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Geschrieben von Hase67 am 19.07.2021, 6:17 Uhr

Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

zitiere ich hier mal einen Beitrag von Dirk Specht (https://dirkspecht.de/), den ich wegen seiner präzisen Analysen sehr schätze, auch wenn er manchmal ein eitler Sack und rechthaberisch ist (der Mann ist übrigens kein Grünen-Freund, sondern stand bisher politisch eher der CDU bzw. FDP nahe, was sich für ihn im Verlauf der Corona-Pandemie ein wenig relativiert hat):

"Ich bin als Quereinsteiger seit mehr als einem Jahr Beirat in einem Unternehmen aus dem Bereich erneuerbare Energien. Ich lerne täglich dazu. Wir betreiben unsere Anlagen weltweit, so dass ich die Bedingungen in den verschiedenen Ländern kennen lernen konnte. In kaum einem Land ist der Betrieb so sehr von den staatlichen Regelungen betroffen, wie in Deutschland. Leider sehen wir aber auch beim Umgang mit Risiken und Geld hierzulande Besonderheiten.

Robert Habeck hat es gestern in einem Radio-Interview wie ich finde sehr sachlich auf den Punkt gebracht. Ich habe leider keine Quelle gefunden und kann nur sinngemäß seine Aussagen wiedergeben: Natürlich kann man die Flutkatastrophe in der Eifel und anderen Regionen nicht kausal eindeutig auf den Klimawandel oder den menschlich induzierten Anteil daran zurückführen. Die gesamte Klimaentwicklung ist ein langfristiger, sehr komplexer und globaler Prozess, der nicht singulär dieses oder jenes Ereignis erzeugt. Zugleich kann man aber einen Zusammenhang nicht leugnen. Richtig ist vielmehr, dass wir eine Veränderung des Klimas sehen, dass die Wahrscheinlichkeit von solchen Ereignissen steigt und dass der Mensch dabei zusätzliche Veränderungen bewirkt. Die Gesamtheit des Prozesses ist zu betrachten und dazu gehören solche Ereignisse wie in der Eifel, die wir zunehmend sehen werden - ohne dass wir es verhindern können.

Auch wenn mir nun wieder die Unterstützung der Grünen und eine entsprechende Echokammer vorgeworfen werden: Ich finde diese Aussagen von Habeck sehr souverän und ja, er wäre auch mein Favorit für die Kandidatur gewesen. So ist meine Wahlentscheidung wirklich offen - aber das nur nebenbei, weil viele das bedauerlicherweise nicht von den hier getroffenen Aussagen trennen können.
Was Habeck damit anspricht, ist eine Erkenntnis, die bisher kaum Umsetzung findet: Wir werden den Klimawandel erleben. Wir können und müssen den von Menschen verursachten zusätzlichen Effekt bremsen, aber die Veränderung zugleich akzeptieren und uns darauf vorbereiten.

Letzteres ist beispielsweise in der Eifel kaum geschehen. Es gab dort lange Zeit bereits Warnungen vor Hochwassergefahren, die genau das jetzt erlebte Szenario beinhalten. Aber sowohl NRW als auch RP haben sehr wenig getan, um neue Konzepte umzusetzen. Das kann man nicht auf Ebene von Städten und Gemeinden lassen, das ist dort sowohl wirtschaftlich als auch sehr oft intellektuell eine Überforderung. Zudem geht es nur übergreifend, die Wasserläufe sind ein Thema für größere Gebiete, da sind die Länder und der Bund gefordert.

Das berührt natürlich ein Thema, welches wir in der Covid-19 Krise kennen gelernt haben: Prävention. Wir müssen zugleich den menschlichen Anteil am Klimawandel vermeiden und uns auf diesen vorbereiten. Das Geschehen in der Eifel zeigt uns ferner, dass es überall auf dem Planeten Folgen hat und dass wir diesen begegnen müssen, bevor sie eintreten - also präventiv. Die jetzt eingetretenen Schäden verursachen ein Vielfaches an Kosten gegenüber den versäumten Hochwasserschutzmaßnahmen, die zudem ohne Opfer an Menschenleben auskommen.

Dabei ist eine weitere Parallele zur Covid-19 Krise erkennbar, denn die dahinter liegenden Prozesse sind teilweise exponentiell. So sind die Hochwasserstände in den betroffenen Gebieten eben nicht proportional mit der Zeit gewachsen, sondern wie die Regenmengen pro Fläche sprunghaft angestiegen.

Ob es dagegen überhaupt Schutz geben kann und je nach Geografie bauliche Maßnahmen möglich sind, muss im Einzelfall geprüft werden. Auch das ist eine bittere Erkenntnis, die noch längst nicht angekommen ist: Homo Sapiens muss global mit schmerzlicher Sicherheit Siedlungsgebiete aufgeben. Nicht überall, wo in der Vergangenheit ein Leben möglich war, wird das in Zukunft weiter gehen. Den Satz haben wir alle oft gelesen, dabei aber nie an Flußtäler mit Dörfern in unseren Mittelgebirgen gedacht, sondern vielleicht an Küstenregionen in der Dritten Welt, die sich keine Deichanlagen leisten können. Das ist zu simpel gedacht, die Veränderungen sind wesentlich komplexer.

Damit zurück zur Einleitung, dem Verhältnis von Risiken und Geld. Man sagt den Deutschen ja eher eine ängstliche und risikoaverse Kultur nach. Das mag durchaus so sein, aber wenn es ums Sparen geht, ist es mit der Angst oft vorbei oder anders ausgedrückt: Die Angst vor finanziellem Verlust ist vielleicht die primär ausgeprägte.
Das berührt natürlich vor allem die Frage, ob wir bereit sind, finanzielle Mittel für präventive Maßnahmen aufzubringen.

Dieses Thema begegnet einer Tochterfirma meines Mandats auf teilweise kaum nachvollziehbare Weise. Dieser (...) Beitrag (...) (https://www.erneuerbareenergien.de/technik/techniktrends/blitzschaeden-vermeiden-durch-neues-verfahren) erläutert eine neue und sehr innovative Technologie zur Überprüfung von Windkraftanlagen mit einer autonom fliegenden Drohne. Damit können mehrere Millionen teure Anlagen sehr effektiv überwacht werden und zudem kann man vermeiden, auf diesen Anlagen Industriekletterer einzusetzen, was immer mit hohen Kosten und erheblichen Risiken für Leib und Leben verbunden ist. Hinzu kommt, dass Schäden an solchen Anlagen wie beispielsweise Blitzeinschläge oft auch das Umfeld gefährden.

Solchen Schadensereignissen kann man vorbeugen, indem man die Anlagen regelmäßig inklusive des Blitzschutzes prüft. Das ist in gewissen Rhythmen auch gesetzlich vorgeschrieben und die Versicherer haben es ebenfalls als notwendig erkannt. Tatsächlich stellen wir aber fest, dass die Betreiber dieser Anlagen oft das Monitoring und die Wartung entlang der Pflichtauflagen auf ein Minimum reduzieren, weil sie das als sinnlos "versenkte" Kosten betrachten. So mancher denkt dabei nicht weiter als eine Privatperson über die TÜV-Prüfung seines PKWs.

Der Zusammenhang mag vielen zu weit gefasst sein, aber von Covid-19 über den präventiven Einsatz autonomer Drohnen zum regelmäßigen Monitoring bis zu unserer Reaktion auf die Klimaveränderung: Tatsächlich sind unsere Widerstände, Geld einzusetzen, um Risiken vor den eingetretenen Schäden zu begegnen, das gemeinsame Problem.

Prävention ist wohl grundsätzlich ein Thema, das viele intellektuell überfordert, wenn sie dann auch noch Geld kostet, warten wir lieber mal die Schäden ab. Das rechnet sich nicht und ist sogar potentiell tödlich. Wir müssen dringend die Angst vor finanziellem Verlust bekämpfen, wir kommen in eine Phase auf unserem Planeten, wo sie Geld und Leben kostet." (Beitrag vom 18.07.2021)

 
41 Antworten:

Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von SassiStern am 19.07.2021, 8:14 Uhr

Vor ca. 100 und 200 Jahren gab es ähnlich schwere Hochwässer in Ahrweiler. Hatte dies damals auch schon mit dem Klimawandel zu tun? Darüber kann man sich hier genauer informieren.
https://www.aw-wiki.de/index.php/Hochwasser_vom_13._Juni_1910

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von Zwergenalarm am 19.07.2021, 8:18 Uhr

Das finde ich mal einen pragmatischen Zugang und spricht mir ein bisschen aus der Seele. Dass nämlich Klima zunächst einem ständigen Wandel unterworfen ist, den wir nur gerade massiv beschleunigen.

In dem Zusammenhang hab ich vor kurzem irgendwo gehört, dass unser Klima auch sehr eng mit der Sonnentätigkeit zusammenhängt, und dass wir erwarten dürfen zeitnah in eine „kältere“ Phase einzutreten, die uns noch mal ein bisschen Zeit verschafft. Inwieweit das nun stimmt, bzw. was das im Detail bedeutet, das zu recherchieren, dafür hat mir bisher die Zeit gefehlt. Aber spannend finde ich es jedenfalls

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von kirshinka am 19.07.2021, 8:19 Uhr

Und in den letzten 10 Jahren gabs mehr Flutkatastrophen als in den letzten 100 Jahren zusammen.
Das sind jetzt keine Jahrhundertfluten mehr, sondern eher Jahresfluten und DAS ist das Problem!
Natürlich gabs früher ab und an mal ne Katastrophe, aber dass sie sich unglaublich häufen, ist unbestritten.

Aber du darfst gerne weiter den Kopf in den Sand stecken...

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von Shanalou am 19.07.2021, 8:20 Uhr

Aber darum geht es doch nicht, Sassi. Natürlich gab es diese Ereignisse schon immer. Nur werden diese Ereignisse wahrscheinlich nicht mehr nur alle hundert Jahre auftreten, sondern deutlich häufiger. Dazu kommen dann die vielen anderen Umweltsünden (Bebauung von Auengebieten, etc.), die das Ganze nicht besser machen. Vor 5 Jahren war die Katastrophe in Braunsbach. Die war Kindergarten zu dem, was jetzt passiert ist. Und so wird das womöglich weiter gehen.

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von SassiStern am 19.07.2021, 8:21 Uhr

Behauptest Du einfach mal so. Stimmt historisch gesehen aber überhaupt nicht.

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von Zwergenalarm am 19.07.2021, 8:22 Uhr

Das halte ich jetzt für ein wenig zu einfach gedacht. Aber ja, nicht alles, was zur Zeit publicityträchtig dem weltverschuldeten Klimawandel zugeordnet wird, wird auch tatsächlich durch diesen verursacht. Hinschauen müssen wir trotzdem………

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von Hase67 am 19.07.2021, 8:23 Uhr

Sassi, hast du den Blogbeitrag gelesen? Scheinbar nein.

Wir hatten es doch jetzt schon einige Male davon: Überflutungskatastrophen sind kein monokausales, sondern ein multikausales Ereignis. Die zunehmenden Extremwetterlagen durch den menschengemachten Klimawandel sorgen aber (auf dem Boden anderer Probleme wie Zersiedlung, Flächenversiegelung, lokalen Fehlplanungen im Hochwasserschutz, aber auch einfach geografischen und geologischen Gegebenheiten) dafür, dass sich solche Katastrophen häufen werden.

Im Klartext: Hat's schon früher gegeben, wird aber schlimmer und häufiger werden durch die Klimaerwärmung.

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von SassiStern am 19.07.2021, 8:23 Uhr

Du kannst in vielen Orten historische Zeugnisse von Jahrhundertfluten finden. Nur bedeutet Jahrhundertflut eben nicht, dass es nur eine Flut in einem Jahrhundert auf ganz Deutschland bezogen gab.

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von SassiStern am 19.07.2021, 8:25 Uhr

Es gibt keine zunehmenden Extremwetterlagen. Auch Extremwetterlagen gab es schon immer und die wird es auch immer geben. Und in manchen Jahrzehnten treten sie eben gehäufter auf. Das war aber in früheren Jahrhunderten auch schon so.

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von SassiStern am 19.07.2021, 8:27 Uhr

Da ist ja die passende Ausrede schon da wenn die Erwärmung nicht so Eintritt wie man es gerne postuliert.

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von Shanalou am 19.07.2021, 8:37 Uhr

Diese Fluten jetzt kommen aber von oben und betreffen kleine Bäche. In Braunsbach gab es immer wieder Überschwemmungen durch den Kocher, aber noch nie einen wild gewordenen Bach, der alles zerstört hat. Und so ähnlich, nur mit viel schlimmeren Auswirkungen, war es auch jetzt. Diese schweren örtlichen Regenfälle gab es früher einfach deutlich seltener.

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von Hashty am 19.07.2021, 8:39 Uhr

Du gehörst eindeutig zu den genannten intellektuell Überforderten.

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von SassiStern am 19.07.2021, 8:44 Uhr

Hier gibt es einen interessanten Beitrag zum Hochwasser in Braunsbach 2016.
https://eike-klima-energie.eu/2016/06/06/hintergruende-der-unwetter-in-sueddeutschland-vergleich-von-braunsbach-und-niederalfingen/

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von Hase67 am 19.07.2021, 8:45 Uhr

Auf dieser Basis erübrigt sich doch jede Diskussion. Es stimmt einfach nicht, was du sagst.

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von Hashty am 19.07.2021, 8:48 Uhr

Wenn du dir deine Infos nur von solchen Seiten holst, wundert mich nichts mehr.
Versuch es doch mal mit seriösen Quellen.

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von Hase67 am 19.07.2021, 8:53 Uhr

Ah, das Eike mal wieder. Immerhin lernt ihr dazu und habt jetzt tatsächlich Meteorologen, Klimatologen und Physiker mit an Bord. Ich mache mir jetzt aber nicht die Mühe, da die Vita von jedem einzelnen zu überprüfen, das überlasse ich lieber Leuten, die hauptberuflich oder ehrenamtlich nichts anderes machen und teile mal diesen Artikel hier:

https://correctiv.org/aktuelles/klimawandel/2020/05/20/die-dagegen-lobbyisten/

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von SassiStern am 19.07.2021, 8:53 Uhr

Was soll an der Seite denn nicht seriös sein? Hier der Fachbeirat des Vereins, der die Internetseite betreibt:

Prof. Dr. Helmut Alt, Dipl.-Ing., FH Aachen, i.R.

Richard S. Courtney, Mitglied des the editorial board von Energy & Environment,

Prof. Dr. Friedrich-Karl Ewert, Geologe, Universität Paderborn, i.R.

Edgar Ludwig Gärtner, Diplom-Ökologe, Hydrobiologe, Buchautor, Bad Nauheim

Dr. Hans Jelbring, Klimatologe, Universität Stockholm

Dr. Hans H.J. Labohm, Ökonom u. Publizist (1987-1992 OECD-Vertreter der Niederlande) IPCC Expert Reviewer AR4 (2007)

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke, Physiker, Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, i.R.

Prof. Dr. Horst Malberg, Meteorologe, Freie Universität Berlin, ehem. Direktor des meteorologischen Instituts der FU, i.R.

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von SassiStern am 19.07.2021, 9:01 Uhr

Als ob correctiv irgendwie ernst zu nehmen wäre. Kommt mir eher so vor wie die moderne Form einer Zensurbehörde. Schauen wir einfach mal wie die sich finanzieren:
https://correctiv.org/ueber-uns/finanzen/

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von SassiStern am 19.07.2021, 9:15 Uhr

Nun auch beim Mainstream angekommen...

https://www.tagesspiegel.de/politik/monumentales-systemversagen-deutschland-war-praezise-gewarnt-die-menschen-aber-nicht/27433034.html

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von Hase67 am 19.07.2021, 9:22 Uhr

Was stört dich denn da? Die Rudolf-Augstein-Stiftung? Immerhin gehen die transparent mit ihren Förderern um.

Ich sag dir mal, was ich denke, ohne es jetzt im Detail geprüft zu haben, weil sich die Muster schon hinlänglich oft genauso wiederholt haben:
Ihr Mainstream-Gegner (ich fasse es jetzt mal unter diesem Wort zusammen, weil ich nicht genau weiß, in welche Ecke ich dich einsortieren soll, zu den Antisemiten gehörst du nicht, aber definitiv zu den Klimawandelleugnern, Coronamaßnahmen-Kritikern und wahrscheinlich stehst du auch den Identitären nahe, du bist juristisch gut vorgebildet, hast Geld, agierst aus dem Ausland, doof bist du nicht...) macht immer wieder die gleichen Fehler:
Ihr rekrutiert irgendwelche emeritierten Professoren oder Leute, die ihre Lehrstühle in Zusammenhang mit ihren - ich sag's jetzt mal so - gegenüber der allgemein anerkannten Lehrmeinung "originellen" Thesen verlieren oder die in der Vergangenheit bereits als Berater von neoliberalen, rechtspopulistischen Klimawandelleugnerregierungen aufgefallen sind, und lasst von ihnen Gutachten erstellen, die keiner seriösen Überprüfung standhalten würden. Und führt das als "Beleg" an, mit dem ihr gutgläubige oder nicht ganz so vorgebildete oder medienkompetente Menschen gezielt täuscht. Und das tut ihr gern in Echokammern, wo der Boden für so etwas schon bereitet ist.
Und wenn man euch auf die Schliche kommt oder wieder mal einer von euren Experten in den Bau wandert, weil er sich dann doch zu verfassungsfeindlichen oder volksverhetzenden Aussagen hinreißen lässt, dann stilisiert ihr ihn zum Märtyrer, und dann liegt es angeblich daran, dass der "Mainstream" zensiert und keine anderen Meinungen zulässt.

Es ist doch so langweilig und mühselig, das immer wieder von neuem durchzukauen. Immerhin überzeugst du hier pauline maus, was ich aber schon traurig genug finde.

Es gibt alternative Meinungen, aber keine alternativen Fakten. Auch wenn du das gerne so hättest.

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von Daffy am 19.07.2021, 9:23 Uhr

> Und in den letzten 10 Jahren gabs mehr Flutkatastrophen als in den letzten 100 Jahren zusammen.

Belege?! Und zwar nicht Schadenssummen - die hängen davon ab, wieviele materiellen Güter vorhanden sind, wo gebaut wurde... Außerdem gibt es Einflüsse vor Ort (Flussbegradigung, Abholzung, Bodenversiegelung, fehlender Hochwasserschutz...) - 'Klimawandel' zu schreien ist allenfalls Politikersprech für "Ich war's nicht!".

Man sieht, was man sehen will - und natürlich sind punktuelle Ereignisse (wie lokal begrenzter Starkregen) die schlimmsten ihrer Art seit Menschengedenken an einem gegebenen Ort.

Dass Vorbereitung auf katastrophale Ereignisse sinnvoll ist, steht außer Frage - dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob die Wahrscheinlichkeit um 10% gesunken oder um 200% gestiegen ist. Was tatsächlich keinen Wert hat, ist Mea-Culpa-Gewinsel (abgesehen vom Lustgewinn für den Winselnden - aber darum kann es wohl nicht gehen).

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von Zwergenalarm am 19.07.2021, 9:58 Uhr

Keine Ahnung, ob das dann als Ausrede funktioniert oder verwendet wird. Ich hatte davor noch nichts davon gehört, allerdings klingt es logisch. Auch als Erklärungsmodell für extrem kalte Winter vor etwa 60 Jahren und danach. Und dass es eben jetzt aufgrund erhöhter Sonnentätigkeit wärmer wäre und in absehbarer Zeit auch wieder kühler wird. Ich meine es ging hier um etwa 50-jährige Perioden.

Aber auch gewisse klimaerwärmende Faktoren klingen für mich durchaus logisch.

Wo ich ganz bei dir bin ist die Abneigung gegen kollektive Aufschreie "daran ist das Klima schuld". Allerdings bin ich kein Klimaexperte und halte die Zusammenhänge für dermaßen komplex, dass ich mir schwer tue fundiert "dafür" oder "dagegen" zu sein.

P.S.: Ich bin übrigens in einer Doku über die Sonne drauf gestoßen, die sich ausschließlich mit dem Auftreten und den Auswirkungen der Sonnenwinde auf die Erde beschäftigt hat. Die Doku hat zu keinem Zeitpunkt den Zusammenhang (oder auch nicht Zusammenhang) mit dem selbstverschuldeten Klimawandel angesprochen. Und, hey, gleichermaßen könnte man die Erderwärmung auch versuchen darüber zu erklären, wenn man schon auf der Suche nach Ausreden ist.

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von drosera am 19.07.2021, 11:05 Uhr

Hi, ich bin im Ahrtal aufgewachsen und vor kurzer Zeit wieder in die Nähe gezogen, in eine von Starkregen gefährdete Gemeinde.
Ich habe Luftlinie ca 2000m zum Katastrophengebiet; meine Mutter wohnt in einer der betroffenen Ortschaften.

Wir hatten auch in den 80ern und 90ern jedes Jahr ein Hochwasser; das kennt man an der Ahr und hat nichts wertvolles im Keller. Eigentlich waren die immer im Winter.
In den 90ern gab es dann schon 2 Hochwasser, die in Remagen großen Schaden angerichtet haben, weil die Scheitelwellen (v.a. Ahr und Mosel) unglücklicherweise gleichzeitig ankamen.

Was kirshinka wohl meint:
Hier gab es 1910 wohl ein Jahrhunderthochhwasser, das alle Brücken der Ahr mitgerissen hat (bis auf die Nepomukbrücke von Rech) und dann wurden die Hochwasser von 1994 (?), 2010, 2014 und 2016 bereits jeweils als Jahrhunderthochwasser bezeichnet - eines schlimmer als das davor. Die Bürgermeisterin der VG Altenahr, Frau Weigand, hat berichtet, dass 2016 die Ahr eine Höhe von 3,70m hatte und dieses von 2021 nun eine von 9-10m.
Diese neuen, schlimmen Hochwasser waren übrigens immer im Sommer.

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von Shanalou am 19.07.2021, 11:11 Uhr

Da stimmen schon einige Aspekte, wie Versiegelung und Intensivierung der Landwirtschaft plus die Flurbereinigung in den 70igern. Interessant ist aber, wie das völlig unverbaute Grimmbachtal aussieht. Da treffen viele der genannten Faktoren nämlich nicht zu. Und da stand nach dem Ereignis kein einziger Baum mehr und es ist so gut wie der komplette Humus weggespült worden. Da musste schon ganz schön viel Regen fallen. Ob das tatsächlich Vorboten einer Klimaveränderung sind, ist aber sicher schwer zu beweisen.

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von pauline-maus am 19.07.2021, 11:56 Uhr

tatsache uist das temperatursprünge, die dieser planet seit jahrtausenden und jahrmillionen permanent erlebt der sonne geschuldet sind.
diese kräfte können wir zwar messen, aber nicht steuern, sie sind stärker als alles menschenwerk je sein könnte.
leider wird es schwierig das so zu verkaufen ,weil schon jahrzehnte in die irre geführt wird...da muß man das ding eben weiter durchziehen.
und wenn man mal selber denkt und nicht denken lässt , erkennt man auch die logik dahinter, das die natur eben doch strker ist ,als es der mensch jemas war ,ist und sein wird.
vieleicht ist es aber auch ein eigenschutz der menschen , zu denken sie hätten die macht etwas zu ändern ,was eigentlcih nicht in ihrer hand liegt

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von Zwergenalarm am 19.07.2021, 12:09 Uhr

Das Grimmbachtal musste ich erst mal auf Google Maps suchen.

Aber ich gebe in dem Zusammenhang zu bedenken, dass gerade Hochwasserereignisse nicht dort passieren, wo man sie vermutet, sondern quasi kumulierend das aufzeigen, was teilweise kilometerweit gewässeraufwärts passiert ist, oder auch verabsäumt wurde.

"Das Wasser hat a kleines Kopferl!".....und rinnt immer dorthin, wohin es auch hin rinnen KANN. Und sogar das ist nicht immer vorhersehbar.
Und da geht es nicht nur um vorhandene Bäche und Flüsse, sondern abgeholzte Waldflächen, umgeleitete Grund- und Oberflächenwasserströme, teils durch Bebauung, teils durch Agrarmaßnahmen etc. …….oder, wie aktuell bei uns in Hallein, eine unvorhersehbare Verklausung durch einen abgetriebenen PKW, der eine ohnehin brenzlige Situation vollends eskalieren ließ.

Dieses Gebiet ist jedenfalls ähnlich komplex, wie das Klima bzw. dessen Veränderung selbst. Ein Narr, der glaubt, es gäbe das Superhirn, das dies durch eine Vorhersage verhindern würde.

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von pauline-maus am 19.07.2021, 12:14 Uhr

etwas überheblich findest du nicht?
wenn du gesagt hättest , das du da anders drüber denkst wäre es ja ok aber es so abzukanzeln hat einen anmaßenden und vermessenen touch

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von Zwergenalarm am 19.07.2021, 12:21 Uhr

Naja, Pauline. Die Sonne hat zwar einen Anteil, aber nicht allein. Die kleine Eiszeit, als die die letzten 400 Jahre auch bezeichnet werden, hat ihre Ursache nicht zuletzt auch in Vulkanausbrüchen, die in der mittleren Vergangenheit halt "nur" die Ernten beeinflusst haben. Was so ein Ausbruch in der Neuzeit für Folgen hat durften wir ansatzweise beim isländischen Ausbruch beobachten.
Aber ich geb dir Recht.....weder ein Vulkanausbruch, noch ein Meteoriteneinschlag lässt sich steuern. Auf beides kann ich allerdings während meiner Lebensphase verzichten. Ohne Ende Gift in die Atmosphäre zu blasen kann´s aber auch nicht sein. Aber es fragt mich eh keiner.....

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von pauline-maus am 19.07.2021, 12:26 Uhr

wie vieleicht schon gelesen:) ich lebe grundsätzlich umweltbewußt und achte auf den erhalt der ressourchen , genauso wurde auch mein kind erzogen. eben um zu erhalten was man hat .
alles andere mit klimaeinwirkung durch menschenhand ist humbug in meinen augen

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von Zwergenalarm am 19.07.2021, 12:32 Uhr

Näääääh, Pauline. Humbug is es nicht. Ich persönlich bin ziemlich froh, dass z.B. der Fluss durch meine Stadt mittlerweile wieder fast Trinkwasserqualität hat. Als ich ein Kind war hieß es, bevor du darin ertrinkst bist scho tot, weg`n dem Gift.
Und es war wahrlich ein ziemlich braune Brühe mit Blasen, die sich da durch die Stadt gewälzt hat.

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von pauline-maus am 19.07.2021, 12:35 Uhr

ja das ist eben naturerhalt aber hat nix mit klima zu tun

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von pauline-maus am 19.07.2021, 12:40 Uhr

ino der ddr hatten wir die ekelhaftesten chemiewerke und da drumherum war die grüne wonne immer eher graubraun und die bäume hatten kaum blätter. jetzt ist alles wieder erholt und regeneriert.
das klima ist aber eine feste sache die so passiert , nix mit erholen oder verbessern ...es passiert halt und darauf haben wir keinen einfluß

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von Zwergenalarm am 19.07.2021, 12:42 Uhr

Ich glaub schon, dass da größere Zusammenhänge da sind. Aber mir gefiel Miamos post am besten: wir hier können maximal das Fine Tuning stemmen.

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von pauline-maus am 19.07.2021, 12:51 Uhr

ich denke schon das jeder im kleine, wenn auch vielleicht manchml unbewußt seinen beitrag leistet um unseren planeten so zu erhalten wie er ist . und kleinvieh macht auch mist

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von Shanalou am 19.07.2021, 12:51 Uhr

Hochwasser gibt es schon in der Regel dort, wo man es vermutet. Zumindest das „klassische“ Hochwasser, das ist in aller Regel an Flüssen zu finden. Dass kleine Bäche zu reißenden Strömen werden und ganze Wälder niederwalzen, gibt es in unseren Breiten relativ selten. Aber die Komplexität ist sicher nicht zu unterschätzen, aber die zweifelt auch niemand an. Und daher ist auch keine letztendliche Vorhersage möglich.
Das nimmt die Menschheit aber nicht aus ihrer Verantwortung. Es gibt genügend, was ohne Zweifel menschengemacht ist.

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von Miamo am 19.07.2021, 14:16 Uhr

Letztes Jahr September gab es diesen Warntag - In meiner Heimatstadt war davon nichts zu hören, da sämtliche Sirenen abgebaut wurden.

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von Hase67 am 19.07.2021, 15:18 Uhr

Ja, same here. Und es haben etliche Kollegen aus allen Teilen Deutschlands berichtet, dass weder die App noch die Sirenen so getan haben, wie sie sollten.

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von Miamo am 19.07.2021, 15:25 Uhr

Meine (Nina) Warn App blieb ebenfalls stumm. In meiner Kindheit gab es noch regelmäßig Probealarm, Samstags 12:00 mittags. 1x oder 2x im Monat? Jedoch auch noch zusätzlich in der Schule.

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von Hase67 am 19.07.2021, 15:31 Uhr

Ja, bei uns auch.

In Zukunft kann uns aber nichts mehr passieren: Scheuer hat angekündigt, dass eine Hochwasser-Taskforce gebildet werden soll. Wahrscheinlich aus seiner Person und externen Beratern, die dann die ganze Legislaturperiode für etliche Steuermillionen daran herumtüfteln, und am Ende setzt er das Konzept in den Sand und wäscht die Hände in Unschuld.

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von alba75 am 19.07.2021, 18:00 Uhr

Bei uns war auch nichts davon zu hören. Ich habe um die Zeit extra gewartet ob was kommt, kam aber nichts.

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Re: Zum Thema Regierungsverantwortung und Risikovermeidung und Prävention

Antwort von tonib am 19.07.2021, 18:33 Uhr

Hoffentlich ist er bis dahin aus dem Amt gefegt worden.

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