Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Traumfänger am 01.02.2006, 10:13 Uhr

hmmmm

Wie ich das erfahren habe? Es war horrormäßig! Junior war gerade mal 9 Monate alt und mein Mann und ich sind übers Wochenende mit Studienkollegen weggefahren, da ich es aber vor Sehnsucht nicht mehr ausgehalten habe und mein Kind so vermißt habe, kamen wir früher zurück. Ich habe meine Mutter damals angerufen und sie schrie (mit den Nerven völlig am Ende) in den Hörer: "Gott sei Dank, der geht mir total auf den Nerv, der räumt mir hier alles aus. Ich hab ihn dann mal in die Rundbadewanne gesetzt mit Spielzeug, da konnte er nicht mehr raus. Das ist mir alles zu viel!" Ich habe dann weinend meinen Schwiegerpaps angerufen und der kam dann mit seinem Auto (wir hatten damals noch keins) und meine Mutter hat erst nicht aufgemacht, sie meinte nach dem Türöffnen, sie hätte geduscht. Währenddessen war mein Kleiner allein im Gehfrei im Garten an einen Baum angebunden und rollte immer im Kreis herum. Sie hat mir zum Teil ganz stolz von "Erziehungsmethoden" erzählt ("Der sagt nichts mehr böses, sonst kriegt er auf den Mund!") oder "Der hat mir absichtlich in den Garten gekackt, da habe ich ihm eine gebogen!"

Allein die "liebevolle Ausdrucksweise" hat mir bewußt gemacht, woher meine extreme Leere kommt. Mich hat sie ja zum Glück im Kleinkindalter meiner Oma überlassen, die sehr zärtlich war. Sonst hätte ich wahrscheinlich einen kompletten Schaden bekommen. Sie hat unseren Kleinen auch nicht zu oft gehabt, nur im Notfall. Ich hatte schon immer ein ungutes Gefühl im Magen, aber ich dachte, gut, du hast früher öfter mal eine Ohrfeige bekommen, aber da war ich schon älter und nicht mehr so klein. Ich dachte, man schreckt doch davor zurück, einem so kleinen Kind auf den Mund zu hauen, nur weil er mal sagt "Böse Oma!" weil er trotzig ist und seinen Willen nicht bekommt.

Im Nachhinein könnte ich heulen. Warum bin ich nicht gleich zu Hause geblieben, es wäre mir und dem Knubbes so vieles erspart geblieben! Sie hat sich auch während meiner Schwangerschaft einen Scheiß für den Kleinen und mich interessiert. Sie ist einfach nicht mütterlich und hat mich nur als Belastung empfunden. Daher mache ich mich ja immer so verrückt. Ich verstehe es nicht, in der ersten Sekunde, in der dieser kleiner Kerl in meinem Bauch wohnte, habe ich ihn lieb gehabt, und als er rauskam, noch viel mehr!!! Wie kann eine Mutter ihr Kind nicht lieben und wie kann eine Oma mit ihrem Enkel nur so umgehen?

Du glaubst nicht, wie viele Tränen ich vergossen habe, es schmerzt manchmal sehr. Da ist einfach ein Loch in mir, irgendeine Liebe, die mir fehlt, die ich nicht bekommen habe und nach der ich mich auch jetzt noch sehne. Daher habe ich mich früher auch oft in ungesunde Beziehungen gestürzt. Erst mit meinem Mann wurde das anders, zum Glück! Er merkt, wenn mich das wieder einmal belastet. Und hält mich dann ganz fest. Seine Mutter (meine SchwiMu) ist da ganz anders. Sie war und ist mir gegenüber öfter zwar ein Drachen, aber wenn es um den Kleinen geht, eine echte Löwenoma. Der hat Narrenfreiheit, darf toben, malen, den Opa am Bart ziehen.... da kam gleich ein Schwall an Liebe zu ihm. Ich passe einfach zu gut auf ihn auf, aber ich glaube, ich mache manchmal auch zu wenig, bin zu weich und zu liebevoll, verwöhne den Kleinen fast.

Andererseits: zu viel Liebe hat noch nie geschadet, oder?

 
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