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Geschrieben von Hase67 am 27.02.2015, 14:18 Uhr

Respektloses Verhalten ggü Lehrern

Ich hatte dazu ja an anderer Stelle auch schon was geschrieben - da gehen ein paar Sachen wild durcheinander, finde ich. Wenn Schüler in der Klasse über Tisch und Bänke gehen, ist das eher ein Disziplin- als ein Respektsproblem, und es behindert natürlich den Unterrichtsablauf - die Frage ist aber, ob man einem Schüler diese Einsicht vermittelt, indem man ihn als "respektlos" betitelt und ihn Strafarbeiten machen lässt. Das glaube ich nämlich nicht.

Ich sehe schon, was du meinst, glaube ich, und da gibt es tatsächlich so etwas wie einen "Bruch" gegenüber unserer Kindheit. Ich hatte in meiner Kindheit vor Autoritäten (auch falschen!) Angst und habe wenig aufgemuckt, das ist mir nicht mal explizit so eingeimpft worden, das war einfach gesellschaftlicher Konsens in den Siebzigern und Achtzigern, glaube ich. Wenn ich mich diesbezüglich mit meinen Kindern vergleiche, dann sind meine Kinder sehr viel "weiter" als ich darin, Fehlverhalten auch bei Autoritäten klar zu erkennen und zu benennen - was natürlich nicht heißt, dass ich es gutheiße, wenn sie sich in so einem Fall benehmen wie die Axt im Walde, weil sie die Person nicht ernstnehmen.

Allerdings höre ich von meinen Kindern gerade aus dem schulischen Kontext auch ab und zu Geschichten wie die folgende, die sich vor einem guten Jahr bei meiner Tochter zugetragen hat - und da komme ich schon ins Grübeln, ob das wirklich "Respektlosigkeit" vor Autoritäten ist:

Die Englischlehrerin hatte von einer Aufgabe, die gut eine Woche zuvor Hausaufgabe gewesen war, schlichtweg "vergessen", dass sie sie bereits aufgegeben hatte. Nun wollte sie, dass diese Aufgabe in der Schule in Gruppenarbeit erledigt würde. Mehrere Schüler meldeten sich zu Wort, dass dies doch bereits Hausaufgabe gewesen sei - ob man denn nicht gleich die Hausaufgabe besprechen könne.
Der Lehrerin war das offenbar peinlich, und außerdem hatte sie im Unterricht etwas anderes in Stillarbeit zu erledigen, während die Schüler diese Gruppenarbeit machen sollten. Statt nun einzuräumen, dass ihr das entfallen war und sich etwas anderes zu überlegen, beharrte sie darauf, dass dies nicht Hausaufgabe gewesen sein könne und ließ sich auch keine Hefteinträge zeigen. Als nun ein Raunen durch die Reihen ging, schimpfte sie etwas von "Bockigkeit" der Schüler und fing an, denen, die sich erneut zu Wort meldeten, rote Karten zu zeigen. Mit dem Ergebnis, dass die Schüler nun nach und nach ihre Bücher und Hefte zuschlugen, in ihre Taschen zurückräumten und sich weigerten, die Aufgabe erneut zu machen. Die Lehrerin verließ daraufhin empört den Raum, weil sie sich so ein Verhalten "nicht bieten lassen" würde...

In meinen Augen hat in diesem Fall die Lehrkraft versagt indem sie "Respekt" mit "blindem Gehorsam" verwechselt hat. Und wenn man sich in so einer Situation wehrt - natürlich ohne die Lehrerin zu beschimpfen, aber auch ohne sich zum Affen zu machen - finde ich das nicht respektlos, sondern korrekt und aufrichtig...

 
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