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von Leena  am 03.11.2020, 12:29 Uhr

Gefühl von DDR 2.0

Weil ich auch Gefühle haben, ist es mir ein tiefes inneres Anliegen, dieses Thema hier hochzuholen - DDR 2.0.

Unten schrieb Trini, in Sachen Islamismus und Einwanderung fühle sie sich schon seit 2015 wie in einer DDR 2.0 und "extrem" sei es seit Corona. Man könne nicht mehr frei seine Meinung sagen, es werde über gewisse Themen allenfalls noch "diskret" berichtet und auch wenn der Ärztepräsident nicht in Bautzen landen würde, sei er ja schon "bearbeitet" worden, damit er "zurückruderte" bei seinen Äußerungen zum Nutzen von Alltagsmasken.

Und Carow schrieb, ihr gehe es genauso. Es sei nicht (nur) das "Aushaltenmüssen" von verbalem Beschuss, sondern gehe um den realen Umgang mit "Andersdenkenden", von "Örtlichkeit wird nicht an die falsche (aber erlaubte) Partei vermietet" bis zu "ernsthaften beruflichen Nachteilen". Denselben "Charaktertyp", der damals "dunkelrot" war, erlebe sie heute, wenngleich in anderer Person, wieder.

Ganz im Ernst - für mich sind solche Aussagen absolut unverständlich.

Okay, ich habe auch meine "Prägung" erlebt und meine eigenen Erfahrungen mit der DDR gemacht. Ich habe dieses Gefühl erlebt, wie es ist, wenn man komplett rechtlos ausgeliefert ist - und es scheißegal ist, was man tut oder sagt oder auch nur denkt, man hat keine Chance.

Ich habe erlebt, wie wir bei der "Personenzulassung" auf dem Amt in Brandenburg der Willkür der Befehlsträger dort ausgeliefert waren. Ich habe erlebt, wie wir bei Grenzübertritten kontrolliert und schikaniert wurden - Sachen wurden willkürlich weggenommen etc.pp. Sie brauchten ja gar keinen Grund - sie konnten es einfach tun. Bei einer Ausreise haben sie darauf bestanden, dass sie nachschauen wollten, ob wir unter der Autorückbank jemanden oder etwas versteckt hätten. Dass man die Rückbank nicht rausnehmen konnte, war dann scheißegal - da haben sie die eben mit Gewalt rausgerissen. Hinterher durften wir dann mit kaputter Rückbank, die wild durchs Auto schlitterte, weiterfahren. Schadensbehebung war natürlich komplett unser Problem und unsere Kosten. Wir mussten ja froh sein, dass sie uns überhaupt weiterfahren ließen und das auch noch zeitnah.

Ich weiß nicht, was die DDR war - aber eines war sie definitiv nicht, sie war kein Rechtsstaat.

Ich bin heute noch bei jeder Polizeikontrolle am Flughafen durchgeschwitzt vor Panik - mein Mann und meine Kinder lästern da schon freudig über mich. Aber für mich ist es eben immer noch die Situation von "damals", dieses "Ausgeliefertsein", "Rechtlos-Sein" - auch wenn ich vom Verstand her weiß, dass es hier und heute komplett anders ist, die alte Panik und eine Art "Trauma" ist in dieser "Kontrollsituation" trotzdem immer noch da.

Nach dem Tod meiner Eltern habe ich alte Briefe gefunden, Briefe, die mein Vater aus West-Berlin bzw. später aus dem Westen an seine Eltern im Osten geschickt hatte, und Briefe, die der Rechtsanwalt meines Vater an meine Großeltern schickte, als mein Vater wochenlang als 17-Jähriger im Stasi-Gefängnis saß. Ein paar Geschichten aus der Zeit habe ich auch von ihm selbst gehört, vor allem aber von meinen Großeltern, die sich (letztlich erfolgreich) darum bemühten, dass mein Vater vom Westen "freigekauft" wurde.

Er war damals mit anderen Kindern gemeinsam gefangen, viele davon jünger, und er sagte mal, er wäre damals eine Art Lehrer für die jüngeren Kinder gewesen - das wäre die einzige Möglichkeit, nicht völlig den Verstand zu verlieren.

Wenn ich jetzt höre oder lese, man lebe in einer "DDR 2.0", weil es gesellschaftlich nicht opportun sei, kritische Meinungen z.B. zum Thema Ausländer, Einwanderung, Islam oder eben Corona zu äußern - dann macht mich das fassungslos.

Für mich verhöhnt das die Opfer des DDR-Unrechts.

 
79 Antworten:

Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von SassiStern am 03.11.2020, 12:32 Uhr

Jemand der 100% auf DDR-Linie war konnte die Angst in der DDR auch nicht nachvollziehen.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Leena am 03.11.2020, 12:44 Uhr

Und damit willst Du implizieren, wenn ich mit der Politik von Frau Merkel im Großen und Ganzen zufrieden bin, kann ich auch nicht nachvollziehen, dass das hier für Querdenker, für Corona-Skeptiker, AfD-Anhänger, Kritiker der deutschen Asylpolitik etc. eben doch "DDR 2.0" wäre..?

Wie widerlich!

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von tonib am 03.11.2020, 12:50 Uhr

Ich finde den Vergleich auch übertrieben. Aber das Problem ist trotzdem da. Ich denke, es gibt feinere Antennen bei Leuten, die das schon einmal erlebt haben.

Deshalb finde ich auch nicht, dass es verhöhnend wirkt, wenn das angesprochen wird, sondern ich sehe es eher als eine Art Frühwarnsystem, manchmal auch als Gegenprobe zu dem,was ich denke - kann ich das eigentlich alles so zugrunde legen oder würde ich anders darüber denken, wenn ich anders großgeworden wäre?

Und dann: wenn immer gesagt wird, nur Schwarze entscheiden, ob etwas Rassismus ist - müsste das dann hier nicht auch gelten? Kann man dann einfach ohne jede persönliche Betroffenheit sagen: Du fühlst falsch, das ist alles völlig ok?

In der DDR war ich als Kind auch oft und habe mich an der Grenze gegruselt, mein Vater ist auch mal beim Geldrausschmuggeln erwischt worden (ist aber nix Schlimmes passiert).Direkt nach der Wende habe ich eine Zeit im Osten gearbeitet und viel Kontakt mit den Leuten vor Ort gehabt. Trotzdem ist das natürlich nicht das Gleiche, wie dort gelebt zu haben, das ist mir klar.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Feuerschweifin am 03.11.2020, 12:50 Uhr

Es ist ein Gefühl, das die Userinnen äußern, und ein Gefühl ist ein Gefühl, da gibt es kein richtig oder falsch.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von SassiStern am 03.11.2020, 12:53 Uhr

So sieht es aus.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Berlin! am 03.11.2020, 12:55 Uhr

Alleine, dass man öffentlich brüllen kann, es gäbe Zensur und Meinungsunfreiheit zeigt ja schon, dass dem nicht so ist.

Mal ganz platt und kurz formuliert.

Im Moment fühle ich mich mit dem, was hier passiert, ach nicht wohl. Wir haben ein massives, exekutives Problem. Es macht mir Sorgen und Angst, dass die massivsten Grundrechtseingriffe seit bestand der Bundesrepublik an den Parlamenten vorbei durchgesetzt werden. per Verordnung. Auf Grundlage eines Gesetzes, das für einen solchen Fall gar nicht gemacht und gedacht war.
Aber.....immerhin gibt es noch eine judikative Kontrollinstanz. Und etliche Verordnungen und/oder Einzelnormen werden durch Gerichte gekippt. Das System funktioniert also noch, es ist nur etwas von der bahn abgekommen.

Das alles hat mit dem, was in der DDR passiert ist, nichts, aber auch gar nichts zu tun. Und ich gebe Dir recht: so einen vergleich zu ziehen ist, als würde man den Opfern des Unrechtregimes der DDR auch noch ins Gesicht schlagen.
es geht mir nicht darum, ob in der DDR "alles schlecht war". Nein, war es natürlich nicht. Das ändert aber nichts daran, das es ein Unrechtsstaat war.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von tonib am 03.11.2020, 13:20 Uhr

DDR= Unrechtsstaat Ja, unbedingt. Der Vergleich ist überzogen. Aber wie gesagt, gegen Gefühle von Leuten, die es selbst erlebt haben, ist schwer argumentieren.

Allerdings:
Die massive Verhöhnung von Opfern des Nationalsozialismus, wenn schon jede trumpfreundliche Forumsmutti ein "Nazi" ist, gehört in dieselbe Schublade, oder? Oder ist das doch ok, weil..?

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Emmi77 am 03.11.2020, 13:26 Uhr

Lena ich bin da absolut bei dir. Meine Mutter ist gerade verstorben und ich habe jetzt Unterlagen aus der DDR gefunden bei denen es mir nur anhand der Sprache eiskalt den Rücken runter läuft. Vom Inhalt ganz zu schweigen..... Ich wusste davon aber man verdrängt eben gern.... Und seitdem k..zt mich jeder, der sagt wir leben hier in keiner Demokratie bzw in einer Diktatur, noch mehr an als vorher schon .... Sorry, aber es ist unvorstellbar für mich, dass manche so blauäugig sind, diktatorische Parteien wählen oder die Meinungsfreiheit anzweifeln.... Du sagst es, ein Hohn für die damals betroffenen Menschen

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Trini am 03.11.2020, 13:26 Uhr

In vielen Gesprächen seit März (mit Wessis und Ossis) ist immer wieder diese Thema zur Sprache gekommen.
Und es ist mir aufgefallen, dass dieses "Gefühl, das nicht sein darf" eben nur von denen geteilt wird, die selbst 25 + Jahre in der DDR gelebt haben.

"Gehe hundert Schritte in den Schuhen eines anderen,
wenn du ihn verstehen willst.“

Die DDR war nicht nur Stasi und Gefängnis. Sie war (für mich) eine insgesamt glückliche Kindheit im "Tal der Ahnungslosen". Eben diesen Teil der DDR, den netten, freundlichen, ganz normalen kennen die Wessis nicht.
ICH kenne nicht die DDR, die Leenas Vater erlebt hat. Ich kenne die DDR der Jahre 1965-1990.

Meine Eltern waren nicht in der Partei, trotzdem durfte ich Abitur machen, studieren, promovieren (hätte dies aber ohne die allgegenwärtige "Schere im Kopf" nicht gedurft).
Nur mit DIESER DDR kann ich meine Gefühle vergleichen, NICHT mit den 50er und frühen 60er Jahren.

Und wenn mir mein 23jähriger Sohn heute erzählt, dass er sich in der Schule in Deutsch nicht mehr traut, seine Meinung zu sagen, dann sehe ich mich im Staatsbürgerkunde-Unterricht in den 1980ern.

Es lag nie in meiner Absicht, die Menschen zu beleidigen, die für ihre Überzeugung ins Gefängnis gegangen sind.

Trini

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Berlin! am 03.11.2020, 13:29 Uhr

Natürlich gehört es in die selbe Abteilung.

Solche Vergleiche hinken eigentlich immer.
das diejenige, die pro Trump ist auch gleich eine Nazi ist, habe ich so noch nicht gelesen oder geschrieben.
Mag sein, dass eine sehr rechte Gesinnung mit der Liebe für Trump einhergeht. Mag aber auch nicht sein.
ich finde beides einzeln und auch die Kombi widerlich ;-)

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Nazis eigentlich die sind, die auch aus der entsprechenden zeit stammen. Und alle, die heute dieser Gesinnung frönen, Neo-Nazis sind.
Ich gebe zu, dass ich diese Unterscheidung nicht immer beherzige.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von sun1024 am 03.11.2020, 13:42 Uhr

Danke für die Klarstellung, Leena.

Ich glaube, einige verwechseln Meinungsfreiheit damit, seine Meinung ohne Gegenwind sagen zu dürfen.

Ich sage meine Meinung, und andere dürfen mit widersprechen. Sie dürfen meine Meinung doof finden, sie dürfen meine Meinung rechts, links, naiv, unverschämt oder albern finden, und sie dürfen das auch äußern. Journalisten und Gesetzgeber etc. dürfen anderer Meinung sein oder meine Meinung nach Abwägung beiseite lassen.
Aber solange meine Meinung sich im Rahmen der Gesetze bewegt, darf ich sie weiterhin äußern, ohne schlimme Folgen befürchten zu müssen.

Ich muss nicht befürchten, deswegen ins Gefängnis zu kommen, deswegen verschleppt zu werden, misshandelt zu werden, gekündigt zu werden, meine Familie zu verlieren oder sonst etwas.
Das ist noch ein großer Unterschied.

LG sun

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von pauline-maus am 03.11.2020, 13:44 Uhr

richtig..
wenn man das wertet und vergleicht ,dann macht man das aus individuellem aspekt, eben so ,wie man es ge -und erlebt hat.
da muss man nicht für ein großes ganzes sprechen und es als kollektivwahrnehmung deklarieren.
meine wahrnehmung: ddr hiess , es wurde eine grundmeinung vorgegeben , welche als solche und nur als solche aufgenommen und weitergegeben werden durfte/konnte..
ganz ab davon gab es aber nch die kleine heile welt des einzelnen , die fast überall mal mehr ,mal weniger gut funktionierte.
da der mensch aber kein wesen des stillstandes ist, ist jedes system irgendwann einmal ausgereizt und man will mehr.
als ddr bürger war das " mehr" das große unbekannte, aufregende gemalt in leuchtenden farben.
heute gibt es so etwas nicht, denn egal wohin man kommt, es schon absehbar und kalkunlierbar...


demnach kann man vergleichen , muss man aber nicht

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von SassiStern am 03.11.2020, 14:18 Uhr

Obwohl mich der ganze Promikram nicht interessiert wurde ich Letztens auf die "mediale Hinrichtung" des Wendler hingewiesen, weil er seine Meinung frei geäußert hat. Was Verbotenes war übrigens meines Wissens nicht dabei.

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Re: Politisierung öffentlicher Betriebe erinnert auch stark an die DDR

Antwort von SassiStern am 03.11.2020, 14:21 Uhr

oder wie Andere es hier nennen "gelungenes Marketing".

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Berlin! am 03.11.2020, 14:29 Uhr

Er hat einfach mächtig Gegenwind bekommen.

Und?
Meinungsfreiheit ist auch, die Meinung anderer kacke zu finden.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Feuerschweifin am 03.11.2020, 14:30 Uhr

Ich habe selbst leider einen Fall der Kündigung mitbekommen, bei dem der Gekündigte nichts gesetzeswidriges getan hat. Er hat sich in einer Partei (die ich selbst auch zum Kotzen finde, aber das spielt keine Rolle) engagiert, die nicht verboten ist, und wurde dort gesehen.

Der Arbeitgeber (Staat) hat die Kündigung damit begründet, dass sein Engagement in dieser Partei das Ansehen des Arbeitgebers schädigen würde. Die Arbeitnehmervertretung hat nichts unternommen, im Gegenteil, er hat sich komplett auf die Seite des Arbeitgebers gestellt, obwohl ihre Aufgabe die Arbeitnehmervertretung ist.

Das hat mich geschockt, denn egal wie scheiße ich die Partei finde, sie ist nicht verboten und wenn es schon so weit ist, dass ein AN aufgrund seines Engagements in einer Partei, die Teil der demokratischen Meinungsbildung ist (ob mir das gefällt oder nicht), vom Staatsdienst gekündigt wird, dann würde ich das schon als Einschränkung der Meinungsfreiheit sehen, denn in diesem Fall hatte der AN keinerlei Abwehrrechte gegenüber dem Staat.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Miamo am 03.11.2020, 14:30 Uhr

Den Begriff "DDR 2.0" habe ich als aller Erstes von ehemaligen "Ossis" gehört und gelesen. Also völlig gegensätzlich zu dem, was du schilderst. Grundsätzlich wäre ich auch überrascht, wenn ein "Wessi" diesen Ausdruck in den Mund nehmen würde.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von SassiStern am 03.11.2020, 14:43 Uhr

Die Fernsehsendung sollte wohl nur Eines zeigen. Wer nicht unsere Mainstreammeinung ist wird "medial hingerichtet" mit dem Hintergrund Nachahmer so davon abzubringen.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Hase67 am 03.11.2020, 14:46 Uhr

Also die AfD (deren Führungsriege sich meines Wissens weitgehend aus "Wessis" speist) spricht auch von DDR 2.0. Für mich klingt das auch eher nach einem Begriff aus dem Bereich des "Negativ-Marketings", das Rechtspopulisten betreiben.

Ich hatte tonib in der Bücherecke ja schon geantwortet, dass ich mir nicht sicher bin, ob es "feine Antennen" der ehemaligen DDR-Bürger oder eine Art posttraumatische Belastungsstörung ist, dass da die persönlichen Alarmsirenen sofort eine Diktatur wittern. Denn ein Unrechtsregime hinterlässt auch bei denen psychische Folgen, die vielleicht nicht unmittelbar von Haft oder Folter betroffen waren. Weil dieses Klima der Angst, dieses Gefühl, sich nicht frei bewegen zu können und nicht sagen zu dürfen, was man denkt, weil dann etwas Schlimmes mit einem passiert (was man sich wahrscheinlich nicht mal im Detail ausmalt, sondern was eher so ein Damoklesschwert ist, das über einem hängt) seine Spuren in den Gehirnen hinterlässt. Und wahrscheinlich noch einige Jahrzehnte nachwirkt, so auch hier teilweise die Kinder und Enkel der Kriegsgeneration an den Folgen leiden. Und dass dieses Gefühl der Enge und Unfreiheit dann eben schnell wieder da ist, auch wenn es mit dem logischen Verstand betrachtet vielleicht nicht so sein müsste.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Berlin! am 03.11.2020, 14:46 Uhr

Ohne den SV genau zu kennen:

Ein Beamtenverhältnis kann aufgrund der von Dir geschilderten Dinge nicht aufgelöst werden.
Ein normaler Arbeitsvertrag kann aus den verschiedensten gründen gekündigt werden. Egal, ob diese einer juristischen Überprüfung standhalten oder nicht: praktisch ist es so, dass es nicht die Frage ist, ob man eine Arbeitnehmerin kündigen kann, also "loswerden" kann. Sondern nur, was es kostet.

Gegen Kündigung und/oder Auflösung des Beamtenverhältnisses hat man natürlich Abwehrrechte.
Etwas anderes gilt zB bei Kündigung in der Probezeit.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Berlin! am 03.11.2020, 14:48 Uhr

Ja natürlich! Das war alles eine große Verschwörung und der arme Wendler wurde geteert und gefedert.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Feuerschweifin am 03.11.2020, 14:50 Uhr

Kein Beamter, sondern Angestellter. Begründung war, dass sein Engagement in der Partei das Ansehen des AN (Staat) beschädige. Und das finde ich angsteinflößend, wenn man aus dem Staatsdienst entlassen wird, weil man sich in der falschen Partei engagiert.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Feuerschweifin am 03.11.2020, 14:51 Uhr

Langjähriger Mitarbeiter.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Berlin! am 03.11.2020, 15:00 Uhr

Okay, ich glaube, ich weiß, was Du meinst. Aber mich verwirrt die Begrifflichkeit.
Staatsdienerinnen sind nämlich Beamtinnen, die wiederum sind keine normalen Arbeitnehmerinnen.

Und gegen eine Kündigung kann man sich immer zur Wehr setzen.
Andere Möglichkeit: befristetet vertrag wurde nicht erneu verlängert.

Dann kommt es noch darauf an, wo die Mitarbeiterin gearbeitet hat.
Beispiel:
Jemand, der sich öffentlich für eine sehr sehr rechts gerichtete Partei engagiert, sollte vielleicht nicht unbedingt in einer Beratungsstelle für die Opfer rechter Gewalt arbeiten (Du verstehst hoffentlich, was ich sagen will). Gilt auch für links, ist nur ein Beispiel.
Denn in so einem Fall ist eine Kündigung dann doch wieder gerechtfertigt und die Begründung zutreffend.

Aber das alles ist nur en Blick in die Kristallkugel. Ich kenne den Fall ja gar nicht. Und kann natürlich auch einfach sein, dass die Kündigung rechtswidrig war.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Shanalou am 03.11.2020, 15:05 Uhr

Dann hätte er doch vors Arbeitsgericht gehen können. Ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas einfach durchgewunken wird, wenn sonst nichts anderes vorliegt.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Feuerschweifin am 03.11.2020, 15:09 Uhr

Ich kann leider nicht näher ins Detail gehen. Es war aber so, dass seine politische Gesinnung nichts mit seiner Tätigkeit zu tun hatte und er diese auch nicht bei der Arbeit einfließen ließ. Er verhielt sich nicht anders als andere Kollegen, die sich in einer Partei engagierten.

Ich finde, in einer Demokratie, die die Meinungsfreiheit ernst nimmt, dürfte dieser AN keinerlei dienstlichen Repressalien ausgesetzt sein, nur weil er sich in seiner Freizeit bei einer zugelassenen Partei engagiert. Sobald da berufliche Repressalien kommen, ist es mit demokratischer Meinungsbildung und Meinungsfreiheit nicht mehr weit her.

Und, obwohl es eine Partei ist, die ich nicht leiden kann, bin ich trotzdem dafür, dass er das darf ohne Repressalien.

Wer weiß, wer morgen die Regierung stellt und welche Partei dann die ungeliebte ist... Dann kann es nämlich einfach jeden treffen.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Feuerschweifin am 03.11.2020, 15:13 Uhr

Das hat er vielleicht auch gemacht, das kann ich nicht sagen. Ich weiß nur, dass er intern darum gekämpft hat, bleiben zu dürfen, er aber nach der Kündigung nicht wieder zum Dienst erschien.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Miamo am 03.11.2020, 15:26 Uhr

Das Argument mit den "feineren Antennen" ist mir ebenfalls schon häufiger begegnet und auch eine Bekannte, aufgewachsen in Mitteldeutschland, ist davon überzeugt, dass wir uns auf einem guten Weg zur DDR 2.0 befänden.
Egal,ob es nun die feineren Antennen oder die Angst vor einer erneuten DDR ist, hoffe ich, dass sich diese gefühlte Bedrohung nicht weiter verschärft.
Da ich nie in der DDR gelebt habe, maße ich mir auch nicht an, die damalige Lage beurteilen zu können, schließlich war auch dort das Leben für die Menschen teilweise sehr unterschiedlich.
Das es aber Themen gibt, über welche besser nicht offen oder gar im Job gesprochen wird, hat jedoch definitiv zugenommen.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Ichx4 am 03.11.2020, 15:38 Uhr

Selbst in diesem Forum gibt es Wünsche, die User mit der "falschen" Meinung von der Redaktion sperren zu lassen.
Hatte sich das nicht -ralph- gewünscht? Er bekam sogar Zustimmung!

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Miamo am 03.11.2020, 15:47 Uhr

Das Beispiel trifft den Nagel auf den Kopf. Aber auch in der Vergangenheit gab es unzählige Diskussionen, die in die selbe Richtung liefen.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Shanalou am 03.11.2020, 15:48 Uhr

Es gibt auch bei der eigenen Meinung Grenzen. Das ist auch in einer Demokratie so. Und durch das Internet und die Anonymisierung von Meinungen hat sich eben auch eine ganz andere Problematik ergeben, die es zu DDR Zeiten ja noch gar nicht gab. Wer eine Meinung hat muss auch mit Kritik rechnen und sollte kein beleidigtes „ das wird man ja wohl noch sagen dürfen“ von sich geben.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Jana287 am 03.11.2020, 15:54 Uhr

Die harte Grenze gibt aber das Gesetz vor, und nicht andere User. Darum geht es doch.
Dass es geschmacklose Posts hier gibt, empfinde ich ebenso, da ist aber die Grenze meine persönliche, mein persönliches Empfinden... und mein persönliches Empfinden rechtfertigt nicht die Entfernung von Wortmeldungen / Meinungen.
Und wenn hier Meinungen ausserhalb gesetzlicher Grenzen kund getan werden, dann stünde es jedem frei, dies zu einer Anzeige zu bringen oder durch das Redaktionsteam die Beiträge entfernen zu lassen.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von shinead am 03.11.2020, 15:55 Uhr

Da der Wendler in seinen Verträgen unter anderem auch sein Image verkauft hat, ist es klar, dass seine Verträge bei einem 180 Grad Imagewechsel gekündigt werden.

Dass solche Kündigungen medial Wellen schlagen (so wie beim Wendler vorher auch jeder Abschluss, jedes neue Auto alles andere was er tat), ist doch klar.

Ist das eine mediale Hinrichtung? Ich denke nicht.

Abgesehen davon ist die Frage, ob das Verbreiten von Lügen tatsächlich eine Meinungsäusserung ist.

BTW habe ich mir die Pocher Sendung zum Thema angesehen. Ich fand, dass alle Beteiligten eher Mitleid ausdrückten und einfach nicht verstehen konnte, warum der Wendler so etwas getan hat.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von shinead am 03.11.2020, 15:59 Uhr

Ehrlich gesagt... merkwürdige dass das nicht medial ausgeschlachtet wurde.
Gerade Parteien (und damit meine ich ALLE) würden das m.E. nicht auf sich sitzen lassen.

Vielleicht lag' da noch etwas anders vor, dass der AN nicht als Begründung veröffentlichen wollte?

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von shinead am 03.11.2020, 16:03 Uhr

Naja, Posts hier oder in anderen sozialen Netzwerken sind ja jetzt eher nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt. Hier gilt Hausrecht. Und wenn ich jetzt ein Forum betreiben würde, dürfte ich eben aus meinem Wohnzimmer jeden sperren, den ich da nicht haben möchte. Ganz egal ob seine Äußerungen gegen ein Gesetz verstoßen.

Auf meiner Couch lasse ich ja auch nicht jeden sitzen.

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Nun, ich war 100%ig auf Linie damals.

Antwort von Petra28 am 03.11.2020, 16:19 Uhr

So als Teenager. Und mein persönlicher Wendepunkt war, als ich dachte "warum muss man in einem Staat, der immer so viel von Frieden spricht, Militärparaden abhalten?" und genau deswegen in Berlin Schüler in Schimpf und Schande vom Abitur ausgeschlossen wurden, die dies so geäußert hatten. Ich glaube nicht, dass irgendein Schüler heute Gefahr läuft, dieses Schicksal zu erleiden.

In der DDR hätte niemand öffentlich schreiben können, dass wir in einer Honecker-Diktatur leben. Es hätte auch gar kein freies Internet gegeben, sondern selbstverständlich wäre das eingeschränkt gewesen, wie in Nordkorea. Jeder plärrt hier jeden Tag auf öffentlichen Plattformen irgendeinen Mist und noch keiner ist dafür für ein "Gespräch" abgeholt worden.

Und wenn Leuten gekündigt wird, weil sie öffentlich kruden Verschwörungstheorien nachhängen oder eine Partei unterstützen, die das Naziregime als Vogelschiss bezeichnen - ja, herzlich willkommen in der Realität. Es sind auch schon Leute gekündigt worden, die sich für mehr Rechte für die Mitarbeiter eingesetzt haben. Oder weil dem Chef die Nase nicht gepasst hat. Oder weil sie Frauen waren. Meine Mutter hat für einen Großkonzern gearbeitet, in den 90ern, wer da auch nur den Hauch einer Kritik geäußert hat, und sei es noch so konstruktiv, war weg vom Fenster. Da hieß es aber nicht "oh, ich dachte, wir haben Meinungsfreiheit", sondern "oh, wir haben Kapitalismus". Und nie hätte das jemand als DDR 2.0 bezeichnet.

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Re: Nun, ich war 100%ig auf Linie damals.

Antwort von Feuerschweifin am 03.11.2020, 16:29 Uhr

Nur, dass wir diverse Gesetze haben, die den AN vor willkürlichem Verhalten des AG schützen, UND der AG eben der Staat war, dessen Gesetze das sind und der die Meinungsfreiheit als Abwehrrecht ihm gegenüber ins GG aufgenommen hat. Wenn man so argumentiert wie du, dann kann der Staat ja alles aus Gesinnungsgründen mit seinen AN machen, andere Leute in anderen Firmen haben ja schließlich auch Probleme. Dann brauchen wir aber keine GG mehr und müssen nicht mehr von Meinungsfreiheit reden.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von SassiStern am 03.11.2020, 16:36 Uhr

Aus seiner Sicht verbreiten Andere Lügen. Und selbst wenn es Lügen wären dann wären sie trotzdem von der Meinungsfreiheit gedeckt.

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Re: Nun, ich war 100%ig auf Linie damals.

Antwort von SassiStern am 03.11.2020, 16:38 Uhr

Wurden nicht schon Schüler von Schulen ausgeschlossen weil sich ihre Eltern zum Beispiel öffentlich bei der AfD engagieren?

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von shinead am 03.11.2020, 16:47 Uhr

Ich kann mich auch nicht erinnern, dass ein Haftbefehl gegen ihn ausgestellt wurde.

Zwar will er ja nie wieder nach D zurück kommen, aber wegen seiner Aussagen wird er nicht verhaftet werden.
Wenn, dann wohl eher wegen ausstehender Zahlungen oder mal wieder wegen seinen (fehlenden) Steuererklärungen.

Ich frage mich noch immer, wovon er Leben möchte...

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Re: Nun, ich war 100%ig auf Linie damals.

Antwort von shinead am 03.11.2020, 17:19 Uhr

M.E. wurde der Schüler erst gar nicht aufgenommen.

Privatschulen haben Vertragsfreiheit. Die dürfen sich ihre Schüler nach Belieben auswählen. Und die Walldorfschule wollte dieses Kind nicht aufnehmen.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Hashty am 03.11.2020, 17:28 Uhr

Und - lebt er noch?

In totalitären Staaten, in denen eben keine Demokratie herrscht, wird gerne mal ein anders denkender hingerichtet. So ganz in echt. Nicht medial. Und danach steht der auch nicht mehr auf. Da gibts dann kein nächstes Level.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von SassiStern am 03.11.2020, 17:42 Uhr

Deswegen sagt ich ja dass sich die Methoden unterscheiden. Das Ziel bleibt aber das Gleiche, nämlich Kritiker mundtot zu machen.

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Re: Nun, ich war 100%ig auf Linie damals.

Antwort von SassiStern am 03.11.2020, 17:44 Uhr

Wenn diese Schulen Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln bekommen dann haben sie auch keine Vertragsfreiheit in dieser Hinsicht. Nur wenn sie sich komplett aus Eigenmitteln finanzieren würden.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Hase67 am 03.11.2020, 17:46 Uhr

Für "mundtot machen" wurde das aber medial ganz schön ausgewalzt. Ich hatte mich mit dem Wendler noch nie befasst, jetzt weiß ich sogar, wie seine Frau aussieht und was sie zu dem Ganzen sagt. Und sein Manager war - so weit ich gelesen habe - eher besorgt und wollte sich um ihn kümmern.

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Re: Nun, ich war 100%ig auf Linie damals.

Antwort von Petra28 am 03.11.2020, 17:55 Uhr

Ist das nicht so, dass man auch auf eine Waldorffschule nicht aufgenommen wird, wenn man modernen Medien wie einem Fernseher gegenüber aufgeschlossen ist? Oder war das nur früher so?

Übrigens, wie viele aktive Mitglieder anderer Parteien arbeiten denn für die AfD? Weil Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln bekommen die doch auch, oder?

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Re: Nun, ich war 100%ig auf Linie damals.

Antwort von Petra28 am 03.11.2020, 17:59 Uhr

Fehler passieren auch im öffentlichen Dienst. Hier hilft es, dagegen zu klagen. Natürlich auch bei allen anderen ungerechtfertigten Kündigungen im Privatbereich.

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Re: Nun, ich war 100%ig auf Linie damals.

Antwort von Mehtab am 03.11.2020, 18:15 Uhr

Sassi: Ich kenn da einen Lehrer, der als Führungsmitglied in der AfD fungiert. Der ist immer noch Lehrer, obwohl er für mich der letzte Lehrer wäre, den ich mir für meine Tochter wünschen würde. Offensichtlich konnte er nicht aus dem Dienst entfernt werden, obwohl er sich in der Öffentlichkeit ganz eindeutig rechtsradikal geäußert hat.

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Re: Nun, ich war 100%ig auf Linie damals.

Antwort von Mehtab am 03.11.2020, 18:20 Uhr

Feuerschweifin: Auch du weißt auch nicht ganz genau, warum der Mitarbeiter gekündigt wurde, und hier kommt es durchaus auf die ganz konkrete Umstände an. Wir können das hier nicht klären.

Grundsätzlich gibt es auf jeden Fall für Beamte Grundrechtseinschränkungen, die zu beachten sind. Inwiefern diese Bestimmungen auf für Beschäftigte gelten, müßte genau geprüft werden. So eine Kündigung kann der Gekündigte ja jederzeit durch einen Anwalt und das Arbeitsgericht überprüfen lassen. Das würde ich auf jeden Fall machen, wenn es Anhaltspunkte dafür gibt, dass die Kündigung nicht rechtmäßig ist.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Felica am 03.11.2020, 19:13 Uhr

Für mich sagen nur Leute sowas wie DDR 2.0 welche diese selbst nie wirklich erlebt haben. Wäre es anders, käme man nicht auf solche absurden Vergleiche

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Carow am 03.11.2020, 19:20 Uhr

Nagut, so gesehen bin ich wirklich noch ein zu "junger Hüpfer",da für mich die Wende schon während des Studiums kam. Aber meine Eltern sehen es noch viel mehr so ... und die gehen auf die 80 zu.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Felica am 03.11.2020, 19:22 Uhr

Und hat er sich gegen die kündigung gewehrt? Das Recht hat er nämlich. Wenn nicht, dann muss Bank leider sagen, selbst schuld wenn man seine Rechte nicht nutzt. Dann darf man sich aber auch nicht beschweren. Wenn doch, dann wird er wohl wieder eingestellt worden sein oder hat eine entsprechend hohe Abfindung beim freiwilligen Vergleich bekommen

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@Trini

Antwort von Leena am 03.11.2020, 19:25 Uhr

Ja, sicher hat die DDR sich im Laufe ihrer Zeit auch (etwas) geändert. Und war nicht mehr (ganz) die DDR, die mein Vater in den 50er und frühen 60er Jahren erlebt hatte. (Und von der meine Großmutter erzählt hatte, dass mein Großvater mehrfach "abgeholt" wurde und sie keine Ahnung hatte, wann oder auch nur ob er wieder kommen würde, und alleine mit 4 kleinen Kindern da saß und Angst hatte.)

Meine eigenen Erinnerung waren allerdings später, z.B. die herausgerissene Rückbank war 1981 oder 1983.

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Re: Nun, ich war 100%ig auf Linie damals.

Antwort von SassiStern am 03.11.2020, 19:29 Uhr

Was hat er denn gesagt?

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Felica am 03.11.2020, 19:39 Uhr

Wir haben hier noch einen Koffer auf dem Dachboden von Familienangehörigen. Der zur Sicherheit diente. Und der davon zeugt das jeder der es wagte den Mund aufzumachen oder sich nicht an die Regel gehalten hat mit entsprechenden Folgen rechnen musste.

Ich musste noch nie fürchten das der Besuch der eigenen Familie mit knast bestraft wird. Oder Wäsche schmuggel um das zu verschleiern. Und wenn mir das Kostüm oder die Nase von Merkel nicht gefällt, dann sage ich das. Ich muss mich nicht ständig umdrehen in der Angst meine eigenen Kinder verpfeifen mich. Sprechen im Schlaf kann extrem gefährlich werden. Nur ein paar Beispiele.

Wie gesagt, der Koffer hier zeugt davon und mahnt an.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Ellert am 03.11.2020, 20:01 Uhr

Ich habe in meinem Umfeld auch viele die in der DDR gelitten haben, nicht weil sie nicht reisen durften sondern nicht linientreu waren, offen chrstlich lebten
Ausreiseanträge stellten
inhaftiert waren etc

Bei uns darf jeder denken und sagen was er möchte ausser er schränkt Rechte anderer ein
in der DDR war das völlig anders
aber wie so oft im Leben, wer sich seine realität dumm daherredet der findet diese auch als einzige Wahrheit wieder
wie die Damen der braunen Gesinnung an jedem Fremden das Böse sehen und sich nichtmal die Mühe machen offen zu sein
so kann man seitenlang weiterrden und argumentieren sie haben keine offene gehirnzelle dafür
jetzt sind es die CoronaAuflagen, vorher waren es die bösen Muslime
wer weiss was es morgen ist

dagmar

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Feuerschweifin am 03.11.2020, 21:04 Uhr

Ich denke, bei der ganzen Problematik geht es den Leuten mehr um ein "Wehret den Anfängen" als um eine absolute Gleichsetzung mit der DDR.

In den USA kann ein normaler Bürger auch sagen, dass er Trump nicht leiden kann und kommt deswegen nicht in Haft. Jedoch würden wohl die wenigsten hier behaupten, dass die USA unter Trump ein Musterbeispiel für Demokratie und Meinungsfreiheit sind.

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Der hat doch einfach seine vertraglichen Pflichten nicht eingehalten?

Antwort von Petra28 am 03.11.2020, 21:50 Uhr

Und seinem Vertragspartner vorgeworfen, gleichgeschaltet zu sein? Das hat doch nichts mit „mundtot“ machen zu tun, wenn die darauf negativ reagieren? Und als Werbepartner hat er sich natürlich auch aus dem Spiel genommen, vom lustigen, schrulligem Sänger, der sich selbst auf die Schippe nehmen kann (aus egal wurde Regal) zu jemandem mit klarer politischer Positionierung, mit der der Werbepartner nicht in Verbindung gebracht werden will.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von As am 03.11.2020, 21:56 Uhr

Tja, Sassi, das sehe ich wiedermal anders. Wer hier in diesem Land zur Zeit DDR 2.0 sieht, hat wohl das wahre Gesicht der DDR nie gesehen....

weil er vermutlich damals systemkonform lebte?

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von As am 03.11.2020, 22:16 Uhr

Aber Trini, wenn du ein ganz normales Leben in der DDR geführt hast, dann kannst du doch auch nicht auf die Idee kommen, die jetzigen " Zustände" mit DDR 2.0 zu vergleichen und damit Unfreiheit, Schikane und Willkür meinen.

Ich hoffe, du verstehst, wie ich das meine. Es ist irgendwie ein Widerspruch.

Ich habe auch eine unbehelligte Kindheit in der DDR verbracht. Meine Eltern waren parteilos.
Allerdings hatten sie Verbindungen zur Kirche, wo sich meine Mutter wegen ihres Berufes und drohender Schikanen nicht mehr hingewagt hat.
Einer Freundin von mir wurde das Abitur verweigert, weil sie Pfarrerstochter war.
Mein Vater hatte eine Stasiakte, in der unglaublich bedeutungsloser Müll aus seinem Leben protokolliert war. Er wurde phasenweise bespitzelt, obwohl er völlig unauffällig lebte und kein Staatsfeind war. Abgefangene Privatbriefe aus dem Westen mit " prekärem" Inhalt waren da drin ( zum Bsp. über ein geplantes Treffen mit Freunden aus dem Westen im Urlaub). Alles Kleinkram, aber in der Masse definitiv eine andere Nummer als eine Corona-Adressliste im Restaurant.

Echte Systemkritiker könnten vermutlich ganz andere Dinge erzählen.

Ich verstehe nicht, warum sich dein Sohn nicht traut, im Deutschunterricht seine Meinung zu sagen. Solange sie grundgesetzkonform ist, kann ihm überhaupt niemand was als evt. eine andere Meinung zu vertreten.
Und selbst fast jede andere "Meinung" darf hierzulande in der Regel völlig ungestraft rumkrakeelt werden. Das ist wirklich weit entfernt von DDR, finde ich.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von As am 03.11.2020, 22:20 Uhr

Das ist total lächerlich, dass er mundtot gemacht wurde. Er kann sich doch jederzeit eine andere Plattform suche, die seinen Mist mittragen und verbreitet. Der Privatsender RTL hat sich distanziert, oder hab ich da was falsch verstanden?

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von As am 03.11.2020, 22:26 Uhr

Den konkreten Fall kenne ich natürlich nicht. Er hätte klagen können.

Mir ging grade durch den Kopf, ob es z.B. für den Pressesprecher einer großen Tierschutzorganisation angebracht wäre, so ganz privat seinen Nerz zu tragen?
Oder ist der Vergleich zu weit hergeholt?

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Re: Nun, ich war 100%ig auf Linie damals.

Antwort von As am 03.11.2020, 22:30 Uhr

Danke, Petra, so war es im Osten wirklich.

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Re: Nun, ich war 100%ig auf Linie damals.

Antwort von As am 03.11.2020, 22:32 Uhr

Nicht aus öffentlichen Schulen.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Feuerschweifin am 03.11.2020, 23:59 Uhr

Er war ein kleines Rädchen und hat sich in einer in Deutschland im Rahmen der freien politischen Meinungsbildung erlaubten Partei engagiert und wurde daraufhin von eben diesem Land, das Meinungsfreiheit im GG verankert hat und zu dessen Demokratie die Partei dazu gehört, entlassen.

Sein Engagement dort hatte nichts mit seinem beruflichen Verhalten zu tun und er hat auch keine strafbaren Dinge gemacht.

Die Partei war dem AG, in diesem Falle nun mal dem Staat, nicht genehm, deswegen musste er gehen.

Wer hier der Meinung ist, dass das ok ist, der rechtfertigt es, dass der Staat aufgrund der politischen Gesinnung Menschen einschränkt. Und das ist genau das, was nicht demokratische Systeme tun. Darum geht es mir.

Es spielt KEINE Rolle, was ich oder andere von dieser Partei halten. Sie ist erlaubt und jeder hat das Recht, sich ohne Repressalien durch den Staat darin zu engagieren.

Meinungsfreiheit und Grundrechte sind auch immer Meinungsfreiheit und Grundrechte der anderen, denn sonst kann man sie in die Tonne hauen, weil sie nichts wert sind.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Feuerschweifin am 04.11.2020, 1:13 Uhr

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland

Art 3

(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

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Petra - die Stimme der Vernunft!

Antwort von pflaumenbaum am 04.11.2020, 1:35 Uhr

Danke!

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@AS

Antwort von Barbara79 am 04.11.2020, 6:04 Uhr

Genau das sagt Sassi doch.

Wer aus Überzeugung systemkonform lebt erfährt die dunklen Seiten nicht bzw empfindet diese als gerecht.

Das galt in der DDR so und heute ebenso.

Barbara

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Ich verstehe warum diese Gefühle aufkommen

Antwort von Barbara79 am 04.11.2020, 6:33 Uhr

Ich gehe bei weitem nicht so weit, dass die BRD eine DDR 2.0 geworden ist. Sie ist kein Unrechtsstaat.

Aber sie ist deutlich demokratiefeindlicher als ich jemals gedacht habe, setzt propagandistische Mittel ein und vernachlässigt unsere demokratischen Strukturen wie ich es nie für möglich gehalten hätte.

Natürlich darf man in diesem Land seine Meinung sagen. Auch heute. Und keiner geht dafür ins Zuchthaus oder in ein Internierungslager. Aber er wird bei klarer, unbeirrbarer Kritik seines Amtes enthoben oder versetzt. So war es z.B. bei Dr. Püschel und jetzt aktuell bei Dr. Pürner oder Herr Brauner. Der Name des fällt mir gerade nicht ein. Und das nur die prominenten Fälle.
Das hat mit Meinungsfreiheit eigentlich kaum mehr etwas zu tun.

Hotels verbieten berühmten kritischen Personen den Aufenthalt, Veranstaltungen den Auftritt , bei politischen Veranstaltungen wie Demonstrationen wird mit zwei Maß gemessen, wenn die Verantwortlichen und die Medien alles daran setzen die "falsche" Meinung bzw deren Befürworter verunglimpfen, dass es an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten ist.

Es sich wird sich über den demokratisch korrekten Weg hinweg gesetzt wenn es darum geht extrem einschneidende Verordnungen zu erlassen. Da werden Verordnungen ohne den eigentlichen Gesetzgeber fest gelegt und diese entbehren dann auch noch die eigentlich nötige Gesetzgrundlage.

Als dies und noch mehr ist eines freiheitlichen, demokratischen Landes unbestreitbar nicht würdig. Daher verstehe ich die Stimmen, die sagen wir seien auf dem Weg in eine DDR 2.O

Barbara

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Ichx4 am 04.11.2020, 8:03 Uhr

Du machst es Dir aber sehr einfach und Dein Text strotzt voller Vorurteile, die Du selbst verurteilst.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Ichx4 am 04.11.2020, 8:12 Uhr

......strotzt vor lauter.....
Sorry.

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Re: Ich verstehe warum diese Gefühle aufkommen

Antwort von Petra28 am 04.11.2020, 9:18 Uhr

Mir sagt nur Püschel etwas - und der ist in den wohlverdienten Ruhestand gegangen und zwar exakt nach Ausreizung der drei erlaubten zusätzlichen Jahre nach Erreichen der Regelaltersgrenze.

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Re: Der hat doch einfach seine vertraglichen Pflichten nicht eingehalten?

Antwort von Hase67 am 04.11.2020, 9:26 Uhr

Ich habe das Ganze ehrlich gesagt nur am Rande verfolgt, weil ich im Homeoffice teilweise sowieso zu viel im Netz lese. Promi-Käse tue ich mir da nicht freiwillig an.

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Trini

Antwort von pflaumenbaum am 04.11.2020, 9:47 Uhr

Dann bring deinem Sohn bei, für seine Meinung zu kämpfen. Mit Gegenwind muss er aber natürlich rechnen. Und offen sein für Gegenargumente sollte er natürlich auch. Sich beleidigt zurückziehen ist aber keine Option.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von kevome* am 04.11.2020, 9:57 Uhr

Was passiert denn, wenn Dein Sohn im Unterricht seine Meinung sagt? Er dürfte weder schlechte Noten bekommen, noch aus dem Unterricht fliegen, sofern allerhöchstens eine Diskussion darüber aufkommen. Debatten führen und Argumentieren ist zumindest bei meinen Kindern ein bedeutender Bestandteil des Deutschunterrichts.

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Re: Ich verstehe warum diese Gefühle aufkommen

Antwort von shinead am 04.11.2020, 10:06 Uhr

Dr. Püschel hat sich selbst gegen die Ausschlachtung von aus dem Kontext gerissenen Zitaten gewehrt. Er hat bei weitem nicht das gesagt, was die Medien (vornehmlich die BILD) daraus machen wollten. Der war bezüglich Corona ziemlich auf Linie.

Dr. Pürner wurde m.E. gerüchteweise an sein Mäßigungsgebot für Beamte erinnert. Deshalb wurde er versetzt. Als Beamter öffentlich gegen den Chef zu gehen, hat schlicht Konsequenzen. Hatte es schon immer. Twitter ist da eher kontraproduktiv. Zumindest unter Klarnamen.

Brauner sagt mir nix.

Was die Hotels, Restaurants und Hallenvermieter tun ist die Umsetzung ihres Rechts auf Vertragsfreiheit und Hausrecht. Willst du ihnen das nehmen? Gerade das Hausrecht trifft ja auch andere Politiker. Frau Merkel hat gerade in der "Ständigen Vertretung" Hausverbot erhalten.
Auch "Cancel Culture" gibt es nicht nur von der einen Seite.

Der eigentliche Gesetzgeber hat die Macht bezüglich der Corona Entscheidungen freiwillig an die Länder abgegeben. Warum die jetzt auf einmal meckern finde ich ziemlich unverständlich.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von Hase67 am 04.11.2020, 13:19 Uhr

"Ich verstehe nicht, warum sich dein Sohn nicht traut, im Deutschunterricht seine Meinung zu sagen. Solange sie grundgesetzkonform ist, kann ihm überhaupt niemand was als evt. eine andere Meinung zu vertreten. Und selbst fast jede andere "Meinung" darf hierzulande in der Regel völlig ungestraft rumkrakeelt werden."

Was da befürchtet wird - und das würde meinen Kindern umgekehrt auch so gehen - ist, vermute ich mal, eher der "soziale Tod". Im Unterricht läuft die Diskussion vermutlich schon so, dass er seine Meinung sagen darf. Aber soziale Kontrolle ist ein mächtiges Werkzeug, gerade im Klassenkontext. Funktioniert ja hier auch schon gut.

Wenn Trinis Sohn nicht zu der Sorte gehört, die geschliffen argumentiert und "dafür gebaut ist", seine Meinung auch gegen Widerstände seiner Altersgenossen zu verteidigen, finde ich das verständlich. Nicht jeder schafft es, mutig für seine Ansichten einzustehen, weder Teenager noch Erwachsene. Die Gefahr ist nur - und das erlebt man auch gerade jetzt wieder -, dass sich diese Leute, wenn sie einerseits überbrüllt und andererseits mit besorgtem Blick kopfgetätschelt werden, hasserfüllten Blendern zuwenden, weil sie sich da ernster genommen fühlen. Oder anfangen Leute zu bewundern, die einen Teil ihrer eigenen Ideen lautstark vertreten, weil die sich eben "was trauen" und den Rest ausblenden. Weil sie sich damit wohler fühlen.

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Re: @AS

Antwort von As am 04.11.2020, 18:47 Uhr

Wer damals wie heute systemkonform leben konnte / kann, so ganz ohne "Bauchschmerzen " und innere Konflikte, also so richtig mit Leib und Seele, ist ein sogenannter "Wendehals". Ich meine damit nicht die, die früher gezweifelt und hinterfragt haben und das jetzt vielleicht wieder tun.

Die Freiheiten, die ich als Bürger heute habe, habe ich mir damals erträumt. Und ich genieße sie und sehe nicht die Gefahr, dass sie durch die derzeitige Regierung und auch nicht durch die etablierten Parteien in der Bundesrepublik gefährdet werden.

Ich glaube nicht so richtig, dass ich Sassi falsch verstanden hab.

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Re: Gefühl von DDR 2.0

Antwort von As am 04.11.2020, 19:40 Uhr

Da gebe ich dir uneingeschränkt recht. Deshalb bin ich nicht völlig davon überzeugt, dass die Kündigung auf dieser Tatsache beruhte. Bzw. glaube ich fest daran, dass in diesem Fall eine Klage Erfolg gehabt hätte.

Ich glaube nämlich an eine unabhängige Justiz.

Zu DDR-Zeiten hätte es überhaupt keine Instanz gegeben, vor der du hättest klagen können.

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