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Geschrieben von Hase67 am 22.02.2015, 15:27 Uhr

Berufswahl MINT

Hi,

ich antworte mal als selbst Nicht-MINTlerin und Frau eines MINT-Akademikers.
Ich selbst habe für mich nie ein Studium in einer Ingenieurs- oder Naturwissenschaft erwogen, weil mich die Berufsbilder (soweit ich sie damals überblicken konnte) nullkommanull interessierten. Mein Vater war Ingenieur und hatte Elektrotechnik in so einer Art dualem Studiengang studiert - diese Materie war mir komplett fremd. In der Schule mochte ich zwar Mathe und Chemie sehr gern, Biologie fand ich aber todlangweilig, und Physik habe ich gehasst (vielleicht mal abgesehen von Optik). Meine Begabungsschwerpunkte lagen viel eindeutiger im sprachlichen und musischen Bereich. Studiert habe ich letztendlich eine "brotlose Kunst" an einer der Eliteunis für diesen Bereich und bin jetzt seit 20 Jahren in dem Bereich Freiberuflerin und nicht "brotlos", obwohl man auch als diplomierter Übersetzer und Dolmetscher im Vergleich mit anderen Akademiikern durchschnittlich eher nicht zu den Großverdienern gehört, es sei denn, es verschlägt einen zu einer der großen internationalen Organisationen - da hat man dann aber kaum noch Privatleben.

Mein Mann ist von Haus aus Diplombiologe und hat in einem Bereich an der Schnittstelle zwischen Ingenieurwissenschaften, Physiologie, Physik und Biologie promoviert und sich habilitiert, er ist Neurobiologe. Er ist mit Leib und Seele Biologe (hat auch ein breites Interesse für Tiere, Pflanzen, Ökologie und Biochemie), hatte Biologie bereits als LK und forscht einfach gern - für ihn wäre nie etwas anderes als biologische Forschung an der Uni in Frage gekommen, auch kein Job in der freien Wirtschaft.

Unsere Kinder sind "eigentlich" sowohl im sprachlichen als auch im naturwissenschaftlich-technischen Bereich gefördert, weil uns beiden unsere Jobs wichtig und hier oft Thema sind. Beide Kinder haben den Forschungsbereich meines Mannes schon öfter sowohl privat als auch im Rahmen von Kiga- oder Schulführungen besichtigt, und was ich mache, bekommen sie regelmäßig hier zu Hause mit oder sehen es im Fernsehen.

Dennoch möchte keines der Kinder sich bisher in Richtung Naturwissenschaften oder in Richtung Sprache orientieren - meiner Tochter schwebt eher etwas Praktischeres, Soziales, Organisatorisches oder Musisches vor, unser Sohn träumt seit knapp zwei Jahren davon, Illustrator zu werden und möchte Kunst studieren. Beide haben ein breites Allgemeinwissen, unser Sohn auch ein sehr breites Wissen im naturwissenschaftlichen und technischen Bereich - aber als Beruf oder Studienfach interessiert sie das beide nicht.

Kann sich alles noch ändern, aber ich bezweifle dennoch, dass man sein Kind gezielt in eine bestimmte Studienrichtung "dirigieren" kann - das hängt doch von zu vielen Faktoren ab, die man selbst nicht in der Hand hat...

LG

Nicole

 
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