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Geschrieben von Hase67 am 13.04.2022, 18:53 Uhr

Zu den absurden Zügen

Ich schrieb es schon mal, die Abläufe in Zusammenhang mit den Flutkatastrophen in NRW und RLP werden noch mehrere Köpfe rollen lassen, und dabei geht es auch darum, Vertreter der Parteien aus dem jeweils anderen politischen Spektrum zu diskreditieren oder sich vorzuwerfen, man sei nicht neutral oder habe versucht, Abläufe zu vertuschen oder täte dies im Nachhinein. Anne Spiegels Fall hängt nur deshalb an so einer großen Glocke, weil sie im neuen Kabinett Ministerin ist. Es gibt aber Rücktrittsforderungen gegenüber mehreren Politikern.

Was mich persönlich am meisten an dieser ganzen Chose nervt, ist dass durch die Rücktritte der beteiligten Politiker nichts gewonnen ist, richtige Aufarbeitung sieht doch anders aus. Politisch übernehmen diese Leute zwar vordergründig "Verantwortung", im Fall von Heinen-Esser sogar so, dass sie sich ganz aus der Landespolitik bzw. aus ihrer Kandidatur in ihrem Wahlkreis verabschieden, aber das ändert nichts an der Katastrophe, macht die Menschen, die gestorben sind, nicht mehr lebendig, und es versucht sozusagen, mit dem Verteilen moralischer Büßerhemden etwas wiedergutzumachen, was an vielen kleinen, technischen Stellen gescheitert ist. Dadurch ändert sich für die Zukunft gar nichts, das hat nur ein bisschen was von moralischem Scheiterhaufen.

Weiterhin nervt mich, dass Politiker wegen solchen vergleichsweise Pillepalle-Versäumnissen als moralische Versager durchs Dorf getrieben werden, während andere weitaus schwerwiegendere und weitreichendere politische Skandale und Verfehlungen auf ganz kleine Flamme heruntergekocht werden. Mir fallen da zum Beispiel die verschleuderten Milliarden von Herrn Scheuer samt den - hoppala - plötzlich verschwundenen Beweisunterlagen ein, die Berateraffäre um Frau von der Leyen, die - hoppala - plötzlich ebenfalls sämtliche Beweise auf ihrem Smartphone gelöscht hatte oder die Tatsache, dass es um die Verstrickungen unseres Bundeskanzlers in den diversen Finanzskandalen so still geworden ist. Des weiteren die Maskendeals, die RWE-Deals, all die anderen Dinge, wo sich Leute schamlos bedient haben und man ihnen im Nachhinein nicht genügend nachweisen konnte oder einfach Beweise verschwanden... Im Vergleich dazu sind die unpassenden Entscheidungen, in den Familienurlaub zu fahren oder den 50. Geburtstag des eigenen Mannes zu begehen, doch geradezu aberwitzig unwichtig.

Aber Hauptsache, es sind Köpfe gerollt, sonst müsste man sich ja an die mühsame Arbeit machen zu prüfen, an welchen Stellen genau die Katastrophenschutzpolitik und die vorherige Baupolitik versagt hat und wie man es für die Zukunft besser machen kann. Das wird ja nicht die letzte Flutkatastrophe gewesen sein.

 
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