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Geschrieben von alex001 am 07.09.2006, 11:28 Uhr

Bitte helfen, Trauerfall und mir fehlen die Worte

Hallo,

letzte Woche ist eine ehemals gute Bekannte meines Mannes gestorben. Er ist mit ihren Söhnen zur Schule und zur Uni gegangen und sie war quasi eine Ersatzmutti für ihn.

Sonntag haben wir erfahren, daß Montag das begräbnis ist und es war ihm leider unmöglich, so kurzfristig dahin zu gehen, dennoch würden wir gerne der Familie unser Mitgefühl ausdrücken und etwas nettes stilvolles schreiben.

Nur, da hakt es bei mir, ih bin gerade in dem Alter wo die letzten Bekannten sich verheiraten, sie sterben Gott sei Dank noch nicht weg und somit hab ich wenig Erfahrung im Schreiben von Kondolenzkarten.

Zudem bestand seit gut zwölf Jahren gar kein kontakt mehr, da find ich es besonders schwierig, die passenden Worte zu finden.

Habt ihr eine Idee (und auch wenn es undankbar klingt, bitte ich, vom posten selbstgedichteter Texte abzusehen, sowas nehm ich eh nicht, sollte schon ein bißchen Stil haben...)

LG und schonmal Danke, die alex

 
9 Antworten:

Re: Bitte helfen, Trauerfall und mir fehlen die Worte

Antwort von Frosch am 07.09.2006, 11:39 Uhr

"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir ungefragt weggehen und Abschied nehmen müssen." Albert Schweitzer



Der Tod hat keine Bedeutung –
ich bin nur nach nebenan gegangen.
Ich bleibe, wer ich bin,
und auch Ihr bleibt dieselben zusammen.
Was wir einander bedeuten, bleibt bestehen.
Nennt mich bei meinem vertrauten Namen.
Sprecht in der gewohnten Weise mit mir
und ändert Euren Tonfall nicht!
Hüllt Euch nicht in Mäntel aus Schweigen und Kummer –
lacht wie immer über die kleinen Scherze, die wir teilten.
Wenn Ihr von mir sprecht, so tut es ohne Reue
und ohne jegliche Traurigkeit.
Leben bedeutet immer nur Leben –
es bleibt so bestehen –
immer – ohne Unterbrechung.
Ihr seht mich nicht, aber in Gedanken bin ich bei Euch –
irgendwo, ganz in der Nähe – nur ein paar Straßen weiter.
Henry Scott Holland (1847-1918)


LG Antje

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Noch eines

Antwort von Frosch am 07.09.2006, 11:45 Uhr

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält.

Rainer Maria Rilke
aus: Das Buch der Bilder

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Re: Bitte helfen, Trauerfall und mir fehlen die Worte

Antwort von Moneypenny77* am 07.09.2006, 11:48 Uhr

Also stilistische Grundregel: man schreibt (und sagt) nicht "Herzliches Beileid", sondern "Aufrichtiges Beleid" und beendet Briefe mit "Mit stillem Gruß"...

Ich hatte leider öfter das Vergnügen, da ich als Junior-Beraterin immer die Kunden gekriegt habe, die schon kurz vorm Vererben standen ;-).

Ehrlich gesagt mag ich irgendwelche Zitate "großer Menschen" in diesem Zusammenhang nicht, sondern ziehe persönliche Worte vor. Leider scheuen sich viele, direkt über den Verstorbenen zu schreiben, aber genau das macht es so persönlich!

Dein Mann sollte schreiben, daß er mit großer Bestürzung von ihrem Tod erfahren habe und es sehr bedauere, sie auf ihrem letzten Weg nicht habe begleiten zu können. Dann ein Teil, in dem er schreibt, warum sie für IHN so ein besonderer Mensch war, was er an ihr schätzte und wie er sich an sie erinnern wird. Und zum Schluß die Wünsche für die Familie, gemeinsam die Kraft zu finden, ihren Verlust anzunehmen.

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@alex

Antwort von tinai am 07.09.2006, 11:50 Uhr

Hallo,

das tut mir erst einmal leid für Euch. Ich hatte das Erlebnis leider chon öfter und auch erst vor kurzem wieder.

Ich finde man sollte jeden Hauch von Kitsch und Verklärung meiden. Ein Gedicht kann etwas wunderbares sein, die Grenze zu Kitsch ist aber ganz schnell überschritten. Ich kann so etwas leider nicht.

Ich habe deshalb immer einen Brief geschrieben, in dem ich quasi einen "Rückblick" formuliert habe, also was die Person für mich so besonders gemacht hat, manchmal auch eine Anekdote oder wann oder unter welchen Umständen ich den Verstorbenen kennen gelernt habe.

Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenige helfen.

Tina

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Re: Bitte helfen, Trauerfall und mir fehlen die Worte

Antwort von maleja am 07.09.2006, 12:36 Uhr

Dies war das GEdicht, das meine Mutter kurz vor ihrem Tod noch sehr berührt hat und das sie sich in ihr Tagebuch als letzten Eintrag reinschrieb. Wir haben es auch auf ihre Todesanzeige und auf den Grabstein (zumindest in Auszügen) geschrieben.
Und als kürzlihc die 7-jährige Tochter einer Bekannten durch einen Verkehrsunfall starb, da fehlten mir eigentlcih auch die Worte für eine Karte.
Ich hab sie dann aber selbst gestaltet. Hab vorne dieses Gedicht geschrieben (mit einem schwarz-weiß Foto eines Grabengels) und auf die Rückseite meine eigenen Worte. Die mir aber sehr sehr schwer fielen.
Hier das GEdicht:

Es war, als hätt der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt.
Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.

Eichendorff

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Danke, da konnte ich wirklich sehr viel draus ziehen

Antwort von alex001 am 07.09.2006, 13:16 Uhr

Danke für eure lieben Worte und Hinweise, wie man so etwas gestalten kann. Ich hab aus jedem Beitrag was mitnehmen können.

Jetzt hab ich mir was zusammen gebastelt und muß sagen, mir fällt die Anrede sehr schwer. Wir würden es gerne an die Familie richten, jedoch "Liebe Familie xy" zu schreiben, ist mir zu unpersönlich. Aber kann man das so schreiben, daß man den Gatten, dann die Söhne anspricht?

Also, so etwa:

Lieber x,
lieber y,
lieber z!

Und wo bleiben dann die Ehefrauen der Söhne?

Lieber x,
lieber y mit a,
lieber z mit b.

Oder:

Lieber x,
lieber y und liebe a,
lieber z und liebe b.

Kommt mir alles irgendiwe sehr panne vor, oder? Dann viell. doch die letzte Version die beste? Oder schreibt man vielleicht:

Lieber x,
lieber y mit Familie,
lieber z mit Famile?

Ach ihr seht, jetzt hab ich die rechten Worte und sträube mich doch so sehr dagegen diesen Brief fertig zu kriegen... Ich tu so was echt nicht gern. Für flotte oder auch wahre Sprüche zu Hochzeiten und runden Geburtstagen bin ich immer zu haben, aber sowas will mir nicht über den Füller.

Danke nochmals für eure Geduld mit mir...

alex

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Nochwas!

Antwort von PatriciaKelly am 07.09.2006, 13:23 Uhr

Von guten Mächten wunderbar geborgen
erwarten wir getrost was kommen mag.
Gott ist mit uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Von Dietrich Bonhoeffer,das wurd bei unseren Beerdigungen immer gesungen und es ist sehr schön aber sehr traurig...Ist ein Lied udn Gedicht.

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Re: Danke, da konnte ich wirklich sehr viel draus ziehen

Antwort von Moneypenny77* am 07.09.2006, 13:24 Uhr

Notfalls alle einzeln aufzählen, aber "Jupp mit Susi" oder "Jupp mit Familie" geht mal so gar nicht ;-)

Wenn Ihr die Ehefrauen aber gar nicht kennt, könnt Ihr auch erst den Ehemann, dann die Söhne (der Älteste zuerst) anreden und im nächsten Satz dann Ihnen und Ihrer Familie kondolieren.

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Re: Danke, da konnte ich wirklich sehr viel draus ziehen

Antwort von karamell am 07.09.2006, 14:48 Uhr

ich würds wie moneypenny machen, die söhne und den ehemann namentlich anreden und dann weitermachen mit aufrichtiges beileid euch und euren familien oder so....

D.

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