Forum Aktuell

Aktuelles und Neuigkeiten

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Einstein-Mama am 26.05.2012, 10:11 Uhr

Freundschaften

wenn man die beste freundin ein jahr lang dabei beobachten muß, wie sie sich psychisch sowie physisch in den abgrund katapultiert, sollte man dann einschreiten?
also in form von "da reden nichts mehr bringt, muß man handeln", oder sollte man sie den weg selber gehen lassen, auch wenn er ins absolute chaos führt und sie dabei verlieren wird und zwar ALLES.
alles sehr schwer, wenn man befangen ist:(

 
17 Antworten:

Re: Freundschaften

Antwort von Sternspinne am 26.05.2012, 10:47 Uhr

Wie könntest du denn einschreiten?
Und was heisst handeln?
Vielleicht gibt es ja gar keine "echte" Handhabe, sondern nur einen Versuch dazu?
Oder wie kann man sie zu ihrem "Glück" zwingen?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Freundschaften

Antwort von shinead am 26.05.2012, 11:31 Uhr

Ich habe keine Regatte bei nur entfernten Bekannten einzuschreiten.

Erst vorletzte Woche haben mein Mann und ich dafür gesorgt, dass eine Bekannte "einfährt". Sie ist schwer Alkoholkrank und wollte sich umbringen.
Jetzt haben die Ärzte sie tatsächlich dazu gebracht, eine stationäre Therapie zu machen.
Wenn es nicht klappt, war es den Versuch wert.

Sorge dafür, dass ihre Familie mit zieht.

Tust Du es nicht - wirst Du Dir später Vorwürfe machen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Freundschaften

Antwort von Susi0103 am 26.05.2012, 11:34 Uhr

Tja, was soll man denn großartig tun, wenn reden (und das wirst Du vermutlich zur Genüge getan haben) nicht hilft??

Ich hab auch so eine Freundin - meine älteste, wir kennen uns seit 23 Jahren - aber alles Reden hilft nicht, jedes Angebot meinerseits wird nicht angenommen. Mehr kann ich nicht tun.

Wir sind alle erwachsen. Führen unser eigenes Leben. Man kann niemanden zu seinem Glück zwingen, auch wenn man WEIß, dass es das beste wäre... leider.

Lg

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Freundschaften

Antwort von Einstein-Mama am 26.05.2012, 11:35 Uhr

shinead, das hab ich bereits. die familie einbezogen.
das stiess erwartungsgemäß auf bockigkeit.
für ihre näheste verwandte bin ich momentan der anker, der aber nicht wirklich geworfen werden kann.
scheiß mataphern...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Freundschaften

Antwort von Feelix am 26.05.2012, 11:38 Uhr

Hi Einstein-Mama,

schwierig.

Ich war vor Jahren an der Zwangseinweisung einer Freundin beteiligt, die an einer bipolaren Störung leidet und im Verlauf ihrer vierten manischen Phase, die ich während dieser Freundschaft erlebte, auf eine selbstgefährdende Weise psychotisch wurde. Wir waren ein kleiner Kreis von Freunden um sie herum, entschieden das also gemeinsam - ohne sie. Mit ihren Eltern. Was es für uns noch widerlicher machte. :-( Doch während des Tuns - und das finde ich auch im Rückblick entscheidend - fühlte sich alles richtig an. Für sie wenige Wochen später auch.

Ich weiß, dieser Fall ist vermutlich ultimativer angelegt als Deiner (es war ja eine Psycho-Dynamik, die unterbrochen werden m u s s t e) und somit ist wohl auch der Entscheidungsprozess gefühlt "unschuldiger" - Trotzdem: es war ein gewaltiger Übertritt aller Freundschaftsgrenzen, mit dem ich so nie wieder konfrontiert werden möchte.

Ich nehme an, Dein Bauchgefühl wird Dich da durchlotsen.


Liebe Grüße, Feelix

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Feelix

Antwort von Einstein-Mama am 26.05.2012, 12:10 Uhr

das mit der psychose hatten wir schon. da war sie bei mir, bei dieser art psychose kann man medikamentös nichts ausrichten (im gegensatz zu "normalen" psychosen).
ich möchte das nicht nochmal erleben, ich ging in diser nacht auf dem zahnfleisch.
ein 2. mal wäre sie untergebracht.
in dem fall macht sie nicht nur sich selbst nieder, sie zieht das, wofür sie verantwortung hat mit ins verderben:(

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Feelix

Antwort von Feelix am 26.05.2012, 12:28 Uhr

Hat sie denn Zugang zu einer klaren Einschätzung, was ihre monatelange "Krise" für ihr Kind bedeutet? Wie ist das, wenn ihr darüber sprecht ... hast Du den Eindruck, sie kann sie das umreißen? Hat sie ein Gefühl dafür?

Wenn sie diesen Zugang jetzt nicht hat - und es vielleicht ja ein Teil ihrer Problematik ist, ihn nicht haben zu können - denke ich, kannst Du doch gut darauf vertrauen, dass er wiederkehrt, wenn es ihr besser geht und sie erkennt, was hinter ihr liegt. Schwer vorstellbar, dass sie Dein Handeln dann nicht als Freundschaftsdienst sehen kann, meinst Du nicht?

Ich glaube tatsächlich, hier würde ich energisch optimistisch vom Ende her denken - und handeln.

Meinen Respekt für Deinen Einsatz schon bis hierhin.


Liebe Grüße, Feelix

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Freundschaften

Antwort von Butterflocke am 26.05.2012, 12:34 Uhr

Schwer, da etwas zu raten, da man ja die genauen Umstände nicht kennt. Ich denke aber, ich würde zum Einschreiten tendieren und notfalls auch per "Gewalt" den Versuch unternehmen, sie vor den Abgründen, die ich sehe, zu retten.
Man weiß vorher nie, was richtig und falsch ist....
Unter Umständen weiß man es auch hinterher noch nicht (bzw. nie), da man ja nicht weiß, wie es OHNE diese Deine/Eure Intervention gelaufen wäre.....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Freundschaften

Antwort von rebi am 26.05.2012, 12:35 Uhr

wenn alles zu reden und alle Angebote nicht angenommen werden, hmm was willst du nocht tun,? wenn du zu irgend einem Amt gehst, bekommst du noch eines auf den Deckel, und sie sagt dir dann , und du willst meine beste Freundin sein..? ich hatte auch so eine Freundin, bis mir dann eine Vorgesetzte
sage , du musst warten und Geduld haben, du hast alles angeboten, wahrscheindlich macht es erst klick wenn das passiert, was du vermutest, und 1/2 Jahr später war sie dann in der Klinik, und erst dann sagte sie mir, ach hätte ich doch auf dich gehört, aber ich wollte es nicht Wahrhaben, Verzeist du mir?
natürlich habe ich Ihr verziehn.. rebi

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: was kannst und willst Du denn machen?

Antwort von Benedikte am 26.05.2012, 13:40 Uhr

Meine beste Freundin war Alkoholikerin und nahm Tabeletten und ist gestorben weil die Leber es nicht mehr geschafft hat.

Das erste- ich hatte ziemlich lange nicht mitgekriegt wie es genau um sie steht. Wir kannten uns ja seit wir zehn waren- und sie war bspw. nie sturzbetrunken, sondern halt nur angeheitert- wie viele. Sie trank auch nie harte SAchen, sondern immer nur Wein, viel Sekt und so. Ich bin mit 18 wegen Studium von zu Hasue weg- und das war das erste- ich habe ewig nichts richtig mirgekriegt.

Und dann war es so, dass sie das Ausmass immer geleugnet hat, mir den Eindrucl vermittelt hat, ich waere hysterisch und uebertreibe, und sie war dann, spaetere Phase, verbal einsichtig, hat aber ihr Verhalten nie geaendert. Das waren so die fruehen dreissiger

Und dann wurde mein eigenes Leben so voll- Familie, Beruf, Umzug nach weit weg- unsere Kontakte sporadisch, auch weil sie viel absagte ("gesundheitliche Probleme"). Soloeste sich das ganze auch.

Was ich sagen will- Du kannst nicht viel machen wenn sie selber nicht will weil Du kein Recht hast, ueber die zu besteimmen. Ist nicht schoen, da zuzuschauen. Meine Freundin war lange JAre superattraktiv- ein echter Hingucker- aber Du als Suchtschwester weisst, wie ma riecht wenn die Leber sich abmacht. Und jemand, der auch immer so viel Wert auf seine Attraktivitaet gelegt hat, so verwelken zu sehen, war hart.

Aber ganz ehrlic- Du kannst nichts machen, hast ja auch selber genug am HAcken- freie KApazitaeten, meine ich, fehlen- und solltest lieber warten, bis ihr Erkenntnisse kommen und dann bei der Neupositionierung im Leben helfen.

Benedikte

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

so und nicht anders ist es wohl, benedikte

Antwort von Einstein-Mama am 26.05.2012, 14:52 Uhr

der einzige unterschied zu deiner freundin wäre der, dass man gesetzlich niemanden das saufen verbieten kann und alkohol noch immer verharmlost wird.
ich bin fast der meinung, dass man es mit einer alkoholkranken freundin einen zacken schwerer hat
ich bin am überlegen das übel, welches ihr noch immer die substanz beschafft zu verknacken. damit bekämpft man aber nicht unbedingt die ursache und beliebt macht man sich auch nicht. wir kennen uns heuer 20 jahre:( und eine neue beste freundin findet man nicht an jeder ecke.

bisher hatte ich auch keine probleme freundschaften zu beenden, wenn ich ihnen nicht nach den mund reden wollte, oder mich verarschen lies.
in dem fall erwartet die freundin ja kein "nach dem mund reden" und verarscht hat sie mich auch nie.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Du solltest beachten, dass

Antwort von jaspermari am 26.05.2012, 15:26 Uhr

du sie ja auch zu keiner Therapie zwingen kannst...außer sie gefährdet sich selber suizid oder andere.

Das sie mitmacht,ist aber die Voraussetzung für eine gelungene Therapie (falls es um Sucht oder andere psychischen Krankheiten geht).

Wen zieht sie mit sich runter ? Ihr Erwachsenen oder sind da auch noch Kinder im Spiel ??
Davon würde ich auch Einiges anhängig machen...

Das "Einmischen"müsste halt auch sehr sensibel geschehen. Als ich damals mit der PPD erkrankt war, haben sich tausend Leute eingemischt und auch Grenzen überschritten, wobei ich durchaus gut bei Verstand war...Ich finde, sowas dürfen nur die engsten Personen, die davon betroffen sind.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Du solltest beachten, dass

Antwort von Christine70 am 26.05.2012, 16:23 Uhr

wir haben in der familie eine chrystal meth süchtige und wir haben aufgegeben. sie hat bereits mehrere therapien angefangen und immer abgebrochen mit den worten "ach, so schlimm ist das bei mir nicht, da gbits schlimmere fälle"

man sieht es ihr bereits an. aus einer hübschen jungen frau wurde ein wrack. aber das ist ihr alles egal. wir haben viel versucht, aber immer hatte sie ausreden. sie schafft das alleine war nur eine davon. aber du weißt, man schafft es alleine nicht mehr da raus. und grad bei chrystal ist es ja so, wer einmal anfängt, kommt nicht mehr los.

wir haben aufgegeben......

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Christine, Treffer und versenkt!

Antwort von Einstein-Mama am 26.05.2012, 17:08 Uhr

So schauts aus! Crystal macht hier alles nieder. ALLES!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: "Freundschaft heißt

Antwort von Erdbeere81 am 26.05.2012, 19:11 Uhr

auch Unmögliches miteinander aushalten."

Eine meiner engsten Freundinnen haben wir damals mit Anfang 20 mit allen Mitteln versucht zu helfen. Leute mobilisieren, Druck ausgeübt, Nächte vor ihrem Haus gewacht usw.

Irgendwie hatten wir das Gefühl, dass es besser wurde.
Dann vor 2 Jahren (Anfang 30) stürzte sie wieder ab und wir anderen 3 haben uns gesagt, dass wir es einfach mit ihr aushalten werden. Neben ihr sein, sonst nichts mehr. Keine Hilfe anbieten, wenn sie nicht danach fragt.

Sie jedoch wollte auch keine Hilfe, keine Änderung nur Mitleid.

Im März hat ihr Freund sie verlassen, vor 1 Monat starb ihr Vater und momentan haben wir das Gefühl sie erwacht endlich, sie beginnt ganz neue Fragen zu stellen und als ob sie zum ersten traut die Wahrheit über sich selbst sehen zu wollen.

Ich bin eine, die meint aktiv werden zu müssen, anpacken zu müssen.
Aber rückblickend gesehen, war es absolut richt sie in Ruhe zu lassen.
Es tat richtig weh zu sehen, wie sie immer und immer wieder vor die Wand lief, aber nun jetzt gibt es wieder Hoffnung

Sie zeigt nicht nur Einsicht sondern sie ist erschrocken über sich selbst, den Punkt hat sie bisher noch nie erreicht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

em, ist das noch deine freundin?

Antwort von groschi am 26.05.2012, 20:27 Uhr

ich habe einen sehr guten, engen freund an drogen verloren. so eine seele von mensch; einen der warmherzigsten, liebste, klügsten menschen, die ich kennenlernen durfte.
er versank immer mehr in den drogen und veränderte sich. irgendwann war klar: dieser mensch ist nicht mehr der freund, den ich kannte. aus einem großzügigen freund wurde jemand, der mir geld aus meiner teekanne stahl. aus dem ehrlichen freund wurde jemand, der log und betrog.
irgendwann mußten ich und seine anderen freunde einsehen: der freund ist lange schon weg. zurückgelassen hat er einen junkie, dem alle mittel recht sind, um an seine drogen zu kommen.
ab und zu schimmerte durch diesen junkie der alte freund durch. wie gerne hätten wir mit ihm den kampf gegen die sucht geführt, aber er wollte nicht; suchte immer neue ausreden.
man kann zwar mitkämpfen, wenn der betroffene kämpft; unterstützung bieten; hilfen suchen; einfach da-sein.
wenn er aber nicht kämpfen will, kannst du den kampf nicht führen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: em, ist das noch deine freundin?

Antwort von Einstein-Mama am 27.05.2012, 8:39 Uhr

ihr habt schon recht und ich weiß es ja auch dass es so ist. aber manchmal will man eben was erzwingen, weil man es nicht akzeptiert wie es ist.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge

Anzeige

Erfurt

Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.