Forum Aktuell

Aktuelles und Neuigkeiten

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Nesaja am 13.02.2016, 19:39 Uhr

Ich kam grade ins Grübeln und muss das mal loswerden

Hab meine Tochter grade gebadet, irgendwie haben wir es beide net so drauf. Sind eher die Duscher. Jedenfalls hab ich zu ihr gesagt:"Mama lässt dich nicht untergehen!"
Später dachte ich: wie viele Eltern haben das wohl zu ihren Kindern gesagt und konnten sie doch nicht retten? Die Eltern treffen diese vielleicht sehr schwere Entscheidung, aber die Kinder können nicht entscheiden. Sie vertrauen ihren Eltern und die vertrauen Gott oder.... Dann diese Strapazen der Fußmärsche, wenn sie es überleben. Dann kommen sie in ein Land, in dem sie bleiben wollen, vielleicht Deutschland, da sind sie dann auch häufig nicht willkommen. Unter anderem, weil ein paar Vollidioten sich nicht zu benehmen wissen. Dann in diesen schrecklichen Lagern, wo das Leben auch nicht einfacher wird. Die sexuellen Übergriffe auf Kinder und oder die Ausbeutung.
Manchmal ist die Menschheit doch einfach nur zum kotzen. Wieso müssen die einen so leiden, damit die anderen sich die Taschen füllen und ihre Macht demonstrieren können? Wäre denn nicht genug für alle da? Wie kann man Menschen nur so quälen? Was sind das für Menschen die kein Leben schätzen? Man wird doch nicht so geboren....
Manchmal macht es mir richtig Angst, wenn ich Nachrichten schaue. Überall brodelt es und ich frage mich ständig, wann drückt irgendjemand auf das Knöpfchen. In der Ukraine tobt der Krieg weiter, in Syrien ist ja wohl auch kein Ende in Sicht, in Afrika ist ja ständig in irgendeinem Land Bürgerkrieg und im Gazastreifen ist die Hamas wohl auch schon wieder auf Krawall aus. Dann gibt es noch den dicken Kim, der , keine Ahnung was der eigentlich kann, macht oder will. Das kann doch alles nicht mehr lange gut gehen.
Mir tut es manchmal wirklich leid für mein Kind, das ich ihm keine bessere Welt bieten kann. Was nicht heißen soll das wir ständig in Trauer Leben versteht mich bitte nicht falsch ;)
Ich würde mal sagen meine Fragen sind rhetorisch, aber eines möchte ich gerne mal wissen, wie geht ihr denn damit um? Denkt ihr da ab und an mal drüber nach oder ist euch das egal? Ändern kann man ja eh nichts, oder?

 
7 Antworten:

Re: Ich kam grade ins Grübeln und muss das mal loswerden

Antwort von Christine70 am 13.02.2016, 20:19 Uhr

ich versteh dich

Mehr schreibe ich nicht

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich kam grade ins Grübeln und muss das mal loswerden

Antwort von Joplin am 13.02.2016, 21:00 Uhr

Mir geht es wie dir. Ich "tröste" und beruhige mich damit dass ich mir sage, dass die Welt schon immer so war und trotzdem noch ein lebenswerter Ort ist. Es gibt sehr viele schöne Dinge. Letztendlich können wir nichts anderes tun unseren Kindern Liebe, Selbstvertrauen und Werte mitzugeben. Und Vertrauen.

Um ein Kind in die Welt zu setzen braucht es ganz viel Hoffnung und Vertrauen. Das war aber wohl schon immer so.

Ja, ich hätte auch lieber eine andere Welt. Wir müssen mit dieser hier Vorlieb nehmen. Eine bessere gibt es nicht (in diesem Universum jedenfalls ;-) j

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich kam grade ins Grübeln und muss das mal loswerden

Antwort von DK-Ursel am 13.02.2016, 21:16 Uhr

Hej!

Das verstehen ganz sicher alle Eltern.
Zu jeder Zeit übrigens, denn immer brodelt es irgendwo, immer gab es Krieg, immer gab es Verfolgung und Ungerechtigkeit - und mitten im Krieg wurden noch Kinder geboren.

Was wir dagegen tun können?
Die Welt können wir nicht retten, aber wenn wir einem helfen, haben wir schon einen weniger i n Not.
Ist das nichts?
Du kannst deinen Kindern vormachen, wie man helfen kann - es gibt viele Möglichkeiten,e s müssen auch nicht nur Flüchtrlinge sein, es kann Tierschutz, Umweltschutz, sonstwas seni.
Sich engagieren und nicht den Kopf i nden Sand stecken und jammern:
ich kann ja eh nichsts tun.

Die Kinder von Freunden ahebn sich früh wie ihre Eltern in unserer ai-Gruppe angeschlossen.
Andere verrichten soziale Arbeiten.
Mene Tochter hat viel gesammelt für gute Zwecke - hat dann aus Zeitgründen in der letzte nzeit meistens abgesagt.
Als isch jezttd ie Flüchtlingssituation zuspitzte und die Regierung (zumindest eine der Parteien) sehr harsche Sprüche losließ, war ich sehr erfreut, daß meine Tochter bei einem ihrer Besuiche meinte:
Nee, so geht das gar nicht, ich habe mich jetzt wieder zum Einsammeln für die Flüchtlingshilfe gemeldet!

Oder meine Jüngste, die vor einiger Zeit einen Zug sausen ließ, um einem blinden Bettler en Weg zur Toilette zu zeigen, sich anschließend noch mit ihm unterhielt udn ihm ihr letzztes Geld gab, bevor wir sie dan nvom letzten zug holen durften.
Nicht so mein großer traum... sie allein da am Bahnhof ... aber:
Mein Mutterherz war auch stolz auf auf so ein empathisches Mädchen!
Meine Kinder hören, daß ich wütend bin, wenn die Großen dieser welt mit den schiksalen der Kleinen spielen - aber sie haben auch von uns gelernt, daß wir uns engagieren und etwas anders machen wollen.

Frei nach Kästner:
"War dein Traum nicht irgendwie alle Menschen gut zu machen?
Morgen wirst du drüber lachen.
Aber ändern kann man sie!"
Oder nocj kürzer:
Es gibt nichts Gutes - außer man tut es!
Man kann sich politisch engagieren, im eigenen dorf, damit was besser wird undundund.
Einfach (?) nur vorleben,daß man nicht hilflos ist und daß wir etwas tun können - daß woir uns engagieren und nicht alles hinnehmen.
Ist das nichts?

Gruß Ursel, DK

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich kam grade ins Grübeln und muss das mal loswerden

Antwort von bambi81 am 13.02.2016, 21:25 Uhr

Mir geht es genauso. Ich bin bemüht, soweit es in meiner Macht steht, die Welt ein klein wenig besser zu mach. Früher hatte ich über Plan zwei Patenschaft, leider kann ich mir das im Moment mit bald zwei eigenen Kindern, Haus und Hunden nicht mehr leisten. Aber jeder kann in seinem Alltag dazu beitragen, dass die Welt ein kleines bisschen besser wird. Sei es freundlich zu grüßen, offen auf andere zuzugehen, ihnen zuzuhören, sich für sie zu interessieren und vlt auch etwas von dem abzugeben, was man selbst zuviel hat, das muss nichts großes sein, vlt Äpfel vom Apfelbaum im Garten der voll hängt. So leben wir auch unseren Kindern vor wievman die Welt ein klein bisschen besser machen kann.

Ganz nach dem Motto: viele kleine Menschen, die an vielen kleinen Ort, viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich kam grade ins Grübeln und muss das mal loswerden

Antwort von Claudia+Thomas am 13.02.2016, 21:40 Uhr

Ich kenne die Gefühle auch sehr gut. Was ich mir dann immer klar mache: Heute wird man mit dem Leid der ganzen Welt konfrontiert, aber nicht mit der Freude der ganzen Welt. Wir hören von so vielen schlimmen Dingen, aber unsere Gehirne können das gar nicht in Relation setzen zu der unvorstellbar großen Zahl von Menschen, auf die dieses Leid verteilt ist. Mit dem Leid in der persönlichen Umgebung kann man irgendwie umgehen (außer es trifft einen richtig schlimm, ich glaube, dann kann es schon passieren, dass das Leben für immer verändert und eingeschränkt ist). Das wird dann irgendwie aufgefangen vom wieder einsetzenden Alltag, von dem Fehlen der ganz schlimmen Dinge an vielen anderen Tagen, von der Menschlichkeit, Geborgenheit und Freude, die man im Umgang mit den Menschen erlebt, von schönen Dingen. Absolut gesehen: Ist mein persönliches Leben den wirklich so schlimm, also ich meine jetzt keine Zukunfts-/Untergangsszenarien, sondern das was bisher passiert ist. Ich würde sagen, noch keine Generation vorher hatte ein so gutes Leben.

Sich das Leid der ganzen Welt rein zu ziehen, ich meine, wirklich mit allen mit zu fühlen, ist doch für einen einzelnen Menschen gar nicht auszuhalten, ohne zu verzweifeln? Und warum soll ich mir das antun, wozu? Ist das, was sich da so belastend anfühlt, so was wie ein permanentes „Schuldgefühl der Überlebenden“? Schuldgefühle, weil ich nicht leide, weil es mir gut geht, und deshalb das Bedürfnis, wenigstens mit zu leiden, um es ein Stück weit wieder gut zu machen? Aber ich kann gar nichts gut machen dadurch. Vielleicht nützt es den Betroffenen wenn überhaupt mehr, wenn ich mir meine Kraft bewahre und in meinem kleinen Wirkungskreis die Hoffnung und den Blick auf das Gute.

Ich versuche einen gesunden Mittelweg zu finden. Ich verschließe nicht einfach nur meine Augen, spende seitdem ich selbst Geld verdiene (vor allem ins Ausland), mache mir durchaus Gedanken, habe Mitgefühl, bewahre mir einen offenen Horizont und meine Empathie. Aber ich schalte heute auch oft ganz gezielt Nachrichten aus und schütze mich davor, tragische Berichte zu lesen, insbesondere, wenn es um das Leid von Kindern geht. Weil ich weiß, dass mich das ins Mark trifft. Aber ich muß nicht das Leid der Welt tragen.

Ich würde nicht sagen, es muß doch bald schief gehen, wo es doch überall brodelt. Weil ich glaube, dass dieses Bedrohungsgefühl kein objektives ist. Aber selbst wenn was passiert das ich nicht verhindern kann, und da ist es egal ob es ein Unglück oder ein Gewaltakt ist, sollte ich mich wirklich jetzt schon irgendwie seelisch darauf vorbereiten? Wozu? Wenn nichts passiert, dann habe ich umsonst in Angst gelebt, und am Ende hat sie mich noch krank gemacht. Wenn was passiert, bin ich eh gefordert, mit der Situation zu leben. Darauf kann man sich doch nicht wirklich vorbereiten. Also versuche ich, mir keine Angst machen zu lassen und optimistisch zu bleiben. Und zu leben anstatt starr vor Angst und Schmerz zu sein.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich kam grade ins Grübeln und muss das mal loswerden

Antwort von Leena am 13.02.2016, 21:42 Uhr

"Mama lässt dich nicht untergehen" - das erinnert mich an diese eine Szene in dem Titanic-Schinken, die Mutter mit ihren Kindern in der Holzklasse, sie können nicht raus und die Mutter weiß, sie werden alle sterben, und versucht, ihre Kinder mit beruhigenden Worten und Liedern so lange in den Tod zu begleiten, wie sie kann...

War das Erich Kästner, der schrieb "wie optimistisch müssen die Eltern gewesen sein, deren Kinder das Geburtsjahr 1944 oder 1945 im Pass stehen haben"..? Stimmt ja irgendwie!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich kam grade ins Grübeln und muss das mal loswerden

Antwort von linghoppe. am 14.02.2016, 7:53 Uhr

solche Gedanken habe ich auch manchmal, ja auch als noch Krieg war, mein
Vater hat das alles durchgemacht Flucht durch Nacht und Nebel als 20 Jähriger
mit seinem Bruder Neffen und dem Vater.

Wenn so viel Krieg ist immer noch, die Flüchtlinge auf ein besseres Leben
erhoffen, das Zug Unglück in Bayern, und andere Unglüksfälle, da nehme
ich meine Familie immer wieder von neuem in den Arm.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.