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Geschrieben von mams am 19.03.2022, 17:18 Uhr

Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Hallo,

würdet ihr privat Geflüchtete aufnehmen? Mein Mann und ich sind unterschiedlicher Meinung. Wir haben im Obergeschoss zwei Gästezimmer und ein Bad. Keine Küche. Wir wohnen unten, müssten die Küche also teilen. Unser Haus ist insgesamt eher klein, 115 qm. Für wenige Wochen würde ich das auch machen, aber der Zeitraum ist ungewiss. Mein Mann sagt, es ist Krieg, wir müssen den Menschen helfen. Es wäre falsch, auf seine Bequemlichkeit zu Hause zu beharren.

Wie ist eure Meinung?

 
129 Antworten:

Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Miamo am 19.03.2022, 17:28 Uhr

Ich denke, die Frage stellt sich nur, wenn ausreichend nicht genutzter Wohnraum zur Verfügung steht, und zusätzlich Zeit, Geflüchtete 24/7 zu betreuen. Beides ist bei mir nicht gegeben, von daher, nein.

Wäre die Situation anders, könnte ich es mir für einen zeitlich überschaubaren Rahmen vorstellen, wobei die aktuelle Wognungssituation auch dagegen spricht.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Himbeere2008 am 19.03.2022, 17:47 Uhr

Wenn wir den Platz oder eine Einliegerwohnung hätten, dann ja.
In der jetzigen Situation, nein.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Chef12345 am 19.03.2022, 17:48 Uhr

Ja natürlich

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von dhana am 19.03.2022, 17:51 Uhr

Hallo,

wir haben es schon überlegt.
Wobei wir ein Haus haben und die Möglichkeit die Einliegerwohnung wieder zu reaktivieren. Früher hat mein Bruder dort gewohnt, aber inzwischen ist das ein Abstellraum. Aber es wäre möglich die Dusche/Toilette wieder anzuschließen, ein großer Wohn/Schlafraum und eine kleine Küchenzeile wäre da.

Aber wir wohnen auf einen kleinen Dorf (200 Einwohner), so gut wie kein öffentlicher Nahverkehr. Keine Einkaufsmöglichkeiten, kein Arzt oder Apotheke - ohne Auto ist man einfach ziemlich abgehängt.
Ist also vermutlich nicht der beliebteste Ort, wo unbedingt jemand hin will.

Sprich wir überlegen...gibt halt für und wider

Gruß Dhana

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von HeyDu! am 19.03.2022, 17:52 Uhr

Wir haben kein Zimmer über... Mein Herz sagt ja, mein Verstand weiß unser Staat bekommt das hin und letztlich sind sie in einer eigenen Wohnung besser dran als irgendwo reingequetscht.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Lusiana am 19.03.2022, 18:27 Uhr

Meine Freundin hat noch zwei 90 Quadratmeter Wohnungen frei und hat sich schon an die Stadt gewendet, der Bedarf ist noch nicht da. Die Bäuerin, wo ich mein Fleisch kaufe, hat zwei ganze Anliegerhäuser möbliert frei, das ist auch bei der Stadt gemeldet, da ist auch noch kein Bedarf. Sie möchte sogar nur Heizkosten, Strom und Wasser bezahlt haben und einfach nur helfen. Unsere Stadt baut lieber wieder Flüchtlingslager auf. Naja, da brauche ich mein freies Zimmer mit Familienanschluss ja gar nicht erst melden

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von juleba am 19.03.2022, 18:49 Uhr

Das liegt daran, dass ein großer Teil der Angebote leider Müll sind. Mein Kollege erstellt gerade Listen mit Wohnangeboten. Die Hilfsbereitschaft ist riesig, aber 70 Prozent der Angebote sind unbewohnbar bzw. nicht zumutbar; Gartenhütten ohne sanitäre Anlagen oder Kochgelegenheit, Räume über Garagen ohne Heizung oder ohne Fluchtweg, zugige Produktionshallen, Bürokomplexe mit der Anforderung, dass die Stadt die Räumlichkeiten auf eigene Kosten für den Eigentümer in Wohnungen umbauen soll, Scheunen am Arsch der Welt, über und über schimmelige Kellerräume, vernünftige Räume, aber mit der Forderung einer 24/7 Pflege für irgendeinen Angehörigen ohne Versicherung oder Bezahlung, dafür aber mit Mietforderung, ... Am Ende wird man auch bei uns wahrscheinlich aufgeben. Es ist einfacher Container aufzustellen als den Müll aus den Angeboten zu filtern, weil man sich alles erst anschauen müsste.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von DecafLofat am 19.03.2022, 19:06 Uhr

So hat es Nürnberg gemacht, nachdem bis zu sechs Mitarbeiter über eine Woche beschäftigt mit aussieben waren: unterbringen in Containern oder Schulturnhallen. Aktuell habe ich auch gehört, dass mehrere Pensionen und hostels angemietet werden könnten. Von dezentraler Unterbringung ist man nicht mehr überzeugt, weil es einfach zu viel Aufwand ist.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von ImvPP am 19.03.2022, 19:10 Uhr

In eurer Raumsituation ja. Ich würde versuchen, eine Kochmöglichkeit zu schaffen in einem der Gästezimmer. Kleiner Kühlschrank, Kochplatte, Wasserkocher.

Bei uns selbst ist es von der Raumsituation her eigentlich nicht möglich, jemanden aufzunehmen. Wir würden dennoch ukrainische Bekannte aufnehmen und haben dies auch angeboten.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von juleba am 19.03.2022, 19:12 Uhr

Hinzu kommt, dass diejenigen, die den Müll anbieten als Retter der Welt auf Händen getragen werden wollen und ziemlich pikiert sind, wenn man ihr ach so tolles Angebot ablehnt, weil man "es wohl nicht nötig hat". Ich schätze, dass mein Kollege irgendwann nächste Woche das Handtuch schmeißen wird.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Muffin2020 am 19.03.2022, 19:18 Uhr

Selbst wenn ich Platz hätte würde ich es nicht machen. Nur im äußersten Notfall. Nicht, weil ich diesen Menschen nicht helfen möchte, sondern weil einfach so viel mehr dazu gehört als freier Wohnraum.
Ich wäre mit der Situation überfordert.


Dieser Artikel beschreibt es ganz gut.

https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/psychologie/gefluechtete-aufnehmen-das-sollten-sie-wissen_id_68577755.html

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Tonic2108 am 19.03.2022, 19:21 Uhr

Wenn ich den Platz hätte, so dass meine Privatsphäre gewahrt bliebe ja, anders nein.
Wir müssten Bad und Küche teilen und ich auf mein Büro (ziemlich voll und somit ungemütlich) verzichten. Das ist eher schwierig.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Loretta1 am 19.03.2022, 19:31 Uhr

Also wenn wir ein extra Bad und Zimmer frei hätten dann würden wir es tatsächlich überlegen.

Aber so, wo es eh oft schon eng ist, kann ich es mir tatsächlich nicht vorstellen.

Auch, weil man nicht weiß, für wie lange. Hier sind sehr viele Flüchtlinge, meist junge Frauen mit Kindern, auf der Suche nach privaten Unterkünften. Ein paar Tage könnte man überbrücken, aber mehrere Wochen kann ich mir persönlich nicht vorstellen.

Bei uns sind die Flüchtlingsunterkünfte aber auch recht ansprechend - Einzelzimmer/ teils mit Küche, eigenem Bad. Nur eben recht "ländlich".

Ich bin als Fahrdienst eingetragen und helfe, wo ich kann, wenn es geht auch mal spontan - aber direkt jemanden aufnehmen, kann ich mir (können wir uns auch als Familie) nicht vorstellen...



Lg, Lore

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von wolfsfrau am 19.03.2022, 19:33 Uhr

Das schlimmste Angebot hier bisher?

Ich hab da zwei Kellerräume, das kennen die ja jetzt......

Zur Frage:
Nur wenn ich eine abgeschlossene Einliegerwohnung hatte und jemanden hatte, der die Begleitung übernimmt.
Wir sind alle den ganzen Tag weg, da wäre das nicht möglich.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von annarick am 19.03.2022, 19:34 Uhr

Warum müssen Geflüchtete 24/7 betreut werden? Meine Schwester hat ein Frau mit zwei größeren Kindern aufgenommen. Die kommen bestens alleine zurecht. Sind sie ja vorher auch.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Lusiana am 19.03.2022, 19:40 Uhr

Mag ja sein, dass da so viel Mist bei ist, aber bei meiner Freundin ist es so, sie hat das Haus leer, weil jetzt alles saniert wurde, neues Bad, Laminat, integrierte Beleuchtung etc., sie wollte erst verkaufen, hat sich jetzt aber überlegt, das Haus zu behalten. Und bei der Bäuerin ist es so, vor zwei Jahren starb die Tante und letztes Jahr die Mutter und jede hatte ein älteres Haus auf dem Hof. Das ist alles noch ok, aber nicht modern, 70er Jahre Ausstattung, aber gut gepflegt. Wie gesagt, sie möchte ja noch nicht mal Geld dafür haben, nur die Verbrauchskosten.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Mädl81 am 19.03.2022, 19:53 Uhr

Wir haben auch schon überlegt, aber es wäre im Haus meiner Pflegebedürftigen, Bettlägrigen Schwiegermutter. Wenn es dann durch die Bewohner zu laut wird - ne.....
Wir haben momentan einfach keine Ressourcen mehr, sich auch noch um Flüchtlinge zu kümmern. Wir wohnen in einem 80Seelen Dorf. Heißt, der nächste Arzt, Supermarkt ist 5km weg.. Ohne Auto ist es sehr schwierig, da nur 2x am Tag der Schulbus fährt, ansonsten gibt's keine öffentliche Verkehrsmittel.
Schwierig.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von memory am 19.03.2022, 20:15 Uhr

Haben wir , in der Ferienwohnung. Allerdings wird das finanziell vom Hier lebenden Onkel übernommen und die Familie ist mit dem Auto gekommen. Als Dauerzustand ist das nicht gedacht , da ist das ok.
Jetzt privat in meinen 4 Wänden hätte ich das aber nicht. Die Verständigung ist recht schwierig und Hier z.b. möchte die kleine Familie gar nicht mit " deutscher Freundlichkeit und sofortigen Familienanschluss " überschüttet werden. Von 24/7 gar nicht zu reden. Die sind sehr sehr ruhig und zurückhaltend, sogar die kleine Maus von 13 Monaten und brauchen erstmal Ruhe. Das sollte man auch akzeptieren und möglich sein.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von mausebär2011 am 19.03.2022, 20:41 Uhr

Wir haben auch zwei Zimmer im Dachgeschoss frei.
Für uns stand sofort fest: Ja wir wollen helfen. Aber nicht mit Wohnraum. Ich könnte mich dabei nicht wohl fühlen, nicht frei in meinem eigenen Haus. Ja, mag egoistisch klingen. Aber jeder hat so seine Grenzen und das ist meine bzw unsere.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Lavendel79 am 19.03.2022, 21:17 Uhr

In meinem eigenen Haus würde ich mir nicht sofort mit wildfremden Leuten das Bad und die Küche teilen, selbst wenn ich ein freies Zimmer hätte, was wir nicht mal ansatzweise haben. Ich freu mich auf das erste ausgezogene Kind . Fünf Personen, zwei Büros ... dafür ist unser Haus nicht ausgelegt.

Wenn es jetzt eigene Familie wäre (wenn auch entfernt) oder ein Familienmitglied eines guten Freundes o.ä....wer weiss.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Liam7403 am 19.03.2022, 21:51 Uhr

Wenn ich den Platz hätte, sofort

So geht es aber nicht, da sie nur ein kleines Zimmer hätten als Rückzugsort.
Das wäre f+r mich unmenschlich

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Hase67 am 19.03.2022, 21:54 Uhr

Hier fragt die Stadt gezielt nach Wohnraum, der für mindestens 6 Monate zur Verfügung stehen würde, dadurch fallen viele Angebote schon mal durchs Raster - für ein halbes Jahr oder länger mehrköpfige Familien aufzunehmen, geht eigentlich nur, wenn es getrennte Wohnbereiche gibt (die Geflüchteten brauchen ja auch Rückzugsräume), aber andererseits doch ein Ansprechpartner da ist. Ich habe Kolleginnen, die schon einzelne Personen auch zu Hause aufgenommen und betreut, behördlich begleitet und bei der Wohnungs- und Arbeitsvermittlung unterstützt haben, ich weiß, dass das sehr viel Zeit und Kraft kostet. Ich wüsste nicht, wo ich die Zeit hernehmen sollte.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Muts am 19.03.2022, 22:07 Uhr

Da wir keine Möglichkeit dazu haben, also weder eine leer stehende Wohnung noch ein Gästezimmer stellt sich die Frage nicht.
Aber wenn ich die Möglichkeit hätte, wäre ich offen, jemanden auf zu nehmen.
Mein Mann aber eher nicht.

Ich hätte eben Angst vor einer Sprachbarriere.

LG Muts

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Silvia3 am 19.03.2022, 22:08 Uhr

Nein, wir hätten zwar Platz im Haus, aber es ist kein getrennter Wohnraum, wir müssten zumindest die Küche teilen.
Ich kann mir nicht vorstellen, in meinem Haus nicht frei schalten und walten zu können. Ich hätte auch keine Zeit, die Leute effektiv zu unterstützen.

Wenn alle Stricke reißen sollten und sehr dringend Wohnraum benötigt würde, würde ich aber zumindest übergangsweise, also vielleicht bis zu 4 Wochen, jemanden aufnehmen.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Hashty am 19.03.2022, 22:25 Uhr

Die Hilfsbereitschaft ist grandios. Unglaublich viele Menschen stellen Wohnraum zur Verfügung.
Wenn das eine Einliegerwohnung o.ä.ist, in der bis zum Ende des Krieges oder evtl noch länger gewohnt werden kann, ist das super.
Aber was machen die Menschen, denen jetzt aus dieser Hilfsbereitschaft ein Zimmer angeboten wird und die nach 2,3 Wochen wieder ausziehen sollen, weil es den Helfern doch zu viel Belastung wurde?
Natürlich sind 2 Wochen in einem Zimmer besser, als auf der Strasse.
Aber was ist dann nach 3 Wochen? Dann in eine vorläufige Flüchtlingsunterbringung? Oder sich in der Gemeinde obdachlos melden?

Wenn man sich also dazu entschließt, jemanden aufzunehmen, sollte man Zeit zum Helfen haben und eben auch genug Platz, damit es über Wochen oder Monate gesichert ist.
Natürlich hoffen wir alle, dass der Krieg bald vorbei ist und die Menschen wieder in ihre Heimat zurück können. Aber wer weiss das schon?!

Nun zu deiner Frage: wir sind im Moment auch am Überlegen. Ich hab auch schon eine Idee, was wir machen werden.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von luna8 am 19.03.2022, 22:48 Uhr

Ich bin bei deinem Mann, das schließt ja nicht aus, dass man so schnell wie möglich was Neues/ Passenderes suchen kann.

Aber das müssen klar beide tragen. Wenn einer Nein sagt, dann wär es bei mir Nein.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Brummelmama am 19.03.2022, 23:02 Uhr

Ich habe vor einigen Tagen dazu im Radio etwas gehört und dies hat mich nachdenklich gemacht. "Man sollte ehrlich zu sich selbst sein. Möchte man es und erwartet davon etwas? Z.B. Berichte über Flucht? Oder erhofft man sich irgendetwas davon - zB Dankbarkeit? Man solle Hilfe ohne irgendeine Gegenleistung geben und nicht enttäuscht sein, wenn diese angenommen wird- mehr aber nicht". Wie gesagt, hat mich in mich hineinhorchen lassen.

Ich würde, wenn ich den Raum hätte, diesen zur Verfügung stellen. Ich habe ihn leider nicht.

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Unsere Nachbarn haben Flüchtlinge aufgenommen

Antwort von KKM am 20.03.2022, 3:50 Uhr

Die Nachbarn, Rentner, die 5 Kinder sind aus dem freistehenden Einfamilienhaus mit 2 Etagen, ausgezogen, haben eine Flüchtlingsfamilie aufgenommen.

Gestern hörte ich mehrere Kinder im Garten spielen. Möglicherweise auch mit den Enkelkindern der Nachbarn.

Das Haus hat mehr als reichlich Platz. Ich vermute, mit den Anbauten ca. 300 qm.

Soweit ich weiß, gibt es nur 1 Küche.
Das wäre mein größtes Problem.....

Vor 13 Jahren haben wir hier umgebaut und ich habe für 3 Monate mit meinen Kindern (damals 6 und 9 Jahre alt) in 2 Zimmern in der Wohnung meiner Mutter gewohnt.
Wir verstehen uns wirklich ausgezeichnet, aber es entstehen einfach Konflikte, wenn man plötzlich eng zusammenwohnt....
Ich habe mein Frühstücksgeschirr in die Spülmaschine gestellt - falsch eingeräumt....
Wir waren froh, als wir wieder in unsere Wohnung konnten. Noch 3 Monate mehr und wir hätten evtl. nicht mehr miteinander gesprochen.
Und das ohne Kriegstraumata.....

Wir haben häufig Besuch von Jugendlichen aus den USA, der auch mal 8 Wochen bleibt und hier in einem leeren Zimmer wohnt. Auch das ist schon sehr anstrengend - und schön. Die sind touristisch hier und brauchen ein gewisses Entertainment. Man muss sich oft selbst zurücknehmen.

Fazit: ich würde nur Flüchtlinge in eine freie, eigenständige Wohnung aufnehmen.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Alexa1978 am 20.03.2022, 7:55 Uhr

Mein Sohn (22) hat einen Bekannten aus dem Internet (21) bei sich aufgenommen. Es läuft wie in einer WG.

Er hat dafür sein Schlafzimmer zur Verfügung gestellt und ist auf eine Matratze in sein Arbeitszimmer "gezogen", sodass eine klare Abgrenzung gegeben ist. Nachts kann jeder seine Türen schließen und hat unmittelbaren Zugang zu Küche, Bad & WC.

Es ist eine große Verantwortung, kostet viel Zeit, Geld und vor allem Nerven und Geduld. Wir helfen als Familie aber alle mit. Nikita ist bereits am 4. März hier angekommen. Er hat gut eine Woche gebraucht, um sich hier auszuruhen und war für diese Zeit wirklich SEHR dankbar für ein Bett in einem geschlossenen Raum. Die Alternative wäre eine Massen-Notunterkunft gewesen. Wie soll man da bitte seine Ruhe finden um das Erlebte zu realisieren? Wir haben hier in relativ kurzer Zeit viel auf die Beine stellen können.

Am 4. März hat natürlich noch keiner gewusst, was - wie - wann - wo läuft. Wir mussten uns diese Informationen mühsam zusammensuchen und viele, viele Stunden irgendwo anstehen um dann erst wieder widersprüchliche und irreführende Informationen zu erhalten. Nun wäre einmal das Organisatorische erledigt und die Zeit arbeitet jetzt für uns.

Die jetzt ankommenden Flüchtlinge haben es organisatorisch schon etwas leichter, sie werden entweder bereits bei Grenzübertritt registriert, oder spätestens im Ankunftszentrum und bekommen zudem einen Leitfaden ausgehändigt.

Wie es mit Müttern mit SEHR kleinen Kindern aussieht, weiß ich nicht. Aber man muss bedenken, dass Ukrainer keine armen Wirtschaftsflüchtlinge sind, sondern bestrebt sind, sich hier schnell durch eigene Arbeit eine eigene Wohnung leisten zu können.

Ob Flüchtlinge nun 24/7 betreut sein müssen, würde ich eher verneinen, aber man sollte in dieser Zeit für Fragen und Antworten schon zur Verfügung stehen können. Die Flüchtlinge sind unter sich eigentlich sehr gut über Telegram (Gruppen) vernetzt. In unserer Hauptstadt sind es ca. 12.000 - in unserer Stadt gerade einmal 14 (in Telegram-Gruppen)

Wir selbst hätten zwar ein freies Zimmer, können aber keinen klar abgegrenzten (Frei-)Raum zur Verfügung stellen. Es wird aber an so vielen Ecken und Enden (auch kleine) Hilfe benötigt, da muss sich wirklich keiner Gedanken darüber machen, wenn er Räumlichkeiten nicht zur Verfügung stellen kann, bzw. möchte.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Benedikte am 20.03.2022, 8:51 Uhr

also,
in meiner derzeitigen Situation definitiv nein.

Da gibt es x Gründe für- einer, dass ich derzeit eine Wohnung miete.

Und ich bereits die Erfahrung gemacht habe, dass Aufnahme Dritter in die eigene Wohnung für länger schwierig ist

Mehr aber-mein knochenkonservativer Arbeitgeber hat in der Corona Pandemie erste vorsichtige Schritte auf das arbeiten von zuhause gemacht.

Sicherheitsgedöns ohne Ende- aber wer einen ukrainischen Flüchtling bei sich zuhause unterbringt, kann das ziemlich sicherlich vergessen, weiter von zu Hause arbeiten zu dürfen.

Ukraine ist smbs. Wer sich dazu belesen möchte:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sicherheits%C3%BCberpr%C3%BCfung

ansonsten-Vermietung oder Wohnungsüberlassung- ja, durchaus, aber es muss mindestens eine Scharniersprache geben zwischen Bewohnern und mir.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Sille74 am 20.03.2022, 8:56 Uhr

Wir haben nur ein kleines Gästezimmer frei. Küche und Bad/Toilette müssten mit uns mitgenutzt werden. Das wäre mir dann doch zu eng alles mit mir völlig unbekannten Menschen. Von daher würde ich nur im absoluten Notfall, wenn man gar nicht mehr weiß wohin mit den Menschen und ehrlich gesagt wahrscheinlich erst auf Zuweisung hin, jemanden aufnehmen.

Hätten wir ein leerstehende Einlieger- oder Dachgeschosswohnung mit eigenem Bad und eigener Kochgelegenheit und separatem Zugang, würde ich eine kleine Familie oder ein Paar aufnehmen. Was ich nur ungern wollte, wäre so eine Art WG, also dass zwei oder gar mehr sich unbekannte Personen zusammengesteckt werden.

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Re: Unsere Nachbarn haben Flüchtlinge aufgenommen

Antwort von Benedikte am 20.03.2022, 8:59 Uhr

"Ich habe mein Frühstücksgeschirr in die Spülmaschine gestellt - falsch eingeräumt....
Noch 3 Monate mehr und wir hätten evtl. nicht mehr miteinander gesprochen.
Und das ohne Kriegstraumata....."

KKM-danke für Deine Offenheit. So ist es- und wenn dazu kommt, dass man die Mitbewohner nicht kennt, nicht kommunizieren kann.

Was wohl derzeit gut läuft sind familiengeführte Hotels. Durch Corona megagebeutelt, bieten sie jetzt gute Hilfe. Meist überschaubare Größen, fertig eingerichtet, und eben bezahlbar weil zumeist halt keine Edelhotels.

Wird schon......

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Wir haben

Antwort von Luna Sophie am 20.03.2022, 9:09 Uhr

Wir haben Flüchtlinge aufgenommen und das schon am 3.3..
Eine Mutter mit zwei Kindern (fast 6 u. 7J.).
Anfangs hatten sie unser Gästezimmer. Und brauchten viel Zeit für sich allein.
Unterdessen haben wir Zimmer getauscht.
Die Mutter hat jetzt unser Schlafzimmer und das daran anliegende Kinderzimmer.
Die beiden Räume haben eine Zwischentür.
Und die Möglichkeit ein eigenes Bad zu nutzen.
Küche und Garten wird geteilt. Klappt wirklich gut.
Sind ihre Türen zum Flur zu, haben sie ihre Ruhe. Von uns werden sie nur angesprochen, wenn die Türen offen sind.
Die ersten Tage war es für uns nicht leicht, plötzlich fremde Menschen im Haus.
Auch gab es Sprachprobleme.
Im Vergleich, was diese 3 Mitgemacht haben, erlebt haben, verloren haben, an Angst ausstehen, sind unsere Problemchen echt nichts.
Nicht nur das sie Krieg erlebt haben, Angst um Freunde und Familie haben, die im Krieg sind, teilweise Kämpfen. Zu einigen kein Kontakt möglich ist und das seit über 2 Wochen.
Sie haben ihr Hab und Gut verloren und ihre Heimat.
Auch wenn die Hoffnung da ist vielleicht irgendwann einmal zurück zu gehen.
In welchem Zustand wird ihr Land, ihre Heimat sein? Große Zukunftsängste haben sie.
Im Vergleich sind wir nur etwas enger zusammengerückt, haben freien Platz abgegeben.
Nein, eine 24/7 Betreuung brauchen die Menschen bei uns nicht.
Ganz viel Ruhe brauchen sie. Internetzugang, Platz zum leben und wenn gewollt etwas Unterstützung um den Ort kennenzulernen. Etwas Hilfe beim Gang zu Ämtern.
Wobei das hier ganz gut geregelt ist.
Es gibt von der Gemeinde einige Hilfsmöglichkeiten.
Ehrenamtliche Dolmetscher, einmal die Woche Treffpunkt für die Erwachsenen Flüchtlinge und 2x die Woche für die Kinder, mit Spielmöglichkeit mit Kindern, die auch geflüchtet sind.
Anfangs gab es keine Möglichkeit Deutsch zu lernen. Oder nur bei "Anbietern" die richtig Geld damit machen wollten.
Unterdessen gibt es Deutschkurse für die Erwachsenen und auch für die Kinder. Natürlich freiwillig.
Wir hoffen mit unseren Besuchern, dass sie wieder Kontakt zur Großmutter der Kinder bekommen. Diese Frau wollte flüchten, leider ist der Kontakt abgebrochen.
Wir Erwachsenen haben die Befürchtung... aber wir hoffen weiter.
Und sollte ein Kontakt Zustandekommen, wir würden die Großmutter auch an einer Grenze abholen kommen. Aufnehmen, wenn ihre Tochter sie bei sich haben möchte.
Auf Wunsch der Mutter beten wir zusammen. Ihr und ihren Kindern ist das wichtig.
Und wir machen es gern.
Ganz sicher können sie 3 Monate bei uns bleiben. Auch 6 Monate sind möglich.
Danach helfen wir bei dem was diese Familie möchte.
Wohnung hier oder woanders suchen. Sollte ein zurück möglich sein, helfen wir auch da.
Alles natürlich nur soweit gewünscht.
Nur weil die Frau geflüchtet ist, ist sie ja weder unmündig noch hat sie ihren Verstand abgegeben. Sie ist Erwachsen und Mutter. Hat ihre ganz eigenen Wünsche und Vorstellungen.

Mein Mann und ich, wir würden wieder Menschen in Not aufnehmen.
Und wir erwarten nichts.

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Re: Unsere Nachbarn haben Flüchtlinge aufgenommen

Antwort von KKM am 20.03.2022, 9:10 Uhr

Man darf das nicht unterschätzen.
Jeder hat so seinen Trott und seine Verhaltensweisen.

Ich hatte abends gesehen, dass mein Frühstücksgeschirr anders in derSpülmaschine stand....
Fand ich schon komisch.
Manches spült meine Mutter an manchen Tagen per Hand (die Maschine ist nocht nicht voll), das an anderen Tagen sehr wohl in die Maschine kommt.
Ich hatte das Gefühl, es ständig falsch zu machen und sie hatte das Gefühl, ständig hinter mir herzuräumen.
Schrecklich.
Und das bei einem ausgezeichneten Verhältnis, gemeinsamer Sprache und Verständnis.

Es gab noch unzählig mehr solche Situationen.

Wie das mit fremden Menschen, traumatisiert, in ständiger Sorge um die männlichen Familienmitglieder, ohne gemeinsame Sprache auf längere Zeit gutgehen soll, ist mir ein Rätsel.
Ich bringe den Nachbarn gleich Bargeld, das ist meine unmittelbare Art der Hilfe.

Die Ukrainer haben wohl aus Angst ihr Bargeld von den Konten geräumt und mitgenommen. Das können sie hier bei keiner Bank tauschen...
Ganz übel. Hätte ich vermutlich auch gemacht.
Hätten sie es noch auf dem Konto, könnten sie evtl. EUR abholen.
Kam letzt im TV, die Politik kümmert sich darum.

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Re: Wir haben

Antwort von KKM am 20.03.2022, 9:15 Uhr

Ich finde das ganz großartig!
Viel, viel Glück und gute Erfahrungen wünsche ich Euch!

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Johanna3 am 20.03.2022, 9:46 Uhr

Wieso sollen Flüchtlinge eine 24/7 Betreuung brauchen? Meine Kollegin hat eine junge Frau mit Kind aufgenommen. Sie und ihr Mann arbeiten Vollzeit.

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Re: Wir haben

Antwort von renate48 am 20.03.2022, 9:48 Uhr

Ich finde das ganz wunderbar; mir kamen tatsächlich die Tränen,als ich das gelesen habe.

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Bitte einfach ein bisserl Geduld mitbringen.

Antwort von dhana am 20.03.2022, 9:55 Uhr

Hallo,

das liegt auch mit daran, das viele Geflüchtete bereits Ideen haben wohin sie wollen. Sprich sie kommen mit in eine Aufnahmestation, lassen sich registrieren, damit sie Anspruch auf z.B. Gesundheitsversorgung haben. Haben aber oft schon Freunde, Verwandte, Bekannte wohin sie wollen.

Ich helfe ehrenamtlich in so einer Aufnahmestation und ganz viel ist da auch Organisation der Weiterreise nach der Registration.

Ist ja auch verständlich, wenn ich Verwandschaft in X habe, möchte ich auch nicht in Y bleiben müssen.

Und dazu kommt das die Organisation der Registration ja auch dauert... wir sind ein kleiner Flächenlandkreis, bei uns kommen mehrmals wöchentlich Busse mit 50 Personen an - ist machbar... aber es gibt Orte da kommen täglich Züge mit 700 Personen an - da einen Überblick zu bekommen und alle erst mal Ankommen zu lassen, sie mit Essen und Ruhe zu versorgen... ist eine Herrausforderung.
Und es ist auch ganz wichtig den Geflüchteten nicht einfach jede Entscheidung abzunehmen, die haben gerade so viel Entscheidungsfreiheit verloren, müssen alles zurücklassen - es ist wichtig, das sie noch selber Entscheidungen wie es weitergeht treffen können. Und wenn diese Entscheidung heisst ich möchte zu Freunden, zu Familie in einer anderen Stadt, dann ist das zur respektieren.

Die Wohnungsangebote werden sicher noch gebraucht werden, aber es ist halt jetzt auch so, das sich vorallem die Menschen auf den Weg nach Deutschland machen die hier schon Ziele haben, die hier Anlaufstellen haben. Viele von denen die hier in Deutschland keine Kontakte haben, bleiben erst mal in Polen oder anderen angrenzenden Ländern, weniger Sprachprobleme, näher an Zuhause, näher an den Familienangehörigen, die man zurücklassen musste. Alles verständliche Gründe.
Bei vielen ist noch die Hoffnung, es geht bald wieder nach Hause.

Sich hier in Deutschland eine Wohnung zu nehmen, sesshaft zu werden ist für viele schon ein Verlust an Hoffnung.

Bitte also einfach ein wenig Geduld mitbringen, den Bedarf an Wohnungen wird es geben. Aber muss ja jetzt nicht in den ersten Tagen sein.

Gruß Dhana

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Re: Wir haben

Antwort von wolfsfrau am 20.03.2022, 12:36 Uhr

Ich finde es großartig, wie ihr das für euch geregelt habt und wie du euer Zusammenleben beschreibst.
Das zeigt von von einer großen Empathie und respektvollen Umgang miteinander.

Das darf man eben auch nicht vergessen, dass das Schicksal dieser Menschen einem dann sehr nahe kommt.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von bellis123 am 20.03.2022, 13:45 Uhr

Wie kommt es, dass man mal eben 2 90qm Wohnungen bzw. sogar Häuser frei hat? Auch wenn ihr wahrscheinlich recht "abseits" wohnt, bin ich mir sicher, dass man die an Ukrainer vermietet bekommt. Man muss halt unterscheiden zwischen "Erstaufnahme" und mittel-/langfristigen Unterkommen. Größere Unterkünfte sind halt einfacher zu managen in der Kürze der Zeit und begrenzter Kapazität der Helfer. Es muss halt auch langsam mal besser verteilt werden auf die Bundesländer, Berlin platzt aus allen Nähten und weiß nicht wohin mit den vielen Menschen die täglich ankommen. Hier wartet man übrigens nicht bis man jemanden von "der Stadt" zugeteilt bekommt, sondern fährt selbst zum Hauptbahnhof und sammelt eine Familie auf, wenn man die Kapazität hat Menschen unterzubringen.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von taram am 20.03.2022, 16:30 Uhr

Ich hatte jetzt 2x eine Mutter mit Baby und Kleinkind bei mir. Beide Male nur wenige Tage. Hatte als Hilfe eine hier wohnende Ukrainerin als Übersetzungshilfe hier. Beide Mütter sind dann weiter zur Verwandschaft in Deutschland.
Und in der nächsten Zeit werde ich noch weiteren Müttern helfen, immer mit der Möglichkeit bei mir zu bleiben.
Helfe fast täglich ums Eck in der Aufnahmestelle.

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ja, würde ich sofort hätte ich den Platz

Antwort von sojamama am 20.03.2022, 20:46 Uhr

Und ggf. würde ich sogar noch was investieren, damit sie die Leute wohlfühlen bei mir.
Eine Küche teilen ist schwierig.... das wäre nun nichts für mich. Ich mag auch sonst keine Gäste bei mir.

Hätte ich allerdings eine Einliegerwohnung frei oder anderweitig abgeschlossene Bereiche, dann auf jeden Fall. Denn ein wenig Privatsphäre wollen Flüchtlinge doch auf Dauer auch.

Ihr könntet schauen, ob sich im Flur oder in einem der Zimmer z.B. so eine mobile Singleküche (ich glaube Büroküche nennt sich das) aufstellen lässt.
Dann wäre das was.

Ansonsten tendiere ich eher zu "nein", eben aus dem Küchengrund.

Bei uns fiele es allemal aus, wir haben einen Hund, der keine Menschen mag.... somit ginge das gar nicht. Leider. Gerne würde ich helfen.

melli

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Jani14091982 am 20.03.2022, 21:15 Uhr

Ganz klar: NEIN!!!

Selbst wenn ich den Platz hätte nicht.

Einfach nur deshalb weil das für uns auch keiner machen würde. Die Deutschen sind ja die dummen N.....!!!

Unser Staat hilft seinen eigenen Bürgern nicht. Der soll erstmal anfangen an der eigenen Situation was zu ändern statt ständig Migranten und Flüchtlingen zu helfen.

Unser Staat gibt soviel Geld für die aus und was ist mit unseren eigenen Alten und Schwachen?

Und dann die Pflegezustände in unseren Pflegeheimen. Kein Personal, Vernachlässigung der Alten, Hartz 4 Kinder haben kaum Chancen. Gewalt und Kriminalität von Ausländern.

Nein danke

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Jani - so sehen es meine Eltern auch

Antwort von sojamama am 20.03.2022, 21:25 Uhr

Und ich kann sie auch verstehen, auch wenn ich ein wenig anders denke.
Aber genau deine Beweggründe sind schon auch nachvollziehbar.

Meine Eltern hätten Platz, aber sie würden nie Fremde ins Haus lassen. Nie.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von DecafLofat am 20.03.2022, 21:47 Uhr

https://www.deutschlandfunkkultur.de/und-was-ist-mit-perfider-trick-aus-der-mottenkiste-der-100.html?fbclid=IwAR0Gn1tEpfyKKKUgM6OYZUyrnJ2bTBAtZPd4gOJipiIev_HR3SuFlH7D_hs

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von sojamama am 20.03.2022, 22:20 Uhr

So denken aber viele Leute....
Vielleicht liegt es aber auch am Alter, meine Eltern sind nicht uralt, aber seltsamer geworden. Vor 30 Jahren hätten sie vielleicht auch noch anders gedacht.
Ich weiß es nicht.

Fremde im Haus ist immer ein schwieriges Thema. Ich mag ja ehrlich gesagt nicht mal Kinderübernachtungsgäste.....

melli

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von DecafLofat am 20.03.2022, 22:27 Uhr

Du, keine ist verpflichtet, jemanden aufzunehmen.
Aber in der Situation jetzt der aus Putins Krieg fliehenden Ukrainerinnen vorzuwerfen, man findet es falsch dass ihnen geholfen wird, weil: die Rentner, Hartz 4, Pflegemangel... Das ist schon ein bissl gaga.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von niklas2006 am 20.03.2022, 23:11 Uhr

Machst du nur etwas, weil jemand anderes das auch für dich machen würde? Oder weil du dann ewige Dankbarkeit erwartest? Vielleicht machst du einfach das, was du für richtig hälst, was du dir wünschst, was andere für dich tun würden, wenn du deren Hilfe brauchst oder einfach das, was dir dein Gefühl sagt, was du machen möchtest....
Unterstützt du alte Menschen? Engagierst du dich sozial bei "Hartz 4-Kindern"? Spendest du an das Tierheim? Bist du ehrenamtlich in der Obdachlosenhilfe? Oder kassierst du vom Staat? Sitzt in deiner warmen Wohnung und jammerst über die Preiserhöhung von Nudeln und Öl?
Und nein, wir haben es uns lange überlegt, aber wir würden niemanden aufnehmen. Da steckt so viel mehr dahinter, die Menschen sind traumatisiert, mit einem kleinen Zimmer und dem Rest teilen wäre niemandem geholfen. Wir reden dabei nicht über Tage sondern leider über einen voraussichtloich sehr langen Zeitraum. Aber wir helfen auf andere Art und Weise.
Bist du vom Staat finanziell abhängig oder woher kommt dein Neid auf "DIE", für die dieser gerade so viel ausgibt? Du kannst in der glücklichen Lage sein, dich um dich selbst kümmern zu können. Und dann vielleicht auch um andere, die Hilfe brauchen, so viel, wie du magst und kannst.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Chef12345 am 21.03.2022, 7:04 Uhr

Kranke Einstellungen.

Sowas mit einen Krieg zu vergleichen ist absolut krank.

Hoffentlich denken Menschen auch so wenn es dir mal schlecht geht.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von kia-ora am 21.03.2022, 7:29 Uhr

Nein!

Dafür habe ich zahlreiche Gründe.

1. Es ist Aufgabe des Staates das zu bezahlen/organisieren. Hier stehen noch ganze Großhäuser, die vor 5 Jahren für Flüchtlinge neu gebaut wurden. Die sind seit Jahren leer!

2. Ich engagiere mich in anderen Bereichen und das seit Jahren. (Tierschutz und Völkerverständigung)

3. Ich weiß, was es bedeutet Fremde aufzunehmen. Wir hatten schon mehr als 10 Gastschüler. Da steht ne Organisation mit Rat und Tat zur Seite und dennoch gab es schlimme Situation, die kaum zu bewerkstelligen waren. Wer hilft, wenn es zu einer Notsituation mit den Flüchtlingen kommt??? Da gibt es wohl kaum eine 24/7 Notfall.

4. Wer zahlt, wenn die Wohnung hinterher renovierungsbedürftig sein sollte? Das ist Freunden von uns passiert und weder die noch wir hatten das Geld mal so eben auf der Bank.

5. ......

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von ichbinfrei am 21.03.2022, 8:09 Uhr

Nein!
Selbst wenn ich Platz hätte, den ich nicht habe.
Es ist schon seltsam. Ich habe jahrelang eine Wohnung gesucht als Alleinerziehende. Nichts gefunden. Bin immer noch in meiner kleinen Butze.
Nun wollen auf einmal ganz viele Flüchtlinge aufnehmen? Seltsam!
Sozial schwache aus Deutschland nimmt man aber nicht auf.
Aber stimmt - man ist ja dann der Retter der Welt. Sorry! Auch wenn nicht alle so sein werden, das ganze hat für mich einen schalen Beigeschmack.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von dhana am 21.03.2022, 8:15 Uhr

Hallo,

bei uns in der Gegend ist es eher anders herum - gerade die Alten erinnern sich noch sehr genau wie es in der Nachkriegszeit um 1950 rum war.
Da war es normal, das Flüchtlingsfamilie da waren, das man sich das Haus geteilt hat. Das Helfen einfach ganz normal war.

Meine Eltern finden es ganz normal, das man versucht Wohnraum zu schaffen und aufzunehmen wenn man die Möglichkeiten dazu hat.
Und ja - die gehören zu den Rentner die am Harz-4 Satz rumknabbern und nur deswegen gut zurecht kommen weil sie mietfrei wohnen. Und gerade sie wären sofort bereit das was sie haben zu teilen und sich etwas einzuschränken.

Es sind eher die, die viel haben, die auch weiterhin viel wollen.

Gruß Dhana

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Sille74 am 21.03.2022, 8:31 Uhr

Immerhin hast Du ja eine "Butze", was man von den hier derzeit ankommenden !enschen nicht behaupten kann ....

Ich gehe mal nicht davon aus, dass das Luxus-Wohnraum ist, der bisher zjrückgehalten wurde und jetzt zur Verfügung gestellt wird. Hier im Thread werden ja auch Wohngeöegenheiten beschrieben, die zur Verfügung gestellt werden könnten (2 Zimmer im Dachgeschoss ohne Kochgelegenheit oder ein seit 2 Jahren leer stehendes, möbliertes Häuschen mit 70er-Jahre-Charme). Ähnlich sieht es mit den hier, z.T. scjon in der "Flüchtlingskrise" 2015 geschaffenen Wohnmöglichkeiten aus: Das sind alte Häuser, die jahrelang leer gestanden haben und in die keiner rein wollte, die man notdürftig renoviert hat. Würdest Du solche Wohngelegenheiten haben wollen?

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Miamo am 21.03.2022, 8:44 Uhr

Weil ich davon ausgehe, dass da ein bisschen mehr zugehört, als nur ein Zimmer zur Verfügung zu stellen. Ich denke da an Vertändigungsschwierigkeiten, Behördengänge, Integration in den Alltag, Wohnungssuche, mentale Unterstützung usw. usf. Außerdem sehe ich mich pädagogisch nicht in der Lage, traumatisierte Menschen entsprechend zu unterstützen.

Ich habe noch mal darüber nachgedacht...Nein, ich würde niemanden aufnehmen.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Maxikid am 21.03.2022, 9:14 Uhr

so ganz freiwillig war das nach dem Krieg ja nun auch nicht und viele waren alles andere als begeistert, jemanden aufzunehmen. Meine Großmutter hat am eigenen Leib erfahren, wie es ist, in eine Familie unterzukommen wo man komplett unerwünscht ist. Man musste halt damals zusammenrücken, aber freiwillig, hätten bzw. haben das bestimmt sehr viele nicht gemacht. So die Erzählungen von einigen Alten in meinem Umfeld. LG

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Miamo am 21.03.2022, 9:20 Uhr

Das kann ich bestätigen und kenne das ebenfalls aus Erzählungen. Die meisten Deutschen waren nämlich nicht begeistert, Flüchtlinge aufnehmen zu müssen.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Finale am 21.03.2022, 9:26 Uhr

Das entwickelt sich hier schon wieder zu einer Hysterie wie 2015, hoffentlich kippt die Stimmung nicht so schnell.
Ich kenne auch eine Familie, die jetzt Ukrainer aufnehmen in einer leerstehenden Wohnung, die sie nicht vermieten wollten, weil sie Angst hatten, die falschen Mieter zu bekommen. Ich finde es toll, dass sie jetzt Leute aufnehmen, keine Frage, aber komisch ist es schon.
Ich persönlich wuerde niemanden aufnehmen, ich habe keine leer stehende Wohnung und in meinen eigenen 4 Wänden will ich keine Fremden, aber ich haette hier noch nicht einmal ein freies Zimmer übrig von daher ginge es gar nicht.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Maxikid am 21.03.2022, 9:37 Uhr

und erst recht nicht, wenn sie aus Ostpreussen oder ähnlichen kamen. Das heisst natürlich nicht, dass es auch ganz viele andere pos. Fälle gab. Auf dem Land, hat man sich auch dann noch über Hilsfkräfte für Lau gefreut. LG

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Maxikid am 21.03.2022, 9:38 Uhr

ich pers. helfe anders, aber würde niemals jemanden aufnehmen. Mich stört schon Übernachtungsbesuch von Freunden meiner Kinder. LG maxikid

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Sille74 am 21.03.2022, 9:44 Uhr

Also, die Begründung "uns hilft auch keiner" kann ich nicht nachvollziehen. Erstens weiß man das ja gar nicht und zweitens mal finde ich das eine merkwürdige Einstellung zum Helfen: akut hilfebedürftigen Menschen nicht zu helfen, weil irgendwelche Dritten uns möglicherweise (!) in einer bisher noch nicht vorhandenen Notsituation auch nicht helfen werden ... Man stelle sich diese "Argumentation" mal in einer Erste-Hilfe-Situation vor. Das ist doch absurd!

Und nicht zu helfen, weil es noch andere Hilfebedürftige gibt, denen von anderer Seite mehr geholfen werden könnte, klingt fast noch absurder ... Mor würde einleuchten, dassman sagt, mehr geht nicht, wenn man schon hins. einer bedürftigen Gruppe engagiert ist, aber so ...

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Chef12345 am 21.03.2022, 9:47 Uhr

Wenn man sich die Mieter aussuchen kann ist es doch okay für den Vermieter.

Mein Bruder ist Vermieter und er sucht sich seine Mieter aus,warum auch nicht. Erbhattebz.n eine Anfrage von einem der einer bestimmten Partei angehört, an den hat er natürlich nicht vermietet.

Jetzt zu helfen wenn man es kann ist richtig

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Sille74 am 21.03.2022, 9:49 Uhr

Also hier bei uns wird auch schon von offizieller Seite angefragt, ob Wohnraum zur Verfügung gestellt werden kann. Dabei wird betont, dass dieser vom LANDKREIS angemietet wird. Damuss man dann jedenfalls nicht in dem Maße Angst vor einem "falschen Mieter", der nocht hahlt oder einem ietnomaden oder so haben. Von daher: "sicherer Mieter" und man kann noch helfen ... so merkwürdig finde ich das jedenfalls unter diesen Bedingungen nicht.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von renate48 am 21.03.2022, 9:49 Uhr

An diese Zeit kann ich mich noch erinnern; da wurden die Leute z.T. auch einfach irgendwo einquartiert und wenn Verwandte da waren sowieso - das war nicht immer freiwillig.
Wir haben selbst im Hause meiner Oma gewohnt und da kamen nacheinander die 2 Brüder meiner Mutter mit Familie aus der ehemaligen DDR ( damals noch Ostzone ) und mußten dort unterkommen.

Und ja - ich würde Geflüchtete aufnehmen; wenn ich eine abgeschlossene/separate Wohnung im Haus hätte.
Nur ein Zimmer mit gemeinsamem Bad und Küche - nur wenn es Verwandte oder Bekannte wären.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von renate48 am 21.03.2022, 9:58 Uhr

Nachtrag:
In dem Haus gab es 2 2-Zi.Wohnungen , 3 Räume unterm Dach und nur 1 Bad mit Badeofen für das ganze Haus; der wurde nur am Samstag angeheizt.
Jede Familie bestand aus 4 Personen und meine Oma .
Zwischenzeitlich wurde uns auch mal eine fremde Familie ( 2 Pers.) zugewiesen.
Und dann muß man noch bedenken; daß es ja alle nicht viel hatten.

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Ja, würde ich……

Antwort von Zwergenalarm am 21.03.2022, 10:26 Uhr

……..allerdings stellt sich die Frage aufgrund von Platzproblemen gar nicht. Wir leben zu 3. auf 70m2 Mietwohnung und sind gerade aus einer frischen Quarantäne raus.

Und wenn ich versuche mich zumindest rudimentär in die Psyche eines Geflüchteten hineinzufühlen, dann möchte(te) ich wenigstens ein Minimum an Privatsphäre inkl. funktionierender Küche/Bad/WC ohne Fremdbenutzung. Und ich wöllte auch niemand auf ewig zu „Dankbarkeit“ verpflichtet sein, bloß weil mir „irgendwas“ zur Verfügung gestellt wurde.

In diesem Sinne „rette“ ich gerade ein paar Flüchtlinge davor, temporären Wohnraum in der Garagenwohnung meiner Eltern zu finden, die mitten in der (ohne Auto unerreichbaren) Pampa liegt und die wir in Ermangelung eines Schlüssels erst vor wenigen Wochen AUFGEBROCHEN! haben. Den Rest könnt ihr euch denken…..inkl. des Clinchs mit meinem (ü80) Dad, in dem ICH mich gerade befinde, weil er gerade seine wohlstandsverwöhnte „Brut“ überdenkt, die ihm von seinem Vorhaben abrät.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Hase67 am 21.03.2022, 10:31 Uhr

Sille, ich finde es sehr nett, dass du diesem ungerichteten Genöle so viel Aufmerksamkeit schenkst und vernünftig zu argumentieren versuchst. Ich fürchte nur, das ist total vergebene Liebesmüh, weil kein Interesse an Argumenten besteht. Sonst würde man sich nämlich nicht so gern in seinem eigenen Opferkult suhlen.

Die meisten in diesem Thread haben ja geschrieben, dass es für sie schwierig wäre, jemanden aufzunehmen und weshalb, kein Mensch hat sie deshalb kritisiert. Aber man muss ja unbedingt noch eins obendrauf setzen und damit zeigen, dass man selbst ein richtiges A''''loch ist. Das wird noch lustig werden, denn so, wie sich die Lage abzeichnet, werden auch viele Ukrainerinnen gekommen sein, um zu bleiben...

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Re: Unsere Nachbarn haben Flüchtlinge aufgenommen

Antwort von Hase67 am 21.03.2022, 10:41 Uhr

Ich finde die Situation, mit der eigenen Mutter (oder anderen engen Verwandten, mit denen man sonst nicht zusammenlebt) unter einem Dach zu wohnen, noch mal was anderes.Und zwar genau wegen diesem "eigenen Trott", in den auf dieser engen Beziehungsebene viel mehr reinspielt als mit Leuten, die einem persönlich eigentlich fremd sind. Weil man eben eine gemeinsame Geschichte hat. Ich würde nicht auf die Idee kommen, Gästen das von ihnen "falsch eingeräumte" Geschirr umzuschichten, bei meinen Kindern mache ich das auch und habe gleichzeitig dieses blöde Gefühl, mich wie eine Glucke auf sie draufzuhocken oder hinterherzuräumen. Bei fremden Gästen im eigenen Haus ohne abgetrennte Bereiche ist es eher so, dass man sich nie so ganz "fallenlässt", das kann schon in Stress ausarten. Und mir geht es auch so, dass ich bei Gästen immer parallel noch überlege, ob es denen gut geht, ob ich ihnen noch etwas anbieten könnte oder sollte... Da könnte ich mich dann z. B. hier im Homeoffice auch sehr schlecht abgrenzen.

Was die Barabhebungen angeht: Das ist ein verständlicher Reflex, für das ukrainische Bankensystem aber natürlich fatal, weil das Geld ja irgendwoher kommen muss. Wenn alle ihre Girokonten leerräumen, reißt es die Finanzkrise noch tiefer nach unten...

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Re: Unsere Nachbarn haben Flüchtlinge aufgenommen

Antwort von KKM am 21.03.2022, 10:53 Uhr

Wir haben häufiger Besucher aus den USA. Jugendliche, die 1 - 8 Wochen bei uns leben, quasi Urlaub machen.
Da habe ich einen gewissen Anspruch als Touristenführer an mich. Das Dorf im Münsterland soll nicht das einzige bleiben, das unsere Gäste in Deutschland gesehen haben.
Das ist teiweise schon anstrengend, weil sich manche Jugendliche auch hier wie im Hotel verhielten und nicht einmal das eigene Geschirr in die Küche tragen konnten. Zu Hause machten sie das schließlich auch nicht....
Da kam dann noch kleine "Erziehungsaufgaben" und Aufgabenverteilung auf mich zu.

Eine Rolle, wie man sich als Gastgeber von Flüchtlingen verhält und wie die Aufgaben jm Haushalt verteilt werden, müsste definiert werden.

Für uns kommt es wegen des fehlenden abgetrennten Bereichs eh nicht in Frage.
Außerdem unterliege auch ich den Sicherheitsanforderungen, die Benedikte ausgeführt hat.

Ich habe vollen Respekt vor jedem, der Flüchtlinge aufnimmt!!!

Als ich gestern kurz bei den Nachbarn war und etwas Geld brachte, haben wir uns unterhalten. Es sind bereits jetzt viele Behördengänge angefallen. Die Kommunikation der Nachbarn mit den Flüchtlingen erfolgt ausschließlich über google translate.
Alles schwierig.
Die armen Menschen, der bekloppte Russe.....
Mein Fazit zu dem ganzen Drama.

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Echt jetzt

Antwort von Reh77 am 21.03.2022, 11:01 Uhr

Privat keine Flüchtlinge aufnehmen, aus den unterschiedlichsten Gründen finde ich ok.
Dein Gequatsche allerdings nicht.

Klar, Deutschland wurde nie geholfen.
Hat sich nach dem 2.Weltkrieg ganz von allein und nur durch deutscher Hand wieder aufgebaut.

Zeige mir bitte ein einziges Land, das ein besseres Sozialnetz als Deutschland hat.
Natürlich könnte unseres noch besser sein.
Aber zeige mir ein Land, in dem Menschen ganz ohne Arbeit und nur mit Sozialleistungen ein sicheres Dach und ausreichend Nahrung zur Verfügung haben.
Sicher ist es nicht leicht "nur" mit Hartz4 zu leben.
Aber viele die jammern, haben gleichzeitig Probleme mit Geld umzugehen. Oder finanzieren "Süchte".

Welches Land sollte uns helfen, wenn Deutschland ähnlich wie aktuell die Ukraine aussieht?
Denn dann hätten wir den 3.Weltkrieg. Nato-Länder und Europäische Länder wären im Krieg.
Also, welches Land soll uns dann helfen?

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Lavendel79 am 21.03.2022, 12:09 Uhr

Wenn die Flüchtlinge denn auch "ordentliche Hilfskräfte" waren.
Meine Oma kam aus Preussen "aus reichem Haus" mit Bediensteten und tat sich unheimlich schwer, in Süddeutschland bei der Hopfenernte o.ä. helfen zu müssen / sollen.

Alles verloren, erster Mann kam nicht aus dem Krieg zurück ... und du sollst Feldarbeit machen (oder als Pflegerin... arbeiten ganz aktuell?) Und "dankbar" sein?

Das war damals ein Problem und wird auch mit den ukrainischen Flüchtlingen ein Problem werden - nur dass diese noch die Hoffnung haben, zurück zu können.

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Re: Unsere Nachbarn haben Flüchtlinge aufgenommen

Antwort von Zwergenalarm am 21.03.2022, 12:24 Uhr

Sorry, ich will mich nicht reingrätschen (tu‘s aber hiermit ja doch)…
Ich bin in einem Umfeld aufgewachsen, in dem insbesondere mein Vater immer wieder (eigentlich dauernd) irgendjemand aus den unterschiedlichsten Gründen aus den unterschiedlichsten Ländern (meistens östlich und vor 1989, aber es waren auch etliche österreichische „Sozialversager“ dabei) aufgenommen hat (Platz war immer vorhanden, wenn auch zugegebenermaßem komplett in der Pampa, dafür „mit Hallenbad!!, lol, betrachtet man den bauphysikalischen Zustand desselben, aber meine Mutter hat jeden bekocht, der „ankam“).

Meine Mutter hat die altruistischen Bestrebungen meines Vaters immer mitgetragen, auch wenn sie aktuell, als knapp 80-jährige schon körperlich mittlerweile „aufsteckt“.
Soweit es ging, haben meine Schwester und ich sie dabei unterstützt, aber die Hauptlast des „Hobbys“ meines Vaters (ER zieht sich nach der Erstaufnahme übrigens gern „generös“ zurück und überlässt die eigentliche Versorgung gern „seinen“ Frauen) können wir aufgrund eigener Familien nur noch bedingt mittragen….auch sind die versorgungstechnischen Ansprüche massiv gewachsen,
Der Anspruch nach Privatsphäre hat sich in den letzten 30 Jahren doch deutlich verändert….. (verstehbar übrigens).

Mein Benefit daraus……ich spreche wenigstens 1! slawische Sprache leidlich (irgendwie musste man sich am gemeinsamen Klo auch als 15-jährige verständigen), aber die Ansprüche haben sich geändert und meine Eltern haben zeitlebens in ihre (ihnen symphatische) Flüchtlinge immer mehr investiert als in mich und meine Schwester.

Einer akademischen Ausbildung (samt Bezahlung derselben) hätte ich mich mich allerdings auch nur unter „Prügeln“ widersetzen können. Trotz aller „Fremdbewohner“,….das war immer Prio 1!!.

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Re: Unsere Nachbarn haben Flüchtlinge aufgenommen

Antwort von KKM am 21.03.2022, 12:27 Uhr

Meine Kinder sind natürlich Prio1.
Viele der ausl. Jugendlichen sind / waren Gastgeschwister meiner Kinder, die jeweils 1 Jahr in deren Familien gelebt haben.

Alles friedlich, alles von allen Familienmitgliedern gerne mitgetragen.
Aber dennoch ejne nicht zu unterschätzende Aufgabe.

Wer das nicht kennt, ist möglicherweise auf manche Probleme nicht vorbereitet.

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P.S.:…..

Antwort von Zwergenalarm am 21.03.2022, 12:31 Uhr

…….und trotz des vorher Geschrieben würde mein Vater nach allen derzeit gültigen Maßsstäben als so „rechts“, wie nur grad was, eingestuft werden. Weil er keinen länger, als notwendig, unterstützt, der für sein eigenes, künftiges, Fortkommen nicht absehbar selber sorgen will.

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Re: Unsere Nachbarn haben Flüchtlinge aufgenommen

Antwort von Maxikid am 21.03.2022, 12:31 Uhr

meine Großeltern, von beiden Seiten, haben sich auch immer für andere Eingesetzt....da standen die Kinder und Enkel immer an 3. Stelle. Erst alle Anderen und wenn dann noch etwas über war, dann die eigene Familie.

LG maxikid

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen? - nein

Antwort von Holzkohle am 21.03.2022, 12:45 Uhr

nein, ich würde keine Flüchtlinge aufnehmen. Selbst, wenn ich Platz und Geld hätte. Warum nicht? Weil ich mir den Umgang mit (eventuell traumatisierten?) fremden Personen in meinen eigenen vier Wänden einfach schwierig vorstelle und das auch ganz kritisch sehe. Ich traue mir das nicht zu. Ich hätte schlicht und ergreifend ANGST. Ich bin eine hilfsbereite Person, um Gottes Willen. Ich habe Geld gespendet, ich habe Sachspenden vorgenommen.

Ich habe zwei Fälle im engen Bekanntenkreis, die ukrainische Flüchtlinge aufgenommen haben - darunter übrigens auch ein erwachsener Mann, der nicht mehr in die Ukraine zurück kann - die Gründe liegen auf der Hand...

Im oben genannten Fall möchte die Familie gar nicht in D bleiben sondern in die USA. Und weil sie denken, dass das ja ganz schnell geht, wurde auch die Wohnungssuche hier in D gar nicht erst begonnen... hierbleiben ist nicht, also plant man jetzt, dass sie bei meinen Bekannten bleiben. DIE wiederum haben von Anfang an signalisiert, Flüchtlinge aufnehmen ja - aber temporär. Das Amt hebt die Hände, man hätte ja als Privatperson gehandelt und man soll doch jetzt erstmal gucken, dass man mit denen klarkommt... man wäre froh um jeden Fall, der untergebracht ist und um den man sich als Amt erstmal nicht kümmern muss.

Im Fall meiner anderen Bekannten handelt es sich bei den Flüchtlingen um Mutter mit ihren zwei Kindern, deren Schwester und deren Mutter. Sie bewohnen das komplette obere Geschoss des Hauses in sehr schöner Wohnlage, Wohnzimmer und Küche werden gemeinsam genutzt. Die Kinder kommen dank unserer Schulpflicht nächste Woche in die Schule, Sozialleistungen gibt es auch ab nächster Woche. Nun möchten sie gerne eine Wohnung, das ist verständlich. Also sind meine Freundin, ihr Mann und eben ein Teil der Familie mal ein paar Wohnungen anschauen gegangen, wo sich die Vermieter teilweise durchaus auch sehr kulant gezeigt habe (Flüchtlinge aus der Ukraine? SEHR GERN, gern auch erstmal mietfrei) - die Gegenden sind ok, aber eben nicht vergleichbar mit Berlin Randgebiet mit Einfamilienhaus und Garten. Das fand die Flüchtlingsfamilie aber überhaupt nicht toll und zeigen jetzt gar keine Bereitschaft mehr, das Haus meiner Freundin zu verlassen, weil ein Elfgeschosser in Berlin-Mitte oder Köpenick nicht ihren Vorstellungen entspricht... inzwischen fehlen auch Wertgegenstände.

Ich hätte einfach Angst, dass meine Gutmütigkeit ausgenutzt würde. Oder dass ich nicht mehr Herr der Lage würde, wenn z.B. mein Flüchtlingsgast eine Panikattacke bekommt, weil er oder sie traumatisiert ist. Das sind fremde Menschen, die teilweise wirklich gelitten und viel erlebt haben, bis sie hier angekommen sind... Und ich glaube, dass man das schnell unterschätzt in der ersten Welle der Hilfsbereitschaft - man muss sich darüber im Klaren sein, dass aus drei Wochen auch gern mal drei Monate werden können... dass man auch sowas wie Verantwortung für die Gäste trägt. Dass man ihnen Wege abnehmen muss, weil sie es selbst nicht schaffen oder gar nicht wissen, wohin oder die Sprachkenntnisse einfach nicht vorhanden sind... Dass das Amt die Hände hebt und wie im o.g. Fall sagt, jetzt seht mal selbst zu - und dass man als Gastgeber auch finanziell erstmal geradestehen muss, weil der Staat einen alleine lässt (sowas können sie ja eh gut)

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Nicht falsch verstehen, Maxi….

Antwort von Zwergenalarm am 21.03.2022, 12:58 Uhr

Was ich aus meinem bisherigen Lebenslauf mitgenommen hab…..“jeder ist seines eigenen Glücks Schmied“ …..und….“ das letzte Hemd hat keine Säckel“
Hauptsache ich kann an meinem letzten Tag sagen „ich war zufrieden“

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen? - nein

Antwort von Zwergenalarm am 21.03.2022, 13:12 Uhr

Verstehe ich……denn, wie oben geschrieben, würde ich mein Privatleben nicht uneingeschränkt in den „Sozialdienst“ der Stunde stellen (bloß weil‘s gerade so *hipp*•ist).

Dazu muß man sich bewusst machen, welche Bedürfnisse ein ‚gerade aus einem demokratischen Land Geflüchteter´‘ hat….und dass diese Bedürfnisse länger als z.B. 6 Monate ‚eingefordert‘ werden, weil schlichtweg notwendig. Da müssen schon alle Familienmitglieder uneingeschränkt dazu stehen.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen? - nein

Antwort von wolfsfrau am 21.03.2022, 13:31 Uhr

Das wird noch einige Probleme geben, wenn die private Unterbringung beendet werden soll oder muss.
Auch für die Ämter ist es nicht so einfach, niemand kann in eine Wohnung gezwungen werden, auch nicht ein Amt.
Wir haben hier viele Ferienwohnungen, die zur Verfügung gestellt wurden.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen? - nein

Antwort von Hase67 am 21.03.2022, 13:37 Uhr

Ich weiß gar nicht, ob das unbedingt etwas mit "Hippness" zu tun hat oder nicht doch damit, dass man sich untereinander auch ein schlechtes Gewissen macht. Ich glaube ja, dass daher teilweise auch diese automatische Verteidigungshaltung oder auch die oben anklingende anklagende Haltung kommt, dass "den Deutschen ja auch keiner helfen" würde. Wir sind schon auch sehr auf Schuld- und Jammerreflexe getrimmt.

Ich finde es aber wichtig, ehrlich mit sich selbst und realistisch zu sein. Natürlich ist es schön, helfen zu können, aber die Voraussetzungen müssen auf jeden Fall gegeben sein, und ich weiß auch nicht, ob man mit dieser immer wieder getroffenen Unterscheidung zwischen Menschen aus der Ukraine und Geflüchteten aus dem globalen Süden, die man hier oft liest, richtig liegt. Wer geflüchtet ist, braucht meines Erachtens immer beides, Rückzugsräume, aber auch einen Ansprechpartner. Natürilch nicht 24/7, aber man sollte auch nicht 12-14 Stunden arbeitstechnisch eingebunden oder außer Haus unterwegs sein, und man sollte sich auch für sich keinen allzu großen Benefit gleich welcher Art versprechen.

Es braucht schon viel Empathie und Offenheit, die Fähigkeit, sich selbst zurückzunehmen, aber auch gut zu kommunizieren (und sich bei Sprach- und Kulturbarrieren zu überlegen, wie man das löst), Geduld und Flexibilität. Das ist eine Riesenaufgabe, vor allem in den eigenen vier Wänden. Ehrenamtlich in einer größeren Einrichtung zu helfen, die außer Haus ist, Hilfsgütertransporte mit zu organisieren, Spenden einzusammeln oder Hilfsaktionen zu veranstalten, finde ich wesentlich niederschwelliger. Das muss man sich schon sehr realistisch überlegen, sonst ist keinem geholfen.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen? - nein

Antwort von Zwergenalarm am 21.03.2022, 14:09 Uhr

Ich weiß nicht, Hase, ob du dich real schon mal binnen 6 Monaten zuerst mit einem Slowenen (Zu Beginn des Balkankriegs, den fand ich süß), einer Bulgarin (eine legendäre Frau mit der ich anschließend auch in Bulgarien noch viel Lustiges erlebt habe) und einem Transgenderslowaken (man verzeih, aber den fand ich damals einfach nur schräg und finde ihn abseits seiner sexuellen Neigung einfach nur zum Kotzen) auseinandersetzen musstest. Weil deine Eltern ganz ‚selbstverständlich‘ erwartet haben, dass gleich alt und gleich alt sich per se verstehen müsste. Meinen ‚Erklärungsbedarf‘ in der Clique hat übrigens niemand hinterfragt…..damit wurde ich mit meinen damals 18+ ziemlich allein gelassen. Und damit nenne ich nur Einzelbeispiele meiner mannigfaltig geprägten Jugend.

Geschadet hat‘s mir zwar nicht (ganz im Gegenteil), aber meine uneingeschränkte Haltung Menschen gegenüber ist seitdem abgestimmt auf: „ein Arschloch bleibt ein Arschloch“, ganz egal woher er/sie kommt……und umgekehrt:“wer nett ist, ist nett (ebenfalls unabhängig von Hautfarbe und Herkunft), und er ist es wert ihn nicht aus den Augen zu verlieren…..und ihm temporär auch Quartier zu gewähren, wenn’s denn notwendig sein sollte.

Trotzdem, oder gerade deswegen, sollte man sich sehr klar machen, wen man, warum, und vor allem wie lange, an sein ‚Innerstes‘ lässt.

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Ehrlich gesagt bin ich froh, dass wir keine Möglichkeit haben

Antwort von Tini_79 am 21.03.2022, 14:25 Uhr

Ich wüsste nicht, wie ich entscheiden sollte.

Hier (in Brandenburg) stehen derzeit die Sammelunterkünfte aus 2015 (noch?) leer. Ich sehe es schon in erster Linie als Aufgabe des Staates, für die Flüchtlinge zu sorgen.

Andererseits ist wahrscheinlich jedes kleine Kind privat untergebracht besser dran, als in irgendwelchen großen Hallen ohne Privatsphäre - toll werden die Unterkünfte nun wohl nicht sein.

Den Punkt, dass es auch manchen Deutschen dreckig geht, kann ich schon etwas nachvollziehen. Wenn eine AE zu jedem Monatsende nicht mehr weiß, wie sie zahlen soll, jedes Geschenk und jede Klassenfahrt vom Munde angespart werden muss - dann kann schon Frust aufkommen, wenn der Staat dann Geld für andere ausgibt. Dass es den Flüchtlingen noch wesentlich schlechter geht, ist ja klar und im Zweifel muss man den Allerschwächsten zuerst helfen, aber im Prinzip dürften wir alle hier nicht unser schönes Leben genießen, sondern müssten das halbe Netto nach Afrika oder sonst wo schicken- macht ja aber auch keiner?

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Ruto am 21.03.2022, 14:31 Uhr

Genau, es ist Krieg und der wird morgen nicht vorbei sein. Ich habe großen Respekt vor jedem, der Flüchtlinge aufnimmt. Aber man muss realistisch abwägen, ob man sich das zutraut, gerade, wenn man die Räumlichkeiten nicht komplett trennen kann.

Niemand kann in die Zukunft sehen, aber ich bezweifle, dass die Aufnahme kurzfristig sein wird. Wegen wenigen Tagen braucht man den Helfern jedenfalls nicht die Extraarbeit machen, dass die sich die Wohnung ansehen und vermitteln. Das sollte man wirklich nur, wenn man etwas anzubieten hat und das auch längerfristig.

In eurem Fall ist der Großteil trennbar, daher könntet ihr es euch natürlich überlegen. Aber das gut.
Deine Tendenz steht bereits - und die kann dein Mann ja nicht wegwischen. Ihr müsst euch beide mit so einer Entscheidung arrangieren können.

Hätte ich eine Einliegerwohnung, würde ich die sofort anbieten. Wir haben aber nicht Mal ein zweites Bad - und könnte möglichen Flüchtlingen somit kaum ausreichend Rückzugsmöglichkeiten geben. Also nein, ich würde unter unseren Bedingungen keine Flüchtlinge aufnehmen.

Helfen kann man auch auf andere Wege. Wir haben hier einen Helferkreis, der ständig Hilfe (in Form von ehrenamtlicher Arbeit oder auch Geld- und Sachspenden) sucht. Schaut, ob ihr da was habt, wo ihr euch engagieren könnt. Da ist den Leuten mehr geholfen als wenn du unglücklich in eurem Zuhause sitzt.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen? - nein

Antwort von Hase67 am 21.03.2022, 14:33 Uhr

Hallo Zwerg,

ich habe nicht so viel Kontakt mit Osteuropäern, die Kontakte, die ich da habe, beschränken sich auf Kollegen, also "nicht so nah".

Der Theorie "einmal Arschloch, immer Arschloch" pflichte ich aber bei. Meine Mutter war sozial ziemlich engagiert und hat von uns "privlegierten Kindern" (meinem Bruder und mir) erwartet, dass wir uns "diesen armen Menschen" gegenüber gefälligst zurückhaltend geben und nicht "so raushängen lassen, wie gut es uns geht". Das hat mich auch geprägt, traf aber auf sie und ihre Kindheit viel eher zu als auf die meines Bruders und mir. Sie war Tochter aus gutem Hause, ich nicht, weil mein Vater aus einfachen Verhältnisse stammte und deshalb eher Minderwertigkeitskomplex hatte, als wie sie die "Scham über eine wohlsituierte Geburt" kompensieren zu müssen.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen? - nein

Antwort von Hashty am 21.03.2022, 14:48 Uhr

Meine Eltern lebten das Motto mi casa es su casa. So wohnten zB während des Jugoslawienkrieges auch mehrere kroatische Menschen bei uns. Wir hatten allerdings ein sehr großes Haus, in dem es gut möglich war.
Ich kenne es gar nicht anders, als dass man Menschen in Not hilft. ZB wohnten seit den letzten 6 Jahre ein junger afrikanischer Mann bei uns in der Familie, halbwegs auch ein junger afghanischer Mann (hab somit 2 Söhne dazu bekommen :-)) und jetzt bin ich schon am Überlegen, wie ich mich hier einbringen kann. Wie ich oben schon schrieb, habe ich auch schon eine konkrete Idee.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen? - nein

Antwort von Birgit22 am 21.03.2022, 14:58 Uhr

Man kann auch niemanden in eine Wohnung zwingen, die gar nicht vorhanden ist.
Ich wohne selbst vor den Toren Frankfurts, und hier ist der Wohnungsmarkt leergefegt.
Günstigen Wohnraum gibt es schon lange nicht mehr, und nur den bezahlt ja auch das Amt.
Die Container die bei uns für die Flüchtlinge vor ca. 3-4 Jahren aufgestellt wurden, sind noch immer voll belegt, da war schon vor Monaten im Gespräch neue aufzustellen, weil die Gemeinde nochmals Flüchtlinge aufnehmen soll.

Und alleine aus dem Grund würde ich niemanden aufnehmen, weil das unter Umständen zum Dauerzustand werden würde, da es hier schlicht an Wohnraum fehlt.

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Re: Ehrlich gesagt bin ich froh, dass wir keine Möglichkeit haben

Antwort von Hase67 am 21.03.2022, 15:19 Uhr

"Der Staat" (also wir alle) gibt nicht in erster Linie Geld "für andere" aus, dazu musst du dir nur mal die Verteilung des Kuchens im Bundeshaushalt ansehen. Wir als Allgemeinheit der Steuer- und Sozialversicherungszahler (zu letzteren rechne ich mich auch als Freiberuflerin, weil ich auch in die GKV einzahle) finanzieren zwar manche Sektoren wie den Öffentlichen Dienst oder die Landwirtschaft komplett, aber andersherum bekommen wir aus dem Staatshaushalt auch sehr viel an direkten und indirekten Transferleistungen zurück, die in anderen Ländern nicht in so üppiger Höhe fließen.

Natürlich gibt es den Klassiker der Alleinerziehenden, die aufgrund ihrer Betreuungssituation nur Teilzeit arbeiten kann, mit der Steuerklasse 2 nicht so viele Abzüge geltend machen kann wie mit Steuerklasse 3 und insgesamt finanziell gucken muss, wo sie bleibt. Und es gibt natürlich auch Menschen in Altersarmut, die jeden Cent drei Mal herumdrehen müssen. Es sind aber nicht die "anderen" = Geflüchteten, in die primär so viel Geld fließt, sondern es verschwindet auch unheimlich viel Geld in einem gigantischen Verwaltungsoverhead (bei gleichzeitiger Unterbesetzung in den "niedrigeren Rängen" der Verwaltung) und in viel "Geldverteilung mit der Gießkanne", Steuer- und Subventionsgeschenken für sehr hohe Einkommen und große Firmen und einer allgemeinen Scheu davor, am "Leistung muss sich lohnen"-Prinzip zu rütteln, wobei Leistung mit "viel Geld verdienen", "Arbeitsplätze schaffen" oder "Wirtschaftsstandort Deutschland fördern" bemessen wird, ohne teilweise so genau hinzugucken, ob das dann hinter der glänzenden Fassade auch alles so stimmt.

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Re: Ehrlich gesagt bin ich froh, dass wir keine Möglichkeit haben

Antwort von Hashty am 21.03.2022, 16:07 Uhr

Oder jetzt sollen Milliarden fließen, um den Treibstoff zu subventionieren.
Was könnte man mit diesem Geld anfangen, um den Öpnv zu erneuern, bzw auszubauen...
Und wem kommen die Subventionen zu Gute? Vielleicht dem ein oder anderen kleinen Pendler aber in Hauptsache den Vielfahrern in den grossen Autos.

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Re: Ehrlich gesagt bin ich froh, dass wir keine Möglichkeit haben

Antwort von Sille74 am 21.03.2022, 16:12 Uhr

Wenn ein*e AlG II-Empfänger*in wirklich um alles kämpfen muss, erst mal nicht weiß, wie er /sie die notwendige neue Brille bezahlen soll oder den Zahnersatz, kann ich schon verstehen, wenn es Botterkeit hervorruft, dass Geflüchtete/Asylbewerber/"Gastarbeiter" (vermeintlich; das stimmt so nämlich auch nicht ...) alles locker bekommen.

Aber hier geht es doch um die persönliche Hilfsbereitschaft von Privatleuten, die Wohnraum umsonst oder sehr günstig - die Behörden zahlen da ja auch nicht mehr als den Hartz4-Satz - zur Verfügung stellen.

Ich habe totales Verständnis dafür, dass nicht jeder bei sich, selbst mit geeigneten Räumlichkeiten, Fremde aufnehmen kann oder will. Ich täte mich da auch schwer ... Aber wenn die Möglichkeit bestehen würde, zu helfen und die Räumlichkeiten niemandem zur Verfügung zu stellen mit der "Argumentation", dass ja der deutschen Alleinerziehenden auch niemand Wohnraum zur Verfügung stellt, ist doch schräg, zumindest, solange man seinen Raum nicht dieser Gruppe zur Verfügung stellt ...

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Re: Ehrlich gesagt bin ich froh, dass wir keine Möglichkeit haben

Antwort von DecafLofat am 21.03.2022, 16:37 Uhr

OT aber gerade auf FB einen Schlagabtausch verfolgt. Eine Frau schrieb, sie sei alleinerziehende Mutter von drei Kindern und Vollzeit berufstätig. Könne sich aber nicht leisten, mit ihnen ein Eis essen zu gehen, maximal die Literpackung aus dem Supermarkt ist drin. Jemand hat sie dann wohl ausspioniert und darauf hingewiesen, dass ab und an auf ein Piercing und Tattoos zu verzichten, vielleicht helfen würde.


PS Ich finde die 1.50€ pro Kugel auch teuer, noch dazu finde ich unsere Eisdiele zu sahnig und süß. Ich bin auch, wenn auch aus anderen Gründen, Team Supermarkt.
Meine Liebste gelatiere und barista ist im Januar mit 31 verstorben... Daher bin ich kein regelmäßiger Kunde mehr bei unserer Eisdiele.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Miamo am 21.03.2022, 17:24 Uhr

Ganz eventuell wäre die Situation nicht ganz so brenzlig, wenn mann die 250.000 bis 300.000 nicht asylberechtigten jungen Männer, äähm Menschen, längst in ihre Heimatländer abgeschoben hätte.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Hashty am 21.03.2022, 17:50 Uhr

Ah du meinst, wenn die endlich aus den Luxuswohnungen ausziehen würden?
Ich fände, es würde sehr viel helfen, wenn diese Männer endlich arbeiten dürften. Denn es ist tatsächlich so, dass sie vermehrt die Arbeit verrichten würden, bei der es seit langem ganz schwierig ist, jemanden zu finden.
Gastronomie, Pflege, Gartenbau, generell Bau, Logistil, Produktion, uswusw
Das wäre sozusagen eine Win-Win-Situation

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen? - nein

Antwort von Zwergenalarm am 21.03.2022, 18:02 Uhr

Haha, das kann ich mir gerade bildlich vorstellen.

Bei mir mag es auch als Erklärung dienen, warum ich Menschen gerne „beispringe“, die verbal niedergemacht werden, obwohl der „Agressor“ in Wahrheit nichts von ihnen weiß.

Weil ich anhand des Beispiels meiner Eltern immer wieder sehe, wie konträr das, was man tut, zu dem sein kann, was man sagt.

Lasse ich meinen Vater unbeaufsichtigt zum Stammtisch bin ich hintennach nämlich nie sicher, ob ich ihn ob seiner radikalen Aussagen nicht bei der StaPo abholen muß. Obwohl meine Mutter derweil Abendessen für mind. 3 haushaltsfremde Personen kocht, die mein Vater altruistisch angeschleppt hat…..gut, altersbedingt jetzt nicht mehr, aber in den 80/90iger Jahren haben meine Schwester und ich am Heimweg schon gewettet, wer heute bespaßt werden muß und welcher Nationalität der ist.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Jana287 am 21.03.2022, 18:10 Uhr

Das betrifft nur Geduldete ( also das Arbeitsverbot ), oder? Alle anderen dürfen nach dem Asylverfahren ja arbeiten, bzw haben Anspruch auf einen Integrationskurs.
Geduldete haben nachgewiesen keinen Asylgrund und sind ausreisepflichtig. Und ja, ich finde man sollte die Ausreise durchsetzen und Platz für echte Flüchtlinge schaffen.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Miamo am 21.03.2022, 18:19 Uhr

Ich meine das, was ich schreibe und ich schrieb nichts von Luxuswohnungen!

Die Situation wäre vermutlich anders, wenn nicht asylberechtigte Menschen längst abgeschoben wären, so wie es unsere Gesetze es eigentlich vorsehen! Dann wären auch deutlich mehr Kapazitäten für echte Kriegsflüchtlinge vorhanden.

Aber da in der Vergangenheit jedem geholfen wurde, bzw. jeder auf unbestimmte Zeit geduldet wird, oder nicht abgeschoben wird, der halbwegs das Wort "Asyl" über die Lippen bringt, wird es halt langsam eng.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von DecafLofat am 21.03.2022, 18:28 Uhr

Es wird eng?
Lol... Deutschland stirbt aus, es fehlen die Fachkräfte und noch viel wichtiger: der Nachwuchs.
In deinem Kopf wird es vielleicht eng. Platz ist genug da, nur die Infrastruktur zum vernünftigen verteilen bekommt der Staat anscheinend nicht auf die Reihe. Man hat seit 2015 nichts gelernt und die sich selbst verwaltenden lahmen Staatsbediensteten und deren Arbeitsgeschwindigkeit kennt man ja. Das machen selbstorganisierte Bürgerinitiativen tausendmal effizienter.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Jana287 am 21.03.2022, 18:39 Uhr

https://taz.de/Migration-nach-Berlin/!5824648/

Also Berlin hatte vor dem Ukraine Krieg schon nicht annähernd genügend Wohnungen für die ankommenden Flüchtlinge, insofern war es vorher schon eng.


"Fast die Hälfte aller geflüchteten Menschen, die in Sammelunterkünften leben, müssten dort den Vorschriften nach nicht mehr wohnen. Ende Dezember wohnten insgesamt 21.105 geflüchtete Menschen in Berliner Erstaufnahme- und Sammelunterkünften.

Bei ungefähr 9.000 handelt es sich um sogenannte Statusgewechselte. Als solche werden Menschen bezeichnet, deren Asylstatus vom Status einer geduldeten Person in ein reguläres Aufenthaltsverhältnis gewechselt ist. Sie dürften also in einer eigenen Wohnung leben. Da es aber nicht genügend Wohnungen gibt, verweilen sie weiter in Lagern."

Da waren schon Tausende, die Anspruch auf eine Wohnung hatten, dazu Berliner die Wohnungen suchen, plus aktuell mehrere Tausende Ukrainer. Wie möchtest Du das lösen, die Ausreise nicht Asylberechtigter wäre doch schon mal ein Anfang um Wohnungen bzw Geld zu sparen für die, die wirklich Anspruch auf Asyl haben, oder?

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von As am 21.03.2022, 18:44 Uhr

Like.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Ruto am 21.03.2022, 18:56 Uhr

"Dann wären auch deutlich mehr Kapazitäten für echte Kriegsflüchtlinge vorhanden."

Bei dir brennt aber die Hütte, oder?
Oder ist in deiner Welt nur in der Ukraine Krieg? Unfassbar welchen Schwachsinn manche so von sich geben.

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Ich meinte nicht, dass das MEIN Argument wäre

Antwort von Tini_79 am 21.03.2022, 19:38 Uhr

gegen Hilfen.
Ich habe bereits mehrfach Geld gespendet und es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, ich habe ein Benefizkonzert mitorganisiert, demnächst gibt es in der Grundschule einen Rundenlauf zu Spendenzwecken, da sind wir natürlich auch dabei.
Nur: uns geht es finanziell gut und wir fühlen uns nicht vom deutschen Staat im Stich gelassen. Grundsätzlich bin ich mit dem Sozialsystem zufrieden und weiß, dass wir hier schon in ziemlich privilegierter Lage sind.

Ich kann verstehen/ nachvollziehen, wenn jemand, der wirklich selbst kaum etwas hat und sich eben nicht vom Staat entsprechend aufgefangen fühlt, irgendwie angepisst ist, wenn Geld für andere da ist. Das schließt natürlich ebenso diverse Steuerverschwendungen, sinnlose Subventionen, überhöhte Diäten ein oder sonst was. Nicht nur speziell Flüchtlinge oder Asylsuchende. Das ist vielleicht sachlich falsch, keine Ahnung, aber das denken eben viele genau so.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Miamo am 21.03.2022, 19:45 Uhr

Deutschland gehört international zu den dichtbesiedelten Staaten der Erde. Wusstest du das überhaupt? Und natürlich wird es dann zwangsläufig irgendwann eng, wenn man sich solch etwas vor Augen führt, selbst wenn viele hier das nicht wahrhaben wollen.

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Aber haben denn nicht Asyl- Berechtigte Wohnungen, die

Antwort von Tini_79 am 21.03.2022, 19:47 Uhr

dann frei würden?

Wenn nicht mal andere eine Wohnung finden, dann wird doch erst recht niemand an Geduldete vermieten?

Und Wohnungen gibt es schon in Berlin, nur eben sehr teuere. Mein Bruder zahlt jetzt 2.000 Nähe Bundesplatz.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Miamo am 21.03.2022, 19:50 Uhr

Gott sei Dank, brennt hier (noch) nichts :-) Warum sollten nicht asylberechtigte Menschen nicht abgeschoben werden?

Übrigens stieg auch die Anzahl von Asylbewerbern OHNE Ukrainebezug im Februar um
83%!
Im Vergleich zum Vorjahr.

Ganz überwiegend junge, kräftige Männer
Aus dem afro-arabischen, islamischen
Raum.

Die hier, laut Grundgesetz!!!, gar keinen Schutzanspruch geltend machen können.

Erstantrage Februar
2022: 13915
2021: 7550
Quelle: BAMF

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Leena am 21.03.2022, 19:51 Uhr

Wahrscheinlich meinst Du es ja gar nicht so, wie es klingt, aber die "sich selbst verwaltenden lahmen Staatsbediensteten und deren Arbeitsgeschwindigkeit" finde ich frustrierend. Auch bei uns sind reichlich Kollegen am Rödeln und die Arbeitsbedingungen werden teilweise nicht besser, um es mal so zu sagen!

Ansonsten ist es ja auch nicht das Problem, dass der Platz fehlt, sondern der Platz und der Bedarf gehen massiv auseinander. Es gibt reichlich Wohnraum, auch bezahlbaren Wohnraum - aber eben nicht dort, wo es Arbeit gibt und Schulen, Kinderbetreuung, Verkehrsanbindung, medizinische Versorgung... aber das ist definitiv ein strukturelles Problem, das originär weder mit Alleinerziehenden noch mit Flüchtlingen zu tun hat.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von tonib am 21.03.2022, 19:51 Uhr

Ich bin seit einigen Tagen am Überlegen. In meinem eigenen Haushalt würde ich das auf Dauer nicht ertragen, ich vertrage zuviele Leute um mich herum nicht und bin schnell unentspannt und gestresst. Aber ich könnte den unteren Teil des Hauses wieder zu einer Einliegerwohnung umbauen lassen - dann ist auf jeden Fall etwas Wohnraum in schöner Lage geschaffen, in dem dann auch Ukrainerinnen oder andere Leute wohnen könnten. Um die Sprache mache ich mir keine Sorgen, ich kann gut genug Russisch, um über Deepl zu kommunizieren. Und wir haben einen Garten mit Katze und einen Spielplatz gegenüber.

Also, wenn ich einen Handwerker finden sollte, der Wand, Tür, und eine Kochnische einbaut, dann mach ich´s.

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Wow, echt? Respekt!

Antwort von Sille74 am 21.03.2022, 19:59 Uhr



Ich würde es mir sehr ernsthaft überlegen, wenn wir schon eine abgetrennte Einlieger- oder Dachgeschosswohnung hätten, aber extra Umbaumaßnahmen in Angriff zu nehmen, auch wenn sie nicht soooo aufwendig sein ... boah, nein, ich glaube, das würde ich nicht machen.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von DecafLofat am 21.03.2022, 20:01 Uhr

Ich habe befürchtet, dass ausgerechnet du das liest und dich angesprochen fühlst. Nein, zwei ehemalige Kindergartenmamas sind beim BAMF tätig. Und deren Haltung kenne ich...
Und genervt sind hier momentan alle, weil man über Monate keine Termine im Einwohneramt bekommt, und das, obwohl es hier vier dezentrale Stellen gibt. Home Office geschuldet, vermutlich. Mein Mann ist seit Nov ohne Ausweis und vermutlich auch noch länger, da man keine Termine bekommt.
Im Gegensatz dazu habe ich vor einer Woche bei einer Bekannten in Fürth mitbekommen, wie sie in Eigenregie zwanzig Frauen, von der Studentin bis zur Dreifach-Mutter mit Schwiegermutter im Schlepptau die Leute unbürokratisch und schnell untergebracht hat.
Und Nürnberg dagegen lehnt alle privaten Angebote für private Unterbringung ab und setzt wegen besserem Überblick auf vollgestopfte Container.
Meine beste Freundin war bisher bei unserem Ankerzentrum ehrenamtlich tätig und hat jetzt hingeschmissen, höchst frustriert. Angebote wären da von privat, aber die Stadt will das dezentrale nicht.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen? - nein

Antwort von renate48 am 21.03.2022, 20:05 Uhr

Hört sich nach Alt-68-er an ...

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Bewirb Dich doch bei der Verwaltung!

Antwort von Sille74 am 21.03.2022, 20:06 Uhr

Wenn es da so ruhig zugeht, würdest Du den Berufseinstieg vielleicht auch wieder schaffen, ohne nach kürzester Zeit schlapp zu machen, und sogar trotzdem noch der Held vom Erdbeerfeld sein, so als Einäugige unter lauter Blinden ...

(Und ejnmal mehr: NEIN, ich bin NICHT in der Verwaltung/im ÖD tätig, war ich noch nie, aber ich finde es immer wieder bemerkenswert, wie bevorzugt ausgerechnet diejenigen, die selbst eher wenig belastbar sind und von Pillepalle gestresst, immer rumlästern, nicht nur hier auch im echten Leben)

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Re: Wow, echt? Respekt!

Antwort von tonib am 21.03.2022, 20:07 Uhr

In aller Bescheidenheit: das klingt großartiger, als es ist, denn vorher war das auch schon eine Einliegerwohnung und so viel muss man nicht machen. Mein Problem ist eher, dass da zwei große Einbauschränke stehen, die natürlich bis unter die Halskrause voll sind mit meinen Klamotten, Bettwäsche, Handtüchern, Gästebetten und anderen lebenswichtigen Dingen...

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Re: Wow, echt? Respekt!

Antwort von Sille74 am 21.03.2022, 20:09 Uhr



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Re: Bewirb Dich doch bei der Verwaltung!

Antwort von DecafLofat am 21.03.2022, 20:17 Uhr

Ich wüsste nicht, warum ich das sollte. Ich bin nicht auf Arbeitssuche. Und trotzdem gut beschäftigt. Und nage nicht am Hungertuch. Auch wenn das hier warum auch immer einige triggert, das ist aber deren Problem.
Erst am Wochenende habe ich laut gelacht, beim Zeitunglesen. Die Polizei sucht eine berufserfahrene Bürokraft in Teilzeit für 20h. Gehalt 1270 bis 1490 monatlich. Brutto. Das verdienen Azubis in der Finanzbranche.

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Aha ... die "Finanzbranche" ...

Antwort von Sille74 am 21.03.2022, 20:28 Uhr

Wenn Geld gerade keine so große Rolle spielt, könnte man ja eine sinnvolle Arbeit übernehmen und z.B. die Polizei gegen ein Taschengeld unterstützen statt anderen das Geld aus derTasche zu ziehen ... und wenn man dabei noch eine ruhige Kugel schiebt... umso besser ...

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Ellert am 21.03.2022, 21:08 Uhr

huhu

wir hätten keine Toilette extra, daran würde es als erstes scheitern und auch an den bei benedicte schon genannten Sicherheitsbedenken arbeitstechnisch mit HO.

Auf der anderen Seite kommt man sicher weiter sich zu fragen was man selbst in der Situation gerne haben würde, eher eine Art Auffanglager mit Gleichen oder eine Unterbringung privat mit Familienanschluss.
Ich glaube jetzt in der Nebensaisin haben viele mit Ferienwohnungen freie Kapazitäten, aber wenn die Saison beginnt, werfen die die dann raus oder können sie auf die Einnahmen verzichten ? So leicht wie man sich das vorstellt wird es nicht werden, Wohnraum ist ja eh schon knapp... Ggf wird es wieder Containerdörfer geben? Es sind ja Frauen mit Kindern, Männer durften ja nicht ausreisen... da klappt Zusammenleben hoffentlich friedlicher in den Sammelunterkünften

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen? - nein

Antwort von Hase67 am 21.03.2022, 21:18 Uhr

Das mit deinen "Söhnen" weiß ich ja und finde das total bewundernswert. Ich hatte auch schon immer ein offenes Haus für die Freunde meiner Kinder, die auch zeitweise "unter der Woche" hier übernachtet haben und übernachten. Aber das ist etwas anderes als jemand, der dauerhaft bei mir einziehen würde und bei manchen Dingen einen Ansprechpartner braucht. Das ist erstens schwierig mit meinen nicht so eingrenzbaren Arbeitszeiten, weil ich da schlecht planen kann, und zweitens bekomme ich selbst das bereits geschilderte Abgrenzungsproblem. Deshalb bin ich voll der Bewunderung, wenn das jemand kann und macht.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Leena am 21.03.2022, 21:19 Uhr

Es hängt halt immer sehr an den Personen und den Gegebenheiten vor Ort, was da machbar gemacht werden kann... bei uns im Ort gibt es mittlerweile ein Bürgerbüro und vieles, was nicht persönlich laufen muss, wurde "ausgelagert", so kann man sich seine Sachen z.B. problemlos außerhalb der Dienstzeiten bei einem "Postkasten" abholen. Klappt hier direkt gut, mein Sohn konnte problemlos und schnell einen neuen Ausweis bekommen.

Klar, es gibt in allen Behörden bestimmt irgendwelche "Helden" mit so einer Arbeitshaltung. Aber das heißt nicht, dass alle so wären und man allen Beamten bei Arbeiten die Schuhe besohlen könnte! Aber ich wette, von meinen "Kunden" denken viele ähnlich, weil einige wirklich warten müssen. Aber irgendwo brennt es halt immer am meisten... :(

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Demografie

Antwort von Hashty am 21.03.2022, 21:37 Uhr

Die demografischen Entwicklungen zeigen aber auf ein anderes Ergebnis.
Hast du dir mal überlegt, wer später deine Rente zahlt?
Wer die vielen Häuser bewohnen wird (wir hätten zB kein Wohnraumproblem, wenn nicht jetzt schon so viel Leerstand wäre. Oder riesige Häuser, wo noch eine Person drin lebt, weil alle anderen gestorben, bzw weggezogen sind)
Wer wird in den Kitas sein? In den Schulen? In den Vereinen? Wer trägt durch seine Steuern dazu bei, dass die Infrastruktur aufrecht erhalten bleibt?

Deutschland veraltet ganz enorm. Wir müssten über alle junge Menschen und ihre Kinder, die zu uns wollen, froh sein.

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Das Gesetz?

Antwort von Hashty am 21.03.2022, 21:41 Uhr

Das entscheidest Du???
Sorry, da hast du leider keine Ahnung.

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Re: Bewirb Dich doch bei der Verwaltung!

Antwort von Lavendel79 am 21.03.2022, 22:51 Uhr

Das ist doch genau das Problem.
Leute zu finden, die sich für so ein schlechtes Gehalt ausnutzen lassen.
Wenn es denn ein absolut ruhiger 8-12 Uhr Job inklusive Kaffepause und Kollegenplausch ist, inklusive einigen städtischen Vergünstigungen... ja. Wenn vielleicht irgendwann noch eine Verbeamtung winkt. Dann kommt schon jemand.

Aber alle, die Gas geben wollen, suchen sich was anderes oder müssen sehr sehr altruistisch veranlagt sein.

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@ Benedikte

Antwort von desireekk am 21.03.2022, 23:03 Uhr

OT, aber: hast du meine PM gesehen?

LG

D

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Ruto am 21.03.2022, 23:28 Uhr

Dir ist schon bewusst, dass Ukrainer ohne die neuen Extra Gesetze theoretisch auch nicht bis nach Deutschland "dürften"? Einzelne Paragraphen herauszuziehen ist für die Beurteilung der Gesamtlage also dürftig.

Und ich frage dich noch einmal: Bist du nicht im Bild des Weltgeschehens und glaubst daher tatsächlich, dass nur in der Ukraine Krieg herrscht? Ich empfehle dir dann regelmäßiger einen Blick in die Tageszeitungen zu werfen, falls dem so ist.
(Denn Spoiler: Auch in manch "islamischen" Regionen herrscht Krieg)

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Re: @ Benedikte

Antwort von Benedikte am 22.03.2022, 5:38 Uhr

nein- da ist keine...... sicher an mich geschickt??????

freue mich, von Dir zu hören. Wenn ich heute Abend keine finde, schicke ich Dir eine.....

bis dann

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Re: Bewirb Dich doch bei der Verwaltung!

Antwort von Sille74 am 22.03.2022, 12:38 Uhr

Fragt sich halt, ob die Gehälter im ÖD wirklich so "schlecht" sind oder die in der freien Wirtschaft oft maßlos überzogen (ich finde ja in vielen Bereichen letzteres ...). Wie dem auch sei, den Gehaltsvergleich gewinnt der ÖD selten mal. Dennoch bietet er hins. Sicherheit des Jobs und Familienfreundlichkeit schon auch was (wobei da mittlerweile die Privatwirtschaft auch einsieht, dass es wichtig ist, da Modelle anzubieten). Dazu kommt, dass es sich tatsächlich oft um sinnvolle Tätigkeiten handelt, die auch wirklich gebraucht werden (selbst, wenn das die ein oder andere nicht so ganz einsehen kann ...). Also zumindest in meinem Umfeld sind nicht nur die faulen Vollpfosten in den ÖD (das wäre in meinem Gebiet auch gar nicht gegangen; da waren, damals zumindest, top Examensergebnisse notwendig, um in den ÖD zu kommen ...).

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Re: Bewirb Dich doch bei der Verwaltung!

Antwort von Lavendel79 am 22.03.2022, 19:22 Uhr

Also erst mal ... nein, faule Vollpfosten sicher nicht. Viele in meinem Freundeskreis arbeiten im ÖD ;-) Frauen, die ab 12 Uhr "frei " haben wollen .

Sicherheit der Jobs: ja . Definitiv, wobei wenn Du in einem größeren Unternehmen arbeitest und das ein paar Jahre lang, bist Du auch recht safe.

Familienfreundlichkeit?
Nö, kann ich nicht bestätigen . Schlechte digitale Ausrüstung / Anbindung (viele Träumen nur von Laptop, VPN-Verbindung und Skype-Telefonie/ Video Calls) plus altbackener Vorstellung der Chefs von fixen Arbeitszeiten und Präsenzmeetings.

Tätigkeiten, die wirklich auch gebraucht werden ... weites Feld. Viel Bürokratie ist m.E. überflüssig. Aber ja, näher dran "am Mensch" oder eben den "wichtigen Alltags-Themen" .
Glaub tatsächlich, dass diese Jobbeschreibungen einen mehr zufrieden stellen als vieles andere - eher abgehobene- was in der freien Wirtschaft dafür gut bezahlt wird.

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Manche Bürokratie mag überflüssig sein, manches mag ...

Antwort von Sille74 am 23.03.2022, 8:07 Uhr

... einem überflüssig scheinen, aber eine gut funktionierende Verwaltung (und das tut die deutsche alles in allem, auch wenn es manche kaum glauben mögen ...) braucht ein Staat - immer. Manches aus der Privatwirtschaft braucht kein Mensch. Dafür gibt's zwar irgendwie aus unserem Wohlstand heraus einen Markt, aber wirklich brauchen ... Wem täte es, außer natürlich den dort Arbeitenden, für die wäre es wirklich Mist, z.B. weh, wenn man sich die Knete für Agenturen, die sich solch grandiose Dinge wie "The Länd" oder als Name für ein ehemals "Altes Rathaus" heißendes Restaurant "The Rathaus" einfallen lassen, nicht mehr leisten könnte? Oder die oben angesprochene "Finanzbranche"? Völlig aufgebläht für meinen Geschmack und die Beratungsleistung ist oft richtig schlecht, außer für die eigenen Kasse.

Zumindest im höheren Dienst, aber auch im gehobenen wüsste ich keine Behörde, wo Du regelmäßig Punkt 12 nach exakt 4 Stunden den Rechner runterfahren kannst. Wer das macht, kommt dort in der Regel im Rahmen derGleitzeit nicht erst um 8 Uhr, sondern deutlich früher.

Altbackene Chefs gibt es überall (lesen wir ja auch hier immer wieder nicht nur aus dem ÖD). Und ja, die technische Ausstattung lässt bestimmt oftmals zu wünschen übrig, kann ich mir vorstellen, so dass z.B. Homeoffice nicht immer so leicht möglich ist wie in (großen) Unternehmen. Im Bekanntenkreis habe ich bisher aber noch nie mitbekommen, dass ein (Wieder)Einstieg in Teilzeit Probleme bereitet hätte im ÖD, während ich das in der Privatwirtschaft oft gehört habe, nicht nur bei ganz kleinen Unternehmen ("Aber selbstverständlich können wir Ihnen Teilzeit anbieten - an unserem Standort XY! *smile* - "Ähhh ... das sind von hier aus 200 km ..."). Und solche Dinge, wie man sie hier öfter liest
("mein Partner kann leider die Elternzeit nicht nehmen ..."), dass insbesondere Männern durch die Blume gedroht wird, dass bei Inanspruchnahme der Elternzeit die Karrierechancen flöten gehen, habe ich aus dem ÖD auch noch nie gehört. Gut, da kann man dann sagen, dass da die Karriere eh eher mau sei ...

Letztlich muss jede*r selbst abwägen, was ihm/ihr wichtig ist. Ich selbst war in der Ausbildung teilweise im ÖD tätig (ansonsten aber nie), habe aber berufsbedingt viel Behördenkontakt, im übrigen, wenn man so will, eher als "Gegner", da nervt manche Gepflogenheit durchaus auch, wobei das sicher auf Gegenseitigkeit beruht und weiß daher durchaus Bescheid hins. Arbeitweise, Ausstattung, "Arbeitsmoral". Und aus meiner Warte kann ich das Gelästere über den ÖD insofern eben nicht nachvollziehen, obwohl im Umgang wie gesagt so manches nervt. In der Privatwirtschaft in dem Sinne war ich nur ganz kurz in einem kleinen, aber durchaus erfolgreichen (bietet halt erwas Gefragtes an und es gibt nicht so viele Anbieter) Unternehmen. Was ich da erlebt habe ... da kann ich nur sagen, was ja sonst andersrum der Standrdspruch bzgl. ÖD ist, "wenn die Verwaltung soooo arbeiten würde ..." Dabei ist MIR aber klar, dass das kein Maßstab ist für alle und insbesondere größere oder gar ganz große Unternehmen ist.

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Re: Manche Bürokratie mag überflüssig sein, manches mag ...

Antwort von Lavendel79 am 23.03.2022, 9:49 Uhr

Ja so macht halt jeder seine Erfahrungen.
Ich arbeite in einem recht großen Unternehmen und finde unsere Bürokratie ganz furchtbar.
Ich arbeite auch sehr viel mit anderen Unternehmen jeder Größe zusammen vom kleinen 5 Mann Startup bis hin zum Riesenkonzern. Keine Agenturen, keine Finanzbranche...

Sobald das Unternehmen eine gewisse Größe hat, entstehen Schnittstellen, die den Ablauf behindern. Und Stellen, deren Existenz wirklich fragwürdig sind - ähnlich wie mache Stellen im ÖD aber auch - je nach Größe der Gemeinde/Stadt wiederum.

Altbackene Chefs kann man sich heute kaum noch leisten, denk ich.
Egal wo und von wem, nicht nur von dem Selbst-und Ständigen , überall sind die Leute (um mich herum) motiviert, arbeiten mobil zu jeder Tages- und Nachzeit fast schon.
Das führt dann aber auch dazu, dass man keine konkreten Arbeitszeiten mehr hat, vormittags um halb 10 also auch mal im Internet abtauchen kann, weil man die Zeit irgendwann auf jeden Fall wieder reinholt .

Elternzeit auch als Vater macht hier jeder, selbst der Abteilungsleiter. (Inzwischen, war früher auch verpönt). Wiedereinstieg sehr flexibel, manche starten mit 8 h /Woche .
Aber so was klappt eben nur bei Größeren.

Ich erlebe die Bekannten aus dem ÖD größtenteils entspannter , mag auch an den Themen liegen. Wobei ich geb Dir recht, der Amtsleiter hat gerade einiges um die Ohren - aber fairerweise müsste man ihn dann auch mit einem 50-60h -Abteilungsleiter vergleichen.
Wenn auch nicht vom Gehalt .

Gehalt ist eben im ÖD kein Werbeschild.

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Re: Manche Bürokratie mag überflüssig sein, manches mag ...

Antwort von renate48 am 23.03.2022, 11:57 Uhr

" Manches aus der Privatwirtschaft braucht kein Mensch. "
Da hast Du vollkommen recht - manches ist so überflüssig wie ein Kropf.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von platschi am 24.03.2022, 18:46 Uhr

Ja, wir haben es gemacht.
Wir haben im Dachgeschoß ein großes Wohnzimmer, dass wenig genutzt wird (ca 50 Quadratmeter), sowie ein Bad dass sonst eigentlich nur unsere Tochter genutzt hat. Beides nutzt seit gut zwei Wochen eine dreiköpfige ukrainische Familie. Wir haben zwar sogar zwei Küchen, aber diese wurden von uns bisher als Frühstücksküche und als Küche zum Kochen genutzt. Dabei haben wir es auch jetzt belassen. Unser Ukrainer haben einen kompett anderen Rhythmus und außerdem koche ich nur am Wochenende, daher kommen wir uns da nicht in die Quere. Wenn ich am Wochenende koche, dann gleich mehr so dass sie auch davon essen können. Umgekehrt hat sie für uns dann letzte Woche Borstsch gekocht.
Nun muss ich allerdings auch sagen, dass wir vielleicht auch einfach Glück gehabt haben, dass die Chemie totalstimmt. Es wird sicher nicht bei jedem so harmonisch laufen.

LG platschi

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Nachtrag

Antwort von platschi am 24.03.2022, 19:04 Uhr

Dass die Sache längerfristig sein wird, ist übrigens total klar. Die Familie darf nur unter der Voraussetzung in Berlin bleiben, dass sie eine Unterkunft für zwei Jahre nachweisen können. Ansonsten werden sie in irgendein anderes Bundesland geschickt. Da die Chancen des Mannes auf einen Job aber hier durchaus am Größten sind, haben wir einen entsprechenden Vertrag aufgesetzt. Das kann also heißen, wir haben die Familie für zwei Jahre bei uns. Tja, dann ist das eben so. Genausogut kann er aber in zwei oder drei Monaten einen Job haben, dann müssen sie nur noch eine Wohnung finden und ziehen natürlich deutlich schneller bei uns aus. Das ist für manche sicher schwer vorstellbar. Aber man darf einfach nicht vergessen, dass hier eine junge Familie ihr ganzes Leben aufgegeben hat. Ein Koffer für drei Personen - das ist übrig von ihrem früheren Leben in Charkiv. Dagegen ist die Tatsache, auf unbestimmte Zeit auf ein Zimmer und ein Bad zu verzichten sowie die Küche zu teilen, doch ganz locker zu verkraften.

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Re: Würdet ihr Geflüchtete aufnehmen?

Antwort von Louisa88 am 27.03.2022, 13:55 Uhr

Ich bin wirklich kein emphatieloser Mensch, aber nein. Es sind fremde Leute über die wir nichts wissen. Klar steht der Krieg im Fokus, aber dennoch hat man keine Ahnung was das für Menschen sind. Wie haben sie in der Ukraine gelebt? Sind sie vielleicht schon mal kriminell geworden? Das wären Fragen über Fragen. Und auch coronabedingt würde ich es derzeit nicht machen, da ich meine Familie keinem Risiko aussetzen möchte. Ich würde sicher mit spenden helfen ,aber aufnehmen würde ich niemanden.

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