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Geschrieben von Frosch am 04.06.2007, 16:51 Uhr

Interessanter Artikel

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,446487,00.html

In dem zugehörigen Spiegelartikel wurde ein Mann beschrieben, dem 23 eng bedruckte Blätter - eine Zahlenreihe - gegeben wurden. Er hat sie durchgelesen und alle Zahlen fehlerlos aufgesagt.
Ein anderer hat 2 Stunden lang die Kommastellen der Zahl Pi aufgesagt. Er meinte, die Zahlen formieren sich in seinem inneren Auge zu einer Spirale, aus der dann die Zahlen aufsteigen.
Er hat auch bestimmte Zahlen "Gefühle". Die 9 empfindet er als dunkel, eine 4stellige Zahl als spitz. Eine andere Zahl als laut.
Manche Menschen haben ein schwieriges Leben, weil sie zu jedem Ton und jedem Klang eine bestimmte Farbe sehen.

Es ist unheimlich, wozu das Gehirn fähig ist! Und irgendwann wird die Wissenschaft so weit sein, das Gehirn manuell zu solchen Höhenflügen zu stimulieren.

LG Antje

 
5 Antworten:

Re: Interessanter Artikel

Antwort von MutterTeresa am 04.06.2007, 16:56 Uhr

Es gibt auch Menschen, die bei bestimmten Worten oder Tönen einen Geschmack empfinden..... Auch interessant!

LG
MT

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Re: Interessanter Artikel

Antwort von doppelmutti1234 am 04.06.2007, 17:28 Uhr

ehrlich gesagt tun mir die menschen leid..sie sind zwar in bestimmten Sachen hochbegabt...aber dennoch leiden sie an einem "fehler" des gehirns, wenn ich mir vorstelle dauerhaft mit tönen, bildern oder geschmäckern konfrontiert zu werden und das 24 stunden am tag ohne unterbrechung...nee also die haben nicht nur meine annerkung sondern auch mein tiefes mitgefühl

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Das sowieso!

Antwort von Frosch am 04.06.2007, 18:18 Uhr

Der Mann kann nicht an einen Kiesstrand gehen, weil er sofort den Zwang verspürt, alle Kiesel zu zählen.

Die andere Seite der Medaille...

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Re: Das sowieso!

Antwort von Oma am 04.06.2007, 18:43 Uhr

Solche Inselbegabungen sind ja, wie auch in dem Artikel bemerkt, oft mit z.B.
Autismus verbunden.
Und zum Autismus habe ich vor Jahren mal ein absolut faszinierendes Buch gelesen. Leider aus der Bücherei, Titel und Autor sind mir entfallen. Jaja, dagegen hilft Gehirnjogging, ich weiß…

Jedenfalls ging es um die These, dass Autisten an einer ganz bestimmten Hörstörung leiden. Sie hören auf einer anderen Frequenz als alle anderen Menschen. Was wir z.B. als normale Stimme erleben, kann für sie ein schier unerträgliches Geräusch werden wie für uns z.B. der Zahnarztbohrer. Stellt man sich vor, dass man dieses Geräusch Tag für Tag, Stunde für Stunde, Minute für Minute ertragen muss, kann man sich plötzlich nur zu gut vorstellen, dass diese Menschen dann im wahrsten Sinne des Wortes „dicht“ machen, also nicht mehr erreichbar sind. Sie ertragen die Umwelt einfach nicht. Um nicht wahnsinnig zu werden, müssen sie sich abschotten.

In dem Buch wurde beschrieben, dass die Autisten mit einer bestimmten Technik auf andere Frequenzen „eingestellt“ wurden und danach zu einem völlig normalen Leben in der Lage waren.

Ich fand das sehr einleuchtend. Jahre später passierte allerdings etwas, was mich fast schon überzeugt hat, dass es so sein muss.

Aus heiterem Himmel konnte ich plötzlich die Stimme meines Mannes nicht mehr ertragen. Er spricht mit recht tiefer Stimme. Selbst bei normaler Lautstärke dröhnte seine Stimme – und absolut nur seine! - in meinem Schädel, dass es nicht zum Aushalten war.
Nach einer Stunde war der Spuk vorbei, kam aber noch mal wieder, auch nur wenige Stunden.
Fragt mich nicht, wie sauer mein Mann war, als ich ihn bat, kein Wort mehr zu sprechen *ggg*.

Da hiernach erstmal Ruhe war, habe ich nichts unternommen. Dann fuhr mein Mann aber zur Kur, und 2 Tage, bevor er wiederkam, hatte ich plötzlich wieder diese Störung. Also bin ich zum HNO gefahren und hab ihm erzählt, mein Mann käme in zwei Tagen aus der Kur, hätte bestimmt ganz viel zu erzählen, und ich könne seine Stimme nicht ertragen. Was zu lauten Heiterkeitsausbrüchen in der Praxis führte *seufz*.

Es folgte dann eine ausführliche Untersuchung einschließlich Hörtest. Dabei wurde festgestellt, dass bei mir wirklich etwas „falsch“ ankommt, er konnte aber nicht einordnen, was das sein soll.

Zum Glück war es am nächsten Tag vorbei und ist bisher – und es ist Jahre her – nicht wieder gekommen.
Wenn ich mir aber vorstelle, ich müsste so was mein Leben lang ertragen – unvorstellbar!

Auf der anderen Seite denke ich natürlich, wenn es an dem wäre, hätte sich doch diese Therapie sicherlich durchgesetzt, oder?

Vielleicht haben ja nicht alle autistischen Störungen dieselbe Ursache. Bei dem Thread vorhin wegen des Polen, der nach 19 Jahren aus dem Koma erwacht ist, habe ich auch gedacht, dass eigentlich die meisten Komapatienten nach dem Aufwachen berichten, sie hätten nichts mitbekommen oder gehört.

Ich denke, Albert Einstein hatte Recht mit der Behauptung, wir würden nur 10% unserer Gehirnkapazität nutzen.

Es gibt Menschen, die mit nur einem halben Gehirn leben müssen, und die verbleibende Gehirnhälfte hat fast komplett die Funktionen der fehlenden übernommen.

Oder die faszinierende Vorstellung, dass sich bei jedem Reiz, bei jeder Berührung in den ersten Monaten eines Säuglings Millionen von Synapsen bilden!

„Aus ca. 50 Billionen Synapsen bei der Geburt entstehen in den ersten acht Lebensmonaten ca. 1000 Billionen Synapsen, d.h. die Verschaltungen verzwanzigfachen sich.
Wenn Umweltanregungen fehlen, verkümmert die Synapsenbildung oder sie wird ganz verhindert.
Die Gehirnentwicklung ist also auf den Gebrauch der Sinne angewiesen ("Use it or lose it!"). Durch den Gebrauch der Sinne und der Nervenzellen kommt es zu Verstärkungen und Verdichtungen bei der Synapsenbildung ("Cells that fire together wire together").
Durch Nichtgebrauch der Synapsen kommt es zum Verschwinden der Verschaltungen; Gehirnforscher schätzen, dass in den ersten Lebensjahren ca. 30 bis 50% der Synapsen verloren gehen. Sie sprechen hinsichtlich der Synapsenverstärkung von einem "Zeitfenster" oder einer "sensiblen Phase", die vorbei geht, wodurch dann spätere Anregungen nicht mehr wirken können.“

Zitiert aus diesem Link:
http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Fachbeitrag/a_Kindheitsforschung/s_1815.html

LG Marion

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Re: Das sowieso!

Antwort von saulute am 04.06.2007, 20:24 Uhr

Bei Autisten kommt es zu Fehlschaltungen oder Fehlverbindungen im Gehirn (Gendeffekt), wodurch diese seltsamen ubermenschlichen Faehigkeiten entstehen, wie sich an lange Zahlkombinationen zu erinnern, virtuoses Klavierspielen, ohne es gelernt zu haben oder zum Beispiel eine ganze stadt detailgetreu(mit allen Gebaeuden und Tuermchen) zu zeichnen, wenn man es nur einmal gesehen hat und sich in kurzer Zeit sich diese Details einpraegt.

All diese Beispiele zeigen uns, zu welchen fantastischen Faehigkeiten oder Wundern, die wir vielleicht noch gar nicht kennen, unser Gehirn in der Lage ist, wir koennen noch nicht mal erahnen welches Potential unser Gehirn in Wirklichkeit birgt.

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