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von Jule9B  am 14.04.2015, 19:14 Uhr

@Jule9b

Die Vorschläge zur Leistungsmessung sind für die Lehrerhand gedacht und erden vom Verlag auch nur an Lehrer (mit Schulstempel) verkauft. Von denen war ja oben die Rede.

So wie ich das kenne, sind da für jede Einheit ungefähr 20 Aufgabenvorschläge drin, die auf das Buch abgestimmt sind. Aus denen kann man welche aussuchen (je nach Schwerpunkt, wie er im Unterricht gesetzt wurde) und verwenden, sie sind editierbar und können auch angepasst werden. Für jede Klassenarbeit suche ich etwa 5-6 Aufgaben heraus, manche verändere ich auch und passe sie den Gegebenheiten in der jeweiligen Klasse an oder ich ergänze sie mit einer ganz anderen AUfgabe. Wenn ich weiß, dass Geschwisterkinder von Schülern aus den Jahrgängen davor in der Klasse/dem Jahrgang sind, nehme ich deutlich andere Aufgaben als in dem Jahr zuvor und so weiter.

Für die Schüler gibt es den Klassenarbeitstrainer, die vom Typ her sehr ähnliche AUfgaben anbieten, aber eben nicht exakt die gleichen. Wenn ein Kind die Texte schon zuhause in Ruhe durchgelesen und evtl. Vokabeln nochmal nachgeschlagen hat oder selbst die Lösung schon kennt (die ja in der Lehrerversion dabei ist), hat es natürlich schon deutliche Vorteile gegenüber Kindern, die die Texte in der begrenzten Zeit einer Prüfungssituation zum ersten Mal lesen. Ja, das nenne ich Betrug. Im schulischen Sinn hat das Kind sich unrechtmäßig einen Vorteil verschafft. Also geschummelt oder wie du das nennen willst. Dann klingt es harmloser, kommt aber auf dasselbe hinaus. Eine Klassenarbeit ist ja eine offizielle Prüfung. Die Arbeiten führen zu Noten, die wiederum über Kurse, Berechtigungen und Qualifikationen entscheiden, im Endeffekt über Schulabschlüsse und Zugangsberechtigungen zu Ausbildungen.

Die Zeit einer Klassenarbeit ist ja so berechnet, dass die Aufgaben für alle schaffbar sind. Man braucht also nicht zu schummeln, wenn man sich durch Mitarbeit im Untericht und z.B. Hausaufgaben (z.B. Vokabeln lernen) vorbereitet.

Als Lehrerin möchte ich in der Arbeit ja z.B. überprüfen, ob die Schüler in der Lage sind, einen unbekannten Text zu lesen und wichtige Informationen daraus zu entnehmen und dazu sagen wir mal Fragen zu beantworten. Das Ganze funktioniert ja nicht, wenn ein oder zwei Kinder sich schon die Texte vorab besorgt haben (bzw. von Mutti haben besorgen lassen) und die Texte und Fragen schon vorher kannten. Da kann ich ja dann höchstens bewerten, ob sie gut auswendig lernen können. ;) Da ich wohl nicht erfahre, wer sich auf diese Art Vorteile verschafft, bekommt das schummelnde Kind womöglich eine bessere Note, als es ohne die Hilfe bekommen ("verdient") hätte, bekommt in der Folge aber auch weniger Förderung, als es tatsächlich nötig hätte, weil ich ja davon ausgehen muss, es hat dieses Thema oder diese Methode begriffen.

Lehrern Faulheit vorzuwerfen, weil sie nicht bei jeder Klasse und jeder Arbeit das Rad neu erfinden, ist ein starkes Stück - ich bin froh, dass die Verlage inzwischen solche Hilfen herstellen, denn von Lehrern wird ja inzwischen immer mehr verlangt (Stichwort Differenzierung und Inklusion, Elternarbeit wird auch immer zeitaufwändiger usw.) und außerdem gibt es nunmal bestimmte Aufgabenformate und Fragestellungen, die einfach an bestimmten Stellen Sinn machen. Unendlich viele Möglichkeiten gibt es sowieso nicht. Insofern sehe ich das anders, wenn jemand sich potenzielle Aufgaben im Internet anschaut, es gibt ja inzwischen viele Plattformen, wo man üben kann. Insofern ist auch der Vorwurf, die Kinder würden nicht auf dei Aufgabenformate vorbereitet oder wüssten nicht, wie so eine Klassenarbeit/Klausur aufgebaut ist, Quatsch. Auch die Abiturprüfungen der letzten Jahre sind längst online einsehbar... für die Lernstandserhebungen Klasse 8 und zentralen Abschlussprüfungen Klasse 10 (NRW) sind Vorbereitungshefte mit sehr ähnlichen Aufgaben oder sogar Aufgaben der letzten Jahre käuflich zu erwerben.

Ich frage mich auch: Was vermittelt man dem Kind, dem man mehr oder minder "illegal" die Originalprüfungsunterlagen der Lehrer besorgt?

 
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