Schwanger mit 35 plus

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Geschrieben von Ani.Me, 20. SSW am 13.05.2020, 17:05 Uhr

Von der Ärztin wegen später Schwangerschaft verunsichert

Hallo Maxi4,
herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft!
Du hast ja schon viele positive Beispiele gelesen, bei denen alles gut gegangen ist. Bei mir war das ganze doch anders. Bin mit noch 35 schwanger geworden und werde bei der Geburt 36 sein. Unsere großen sind dann 3 und 6.
Ich habe lange als Kinderärztin auf einer neonatologischen Station gearbeitet und statistisch ist es einfach so, wie es deine Ärztin gesagt hat. Ich freue mich für jede Frau (die älteste, die ich persönlich betreut habe hat mit 50 nach spontan entstandener Schwangerschaft ein gesundes Kind bekommen), die im höheren Alter gesunde Kinder bekommt! Aber viele unserer kleinen Patienten sind kinder von älteren Müttern. Frühgeburten, Mehrlinge, eben auch Fehlbildungen treten einfach häufiger auf. Trotzdem ist das Risiko für die einzelne Frau weiter sehr gering. Ein Risiko von zum Beispiel 1:100 bedeutet ja immer noch, dass 99 Babys gesund sind! Aber wer viele Patienten, so wie deine Ärztin oder so wie ich, sieht (und nicht auf Einzelfallberichte schaut) sieht eben die erhöhten Komplikationen.
Ich was also wegen meiner 36 Jahre doch sehr nervös. Und wir wollten auf jeden Fall Gewissheit haben, was mit unserem Baby los ist. Und zwar nicht, weil wir auf jeden Fall abgetrieben hätten, das stimmt nicht. Wir sind beide Ärzte und gerade ein Baby mit Tri21 hätten wir liebend aufgenommen, wir wollten es wissen. Daher machte das Ersttrimesterscreening für uns keinen Sinn, denn Wahrscheinlichkeiten halfen und nicht weiter. Wir haben einen NIPT (in unserem Fall Praenatest) gemacht und dazu eine frühe Feindiagnostik Inkl. Nackentransparenzmessung beim Pränatalmediziner. Somit wussten wir schon in der 13. Woche, dass keine schweren organischen Fehlbildungen oder (testbare) chromosomale Fehlverteilungen vorliegen. Und haben es auch erst dann offiziell gemacht. Genau wie du wollte ich verlässliche Ergebnisse haben und nicht von einem ungewissen Ergebnis zum nächsten stolpern. Uns ist völlig bewusst, dass es zahlreiche Erkrankungen gibt, die man präpartal nicht feststellen kann, aber so war es für uns der richtige Weg. Ich wollte nicht bis zum Organscreening oder zur Feindiagnostik in der 20. Woche warten.
Ende des Monats wird in der 22. Woche nochmal die Feindiagnostik durchgeführt und der kleine Wurm erneut intensiv untersucht.
Um deine letzte Frage zu beantworten, ja, ich kenne sehr viele Frauen zwischen 35 und 50 die völlig gesunde Kinder geboren haben, aber auch viele Kinder älterer Mütter, die einen schweren Start ins Leben hatten.
Ich weiß nicht, wie das Vertrauensverhältnis zu deiner Ärztin ist. Fühlst du dich unwohl, würde ich wechseln. Wenn du sonst ein gutes Gefühl hast, sprich mit ihr. Sag genau das, was du hier geschrieben hast. Dass du verunsichert bist und zuversichtlich sein möchtest. Frag nach ihrer Erfahrung, ob nicht die meisten Ü35 Schwangerschaften auch unkompliziert verlaufen. Aber stell dich auf eine ehrliche Antwort ein.
Ich wünsche dir auf jeden Fall einen guten Start in die Schwangerschaft und drücke dir natürlich die Daumen, dass alles gut ist und wird! Bezüglich weiterer Testung hast du noch viel Zeit, nimm sie dir. Wieg mit deinem Partner ab, wie viel Gewissheit ihr möchtet oder ob ihr euer Recht auf Nicht-Wissen ausüben wollt. Denn es ist eure Entscheidung, lass dich zu nichts überreden.
Alles Gute!

 
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