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Sechs bis neun

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Geschrieben von Jorinde17 am 13.09.2023, 8:46 Uhr

Ursache finden

Hallo,

gelegentliches Schwindeln ist völlig normal, vor allem wenn das Kind eine „Sünde“ vertuschen will. Aber wenn Kinder in diesem Alter noch häufig schwindeln, dann gibt es dafür einen Grund. Welcher das ist, darüber kann man von außen nur spekulieren. Es gibt aber ein paar häufige Ursachen, du kannst ja einfach mal überlegen, ob davon etwas bei euch zutreffen könnte:

- Das Kind möchte unbewusst (!) die Aufmerksamkeit der Eltern erregen. Es fühlt sich momentan zu wenig gesehen. Vor allem in seinen guten Eigenschaften. Manchmal tadeln wir das Kind mehr als dass wir es loben. Wir sehen nur noch, wenn es sich falsch verhält und übersehen seine tollen Eigenschaften.

Achte darauf, deinen Sohn wieder bewusster zu loben, auch für Kleinigkeiten: wenn er dir auf deine Bitte hin bei etwas geholfen hat. Wenn er von sich aus etwas erledigt hat. Wenn er eine gute Idee äußert. Wenn er Mitgefühl mit einem anderen Kind zeigt usw., usw. Je mehr positive Aufmerksamkeit er bekommt, desto zufriedener ist er. Ein zufriedenes Kind, das sich gesehen fühlt, schwindelt seltener.

- Die Eltern sind dem Kind gegenüber ein wenig zu streng. Auf Verfehlungen (zu spät heimkommen) reagieren sie eher heftig, mit Vorwürfen und mit Schimpfen. Aber je strenger Eltern auf kleine Sünden reagieren, desto mehr Angst hat das Kind auch beim nächsten Mal, die Wahrheit zu sagen. Es entsteht ein Teufelskreis. Das Kind lügt, um der Abwertung durch das Schimpfen zu entgehen.

Das heißt nicht, dass ihr eurem Sohn alles durchgehen lassen sollt. Es heißt aber, dass ihr so reagieren solltet, dass er keine Angst haben muss, sie zuzugeben. Wenn er zum Beispiel zu spät kommt, könntet ihr ein ruhiges Gespräch zu dritt führen und eurem Sohn sagen, warum ihr euch dann Sorgen macht. So spürt er, dass ihr ihn liebt und deshalb möchtet, dass er Vereinbarungen einhält. Das verhindert Lügen viel besser als jede Strafe.

- Manchmal sehen wir Eltern nicht, dass unser Kind schon wieder älter geworden ist und möchten seinen Rahmen nicht erweitern. Wir müssen Regeln (Uhrzeiten fürs Heimkommen etc.) aber immer wieder anpassen, weil unser Kind sich weiterentwickelt. Anstatt ihn wie beim Verhör zu fragen, ob er die Uhr manipuliert hat und ihn so lange zu bedrängen, bis er „gesteht“, könntet ihr ja auch fragen: „Warum warst du denn zu spät dran?“ Und: „Welche Lösung könnte es noch geben, wenn du das nächste Mal noch etwas etwas mehr Zeit brauchst?“

Weil es einen Grund hat, wenn ein Kind schwindelt, helfen Strafen nicht. Sie stellen ja die Ursachen nicht ab. Das Kind fühlt sich dann nur noch „falscher“. Es ist jetzt wichtig, dass du schaust, was hinter den häufigen Lügen steckt, und dass du dann dort ansetzt.

LG

 
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