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von spiky73  am 01.09.2016, 17:00 Uhr

Teenager und ÖPNV *genervtguck*

Hallo an alle,

mich würde interessieren, wie ihr hierüber denkt...

Also, meine Große (16) hat gerade an eine weiterführende Schule gewechselt.
Bisher war sie hier im Ort an der Schule, wurde morgens von mir gebracht, und hatte einen Riesenhorror davor, alleine Bus und Bahn zu fahren.

Jetzt besucht sie eine Schule, die ca. 20 km von hier entfernt ist, mit dem Auto ist man nicht mal eine halbe Stunde unterwegs, mit den Öffis eine bis anderthalb Stunde(n). Dh. sie muß etwa um sechs Uhr aus dem Haus.
So weit, so gut. Ihre Ängste Bus/Bahn gegenüber hat sie überwunden und findet es klasse, und da die Verbindungen nicht optimal sind, hat sie sich vorerst dafür entschieden, mit dem Zug zu fahren, Fußweg zum Bahnhof 15-20 Min.
Das einzige Problem dabei ist, daß der Bahnhof hier im Ort zwar einigermaßen zentral, aber trotzdem völlig abgeschieden und uneinsehbar in einem "Loch" liegt, rundherum mit Gebüsch bewachsen, und irgendwie komplett vom Schuß. Ich kann es nicht besser beschreiben, er liegt halt wirklich in einer kleinen Talsohle und die Bebauung (Wohngebiete) beginnt erst auf beiden Seiten der Gleise ein Stück weiter oben, getrennt durch Fußwege auf beiden Seiten und durch Büsche und Baumbestand. Um die Zeit, zu der meine Tochter einsteigt, halten sich nicht viele Fahrgäste dort auf, gezählt habe ich zwischen einer und drei Personen, überwiegend männlich. Ich bin mit meiner Tochter so verblieben, daß ich sie an den Tagen, an denen ich morgens zuhause bin, hinfahre, und mit ihr zusammen auf den Zug warte (Zugang zu den Gleisen ist über eine Fußgängerbrücke, ich stehe oben und sie geht alleine nach unten, ich bin dann halt in der Nähe). An den anderen Tagen könnte sie mit dem Bus fahren, im Nachbardorf muß sie umsteigen und auf den Anschluß eine knappe halbe Stunde warten, muß auch früher aus dem Haus, dafür ist die Bushaltestelle, an der sie losfährt, vom Haus keine fünf Minuten Fußweg entfernt und an einer Hauptstraße. Ob sie das dann auch tut, steht auf einem anderen Blatt, wenn sie alleine ist, sehe ich ja nicht, was sie tut...

Jetzt muß ich mir jeden Tag von meiner Mutter anhören, daß sie ja gar nicht gut findet, daß das kleine Kind mit dem Zug in die große weite Welt fährt. Jeden Tag haben wir die gleiche Diskussion, jeden Tag muß ich mir neue Vorschläge anhören, wie das Kind noch zur Schule fahren könnte. Ich kann ihre Bedenken zwar verstehen, bin aber der Meinung, daß man Kinder nicht vor allem schützen kann und ihnen auch mal etwas zutrauen muß.

Ich muß dazu sagen, daß ich als junge Erwachsene (19 bis 25) auch phasenweise von diesem Bahnhof abgefahren bin, damals hatte ich weder Angst noch Bedenken, und ich muß auch ehrlich sagen, daß ich mich nicht an einen Zwischenfall erinnern kann, wo ein junges Mädchen oder eine junge Frau zu Schaden gekommen wäre.
Der einzige Zwischenfall kürzlich, der durch die Lokalpresse ging, war ein junger, "südeuropäisch aussehender" Mann, der angeblich eine arme Zwanzigjährige sexuell belästigt hatte. Wenn man dann weiterlas, hat da ein junger Kerl sich irgendwo am Bahnhof (bzw. auf dem Bahnsteig, das Gebäude steht mittlerweile nicht mehr) einen von der Palme gewedelt, sie kam dazu und hat ihn dabei erwischt, und wenn ich mich recht erinnere, ist er dann weggelaufen. Es war wohl keine exhibtionistisch motivierte Tat - und so gesehen ist der Frau auch nichts geschehen. Da in der Nähe syrische Flüchtlinge untergebracht sind und der Schniedelwedler "südeuropäisch" aussah, standen die natürlich gleich unter Generalverdacht - und vielleicht spielt dies bei den Ängsten/Überlegungen meiner Mutter eine große Rolle.

Ich muß gestehen, daß ich weniger Ängste habe, ich muß nur meinen Helikopter ausschalten und die Nabelschnur ein bißchen mehr kappen. Wenn ich das Gefühl habe, mein Kind hat keine Angst an dem Bahnhof, werde ich sie auch aus dem Auto werfen und gleich heim fahren. Es ist halt für alle momentan eine neue Situation, in die wir in den nächsten Wochen hinein wachsen müssen. (Nachmittags stellt sich die Frage übrigens nicht, da sie da andere Möglichkeiten hat, nach Hause zu kommen, die sie aktuell auch ausprobiert.)

Eine konkrete Frage habe ich eigentlich nicht, mich würde einfach interessieren, was ihr davon haltet, bin ich zu leichtfertig, ist meine Mutter zu ängstlich? Würdet ihr generell euer Kind in den Bus setzen oder wäre euch die Wartezeit von Ü25 Minuten zu lang? (Zumal ich nicht sagen kann, wie die Situation an der Umsteigehaltestelle ist, das werden wir demnächst gemeinsam erforschen) Schreibt doch mal eure Gedanken dazu...

Vielen Dank schon mal und liebe Grüße,

Martina

PS. Als ich 10 war und zum Gymnasium im Nachbarort ging, stieg ich lange alleine um 7 Uhr an einer Haltestelle in den Schulbus, die am Wald lag. Erst im Laufe der Jahre kamen noch andere Kinder dazu. Das war für meine Eltern damals ok? Warum waren sie damals nicht besorgt und heute ist es für meine Mutter ein Problem? Besonders im Winter, wenn Schnee lag, war es damals alleine dort gruselig: Der Schnee schluckt Schall und dann war es so still, daß ich manchmal auch dort stand und ganz besorgt in den Wald blickte...

 
17 Antworten:

Re: Teenager und ÖPNV *genervtguck*

Antwort von germanit1 am 01.09.2016, 17:21 Uhr

25 Minuten Wartezeit finde ich viel. Gerade wenn man im Winter draussen warten muss.

Kann deine Tochter einen Selbstverteidigungskurs machen? Hab irgendwo gelesen, dass Leute, die Selbstbewusstsein ausstrahlen, seltener angegriffen werden.

Auch wenn Deine Mutter die Situation nicht gut findet, dran aendern kann man ja wohl nichts. Oder kann sie ihre Enkelin eventuell fahren?

Ich musste laengere Zeit auch morgens sehr frueh raus und an der Hauptstrasse auf den Bus zur Arbeit warten. Die Strecke dahin hatte ich es mehrfach mit suedlaendischen Exhibitionisten (in Griechenland) zu tun und musste an bzw. ueber einen Platz lang, der bekannt fuer Drogen war. An der Bushaltestelle gegenueber habe ich auch mal einen (koerperlichen) Streit von Mann und Frau gesehen. Handys gab es damals noch nicht. Wohl war mir zwar nicht udn ich war immer froh wenn der Bus kam, aber ich musste da durch.

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Re: Teenager und ÖPNV *genervtguck*

Antwort von Leena am 01.09.2016, 19:04 Uhr

Meine Große (17) ist regelmäßig munter mit ÖPNV unterwegs, okay, jetzt nicht im einsamen Wald, dafür halt hier in FFM in der großen gefährlichen Großstadt, da KÖNNTE sicherlich auch etwas passieren. Und mein ältester Sohn (13) ist regelmäßig mit seinem Fahrrad in der Gegend unterwegs, auch schon mal ein Stück weiter... da ist schon mal etwas vorgekommen mit einem älteren Mitschüler, der plötzlich ein Messer zückte und Ambitionen entwickelte... hat sich aber auch sozialverträglich geregelt (so ein gewisser Sozialdruck innerhalb einer Kleinstadt hat auch etwas für sich).

Von daher - vertrete ich schon ein gewisses "Loslassen" und "Zutrauen" respektive "Machenlassen". Und halte Dich nicht für "zu leichtfertig". :-)

Und ich finde es klasse, dass Deine Große sich das jetzt selbst so zutraut!!!

Aber manchmal denke ich - für 16 ist Deine Große vielleicht doch noch recht jung, in gewisser Weise, eventuell trägt Deine Mutter deswegen da jetzt mehr Bedenken als bei Dir damals..?

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Re: Teenager und ÖPNV *genervtguck*

Antwort von spiky73 am 01.09.2016, 20:31 Uhr

"Aber manchmal denke ich - für 16 ist Deine Große vielleicht doch noch recht jung, in gewisser Weise, eventuell trägt Deine Mutter deswegen da jetzt mehr Bedenken als bei Dir damals..?"

Ja, Leena, in der Entwicklung/Reife hinkt sie ihren Altersgenossen hinterher. Das wird auch regelmäßig von meiner Mutter bejammert. Aber jeder Vorstoß vom Kind in Richtung selbständig werden wird dann gleich wieder ausgebremst, wie eben beschrieben...
Erinnerst du dich noch an die Geschichte mit dem Irland-Flug? Was meinst du, was ich mir da Tage und Wochen vorher anhören durfte.
Oder, nachdem ich sie an dieser Schule angemeldet hatte: Wir wohnen im Einzugsbereich einer anderen Schule, die einen schlechten Ruf hat (sozialer Brennpunkt, dementsprechend sind die Schüler drauf), daß K1 diese Schule und nicht die eigentlich zuständige besuchen soll, hat mir auch ihre Klassenlehrerin dringend nahe gelegt, nach dem Motto: An der anderen geht sie völlig unter! Für mich war von vornherein klar, daß sie diese Schule besuchen soll, auch ohne den Rat hatte ich so ein Bauchgefühl ;-) und nach nicht ganz einer Woche ist K1 immer noch begeistert und hat sich bereits mit einer Mitschülerin angefreundet, die sich wohl ähnlich schwer tut, angenommen zu werden und Kontakte zu knüpfen.
Insofern: Richtige Entscheidung, die ich nicht weiter begründen muß.
Trotzdem wird auf dem Thema herumgeprügelt wie auf einem toten Gaul, und mir gehen diese ständigen Diskussionen auf den Nerv - jedes Mal stundenlange Telefonate, wo alle Eventualitäten durchgekaut werden müssen und Horrorvisionen entworfen werden... Dabei waren meine Eltern früher nie so, sondern eher relaxt... (und ja, ich kann da nicht so gut mit umgehen...)

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Alles ist das Problem weder K1 noch der einsame Bahnhof, ...

Antwort von Leena am 01.09.2016, 21:03 Uhr

...sondern die stundenlangen Auslassungen und Bedenkenträgerei Deiner Mutter, richtig?

Tja, wie man mit nervigen Müttern umgehen kann, weiß ich leider auch nicht. Ich merke, dass ich das ernstliche Gespräch mit meiner Mutter im Grunde schon vor Jahren aufgegeben habe. Normalerweise lass ich sie reden und schalte auf Durchzug, manchmal explodiere ich dann unvermutet... meine Mutter versteht so oder so nicht. Manchmal tut's mir selber leid, dass es ist, wie es ist...

In diesem Sinne - ja, damit kann ich auch gar nicht gut umgehen!

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Re: Teenager und ÖPNV *genervtguck*

Antwort von lisi3 am 01.09.2016, 21:07 Uhr

Dass euer Bahnhof so einsam liegt, ist natürlich blöd.
Ansonsten liegt unser nächstes, richtiges Gymnasium ca. 30km von uns entfernt. Fahrzeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln auch mehr oder weniger1,5 Stunden einfache Strecke, plus Wartezeiten irgendwo im nirgendwo .
Die Kinder, die hier zur weiterführenden Schule gehen, bekommen alle ein Smartphone, wichtige App ist die DB-App mit der man sich am besten direkt in jungen Jahren vertraut macht, falls man einen Anschluss verpasst, eine Verbindung ausfällt, oder einen irgendwelche andere Katastrophen unterwegs ereilen.
Sind bei euch morgens am Bahnhof noch mehr Schüler?

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Re: Teenager und ÖPNV *genervtguck*

Antwort von spiky73 am 01.09.2016, 21:54 Uhr

Hier am Bahnhof steigt ein junger Mann ein, der zumindest eine Station mit ihr gemeinsam fährt, mit ihm hat sie wohl bereits ein paar Worte gewechselt, sonst hätte sie mir das ja gar nicht erzählen können...

Ansonsten steigen wohl immer unterschiedliche Leute ein, heute morgen war ein Mann dabei, der damals vor Jahren schon den gleichen Zug wie ich genommen hat.

Kind ist also nicht alleine, aber meine Mutter stört sich daran, daß es überwiegend Männer sind. Manchmal weiß ich gar nicht, was ich darauf sagen soll - sage ich nichts oder wiegele ab, dann nehme ich sie nicht ernst oder bin zu leichtfertig - so oder so kann ich nicht gewinnen...

Übrigens hat sie schon seit langem ein Smartphone und zumindest die App vom saarl. Verkehrsverbund (zeigt auch Züge an) installiert. ☺

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mit 16 hab ich ganz andere Wege alleine zurück gelegt

Antwort von Larissa81 am 01.09.2016, 21:56 Uhr

Vielleicht hätte ich da als Mutter auch heute sorgen,verglichen mit mir finde ich das etwas befremdlich eine 16 jährige zu fahren.

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p.s.

Antwort von Larissa81 am 01.09.2016, 21:58 Uhr

bei uns gab es nicht groß weiterführende Schulen in der Nähe, wir mussten also mit 9 alleine fahren und da war nicht immer jemand dabei

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p.s.

Antwort von Larissa81 am 01.09.2016, 21:58 Uhr

bei uns gab es nicht groß weiterführende Schulen in der Nähe, wir mussten also mit 9 alleine Bus und Bahn fahren und da war nicht immer jemand dabei.
Und auch habe ich etliche Busse verpasst oder war später unterwegs und hatte dementsprechend Wartezeiten

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Re: mit 16 hab ich ganz andere Wege alleine zurück gelegt

Antwort von LoveMum am 01.09.2016, 22:13 Uhr

Ich musste auch mit 10 Jahren alleine mit dem Bus zur Schule und meine Mutter hat es nicht interessiert welche Wege ich (auch zu Fuß) dabei zurücklegen musste.
Aber davon abgesehen......früher hat man sich irgendwie nicht so viele Sorgen gemacht. Mit 17/18 bin ich alleine von der Disco nach Hause gelaufen, das würde mir heute im Traum nicht einfallen. Heute traue ich mich nicht mal alleine tagsüber mit unserem Hund in den Wald.....
Meine Jungs sind heute erwachsen und auch da mache ich mir jetzt mehr Sorgen als früher. Also....wahrscheinlich alles normal ;-)

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Re: Teenager und ÖPNV *genervtguck*

Antwort von kirshinka am 02.09.2016, 4:50 Uhr

Ich kenne. Jetzt dein Kind nicht, finde aber dass deine Mutter maßlos übertreibt.

Andere Kinder machen mit 16 eine Lehre - da wird nicht mehr betütelt.

Ich bin mit 16 alleine mit meinem jüngeren Bruder nach Frankreich auf Radtour mit Zelten gefahren und regelmäßig abends alleine in die Kneipe (auf nen O-Saft weils der einzige Ort war einig nachts noch schreiben könnte).

Ab 12 fuhr ich mit dem Rad alleine zur Schule (auch durch den Wald) und mit 19 bin ich durch halb Europa und Marokko getrampt.
Wobei ich letzteres meiner Tochter nicht empfehlen würde!

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Re: Teenager und ÖPNV *genervtguck*

Antwort von kanja am 02.09.2016, 7:01 Uhr

Ich muss gestehen, als ich das AP las, dachte ich, es wäre ein tippfehler und das Mädchen ist 10, nicht 16 ...

Die Situation ist zwar nicht optimal, aber offenbar ja nicht zu ändern.

Kann die besorgte Oma das Kind denn nicht begleiten?

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Re: Teenager und ÖPNV *genervtguck*

Antwort von Antje04 am 02.09.2016, 7:52 Uhr

Das Mädchen ist 16, nicht 6 Jahre alt. Sie ist kein "kleines Kind" mehr.
Es gibt viele Grundschüler, die mit dem Bus aus ihrem Kaff zur Schule fahren müssen. Oder durch dunkle Straßen zur Schule laufen.
Dass der Bahnhof recht dunkel ist, ist doof, aber man kann es nicht ändern.
Wenn Deine Mutter solche Ängste hat, soll sie sich um den Transport des Teenies kümmern.
Lass Dir keine überflüssigen Ängste einreden, und lass nicht zu, dass Deine Mutter Deine Tochter panisch macht!
Deine Tochter macht sich anscheinend keine Sorgen mehr, und nur das zählt! Wenn Deine Mutter sie nun mit den eigenen Ängsten panisch machen würde, wäre das schlecht.

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Re: Teenager und ÖPNV *genervtguck*

Antwort von Häsle am 02.09.2016, 9:22 Uhr

Teenie-mäßig kenne ich mich noch nicht aus ;-)
Aber Oma-mäßig schon. Meine Schwiegermutter ist auch so ein Exemplar. Um ihre eigenen Kinder hat sie kein großes Theater gemacht, um die Enkelkinder dafür umso mehr. Die Rutsche ist zu hoch, die Jacke zu dünn, der Schulweg zu gefährlich, das Freibad sowieso etc. Aber, dass sie ihren Hintern hoch bekommen und das arme kleine Kindlein begleiten würde, so weit geht es dann doch nicht...
Meine Mutter ist da anders, aber es scheint bei den älteren Damen echt oft irgendwas im Gehirn zu passieren ;-)

Hier in der Gegend fahren viele Kinder (auch jüngere) weit zur Schule. Fast alle mit dem Bus, auch wenn das länger dauert als mit dem Zug. Eben weil da der Fahrer im Notfall greifbar ist und die Eltern Angst vor dem Bahnhof haben (nicht ganz unberechtigt; da hängen schon seltsame Gestalten rum).

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Re: Danke euch!

Antwort von spiky73 am 02.09.2016, 9:31 Uhr

Guten Morgen,

vielen Dank an euch fuer's Geraderuecken der Perspektive!

Ich werde es kuenftig also meiner Grossen ueberlassen, WO sie abfahren moechte. Sie selbst tendiert generell zur Bahn und nicht zum Bus, auch wenn sie dann den laengeren Fussweg hat und 2x umsteigen muss (dafuer aber etwa eine Viertelstunde spaeter aus dem Haus muss und insgesamt schneller am Zielort ist).

Einige Dinge moechte ich jedoch noch kurz erklaeren (bzw. auf eure Fragen antworten):
Ich selbst war auch frueher "reif" als meine Grosse, fuer mich war es kein Problem, mit dem Bus alleine in die Stadt zu fahren, da war ich elf, zwoelf - und ich kann mich noch gut erinnern, dass andere Klassenkameradinnen in diesem Alter das noch nicht "durften". Teilweise war ich auch etwas leichtsinnig, was das alleine im dunkeln unterwegssein angeht, vielleicht hatte ich da mehr Glueck als Verstand, aber als wirklich "gefaehrlich" empfand ich es nie, als junge Frau zu Fuss mitten in der Nacht alleine unterwegs zu sein.
Meine Tochter ist da etwas anders gestrickt, sie ist recht bequem. Das ist auch teilweise meine Schuld, sie war als Kind so langsam, dass ich viele Dinge einfach selbst erledigte, dann waren sie auch - schnell - erledigt und ich musste nicht ewig hinter allem her sein. Irgendwann war das ein Selbstlaeufer, sie hat sich einfach drauf verlassen, dass "Mami macht", so dass wir irgendwann mal in dieses Fahrwasser gekommen sind. Das bedeutet ja nicht, dass sie in ALLEM langsam ist, sie ist fuer ihr Alter auf eine gewisse Art auch sehr reif und sehr zuverlaessig. Aber sie tut vieles, was andere Altersgenossen machen, grundsaetzlich nicht von sich aus. Mal mit Freundinnen in die Stadt fahren (was ich immer wieder angeregt habe, seit sie 11, 12 ist) hat sie gerne mit Entsetzen quittiert. Ich bin mit 14 nach Saarbruecken zum "Schuelerferienfest" gefahren (inzwischen heisst es "Halberg Open Air"), das war eine kostenlose Veranstaltung des Saarl. Rundfunks, die am letzten Schultag vor den Sommerferien und am ersten Ferientag stattfand (inzwischen ist es nur noch ein Tag) - Kind hat daran null Interesse...
Und wenn sie sich mal aus ihrem Schneckenhaus heraus traut, dann kommen staendig Einwaende und ewige Diskussionen von Seiten meiner Mutter, so als wolle man die Bestrebungen des Kindes gleich wieder torpedieren, ganz so als handele es sich wirklich um eine Sechs- und keine Sechzehnjaehrige! ...
(Ich denke dann immer: In ihrem Alter hatte ich meinen ersten festen Freund und war sexuell aktiv! *schnauf*)

Meine Mutter will ich mit der ganzen Sache jedoch nicht belasten - sie hat bisher meine beiden Toechter betreut, kaempft jedoch seit einem Dreivierteljahr mit einer Krebserkrankung... Wobei das auch so eine Sache ist...
Nach der Diagnose habe ich die Kinder beide so gut es ging von ihr ferngehalten (die Grosse war eh schon seltener bei ihr), bis sie sich darueber beschwert hat, dass die Kinder ja gar nicht mehr kaemen. Also durften beide - soweit vertretbar - wieder hin.
Die Grosse war dann seit Ende Juni etwa zuhause (in den letzten Wochen an der alten Schule hatten sie kaum noch Unterricht und die Schule endete fuer sie 10 Tage vor den Ferien) - jetzt muss sie rd. 2 Stunden frueher aufstehen, und so wie es derzeit aussieht, will sie nicht mehr und wird auch nicht mehr bei meinen Eltern uebernachten, sondern auch an den Tagen, an denen ich morgens nicht zuhause bin (Schicht), daheim uebernachten und sich alleine auf die Socken machen (+/- 6 Tage pro Monat).
Trotzdem kommt vor zwei Tagen ein Telefonanruf von meiner Mutter (als ich gerade auf dem Sprung bin), wo sie in epischer Breite bejammert, dass niemand auf sie Ruecksicht nimmt, sie sich um alles kuemmern muss, es ihr ueberhaupt nicht gut geht - und nun solle sie noch frueher aufstehen und sich ums grosse Kind kuemmern, das packe sie ja nun beim besten Willen gar nicht mehr. Dabei war davon, dass sie das solle, ueberhaupt keine Rede. Und auch waehrend der letzten Monate war eigentlich eine Loesung fuer die Kinderbetreuung gefunden, wo sie nur noch am Rande (nachmittags fuer 1-2 Stunden an manchen Tagen) eingebunden gewesen waere...
Kurz, in der Kommunikation laeuft ganz gewaltig was schief - und so gesehen bin ich immer noch das kleine unmuendige Kind, und mein Kind ist das ganz, ganz winzigkleine noch unmuendigere Kind, und meine Mutter muss sich kuemmern und sorgen etc. pp. *seufz* (wie Leena schon schrub, die Bahnhofgeschichte ist nur die Spitze des Eisbergs, oder nicht das eigentliche Problem)...

Vielen Dank fuers Zulesen, das musste mal raus, geht schon viel, viel besser...

Lg, Martina.

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Re: Teenager und ÖPNV *genervtguck*

Antwort von mama von joshua am tab am 02.09.2016, 11:15 Uhr

Meine Tochter ist gerade 10 geworden und ihr bleibt gar nichts anderes übrig, als mit dem Bus in die Schule zu fahren....

Mir persönlich wäre als Mutter der Weg für die paar Kilometer zu lang. Gibt es keine andere Möglichkeit ? Ich würde mein Kind drängen, den Führerschein (AM oder A1) zu machen und würde dann einen fahrbaren Untersatz besorgen. Die 45-kmH-Autos gibt es (auch gebraucht) für wenig Geld- da wäre sie viel schneller da und müsste nicht am Bahnhof warten.

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Re: Teenager und ÖPNV *genervtguck*

Antwort von Flirrengel am 02.09.2016, 11:31 Uhr

Eine Freundin meiner Tochter hat mit 16 jetzt den Führerschein gemacht und darf jetzt so ein 45kmh - Autolein fahren.
Ich selber habe mit 16 den 80er Führerschein gemacht und war ab da mit meinem Roller unterwegs (der übrigens 90 kmh fuhr). Ich würde jetzt auch nicht wollen, dass meine 16jährige mit nem Roller durch die Gegend düst,
aber so ein kleines Autolein oder auch eine Ape würden für mich durchaus in Frage kommen - überlegt Euch das doch auch mal.
Mit 16 kann sie doch wohl alles alleine managen, wenn sie muss.

Ich würde da die Oma raushalten - Tipp: Erzähl doch Deiner Mutter nicht immer alles. Wenn sie es nicht weiß, dann muss sie sich nicht darum kümmern.

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