Schwanger mit 35 plus

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Geschrieben von Nari137, 33. SSW am 17.07.2022, 23:19 Uhr

Macht es einen Unterschied ob ich mit 34 oder mit 35 schwanger werde

Moin. Ich finde es schwierig, diese Frage zu beantworten. Natürlich gibt es diese „magische Grenze“, ab der Frau mit 35 als Risikoschwangere gilt (vor allem als Erstgebärende). Ich denke aber, dass es auch vom Gesundheitszustand der Frau und des Mannes abhängt, ob es mit dem Kinderwunsch dann auch gut funktioniert. Habt ihr beide denn irgendwelche Vorerkrankungen? Und wäre es für euch auch okay, wenn es so 3 bis 4 Jahre oder länger dauern könnte, bis euer Kind zur Welt käme?

Ich kann nur von mir selber berichten, dass ich mir gewünscht hätte, es früher mit dem Versuchen probiert zu haben. Ich habe mit 30 Jahren meinen Masterabschluss gemacht. Damals wollte ich es auch ein halbes Jahr vor dem Abschluss versuchen. Mein Mann wollte dies aber nicht. Erst sollte ich den Abschluss in der Tasche haben. Dann sollte ich erst eine Arbeitsstelle haben. Dann die Probezeit hinter mich bringen. Dann erst die Entfristung erhalten. Dann haben wir ein älteres Haus gekauft und erst sollten noch Renovierungs- und Sanierungsarbeiten fertig gestellt werden. Dann platzte mir der Kragen! Ich war damals 32 Jahre alt bereits. Mein Mann wusste, dass ich Endometriose und Hashimoto habe und er Krampfadern an einem seiner Hoden. Also keine so guten Bedingungen auf beider Seiten für eine Schwangerschaft gegeben sind. Nach einem erneuten Gespräch mit ihm, willigte er dann ein, dass wir es nun versuchen werden. Heimlich wollte ich es auf keinen Fall probieren. Nun… es klappte nach fast 10 Monaten und einer Unterstützung mit Tabletten für 6 Zyklen, terminierten Sex wegen des Eisprungs etc. nicht mit der Schwangerschaft und so nahmen wir Hilfe durch eine KiWu-Klinik in Anspruch. Dabei kam heraus, dass ich auch noch eine Insulinresistenz habe und meine Eizellenreserve nicht mehr so gut ausschaut. Ich fing mit der Einnahme von Metformin an. Wir haben geheiratet, die Krankenkasse gewechselt, mussten leider zwischendurch die KiWu-Klinik wechseln (die behandelnde Ärztin ist langzeiterkrankt) und Anfang Dezember 2022 die genauen Absprachen für eine IVF geführt, nachdem der Bewilligungsbescheid der Krankenkasse vorlag. Am 22. Dezember hatten wir also die Medikamente für die hormonelle Stimulation im Kühlschrank liegen und ich wartete nur noch auf die Periode. Diese blieb jedoch aus und am 04.01.2022 konnte eine auf natürlichem Wege herbeigeführte Schwangerschaft, die einem Wunder gleicht, festgestellt werden. Seit Februar bin ich 35 Jahre alt. Ich bin somit noch mit 34 Jahren schwanger geworden. Ich denke schon, dass es bei mir besser gewesen wäre, wenn ich es mit 30 Jahren bereits versucht hätte. Schon alleine weil ich es schade finde, erst 5 Jahre später Mutter werden zu dürfen. Zum anderen ging es mir vor 5 Jahren körperlich noch besser. Aber letztendlich bin ich froh, dass wir überhaupt noch dieses Glück erfahren dürfen. Den richtigen Zeitpunkt wird es wohl nie geben. Denn jetzt mit Corona und der Existenzangst wegen des Ukrainekrieges habe ich nicht das Gefühl, dass der aktuelle Zeitpunkt für die Geburt unseres Kindes besser als vor 5 Jahren war. Aber das ist nur meine Geschichte und Sicht der Dinge.

Es kann sein, wie bereits andere hier geschrieben haben, dass Frau schnell schwanger wird und alles schick ist. Genauso kann es aber auch sein, dass es mit den Jahren schwieriger wird, noch Mutter werden zu dürfen. Eine Freundin von mir hatte mit Anfang 20 bereits zu kämpfen, überhaupt schwanger zu werden. Auch Frauen im weitaus jüngeren Alter können Probleme mit der Empfängnis haben.

Die Frage ist halt, was besser in eurem Leben wäre, wenn du den Masterabschluss hast? Und könntet ihr auch gut damit leben, wenn es Jahre dauern könnte, bis es mit dem Kinderwunsch klappt? Und habt ihr das Gefühl, gesundheitlich beide fit zu sein? Das sind Fragen, die nur ihr beide für euch beantworten könnt.

Ach ich persönlich denke ja, dass es egal ist, ob Frau mit 34 oder 35 Jahren schwanger geworden ist. Man(n) (als auch Frau) sollte sich stattdessen besser bewusst sein, dass ich es vielleicht mit dem Kinderwunsch nicht gleich klappen kann.

 
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