur etwa 3) habe ich gestreikt, weil ich das für unzumutbar halte. es geht ja nicht um einen termin, sondern um eine längere behandlungsdauer. wo ich dann eben darauf pochte, doch etwas in der dauer kompaktes (sprich: kinderreha o.ä.) zu verordnen, weil ja jeder ständig auf die dringlichkeit einer behandlung pochte.

und was war? ich glaube, das hatte ich dir ja geschrieben, wir machen inzwischen ergo und sozialpädagog. familienhilfe (diese familienorientierte schülerhilfe macht anna ja schon länger) - und ein paar belastende momente (wie der grauslige au pair mann) haben sich einfach von selbst erledigt, und plötzlich ist mein kind wie umgewandelt.
sie ist viel offener und fröhlicher, ist irgendwie "erwachsener" in ihrer ganzen art geworden. gut, sie hat immer noch ihre defizite, eine begeisterte schülerin wird sie wohl nie werden, hat ihre traurigen momente - aber so diese geballten probleme, die wie eine gewitterwolke über ihr hingen, sind irgendwie geschrumpft.

bei uns hat es einfach geholfen, dass ich mir teilweise mehr zeit für sie genommen habe, dass noch andere personen sich mehr um sie bemüht haben, dass wir dabei sind, in unserem zusammenleben feste strukturen zu entwickeln, was mir dank der schichtarbeit mehr als schwer fällt.

nichtsdestotrotz habe ich den anruf bei den kinderpsychologen noch auf meiner to-do-liste. ich werde uns auf die warteliste setzen lassen und vermute, dass es so kommen wird, wie mir unser psychologe vom spz prophezeit hat: nach zwei oder drei sitzungen wird der niedergelassene spezialist uns entlassen mit der bemerkung, dass er für uns nichts tun kann, da kein handlungsbedarf mehr besteht.

im grunde genommen heisst das für mich nichts anderes, als dass sich diese probleme vermutlich auch ohne zutun von aussen im laufe der zeit einfach in luft aufgelöst hätten (früher hiess das immer: der braucht halt noch ein bisschen zeit, das wird schon noch). ich bin ganz sicher niemand, der grundsätzlich das urteil von fachleuten anzweifelt, aber denke, dass gerade was unsere befindlichkeiten angeht, heute einfach zu viel diskutiert, erforscht, analysiert und interpretiert wird. ich glaube, ohne dieses wissen ist es den leuten oft besser gegangen.

was ich mit dem ganzen geschreibe sagen möchte: vielleicht wäre es für deinen jungen besser gewesen, man hätte ihm das ganze herumgedoktere erspart. vielleicht hätte er sich da zu einem zufriedeneren und friedlicheren kind entwickeln können - meinst du nicht auch?
wenn du schon sagst, 3 psychologen haben sich die zähne an IHM ausgebissen... normalerweise werden, wenn es um kinder geht, doch indirekt (auch) die eltern behandelt... hat man dir nicht irgendwelche hilfestellungen gegeben, um dadurch auf ihn einzuwirken?

liebe und mitfühlende grüße,
martina

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Re: Mein Kind wurde heute von der Polizei gesucht.

Antwort von elody am 19.06.2009, 16:48 Uhr

Hey ihr beiden, Sternenspinne und Spiky.
Erstmal ganz lieben Dank an euch für euer Feedback und den Mut eure Situation so zu schildern.
Zuerst der Stress mit dem Großen der jetzt nicht mehr bei mir lebt und es entspannter zugeht und nun fängt es mit dem kleinen massiv an. Vielleicht wäre ein nicht auf die Wagschale werfen seines verhaltens wirklich besser gewesen und er hätte sich nicht so sehr da hinein gesteigert.
Leon möchte unbedingt wieder in die Tagesklinik. Er sagte, dass er dort glücklich war.
Ich muss jetzt schauen, aber Hilfe vom Vater so wie er es wirklich brauchen würde, kann ich abhaken. Es würde seine Illussion von Lebensfreude und seine Lebensphilosophie zerstören.
Auch würde ich unter so einer Voraussetzung mein Kind nicht auf dauer dorthin geben wollen.
Gruss Moni

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Re: Mein Kind wurde heute von der Polizei gesucht.

Antwort von Sternspinne am 19.06.2009, 17:19 Uhr

Will denn der Vater deinen Sohn bei sich haben? Wieso sagst du, er lebt nicht mehr bei dir?
Wenn er tatsächlich in die Tagesklinik will und das möglich ist, finde ich das nicht den schlechtesten Weg, denn dort sind ja gut ausgebildete Leute, die sich professionell mit ihm befassen können. Ausserdem merkt er, daß es eben auch andere Kinder mit Problemen gibt. Vielleicht hat ihm das ja gerade gut gefallen.
Abend hättest du dann auch mehr Nerven für ihn und könnest ihm auch wirklich noch zeigen, daß du hinter ihm stehst und ihn liebst. Denn die Schulprobleme sind dir ja dann abgenommen.

Ich finde, auch die letzte Idee mit einem Familienhelfer sinnvoll, denn ich weiß selber wie es ist, wenn man aus einem Teufelskreis nicht mehr rauskommt und alles sich immer mehr aufschaukelt. Da ist eine neutrale Hilfe, die nicht mit den ganzen Emotionen verstrickt ist Gold wert.

Hast du persönlich noch Unterstützung, Therapie, Vaterwochenenden zum Abschalten, Eltern oder so?

Gruß, Sternspinne

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