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Geschrieben von emka am 05.04.2022, 13:42 Uhr

Inkonsequenz gegenüber Russland bzw. russischen Waren

Heute habe ich erfahren, dass es eine große Reederei ablehnt, Waren zu verschiffen, die in Russland gefertigt werden. Die Abfahrt des Schiffes sollte nicht in Russland, sondern im EU-Ausland erfolgen (russische Häfen werden sowieso nicht mehr angelaufen), der Hersteller der Waren ist ein EU-Konzern, der in Russland einen Produktionsstandort betreibt (bzw. in absehbarer Zeit betrieben hat).

Ich ringe diesbezüglich mit mir selbst: einerseits denke ich, dass die Appeasement Politik der letzten Jahre (besonders seit 2014) gescheitert ist und nun ‚andere Saiten aufgezogen werden müssen.‘ Auf der anderen Seite ärgere ich mich über diese Inkonsequenz der Reederei, denn das Schiff wird ja wohl nicht ohne Diesel, das zumindest teilweise aus Russland kommt, fahren.
Geschädigter in diesem Fall ist ausschließlich der Empfänger der Waren, der keinerlei Verbindungen nach Russland hat Der Produzent kann die Ware problemlos anderweitig verkaufen und dabei noch einen besseren Preis erzielen.

Generell mache ich mir zur Zeit einige Gedanke hinsichtlich eines konsequenten Umgangs mit der aktuellen Situation. Ich habe schon längere Zeit jede unnötige Autofahrt versucht zu vermeiden, jetzt haben wir ein Auto verkauft. Außerdem haben wir die Chance, mein Elternhaus zu übernehmen und zu sanieren. Hier haben wir die bisherigen Planungen so verändert, dass Solaranlage und alternative Energieformen die höchste Priorität bekommen haben, während Dinge für den Wohlfühlfaktor erstmal auf der Prioritätenliste nach hinten rutschen.
Wie denkt Ihr dazu? Mein Mann ist da etwas weniger enthusiastisch als ich und mein Bruder hält mich diesbezüglich für total bekloppt. Daher würden mich einfach auch mal andere Sichtweisen und Gedanken interessieren.

 
11 Antworten:

Warum machst du dir diese Gedanken jetzt erst? Leid und Elend

Antwort von BoPsh am 05.04.2022, 13:54 Uhr

gab es auch in den vergangenen Jahren vielerorts. Daher hättet ihr viel früher anfangen müssen zu verzichten. Sonst ist es irgendwie nicht Ganzes, nicht Halbes.
LG

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Re: Warum machst du dir diese Gedanken jetzt erst? Leid und Elend

Antwort von emka am 05.04.2022, 14:07 Uhr

Und weil es jetzt zu spät ist, denken wir lieber gar nicht drüber nach? Auch irgendwie eine fragwürde Einstellung...

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Nein, zu spät ist es nicht. Dennoch denkt man dann: warum das Leid der Einen meh

Antwort von BoPsh am 05.04.2022, 14:16 Uhr

„Wert“ ist, als das Leid der Anderen.

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Re: Nein, zu spät ist es nicht. Dennoch denkt man dann: warum das Leid der Einen meh

Antwort von DecafLofat am 05.04.2022, 14:24 Uhr

Alter, Marianna: das sind deine Landsleute! Kannst du nicht mal mit deinem Dissoziieren aufhören und deine Gefühle zulassen UND aussprechen?!

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Re: Nein, zu spät ist es nicht. Dennoch denkt man dann: warum das Leid der Einen meh

Antwort von emka am 05.04.2022, 14:30 Uhr

In diesem Beispiel geht es doch gar nicht um die Bewertung von Leid.

Mir geht es darum, dass die Reedrei eigentlich so konsequent sein müsste und ihren Schifftsverkehr komplett einstellen müsste. Denn dadurch dass sie Diesel verbrauchen, unterstützen sie Russland. Genauso wie wir alle Ruslland unterstützen, indem wir z. B. Auto fahren.

Und zu diesem Thema interessieren micht einfach mal Gedanken und keine Bewertungen.

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Re: Die Reederei interessiert sich evtl. um ihre Mitarbeiter, die dann womöglich ohne Arbe

Antwort von BoPsh am 05.04.2022, 14:41 Uhr

Arbeit bleiben werden?

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Re: Inkonsequenz gegenüber Russland bzw. russischen Waren

Antwort von tonib am 05.04.2022, 14:53 Uhr

Konsequenz zu verlangen, führt in meinen Augen nur dazu, niemals anzufangen.

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Re: Inkonsequenz gegenüber Russland bzw. russischen Waren

Antwort von Deze am 05.04.2022, 15:49 Uhr

Ich sehe es wie dein Bruder!!

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Re: Nein, zu spät ist es nicht. Dennoch denkt man dann: warum das Leid der Einen meh

Antwort von juleba am 05.04.2022, 18:34 Uhr

Wenn die Konsequenz ist, pleite zu gehen, weil man vor lauter Prinzipientreue den eigenen Betrieb einstellt, ist man am Ende nur selbst der Geschädigte. Oder die Mitarbeiter sind die blöden daran.

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Re: Inkonsequenz gegenüber Russland bzw. russischen Waren

Antwort von Hase67 am 06.04.2022, 12:00 Uhr

"Generell mache ich mir zur Zeit einige Gedanke hinsichtlich eines konsequenten Umgangs mit der aktuellen Situation. Ich habe schon längere Zeit jede unnötige Autofahrt versucht zu vermeiden, jetzt haben wir ein Auto verkauft. Außerdem haben wir die Chance, mein Elternhaus zu übernehmen und zu sanieren. Hier haben wir die bisherigen Planungen so verändert, dass Solaranlage und alternative Energieformen die höchste Priorität bekommen haben, während Dinge für den Wohlfühlfaktor erstmal auf der Prioritätenliste nach hinten rutschen.
Wie denkt Ihr dazu? Mein Mann ist da etwas weniger enthusiastisch als ich und mein Bruder hält mich diesbezüglich für total bekloppt. Daher würden mich einfach auch mal andere Sichtweisen und Gedanken interessieren."

Konsequenz halte ich auch für weniger wichtig, als überhaupt anzufangen. Meinem Bruder würde ich an deiner Stelle eine Breitseite verpassen, was heißt denn hier "bekloppt"? Es sollten sich viel mehr Leute solche Gedanken machen wie du.

Ich war gestern auf der Geburtstagsfeier einer lieben Freundin, eine tolle Runde mit lauter interessanten Frauen, und obwohl wir eigentlich vor allem unser Zusammensein genießen wollten, kamen wir auch nicht umhin, über die aktuelle Weltlage zu sprechen. Wir haben alle Kinder, wir machen uns alle Sorgen, jede*r überlegt hoffentlich gerade, wie sie*er sich aktuell verhalten sollte und ihren*seinen Beitrag leisten kann. Eine Ärztin, die im Aktionsbündnis Ukraine engagiert ist, hat erzählt, welche Mühe sie hatte, beim Freiburg-Marathon letzten Sonntag Geldspenden für die Ukraine zusammenzubekommen. Obwohl für dieses Aktionsbündnis Leute mitgelaufen sind, obwohl an den Ständen auf der Messe sündhaft teurer Schnickschnack, überteuerte Energieriegel und diverser anderer Tinnef reißenden Absatz fanden, gab es sehr oft keinen Euro für die Spendenbox oder die Ausrede "ich habe schon gespendet". Wir können uns nicht mit einmaligen Wohltaten "freikaufen" und dann so weitermachen wie bisher, ich hoffe, diese Erkenntnis sickert langsam mal in die Köpfe ein.

Auch ich bin nicht immer konsequent und kaufe Dinge ein, die ich nicht dringend bräuchte, weil ich sie schön finde, ich schmeiße tatsächlich auch manchmal Lebensmittel weg, immer noch, obwohl ich alles tue, um das zu vermeiden. Niemand ist perfekt. Aber seine Grundhaltung umzustellen und aus dieser bequemen Wohlstandsfilterblase herauszukommen, in der die meisten von uns leben, ist zwingend geboten. Auch wenn das verkniffen klingt und nervt. Wir sollten doch mittlerweile kapiert haben, dass Vorsichherschieben und Schönreden nix bringt.

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Re: Inkonsequenz gegenüber Russland bzw. russischen Waren

Antwort von memory am 07.04.2022, 10:12 Uhr

Letzten Endes ist es eine finanzielle Frage , wieviel Solidarität mit der Ukraine, man sich leisten kann.
Ich möchte auch viel....Solar, Stromer, wunderbar ausgebauten Öpnv, eine neue Wärmepumpenheizung , billigen Strom ,wo man noch in der Dose die Vögelchen zwitschern hört, eine wundervolle Dachsanierung die unter 40.000Euro kostet ....und ein Lottogewinn.....6stellig bitte.
Solange der ausbleibt, werde ich mit dem knapper werdenden Budget , versuchen klar zukommen. Mit Ölheizung, mit unserem alten Benziner, günstigeren Lebensmitteln und mit 2 Öfen , wo im Notfall reinfliegt was warm macht.

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