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Geschrieben von Butterflocke am 01.01.2010, 11:54 Uhr

stimmungsaufhellende Medikamente - dringend!!!

Oder sagen wir ruhig Antidepressiva! Wenn sich jemand damit ein wenig näher auskennt (aus welchen Gründen auch immer), möge er sich erbarmen und mir (gern auch über PN) einen Rat geben.

Ich mache mir große Sorgen um meine Oma.
Mein Opa ist vor ein paar Monaten gestorben und seitdem ist sie allein in einem großen Haus, kann nicht schlafen, zittert oft am ganzen Körper, hat zermürbende und tiefsitzende Ängste, weint viel, ist im Grunde depressiv.
Sie vermisst einfach ihren Mann! Sie nimmt kaum noch etwas zu sich, hat stark abgenommen....

Ich bin leider über 300 km weit weg und kann nur lange Telefonate führen, die dann auch für den Moment ein wenig helfen.
Meine Mutter wohnt auch zu weit weg. Und meine Onkels wohnen zwar eher in der Nähe, dürfen sie aber auch nur besuchen.
Das Angebot ihrer 3 Söhne, zu ihnen zu ziehen, schlägt sie aus. Sie will nicht aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen werden, will ihren Mann noch "um sich haben", will ausserdem niemandem zur Last fallen (was sie nicht würde, aber es ist so in ihrem Kopf!).

Ich würde meine Oma liebend gern zu uns holen. Sie ist nicht pflegebedürftig und auch im Kopf erstaunlich jung geblieben. Ich würde mich freuen, sie hier zu haben, aber für sie kommt das natürlich NOCH weniger in Frage, als zu ihren Söhnen zu ziehen.

Was nun?!?!
Man würde wohl nun raten, einen Psychiater aufzusuchen.
Leider wohnt meine Oma aber in einem winzig kleinen und abgelegenen Dörfchen in der neuen Bundesländern.
Das bedeutet, dass dort einmal in der Woche ein Allgemeinarzt hinkommt, bei dem sie auch schon war, der sich aber nicht traut, ein Antidepressivum zu verschreiben.
Von ihm bekam sie lediglich Schlaftabletten, was ich für gefährlich halte.
Irgendwann, so war auch meine Prophezeiung, helfen die nämlich nicht mehr, sondern drücken nur NOCH MEHR aufs Gemüt:-(
Genau das ist nun der Fall.

Auf einen Termin beim Psychiater müsste sie ein halbes Jahr warten, da es auch nur EINEN im nächst größeren Ort gibt.
Und ihre Söhne, mit denen ich natürlich auch schon sprach, nehmen das Ganze nicht so wichtig. Sie sind der Ansicht, dass derartige Medikamente "übertrieben" wären.....

Aber ich fürchte, dass es das keineswegs ist.
Sie spricht offen über ihren psychischen Zustand, zumindest mir gegenüber!
Für mich ist sie eindeutig gefährdet, irgendwann eine Überdosis Schlaftabletten zu schlucken, mit denen sie ja leider gut vom Arzt versorgt wurde:-(

Nun bat sie mich heute, doch mal nachzusehen, welches Medikament (ich erzählte ihr davon) ich vor Jahren mal vom Arzt bekam, als ich unter depressiven Verstimmungen litt. Sie würde gern mal -zumindest ihren Hausarzt- darauf ansprechen.
Ich weiß es auch noch....es hieß Mirtazapin. Aber mensch.....soll ich ihr das "empfehlen"? Ich kann kaum über Langzeitwirkungen (nicht mal über die Wirkung) richtig Auskunft geben, da ich es nicht lang genug genommen habe!

Gibt es nicht irgendwelche "Stimmungsaufheller", die auch ein Hausarzt relativ bedenkenlos - und obwohl es nicht sein Spezialgebiet ist - verschreiben kann?
Ich mache mir Sorgen, dass ich irgendwann einen Anruf bekomme, meine Oma habe sich das Leben genommen.
Für mich ist das - gerade nach dem heutigen Telefonat wieder - ganz und gar nicht abwegig!

Es muss einfach SCHNELL etwas geschehen!!!

LG

 
56 Antworten:

Re: stimmungsaufhellende Medikamente - dringend!!!

Antwort von vallie am 01.01.2010, 12:03 Uhr

um einen besuch bei einem facharzt wird sie nicht herumkommen.
irgendein medikament zu verschreiben halte ich auch für grob fahrlässig.
ad´s sollten sorgsam ausgewählt werden und es braucht einige zeit bis sie wirken.
kannst du sie nicht in eine ambulanz einer klinik bringen?
bei uns gibt es da ein paar....

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nachtrag

Antwort von vallie am 01.01.2010, 12:06 Uhr

habs nochmal gelesen....kannst du nicht die söhne alarmieren, daß DIE sie in die ambulanz einer psychiatrie bringen?

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Ich habe sehr schlechte Erfahrungen

Antwort von jaspermari am 01.01.2010, 12:07 Uhr

mit Mirtazapin gemacht (hat Ängste noch mehr verstärkt). Clomipramin hat mir sehr gut geholfen, ABER das ist bei jedem Menschen unterschiedlich und deshalb sollte sie auf jeden Fall einen Facharzt aufsuchen, der die Wirkung des Medikaments auch beobachten kann !

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Re: stimmungsaufhellende Medikamente - dringend!!!

Antwort von Butterflocke am 01.01.2010, 12:09 Uhr

Naja....wenns der Hausarzt verschreibt, find ich das nun nicht grob fahrlässig.
Besser, als dass sie sich innerhalb dieses halben Jahres, in dem sie auf den Facharzttermin wartet, das Leben nimmt.

Genau das befürchte ich nämlich.

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Re: nachtrag

Antwort von Butterflocke am 01.01.2010, 12:12 Uhr

So etwas hat schon stattgefunden. Ich bin mir jetzt nicht sicher, WAS es für eine Klinik war. Sie war dort 2 Tage stationär soviel ich weiß und hat AUCH wieder nur Schlafmittel bekommen...:-(

Aber stimmt, ich sollte nochmal mit ihnen telefonieren.

Vielleicht - so meine Befürchtung - schämt sie sich aber auch für diese Depressionen und hat lediglich von Schlafstörungen gesprochen und den "Rest" verschwiegen....

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Re: Ich habe sehr schlechte Erfahrungen

Antwort von Fru am 01.01.2010, 12:19 Uhr

Hm, also irgendwelche Medis dem Arzt vorschlagen finde ich auch nicht gut,

Hast Du vielleicht die Möglichkeit dir ein paar Tage freizuschaufeln, sie zu Dir zu holen, zwecks ein paar Tage Urlaub? Dann kannst Du so notwendige Arztbesuche vielleicht in Deiner Gegend klären.

Mit Depressionen ist nicht zu spaßen, unternimm irgendwas

LG
fru

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Re: Ich habe sehr schlechte Erfahrungen

Antwort von bobfahrer500 am 01.01.2010, 12:29 Uhr

Es ist aber besser sich vorher zu Informieren - zum Glück Dank Netz heute sehr einfach. Es gibt für alles Foren in denen sich Betroffene austauschen können. Ärzte sind oft erstaunt wie aufgeklärt heute Patienten sind. Keiner muß mehr vor dem Halbgott in weiß sitzen und alles glauben was man erzählt bekommt. Von daher finde ich es gut das sie sich inforniert. Ärtze haben meist IHR Medikament das sie halt verschreiben. Das ist aber falsch, ich kann nicht allen Patienten mit Depris oder Depresiven Verstimmungen in unterschiedlicher Form dasselbe geben. Genau das machen aber Hausärtze gerne. Deswegen finde ich es gut das man sich erst informationen holt um zu sagen, dieses oder jenes Medi möchte ICH gerne ausprobieren und nicht das was der Doc in erster Linie sagt. Das Problem ist das die meinsten HÄ Medis geben die Dämpfen und das ist imho der falsche weg. Antriebssteigernde halte ich für sinnvoller. Aber wie gesagt - jeder Patient ist anders und hat ein Mittel zu bekommen das zu ihm passt (und nicht das für welches der Doc von seinem Pharma Vertreter einen Scheck bekommt... )

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Re: Ich habe sehr schlechte Erfahrungen

Antwort von PatriciaKelly am 01.01.2010, 12:29 Uhr

mirtazapin hab ich auch keine guten erfahrungen mit gemacht
citalopram/cipralex ist ganz gut,aber davon war ich super müde immer

mit reevilor bin ich das jetzt auch noch aber nicht mehr so stark,die trevilor sind gut, sind auch gegen ängste.

aber fürs erste kann sie sich johanneskraut aus der apotheke holen damit es wenigstens etwas besser wird, das is frei verkäuflich.
und sie soll RAUS, anne luft, ans licht, unter leute
eigentlich müsste sie ins solarium,aber ich glaub für ältere leute is das nix,die haben da nichts für über...
ich wünsche dir viel erfolg und viel kraft,die wirst du brauchen....
das is ganz schwierig und belastend sowas
meine oma is nach dem unfalltod von opa auch noch 4 jahre alleine im haus gewesen. sie brauchte das auch
aber sie hat sich nicht hängen gelassen,das is der unterschied....
oma hat sich sofort aufgerappelt nach dem motto:is halt so,kann man nich ändern,was soll ich mich da verkriechen?das leben muss ja weitergehen.
sie waren fast 50jahre verh.,und oma saß im auto neben ihm.
nach 4 jahren im haus is oma dann zu meinem onkel gezogen und super glücklich in ihrer wohnung bei denen.

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Nachtrag

Antwort von bobfahrer500 am 01.01.2010, 12:32 Uhr

PN

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so ist es, bobfahrer!!!

Antwort von Butterflocke am 01.01.2010, 12:41 Uhr

Ich bin auch schon zum Arzt gegangen und habe um ein bestimmtes Medikament gebeten.
Den Halbgott in weiß gibt es nicht. Und es gab ihn noch nie....

Ja, am liebsten würde ich sie herholen: das will sie aber nicht!

Und die Zeit, mich dort eine Weile aufzuhalten, habe ich im Moment nicht:-(

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Re: stimmungsaufhellende Medikamente - dringend!!!

Antwort von fiammetta am 01.01.2010, 13:12 Uhr

Hi,

so wie Du das schilderst, müßte Deine Oma einen Besuch bei einem ärztlichen Fachmann wahrnehmen. Antidepressiva brauchen aber ein paar Wochen, um ihre Wirkung zu zeigen und dann verträgt nicht jeder Patient jedes Medikament gleich gut. Dies muss ausgetestet werden. Man wird zwar nicht abhängig (so heißt es), aber Veränderungen des Blutdrucks, Schwindel etc. können durchaus auftreten. Eine richtige Einstellung erfolgt sinnvollerweise in einer Klinik bei stationärem Aufenthalt. Soviel zur Theorie.

Deine Oma ist wahrscheinlich schon etwas betagter, aber gerade diese Patienten weigern sich zumeist standhaft psychiatrische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dahinter verbergen sich Ängste aus der einstigen Horrorpraxis in diesen Kliniken, so wie sie früher üblich waren (keine Details, habe nicht so viel Zeit im Moment). Dazu kommt, dass man ja schließlich nicht "verrückt" sei, was sollen denn dann die Nachbarn denken, etc. (s. auch http://www.welt.de/wissenschaft/medizin/article5674645/Wenn-im-Alter-ein-Tag-grauer-als-der-andere-ist.html).

Wer also nicht tablettengewohnt ist (wie meine SM, die hochdepressiv und tablettenabhängig ist), bei dem hast Du ein ganzes Stück Arbeit vor Dir. Gibt es bei Euch Betreuungsdienste für Senioren? Mitunter haben die, praxisbedingt, recht gute Ideen, wie solche Probleme zu lösen sind oder Du könntest Dich mit einer entsprechenden Klinik in Verbindung setzen und dort Rat einholen.

Alles Gute!

LG

Fiammetta

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Re: stimmungsaufhellende Medikamente - dringend!!!

Antwort von Sanbee am 01.01.2010, 13:21 Uhr

Das klingt in der Tat alarmierend.
Gibt es die Möglichkeit Kontakt zu einer TrauerberaterIn aufzunehmen? Das ist natürlich keine Lösung bezüglich der "Depression". ABER es kann ihr helfen zu lernen ihre Trauer zu bearbeiten. Sie hat sicherlich ihren Halt verloren und all das was Du beschreibst sind Symptome von Trauer. Aber wie sehr sie sich auf einen ungesunden Weg befindet und aus dieser Trauer nun wirklich eine Depression entstanden ist (was eine Folge sein kann), dass kann eine TrauerberaterIn sicherlich gut (vielleicht sogar besser als der Hausarzt) beurteilen. Und jemanden vor Ort zu haben der mit ihr diese Wege geht, ist sicherlich für Deine Oma von großem Vorteil.


Lieben Gruß

Sara

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Re: stimmungsaufhellende Medikamente - dringend!!!

Antwort von Sanbee am 01.01.2010, 13:22 Uhr

Gibt es die Möglichkeit Kontakt zu einer TrauerberaterIn aufzunehmen? Das ist natürlich keine Lösung bezüglich der "Depression". ABER es kann ihr helfen zu lernen ihre Trauer zu bearbeiten. Sie hat sicherlich ihren Halt verloren und all das was Du beschreibst sind Symptome von Trauer. Aber wie sehr sie sich auf einen ungesunden Weg befindet und aus dieser Trauer nun wirklich eine Depression entstanden ist (was eine Folge sein kann), dass kann eine TrauerberaterIn sicherlich gut (vielleicht sogar besser als der Hausarzt) beurteilen. Und jemanden vor Ort zu haben der mit ihr diese Wege geht, ist sicherlich für Deine Oma von großem Vorteil.


Lieben Gruß

Sara

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Genau das ist es....fiammetta

Antwort von Butterflocke am 01.01.2010, 13:28 Uhr

Mit mir spricht sie offen über ihre Depressionen, allerdings nehme ich auch kein Blatt vor den Mund und spreche sie direkt darauf an!

Was die Kommunikation mit ihren Ärzten betrifft, so gehört sie wohl noch zum "alten Schlag", was bedeutet, dass die Meinung eines Arztes weder hinterfragt noch angezweifelt wird. Was der Arzt sagt, ist 1. richtig und insofern 2. "Gesetz"!
Ausserdem schämt sie sich für die Depressionen und hat gleichermaßen ANGST vor dem Aufenthalt in entsprechenden Kliniken.
"Ich bin doch nicht verrückt"....habe ich auch schon von ihr gehört.
Das ist sie auch nicht!
Sie hat einen schweren Schicksalsschlag einstecken müssen, ist nun allein, leidet unter der Einsamkeit....usw....

Ich fühl mich so hilflos und machtlos, da jede Bemühung meinerseits bei ihren Söhnen auf Ablehung stößt.
Schließlich sind SIE vor Ort und man kann ihnen auch keineswegs vorwerfen, sich nicht zu kümmern!!!
Sie kümmern sich sehr und helfen, was ganz praktische Dinge betrifft, rührend! Keine Frage!!!
Sie besuchen sie auch oft, gehen einkaufen, holen sie an Sonn-und Feiertagen zu sich, kümmern sich ums Haus, fahren mit ihr Kaffeetrinken....usw...!!!!
Da kommt es natürlich seltsam, wenn die Enkelin aus der Ferne "klugscheissen" will (was sie natürlich nicht will, aber so wird es aufgenommen).
Meine Vorschläge werden als Kritik an ihrem Engagement aufgefasst.
Natürlich ist es keineswegs so gemeint, aber ich kann doch auch nicht weiter mit "ansehen", wie ein offensichtlich schwer depressiver Mensch (ängstliche, nervöse Depression!) lediglich mit Schlafmitteln abgespeist wird:-(

Wie bringe ich also diplomatisch "an den Mann", dass eventuell andere Behandlungen und Medimakente vonnöten sind, ohne dass es als Einmischung verstanden wird ?

LG

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Re: stimmungsaufhellende Medikamente - dringend!!!

Antwort von Butterflocke am 01.01.2010, 13:31 Uhr

Dass es Trauerberater gibt, wußte ich nicht.
Sind das Psychotherapeuten???
Werden solche Therapien von der Kasse übernommen? FInden sie ambulant statt?

Ich werde mich mal erkundigen, danke für diese Idee:-)

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@Butterflocke

Antwort von fiammetta am 01.01.2010, 13:40 Uhr

Hi,

wenn Du den Namen des Arztes kennst, dann setz Dich doch direkt ihm in Verbindung und besprich die Angelegenheit mit ihm. Was er nicht gesagt bekommt, das kann er auch nicht durchschauen und folglich nicht behandeln.

LG

Fiammetta

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Re: stimmungsaufhellende Medikamente - dringend!!!

Antwort von bobfahrer500 am 01.01.2010, 13:52 Uhr

Es gibt Selbshilfegruppen, Bestatter (!) wissen da auch Bescheid.

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Re: @Butterflocke

Antwort von Butterflocke am 01.01.2010, 13:57 Uhr

Naja....ich scheue mich davor, das ohne ihr Wissen und ihr Einverständnis zu tun. Aber vielleicht ist das verkehrt....

Den Arzt kenne ich übrigens nicht, es dürfte aber kein Problem sein, über meine Mutter oder meine Onkels an seinen Namen zu kommen.

Hm

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Re: stimmungsaufhellende Medikamente - dringend!!!

Antwort von Butterflocke am 01.01.2010, 13:58 Uhr

Hab ich auch schon bei der Suche in den gelben Seiten (und Google) entdeckt. Nur muss sie dort HINKOMMEN *mist*, was wieder nicht so leicht ist (zumindest mit Regelmäßigkeit), da sie wirklich auf dem letzten Kuhdorf wohnt....(sorry Oma!) und selbst nicht Auto fährt.

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Re: stimmungsaufhellende Medikamente - dringend!!!

Antwort von bobfahrer500 am 01.01.2010, 14:00 Uhr

Naja, evtl ergibt sich eine Fahrgemeinschaft oder es entwickelt sich gar eine engere Freundschaft...

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Re: stimmungsaufhellende Medikamente - dringend!!!

Antwort von Butterflocke am 01.01.2010, 14:09 Uhr

das wäre auch meine Hoffnung gewesen, was einen Klinikaufenthalt betrifft, aber sie ist nur schwer (naja bisher gar nicht) für solche Vorschläge zu begeistern.

Die Frage ist, inwieweit man solche Sachen über den Kopf des Betroffenen hinweg entscheiden sollte
Ich war damals überhaupt nicht begeistert, als mir andere Leute sagen wollten, WAS gut für mich ist. Natürlich....ich war depressiv (über einen längeren Zeitraum hinweg), aber ich wollte dennoch meine eigenen Entscheidungen treffen.

Sie tut mir einfach so leid. Ich sehe sie in diesem großen Haus sitzen, alleine, um ihren Mann weinend:-(

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sie trauert...

Antwort von Sakra am 01.01.2010, 14:41 Uhr

ich frage mich schon beim lesen die ganze zeit, warum soll sie medikamente nehmen?
gesteht ihr die phase der trauer zu.

es ist hart, aber ich denke sie muss genau diesen weg gehen, um wieder ein stück ihrer trauer zu verarbeiten.

medikamente schieben das ganze nur um ein stück weiter.

deshalb wäre für sie eine gesprächstherapie die bessere lösung.
an eurer stelle würde ich versuchen, eine art netzwerk vor ort aufzubauen,damit sie zu notwenigen therapien gebracht werden kann. vielleicht findet sich ja eine nachbarin.

wünsche euch viel kraft !

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Re: sie trauert...

Antwort von bobfahrer500 am 01.01.2010, 14:54 Uhr

Die Seele unterscheidet aber nicht wovon die Trauer kommt, also Depresion oder Trauer durch Verlust. 4 Jahre sind schon sehr lange, sie hat die Trauer nicht gelebt sondern verdrängt und ist imho dadurch depressiv geworden.

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Re: sie trauert...

Antwort von Sakra am 01.01.2010, 14:56 Uhr

ich denke es ist erst ein paar monate her???

bei 4 jahren stimm ich natürlich zu.

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Re: sie trauert...

Antwort von vallie am 01.01.2010, 15:00 Uhr

deswegen habe ich auch zu einem facharzt geraten.
nach dem tod meiner mutter hätte ich auch stimmungsaufhellende medikamente nehmen können/sollen/wollen, aber ich habe meiner trauer stattgegeben.
vielleicht haben die docs bewußt keine ad´s gegeben, weil sie einfach keine braucht, da ihre trauer völlig normal ist.

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Re: sie trauert...

Antwort von bobfahrer500 am 01.01.2010, 15:03 Uhr

...ich meine irgendwo was von 4 Jahren gelesen zu haben, jetzt finde ich es aber nicht! Nehme es mal zurück...

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Re: sie trauert...

Antwort von Butterflocke am 01.01.2010, 15:04 Uhr

Nein stimmt schon...mein Opa ist im Sommer gestorben, es ist also erst ein paar Monate her.

ABER: ich stimme bobfahrer insofern zu, als dass die Seele da ja tatsächlich nicht unterscheidet.
ICH unterscheide aber, ob die Trauer noch im Rahmen ist, oder ob sie sich bereits (durch weitere Umstände, die noch hinzukommen, wie zb. die Einsamkeit....) SO extrem entwickelt, dass für den Trauernden akut Gefahr besteht.
Bei meiner Oma ist das meiner Ansicht nach der Fall.

Was nützt es also, Trauer "auf natürliche Weise" anzugehen, wenn der Betroffene dabei 1. zu extrem leidet und daher 2. den Lebensmut verliert, was - und das befürchte ich - ihn dann auch irgendwann zu Kurzschlusshandlungen bewegen könnte.....

Es muss ihr einfach geholfen werden, effektiv und JETZT!

LG

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Re: sie trauert...

Antwort von bobfahrer500 am 01.01.2010, 15:13 Uhr

Exakt BF - genauso ist es - bei älteren Menschen kommt auch noch dazu das man auf die Zielgerade eingebogen ist und keine Aufgabe mehr hat. Die Person mit der man Jahrzehnte verbracht hat ist weg, die Kinder selber schon Oma und Opa und das ganze verbunden mit der Einsamkeit kann dann Derpis auslösen. Man sitzt in eienm Haus ohne Leben und beginnt im Prinzip zu warten "bis es an der Tür klopft"...

Ich finde ihre Kinder die in der Nähe wohnen bräuchten eine dringen auch Beratung! Das wird oft vergessen.

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Re: sie trauert...

Antwort von dr.snuggles am 01.01.2010, 15:14 Uhr

hallo flöckchen,
habe nicht alle antworten gelesen.
aber meinst, dass vielleicht eine neue aufgabe ihr helfen könnte? jmd, um den sie sich kümern muss, also ein haustier?

fragt
snuggles

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Re: sie trauert...@vallie

Antwort von Butterflocke am 01.01.2010, 15:16 Uhr

nein, die Ärzte, so meine Vermutung, wissen gar nichts von der Depression.

Denn wenn sie es wüßten, dann wäre das Verschreiben von SCHLAFmitteln meiner Ansicht nach ganz sicher fahrlässig....

Es besteht sicher kein qualitativer Unterscheid zwischen der Trauer um Deine Mutter und der Trauer meiner Oma um ihren Mann (zumindest würde ich nie wagen, ihn zu beurteilen), ABER es gibt sicher einen Unterschied, was die Lebensumstände eines Trauernden betrifft.

Meine Oma ist
1. bedeutend älter als Du es warst, als Du Deine Mama verloren hast
2. ALLEINE (zumindest fühlt sie sich so, auch wenn ihre Söhne sich natürlich bemühen, aber sie sind alle berufstätig und wohnen immerhin 50 km entfernt, können also nicht täglich präsent sein).
Der Rest der Familie ist noch weiter weg.

Ich nehme an, Du warst in einer Beziehung(?), hattest zumindest Deine Große schon(?), bist arbeiten gegangen(?), hattest Freunde(?), also gewisse wertvolle Kontakte(?).....usw....

Was ich sagen will: Es gab sicher Dinge, die Dich am Leben gehalten haben, Dir klargemacht haben, dass ein endgültiger Abschied für Dich nicht in Frage kommt....(?)!

Meine Oma, so hab ich den Eindruck, sieht momentan keinen Sinn mehr in ihrem Leben. Und darin sehe ich die Gefahr!
Sie war immer ein lebensbejahender Mensch, hat eine schwere Krebserkrankung heldenhaft (ich kanns nicht anders sagen, denn ich wäre nicht so kraftvoll gewesen) überstanden, viele andere Schicksalsschläge weggesteckt...., weil sie eben, wie sie heute sagt "alles zusammen mit ihm geschafft" hat.
Aber ER ist nun weg.....

Sie ist einfach in Gefahr, so mein Gefühl.

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Re: sie trauert...

Antwort von bobfahrer500 am 01.01.2010, 15:20 Uhr

Haustier ist spitze! Da kann sie den Hund oder die Katze betüteln und hat ne Aufgabe.

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Re: sie trauert...@vallie

Antwort von vallie am 01.01.2010, 15:22 Uhr

mit dem was du anführst hast du sicher recht, wobei ich die erste woche nach dem tod meiner mutter weder in der lage war, arbeiten zu gehen, noch in der lage meinen mann und auch meine tochter "wahrzunehmen".
jeder trauert auch anders, ich wollte nur noch im bett liegen und an die decke starren.
so fühlt sich wohl auch eine depression an.

ich bin kein arzt, ich weiß es nicht.

aber: es ist oft nicht alles so wie es aussieht. frauen kommen im allgemeinen besser mit dem verlust des partners zurecht, ich verstehe auch deine sorge, deswegen solltest du auch schnellstens mit ihr zum psychiater.
laß sie doch von einem sohn bringen und agiere dann mit ihr von dir aus? geht das nicht?

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die Zielgerade.....ja....:-(

Antwort von Butterflocke am 01.01.2010, 15:25 Uhr

dabei ist sie geistig topfit(!) und könnte noch jahrelang glücklich leben!
(wenn spreche mit ihr wie mit einer Freundin....., kein Unterschied!!!!)

Körperlich hat sie natürlich innerhalb der letzten Monate (10 Kilo abgenommen, keinen Hunger mehr) sehr abgebaut, was ihr nun natürlich die Kräfte raubt, sie anfällig macht für weitere Krankheiten:-(
Psyche und Körper sind eben eng miteinander verbunden.

Dabei könnte sie sicher noch 10 Jahre normal und glücklich und selbstbestimmt leben, wenn man ihr JETZT helfen würde.
Entweder bricht sie irgendwann aufgrund eines Schwächeanfalles zusammen, bricht sich dabei sämtliche Knochen und wird damit doch noch zum Pflegefall....
Oder aber sie nimmt eine "ordentliche" Dosis ihrer verfluchten Schlafmittel....:-(

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Re: sie trauert...@vallie

Antwort von mma ramotswe am 01.01.2010, 15:27 Uhr

hallo

es gibt die möglichkeit der sog. zwangseinweisung wenn sie wirklich mit selbstmordgedanken spielt was aber natürlich nicht die beste lösung ist aber ohne ihren willen gemacht werden könnte
( nicht falsch verstehen )

ach,ja hast du nicht die möglichkeit sie ggf. doch evtl. für ein paar tage zu dir zuholen und in dieser zeit einem facharzt vorzustellen ???

mfg

mma

es gibt noch eine sog. koordinationsstelle
- diese vermitteln dir freie behandler
( psychologen vor ort ) die zuständige rufnummer bekommst du von der auskunft ( vom bundesland abhängig )

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Re: sie trauert...@vallie

Antwort von Butterflocke am 01.01.2010, 15:30 Uhr

naja...das muss ich so oder so ähnlich versuchen, in der Hoffnung, dass sie mitmacht.....

Tut mir übrigens sehr leid, dass Du Deine Mama schon verloren hast. Trotzdem: schön, dass Du offensichtlich auf eine liebevolle Beziehung zurückblicken kannst(?).
Weischt ja, wie´s bei mir aussieht....

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gute Idee....

Antwort von Butterflocke am 01.01.2010, 15:34 Uhr

im Moment wird sie mir vermutlich sagen, dass sie nicht die Kraft hätte, "etwas oder jemanden" zu versorgen, aber vielleicht "was Kleines"?


Obwohl sie eine "Bäuerin" ist (war) und bisher keine so liebevolle Haustierbeziehung wie ein "Stadtmensch" hatte.....
Für sie waren Tiere immer "Nutztiere". Auch der Hund lag eigentlich immer im Garten bzw. im Hof an der Leine....
Schlimme Kindheitserinnerungen....was hab ich den Hund geliebt, mit ihm aus einem Napf gegessen...*lach*

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Re: gute Idee....

Antwort von suchepotentenmannfürsleben am 01.01.2010, 15:44 Uhr

Vielleicht hilft es auch gerade deshalb, weil sie bisher keine liebevollen Haustierbeziehungen hatte.

Meine Oma ist auch Bäuerin und seit sie eine Katze in der Wohnung hat, ist sie regelrecht aufgeblüht und verwöhnt dieses Tierchen, wo es nur geht.

Bis dato durfte kein Tier die Schwelle des Hauses überschreiten, niemals! Draußen ja, drinnen nein.
Ich erinnere mich an mehrere Predigten als Kind, das Tiere nicht in die Wohnung gehören .
JETZT schläft die Katze mit ihr auf dem Sofa

LG
S

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das stimmt nicht mma

Antwort von vallie am 01.01.2010, 15:45 Uhr

du kannst niemanden gegen seinen willen einweisen lassen, es sei denn er ist entmündigt oder er hat bereits einen selbstmordversuch unternommen.
und selbst bei letzterem ist es schwierig.

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Re: sie trauert...@vallie

Antwort von vallie am 01.01.2010, 15:50 Uhr

doch, ich denke schon, daß sie mitmachen wird!!
du kannst ihr deine sorge schon gut rüberbringen und dann wird sie auch nicht störrisch sein.



wir sprachen gerade gestern von meiner mama, als mein mann bei unserer kleinen silvestereinladung plötzlich meinte, oh je, ich habe vergessen meine mutter anzurufen und ich ihn beschwichtigte, das könne er heute nachholen. er meinte, mit meiner mama hätte ich dreimal am silvestertag telefoniert.
wenn sie noch leben würde, wäre sie dabei gewesen

für dich tut es mir leid, daß du es nicht so erleben kannst wie ich....

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Re: gute Idee....

Antwort von Moneypenny77* am 01.01.2010, 16:20 Uhr

Ach Du liebe Zeit.

Schwupps, Omi kriegt eine Katze und schon ist der Opi vergessen?

Auch ich habe nicht alle Antworten gelesen, aber auch hier habe ich den Eindruck, daß Du diesmal nicht Deiner Mutter, sondern Deiner Oma etwas abtrotzen willst: Lebenswille. Den hat sie nicht und ich kann sie verstehen.

Happy Pills helfen da wenig, denn auch objektiv kann ich nachvollziehen, daß ihr "Happy" fort ist, sie das Gefühl hat, ihr Leben gelebt zu haben, niemandem zur Last fallen will und nun einfach auch ihre Ruhe haben möchte.

Ich persönlich hoffe, daß meine Kinder mich in hohem Alter von Haustieren und Medikamenten verschonenen und ich meinem Mann dann nach einer doppelten Ration Schlafmitteln mit einer Caipirinha trauernd folgen darf.

Wie lange waren sie verheiratet? 40/ 50 Jahre? Und Du glaubst, da reichen ein paar Monate, Tabletten und ein Wellensittich, um die Lücke zu füllen? Die schließt sich nicht, nie niemals. Und gerade jetzt, in der Weihnachtszeit wird ihr das schmerzlich bewußt sein.

Verzeih' mir die deutlichen Worte, aber ich finde, Du nimmst Deiner Oma jegliches Recht auf einen selbstbestimmten Umgang mit ihrer Trauer und ihrem Lebensmut.

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MP...sei auch Du mir nicht böse,

Antwort von Butterflocke am 01.01.2010, 16:31 Uhr

aber sie LEIDET und sagt es mir auch am Telefon.

Sie leidet wie ein Schwein, hangelt sich von Minute zu Minute eines elendig langen und einsamen und schmerzvollen Tages.

Die Lücke ist selbstverständlich niemals zu füllen, schon gar nicht mit Medikamenten oder Haustieren.

ABER: ich will (und kann) auch keine Lücke füllen. DAS ist nicht meine Absicht! Ich will einfach nur, dass sie nicht jede Sekunde ihres langen Tages, den sie eben meist allein verbringt, leiden muss.

Man darf die Medikamente auch nicht schlimmer reden als sie sind. Sie können helfen und es gibt heutzutage gute Medikamente, die nicht beeinträchtigen, nicht ruhigstellen.

WAS soll man denn tun?

Sterbehilfe leisten?

Nagut....ich frage sie mal. Vielleicht tu ich ihr ja tatsächlich einen Gefallen.
Ein Zeichen von Respekt wäre es vielleicht sogar; und das meine ich jetzt nicht mal zynisch..:-(

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Re: sie trauert...@vallie

Antwort von Butterflocke am 01.01.2010, 16:33 Uhr

ja, ist schade....

Aber ich will ihr mittlerweile auch nichts mehr abtrotzen (siehe oben ).
Vermissen werde ich eine "richtige" Mutter aber trotzdem immer.

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Re: gute Idee....

Antwort von bobfahrer500 am 01.01.2010, 16:49 Uhr

Das ist ja nun mal wieder völliger Unsinn was du da zusammenschreibst...

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Re: MP...sei auch Du mir nicht böse,

Antwort von Treva am 01.01.2010, 16:49 Uhr

könnte deine oma das haus nicht aufgeben butterflocke, du schreibst doch dass es für sie viel zu groß ist,
es gibt senioren häuser ( keine altenheime) in denen man eine kleine wohnung mieten und seine eigenen möberl aufstellen kann, sie hätte in so einem haus immer gesellschaft wenn sie es wünscht, könnte sich aber auch in ihr eigenes reich zurück ziehen

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wie schafft man das?

Antwort von dr.snuggles am 01.01.2010, 16:55 Uhr

mit dem verlust umzugehen? fragte eine alte frau, die ihren mann verloren hatte. "mut, erinnerung und liebe" sagte ein freund.

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Re: MP...sei auch Du mir nicht böse,

Antwort von Butterflocke am 01.01.2010, 16:56 Uhr

Sie will es nicht.
Die Idee hatten ihre Kinder auch schon. Sie will in ihrer gewohnten Umgebung bleiben, was ich auch verstehen kann und respektieren möchte.
Sie fühlt sich damit meinem Opa noch ein wenig näher als woanders....
Man würde sie entwurzeln und damit wohl auch ein Stück in ihr töten, wenn man sie jetzt "zwangsversetzen" würde.
Auch, wenn es für "uns" plausibel klingen mag und vielleicht sogar tatsächlich helfen würde....

Ich würde eben gern erreichen, dass sie sich in ihrer selbst gewählten Umgebung wohl(er) fühlt.

Ich will ihr Leben nicht mit aller Macht verlängern, aber WENN sie lebt, sollte sie menschenwürdig und etwas weniger leidvoll leben dürfen.
Depressionen und Trauer tun körperlich weh...
Und hier wären Medikamente schlichtweg Mittel zum Zweck.

Sie sollen keine Lücke füllen.

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Re: MP...sei auch Du mir nicht böse,

Antwort von Moneypenny77* am 01.01.2010, 17:01 Uhr

Ich verfluche auch keine Tabletten, mag sein, daß sie sie zukünftig "über den Tag" bringen werden, aber nochmal: in dem Alter, und das weiß sie, GIBT es nunmehr auch keinen Grund für Lebenswillen für sie. Sie wartet auf's Sterben, ganz einfach. Habe ich oft genug gesehen und die alten Leutchen saßen mehr oder minder gespielt gefasst und "albern", daß sie hoffen, der liebe Gott habe sie nicht vergessen.

Das ist eine ganz, ganz schlimme Lebensphase, deren Leid Tabletten nicht mehr bessern, nur noch erträglich machen und für die der Tod im Grunde wirklich die einzige Erlösung ist.

Hilft Dir nicht, aber IHR helfen sicher viel mehr Liebe, Fürsorge und Gespräche mit ihrer Familie, als Tabletten. Und wenn es jeden Tag Stunden sind.

Ist es die Mutter Deiner Mutter oder Deines Vaters?

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Re: MP...sei auch Du mir nicht böse,

Antwort von Treva am 01.01.2010, 17:11 Uhr

war nur eine idee, ich könnte mir auch nicht vorstellen meine mutter woanders unterzubringen,

bei uns ist es halt einfacher, meine mutter war 61 jahre verheiratet als mein vater starb, sie lebt in einer eigenen wohnung bei uns im haus und meine geschwister( bis auf eine)wohnen hier vor ort, sie ist trotzdem einsam aber wir können das soweit abmildern, dass ihr leben erträglich bleibt,

könnte nicht ein familienmitglied bei IHR einziehn

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Re: MP...sei auch Du mir nicht böse,

Antwort von Butterflocke am 01.01.2010, 17:16 Uhr

Mutter meiner Mutter, aber charakterlich NICHT ANSATZWEISE mit meiner Mutter zu vergleichen!!!!!!!!!!!!
Sie ist ein sensibler, emotional intelligenter, mitfühlender Mensch, der sein ganzes Leben schwer geschuftet, aber nie gejammert hat. Sie hat alles positiv gesehen und auch wirklich EMPFUNDEN...
Sie hat sich liebevoll um ihre Kinder und Enkelkinder gekümmert und war auch ein großer Halt für mich (ich hab oft tagelang nach meiner Oma geweint, wenn ich nach den Ferien wieder nach Hause musste).
Heute noch kann ich besser mit ihr als mit meiner Mutter über meine Probleme und Sorgen sprechen.

Doch....ich denke eben, dass diese letzte und schwere Lebensphase noch etwas erträglich, ja sogar sinnvoll, für sie gestaltet werden könnte.
Natürlich muss sie es wollen.
Sie steht bereits am Abgrund, aber ich glaube nicht, dass sie schon springen möchte.
Das wird in unseren Gesprächen deutlich und DAS ist es auch, was mich animiert, ihr helfen zu wollen.

Sie hat eigentlich keine schlechten Voraussetzungen:
Sie ist für niemanden eine "Belastung", da sie noch für sich sorgen kann.
Sie hat Kinder und Enkelkinder, die ihre Gesellschaft (nicht ohne Grund) regelmäßig suchen und schätzen!!! (das weiß sie)
Und sie hat zwei Urenkel, die ihr zwar aufgrund ihres Alters zu anstrengend sind (kann ich verstehen, MIR AUCH!), die sie aber noch gern sieht und für die sie sich interessiert.
Sie hat keine körperlichen Schmerzen, die sie quälen.....
Und ich denke, so ein klitzekleiner Funken Lebensmut ist noch übrig.

Aber der Schmerz ist zu groß...

Ich kanns ja nachempfinden. So wie Du (deine Beschreibung oben!!!)!!

Aber ich will sie nicht dieser Qual überlassen, sie soll es nicht ohne Hilfe "aussitzen" müssen.

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wie alt ist sie eigentlich??o.t. LG

Antwort von Sakra am 01.01.2010, 17:28 Uhr

,

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sie wird 80 dieses Jahr...oT, LG

Antwort von Butterflocke am 01.01.2010, 17:54 Uhr

.

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Alternative????

Antwort von like am 01.01.2010, 19:48 Uhr

Hab den ganzen Thread jetzt nicht gelesen, nur ein paar Auszüge - also vielleicht passt das jetzt hier auch gar nicht oder wurde schon genannt.

Eine Alternative zu den chemischen Antidepressiva findest du evtl. hier: http://www.panikattacken.at/pflanzliche_mittel/phytopharmaka.htm
Johanniskraut ist gut getestet in seiner Wirksamkeit und hat kaum Nebenwirkungen. Kava-Kava ist auch sehr wirksam, wenn auch nicht mehr zugelassen wegen VERDACHT auf Nebenwirkungen (Leberschäden - würd ich aber mit ruhigerem Gewissen nehmen als dauernd Schlafmittel).
Wenn du bzw. sie jetzt aufgrund der Gesamtsituation keine Möglichkeit hat, an verschreibungspflichtige Antidepressiva zu kommen, könnte das eine Alternative sein, die zumindest einen Versuch wert ist.
Falls Winterdepressionen auch eine Rolle spielen könnten, gibt es auch noch frei verkäufliche Lichttherapiegeräte, die gut wirken.

Meine SchwiMu verstarb auch im Somer 2008 und an Weihnachten hat sich mein SchwiVa ins Krankenhaus begeben "zum Sterben". Heute hat er seine Trauer ziemlich gut überwunden und lebt mit Freude und Lebensmut und inzwischen 84 Jahren. Trauer kann ganz schön tief und langandauernd sein.

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Re: MP...sei auch Du mir nicht böse,

Antwort von Moneypenny77* am 01.01.2010, 19:58 Uhr

Wie gesagt: ich denke, wenn man so viele Jahre miteinander verbracht hat, dann sind "die paar Monate" nichts, um seiner Trauer Herr, oder in diesem Falle Frau, zu werden. Das soll nicht bedeuten, daß der Schmerz "größer" ist, aber doch eben die Lücke, wenn man, wie Du richtig sagst, keine Aufgabe mehr hat. Die Kinder, selbst die Enkel, sind erwachsen, die Vergangenheit ist gerade zu einem großen Teil gestorben, eine Zukunft gibt es nicht.

Man darf auch nicht vergessen (wie alt ist sie? 80? 90?): sie weiß, was auf sie zukommt! Sie ist selbst alt, ihr Körper läßt nach, es fehlt ab sofort bei allem der Ansprechpartner.

Medikamente sind, m.E., eine tolle Sache, aber für kranke Menschen. Sie ist nicht krank, sondern völlig gesund! Ihre Seele reagiert gänzlichst normal und es ist ein Berg, über den sie hinüber muß, sonst geht es nicht weiter. Je einsamer man und älter man ist, desto länger wird das dauern.

Natürlich will sie nicht umziehen: ihr Leben hat sich genug auf den Kopf gestellt, jede weitere Veränderung (auch wenn sie rein rational die Beste wäre), würde ihr ihren Verlust noch mehr vor Augen führen.

Viele "alte" Freunde wird sie sicher auch nicht mehr haben, irgendwann sterben die ja alle wie die Fliegen. Klingt jetzt böse, ist aber so. Ich erinnere mich noch, daß wir den 70. Geburtstag meiner Oma noch an einer großen Tafel mit, verhältnismäßig, vielen ihrer Freunde gefeiert haben. Den diesjährigen 80. feierte sie nur noch mit uns, alle tot.

Du weißt, glaube ich, wieviele der mir nahestehenden Menschen selbst nächste Angehörige verloren haben. Es sind einige. Die, die von Anfang an am meisten trauern konnten und das auch zugelassen haben, haben die Hürde, soweit möglich, am besten gemeistert. Die anderen haben das Problem nur verschoben, damit es, um Jahre brodelnd, nur mit noch größerer Kraft über sie herfallen konnte.

Warte das Trauerjahr (das gibt es nicht umsonst) ab.

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Re: Alternative????

Antwort von Butterflocke am 01.01.2010, 19:59 Uhr

Du hast recht....
Und sie kann weh tun!
Die Trauer kann und will ich ihr ja nicht nehmen. Die muss sie durchmachen.
Ich sehe ein Medikament im Moment als "Schmerzmittel", das den Zustand ein wenig erträglicher macht.
Deswegen wird sie ihn noch immer vermissen, noch immer trauern...., noch immer verarbeiten müssen, unsere Hilfe brauchen usw....
Ein wenig Licht wäre aber eben nicht schlecht.

Ich lese mir mal Info´s zu den von Dir genannten Mitteln durch. Danke:-)

Ich hoffe auch, dass sie den Schmerz ein wenig überwinden kann und somit noch ein paar Jährchen vor sich hat.

Ich glaube nicht, dass sie nicht mehr leben will. Noch nicht....
Aber sie ist eben ganz akut auf einem gefährlichen Tiefpunkt angelangt.

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an vallie

Antwort von mma ramotswe am 01.01.2010, 20:51 Uhr

doch man kann - und nein er muß nicht entmündigt sein oder bereits einen versuch unternommen haben - das kann ich dir 100% sagen

sollte jemand einen selbstmordversuch kundtun werden im normalfall die männer in grün angerufen und dann wird zusammen mit anderen stellen über eine zwangseinweisung entschieden und der den es betrifft kann voerst nichts dagegen machen da es für den moment wichtiger ist das er vor sich selbst geschützt wird

mfg

mma

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Re: MP...sei auch Du mir nicht böse,

Antwort von Butterflocke am 01.01.2010, 21:10 Uhr

Stimmt ja alles, was Du schreibst.

Ich hab nur Sorge, dass sie dieses Trauerjahr nicht überlebt.

Den Berg, über den sie da muss, kann sie meiner Ansicht nach aufgrund ihrer Lebsnumstände und ihres Alters nicht alleine überwinden.
Das ist nur eine Vermutung.
Auch, wenn die Trauer normal ist (natürlich ist sie das, und zwar mindestens in dieser Ausprägung!), heißt das nicht, dass es auch jeder Mensch schafft, sie schadlos zu überstehen..., überhaupt zu überstehen.

Sie ist sowieso schon geschwächt, auch ihr Körper (durch eine zurückliegende Krebserkrankung).
Da muss doch nicht auch noch die Seele unnötigen Kraftakten ausgesetzt sein.

Wie gesagt....ich stelle mir die Medikamente in diesem Zusammenhang als schmerzlindernd vor. Würde ich schreiben, meine Oma hat sich ein Bein gebrochen und braucht ein gutes Schmerzmittel, würde auch niemand etwas dabei finden.
Für mich ist es momentan die Suche nach einem "milden" Schmerzmittel, nicht nach einem Morphin oder einer Vollnarkose.....

Eben weil ich fürchte, dass der Schmerz nicht allein zu bewältigen ist.

Sie ist ja auch nicht abgeneigt, aber es mangelt an Ärzten und an praktischen Möglichkeiten, diese auch regelmäßig aufzusuchen....

Na mal sehen....Du hast mich ein wenig von der Überholspur geholt. Ich werde versuchen, es mit Bedacht anzugehen!

LG:-)

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