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Geschrieben von aurelia12 am 01.08.2009, 20:10 Uhr

Partner will immer besser sein als ich

Hallo! ich bin neu hier und habe mich kürzlich im Forum "aktuell" vorgestellt. Noch mal kurz zu mir: ich lebe mit meinem Partner auf dem Land am Stadtrand und wir haben 1 gemeinsames Kind, sind aber nicht verheiratet. Soweit ist alles in Ordnung. Aber...

... mich würde mal interessieren, wie es bei euch so ist oder ob das auch jemand von euch kennt:

Mein Partner will immer "besser" sein als ich... langsam nervt mich das sehr und es belastet unsere Beziehung. Beruflich stehen wir beide gut da und er kann nicht akzeptieren, dass ich hier und da konkrete Dinge alleine auf die "Beine" stelle. Er möchte mich am liebsten von sich abhängig machen und kann eine ebenbürtige Partnerschaft nicht akzeptieren... er selber gibt das nicht zu, dass er so ist... aber sobald ich ein wenig von mir erzähle (was inzwischen deshalb selten genug vorkommt), redet er mir rein und ich höre nur noch "und ich, und ich, und ich???" ... ich mag schon gar nichts sagen. Egal was ich sage, er bindet sich ein... ich kann nichts von mir erzählen... und am Ende versucht er das zu machen, was ich mache... also angenommen ich kaufe mir was Neues für die Arbeit, mal banal: eine Arbeitstasche. Völlig unwichtig aus meiner Sicht. Aber man kann davon ausgehen, dass er kurz darauf eine VIEL BESSERE Arbeitstasche hat... ??? was ist das nur? langsam gefährdet sein Verhalten genauso wie seine Mutter (die sich immer einmischt und ihren Sohn nicht losläßt) unsere langjährige (7 Jahre) Beziehung...

Ich habe keine Ahnung, wie ich da dauerhaft weiter mit umgehen soll... es wird immer schlimmer, statt besser...

Bin etwas traurig, ich möchte nicht, dass es zu einer Trennung kommt.

Danke fürs Lesen.

 
26 Antworten:

Re: Partner will immer besser sein als ich

Antwort von ISA83 am 01.08.2009, 20:34 Uhr

also ich würde ihn mal ganz direkt darauf ansprechen was denn nun eigentlich sein problem ist. er kann doch froh sein das du nicht ständig an seinem rockzipfel hängst...

lg isa

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Re: Partner will immer besser sein als ich

Antwort von Teri am 01.08.2009, 23:25 Uhr

Hallo Aurelia,

ich denke, das ist mehr oder minder ein normales männliches Verhalten, auch wenn es verständlicherweise nervt. Männer wollen immer Helden sein, immer besser da stehen, immer mehr wissen und uns hilflosen Frauen zeigen wie was richtig geht. Und wenn sie beruflich nicht erfolgreicher als wir sind, haben tatsächlich viele ein grosses Problem damit!

Möglicherweise fühlt sich dein Partner von dir nicht geschätzt genug, bekommt zu wenig Bestätigung und braucht Streicheleinheiten für sein Ego, damit er zufriedener und ausgeglichener wird. Ich würde an deiner Stelle versuchen über meinen Erfolg im Job oder generell über meinen Beruf so wenig wie möglich zu reden und ihm bei passender Gelegenheit zu sagen wie stolz ich auf ihn bin, dass er so gut in seinem Job ist. Und sobald er irgendwas Nützliches macht oder eine gute Idee präsentiert, gleich loben mit: "Schatz, du bist Spitze, das finde ich ganz toll. Alleine hätte ich das nie geschafft / ich wäre selber nicht darauf gekommen. Gut, dass du da bist und mir hilfst". Also so ähnlich wie man es eben mit einem Kind macht. Vielleicht hat er dann weniger das Bedürfnis sich ständig als der bessere und der "größere" zu beweisen.

LG
Teri

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Re: Partner will immer besser sein als ich

Antwort von Jo-Ann am 02.08.2009, 9:00 Uhr

Hallo,

man koennte denken, dass es ein sehr einfaches Thema ist, aber als ich mit so etwas konfrontiert wurde, habe ich verstanden, dass es wirklich Menschen im Leben sind, die um jeden Preis immer die besten sein moechten.

Ich habe konkret auch so etwas, aber bei d r Arbeit. Ein super Kollege von mir, wir verstehen uns super, aber ich habe das Gefehl, er moechte immer besser sein. Von der Position her, habe ich eine etwas bessere und werde von meinem Chef sehr geschaetzt. Ich habe das Gefuehl, das stoert meinen Kollegen unheimlich und dass er nur deswegen versucht mit mir den Kontakt zu halten die ganze Zeit und viel zu kommunizieren. Ich muss aber sagen, dass ich es sehr gerne mache. Ich schaetzte ihn als Kollegen sehr er ist sehr intelligent und ich habe ihn auch in unsere Firma reingeholt.

Ich habe ueberlegt die Sache ruhig anzugehen, obwohl so richtig eine Loesung habe ich noch nicht.

Obwohl das jetzt kein Rat fuer Dich war, wollte nur schreiben, dass es mir aehnlich geht.

Viele Gruesse
I.

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Re: Partner will immer besser sein als ich

Antwort von aurelia12 am 02.08.2009, 9:32 Uhr

Lieben Dank für eure Antworten!

Ich denke, an allem ist was dran, was ihr schreibt.

Gefragt habe ich ihn schon mehrmals, was sein "Problem" ist, so mit mir in einen Konkurrenzkampf zu gehen. Er sagt dann immer, es stimmt ja gar nicht was ich sage... doch, tut es, aber ich komme nicht weiter. Ich muss zugeben, dass es mir sehr schwer fällt, ihn wie ein kleines Kind loben zu müssen, damit unsere Partnerschaft funktioniert. Wo bleibe ich an der Stelle? wenn ich meinem Partner nicht erzählen kann was mich bewegt, wem dann? warum soll er mehr Rechte auf Anerkennung erhalten als ich? ich möchte mich mitteilen, aber kann und darf es nicht, weil er dann "außer Rand und Band ist". Er läßt mich auch nichts alleine machen, redet überall rein und ist so sehr von sich überzeugt, dass er denkt, es ist sein Recht, mir meine eigene Meinung abzusprechen und seine immer über meine zu stellen... er ist der Große, einzig, wahre... als wir uns in jüngeren Jahren kennen lernten, konnte ich das noch oft weg lachen, dass kann ich aber nicht mehr, langsam macht es mich nur noch wütend und es nervt. Wobei er damals nicht so schlimm war wie heute... damals konnte er mich hier und da noch anerkennen.

???

Das er immer besser sein will, dass glaube ich auch. Das Thema bezieht sich nicht nur auf mich, sondern das zeichnet sich bei ihm mit allen Menschen ab, selbst in seiner Familie und seinen Kollegen. Das Komische ist, dass er nur seine Freunde gleichberechtigt behandelt und annimmt, wie sie sind. Aber mich als Partnerin und seine Familie plus Arbeitskollegen, nervt er extrem mit seiner "ich bin der Bessere Haltung".

Schwierig ist das! und ich sehe es so, dass zwei Menschen sich miteinander entwickeln sollten und nicht gegeneinander. Und bei uns entwickelt sich gerade alles anders... wir entfernen uns durch seine Art voneinander und es entsteht ein großes Ungleichgewicht: ich nehme mich mehr und mehr zurück, sage kaum noch was von mir und er dominiert in der Rolle "ich bin der Bessere" und glaubt es auch. Er tut so, als ob er nun davon überzeugt ist, dass ich endlich begriffen habe, dass er der Bessere von uns ist...

*verzweifeltbin*

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Re: Partner will immer besser sein als ich

Antwort von Jeanette40 am 02.08.2009, 11:41 Uhr

Hallo aurelia,

mein Ex hat sich damals ähnlich verhalten, sogar noch etwas verschärft, weil er zusätzlich auch noch immer eifrig Fehler bei mir gesucht hat. Rückblickend und nach nun fast 10 Jahren Tätigkeit in einer psychiatrisch-psychotherapeutischen Praxis kann ich folgendes sagen (vielleicht trifft ja einiges auf deinen Partner zu):

- trotz dass er (also, mein Ex) immer so groß getan hat, hatte er eigentlich ein nur sehr gering ausgeprägtes Selbstwertgefühl. Er musste mich kleinmachen und besser sein, um sich unbewußt selber besser und größer zu fühlen. Er ist 6 Jahre jünger als ich und automatisch habe ich ihm von vorneherein viel abgenommen und konnte eben viele Dinge auch besser. Heute sehe ich, es war nicht der richtige Weg für eine gesunde und gleichberechtigte Partnerschaft. Er konnte sich mit mir an der Seite nicht entwickeln und musste so immer mit mir konkurrieren. Wie ist denn eure Aufteilung zu Hause? Du schreibst, ihr seid beide beruflich erfolgreich. Wer macht denn den Haushalt?

- mein Ex hat zwei Brüder und eine Mutter, die es niemals verstanden hat, ihre Zuneigung zu den Kindern zu zeigen. So kämpfen heute alle drei immer noch darum, "der beste Sohn" zu sein und warten so sehnlich darauf, dass die Mutter mal sagt: "ich hab dich lieb, das hast du gut gemacht, ich bin stolz auf dich". Das wird allerdings niemals kommen, auch wenn die sich nen Fuß rausreißen. Andererseits bindet die Mutter ihre Söhne aber durch diese Art unglaublich an sich und du schriebst ja oben Ähnliches, seine Mutter läßt ihn nicht los oder sowas. Heute noch sitzt mein ehemaliger Schwager mit über 50 jeden Tag (auch am Wochenende) bei seiner Mutter und vernachlässigt seine eigene Familie. Mein Ex hat hat erst mit Mitte 30 geschafft, dort auszuziehen und ist auch mehrmals die Woche dort.

Zusammengefasst:

Ich glaub nicht, dass DU etwas an der Situation ändern kannst. Du kannst nur lernen, seine Art so hinzunehmen. Eigentlich müsste er therapeutisch an sich arbeiten und lernen, dass du kein Konkurrent bist, sondern die Frau, die ihn liebt. Den Tipp, ihn zu loben wie ein Kind, bringt ihn ja nur wieder in eine Abhängigkeit. Er ist nicht dein Kind, sondern dein Partner. Wenn er allerdings durch die Situation keinen Leidensdruck hat, wird er wohl kein Bedürfnis nach einer Therapie haben.

Grüße

Jeanette

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Das ist jetzt nicht dein Ernst, Teri, oder???

Antwort von Hase67 am 02.08.2009, 12:19 Uhr

Ich finde nämlich nicht, dass man solches Verhalten als Partnerin wie eine Mutter "kompensieren" muss, indem man den Partner wie ein Kind behandelt. Ich möchte meinem Partner auf Augenhöhe begegnen können, ich glaube, dass so eine scheinheilige Lobhudelei erst recht ganz schnell ein Ungleichgewicht in die Partnerschaft bringt, denn das spürt ihr Partner doch...

@aurelia12: Ich kann nachvollziehen, dass das für dich problematisch ist, weil es schon ein ziemlich kindisches Verhalten ist. Hängt das möglicherweise auch damit zusammen, dass da so eine Loslösungsproblematik mit seiner Mutter vorliegt? Das spricht ja für eine ziemlich dominante Rolle seiner Mutter in seinem Leben, und möglicherweise bist gar nicht du diejenige, gegenüber der er der "Bessere" sein will, sondern du bist quasi nur Stellvertreter für seine Mutter, weil du die andere wichtige Frau in seinem Leben bist und er gegen seine Mutter nicht ankommt?! Ist jetzt nur mal wild ins Blaue hinein "psychologisiert", aber wenn es so ist, ist das definitiv ein Problem, dem er sich langfristig stellen sollte...

LG

Nicole

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Re: Das ist jetzt nicht dein Ernst, Teri, oder???

Antwort von aurelia12 am 02.08.2009, 12:37 Uhr

Hallo Hase67!

Ich möchte meinem Partner auch auf Augenhöhe begegnen und mich nicht verstellen müssen, damit es ihm gut geht und ich nicht mehr ich sein kann.

Schon oft habe ich genau dass gedacht und auch gespürt, was Du beschreibst, dass ich denke, dass das alles mit seiner nicht losgelösten Beziehung zur eigenen Mutter zu tun hat. Ganz oft habe ich das Gefühl, er meint gar nicht mich, sondern seine Mutter! aber ich halte das nicht mehr aus, weil er nichts ändert und ich mich nicht in der Rolle sehe, seinen Konflikte zu lösen.

Seine Mutter nimmt eine übergroße Rolle in seinem Leben ein und ich würde sogar behaupten können, er lebt einen Ödipus-Komplex. Immer ist er bedacht dass es seiner Mutter gut geht, seine Mutter kommt vor unserem Kind und mir. Er geht dort essen, hilft sofort wenn sie ruft und sie nimmt sich sehr viel Raum in seinem Leben ein... sie läßt ihn nicht los. Wenn wir z. B. in den Urlaub fliegen oder fahren, ruft sie laufend an und fragt bei ihm nach ob alles OK ist und dann lachen sie über ihr eigenes Verhalten, nehmen sich aber dennoch sehr ernst damit...

Ganz ehrlich, inzwischen ist das auch sehr unerotisch für mich geworden, ich habe immer weniger Verlangen nach ihm, weil ich mit einem Mann intim sein möchte und nicht mit einem "Jungen".

Seine Mutter ist auf ihre Art sehr dominant und falsch, dennoch spielt sie laufend das Opfer... er tut es ihr langsam nach und verweiblicht immer mehr, was mich sehr stört... er nimmt immer mehr Züge von seiner Mutter an und da sie sich optisch auch noch so ähneln sage ich manchmal schon sarkastisch-ironisch "da sind die eineiigen Zwillinge" - witzig finde ich das aber nicht wirklich! aber so erlebe ich das.

Fakt ist, dass ich mich laufend außen vor und nicht wirklich angenommen fühle. Ich fühle mich inzwischen sehr alleine zu Zweit. Ich habe das schon angesprochen, aber es ändert sich nichts.

Und Du hast ganz genau recht, gegen seine Mutter kommt er nicht an, er probiert es aber auch gar nicht. Er läßt nichts auf sie kommen, obgleich er manchmal selber von ihr angenervt ist.

???

Danke!

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An Jeanette40

Antwort von aurelia12 am 02.08.2009, 12:42 Uhr

Du bringst manches auch gut auf den Punkt und da Du selber diese Erfahrung mit einem Mann gemacht hast, möchte ich Dich mal was fragen, glaubst Du, dass so eine Beziehung Zukunft haben kann?

Mein Partner sucht aber auch laufend Fehler bei mir, wie Dein Ex. Im Grunde mache ich nichts mehr richtig (das war mal anders). Alles was ich sage oder tue muss von ihm andersherum gesagt und gemacht werden, nur nicht so wie ich es mache... mühselig ist das, weil wir beide in unserer Entwicklung nicht mehr voran kommen. Wobei ich schon, weil ich noch anders reflektierend damit umgehe, ich merke aber, dass ich mich langsam völlig von ihm weg bewege... und das ist eigentlich nicht das, was ich will. Grundsätzlich möchte ich mit ihm alt werden.

Haushalt: das Meiste mache ich. Er kann die Dinge zwar auch, aber wenn er es einfach haben kann, dann nimmt er es einfach. Freiwillig kommt er nicht auf die Idee mich zu unterstützen, der Part wird bei seiner Mutter geleistet... für mich bleibt da nichts mehr übrig!

Hm?

Leidensdruck hat er keinen.

Vielen Dank für Deine Antwort.

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Re: Das ist jetzt nicht dein Ernst, Teri, oder???

Antwort von mama.frosch am 02.08.2009, 13:06 Uhr

fakt ist, dein mann wird sich nicht ändern, solang alles so weiterläuft, wie bisher. du kannst ihn auch nicht ändern, das einzige, was ihn möglicherweise zu einer änderung oder wenigstens einem überdenken seines verhaltens veranlassen könnte ist, wenn sich die umgebungsbedingungen verändern. sprich, wenn du dich anders verhälst als gewohnt. nicht für dich mit dem ziel, ihn zu verändern (das wäre bestenfalls ein manipulationsversuch) sondern, deine umgebung und dein verhalten so zu verändern, dass DU dich damit besser fühlst.

da dich das thema offenbar sehr belastet könntest zu einer beratunsstelle (z.b. caritas bietet das kostenlos an) gehen. eine außensicht kann sehr hilfreich sein, und vielleicht bekommst du anregungen, was du machen kannst, bevor du noch ernsthafter über trennung nachdenkst.

ich könnte mit so einem mann nicht leben. das ist ja total anstrengend, wenn sich jemand permanent beweisen muss, wie toll er doch ist. ich glaube, ich käme mir gar nicht gesehen vor von so einem mann.
fang bloß nicht an, irgendwas kompensieren zu wollen wie von teri vorgeschlagen. das wäre nur der einstieg in äußerst ungesunde kommunikations- und beziehungsmuster; dann nimmst du auch vom realen verhalten den mutterplatz ein.
bleib schön bei deinem verständnis von partnerschaft und deinem realitätsbild!

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An Mama.Frosch

Antwort von aurelia12 am 02.08.2009, 15:15 Uhr

Hallo!

Danke, für Deine Worte. Ich war schon vor langer Zeit bei einer Beratungsstelle, im Laufe der Jahre insgesamt sogar 3x. Mir haben die Ratschläge nicht wirklich weiter geholfen, im Gegenteil, einer hat sogar alles verschlimmert. Eine Beraterin meinte mal, ich solle alles vom Herzen her betrachten, wie er sich verhält und die Situationen, in denen er mich angreift oder versucht zu "überbieten" in Liebe umwandeln... ich habe schon gleich in der Beratung gesagt, dass ich mich vorne und hinten dabei zu kurz gekommen fühle. Ich muss mich in erster Linie ums Kind kümmern, dann um den Partner und ich falle ganz aus dem Raster??? ich kann und will das so nicht, dass sagte ich ihr auch. Ich wäre ja nicht zu ihr gegangen, wenn ich keine Hilfe wollte, aber es muss auch realisierbare Hilfe sein. Wir leben ja nicht mehr in den 50zigern wo der Mann einzig den Ton angibt!

Ich erlebe das mittlerweile auch nur noch als anstrengend und belastend!

Z.B. bin ich gestern angefangen, das Kinderzimmer zu renovieren und möchte die Wände wieder weiß streichen. Er hatte sofort einen Einwand, dass es so oder so besser wäre... aber tun will er es nicht. Ich soll tun was er sagt, dann ist er zufrieden. Das Schlimmste ist, dass das früher nicht so war, früher zogen wir an einem Strang, im Laufe der Jahre hat sich ganz viel zum Negativen verändert und es wird immer schlimmer statt besser...

Na ja, was soll ich sagen? die Dinge werden sich entwickeln. Ich bin halt sehr traurig, weil ich feststelle, dass ich nichts tun kann. Ich wüßte auch nicht, wie man im Zusammenleben die Dinge so gravierend verändern kann, dass sie sich ändern oder bessern?!

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Re: An Jeanette40

Antwort von supermampfi am 02.08.2009, 17:18 Uhr

Hi! Ich gehe davon aus, daß Dein Mann einen sehr großen Minderwertigkeitskomplex hat. Den kompensiert er, indem er Dich kleinhält. Natürlich fühlt er sich besser, wenn er besser ist als Du. Und das IST er, denn er!! will das so.
Solche Menschen können sich nur ändern, wenn sie es selber wollen. Und merken, daß sie mit ihrem Verhalten andere verletzen.
Mein Vater ist sehr ähnlich und meine Mutter ist über die Jahre von einer sehr selbstbewußten Frau zu einer eingeschüchterten grauen Maus geworden... Denn man kommt gegen solch ein Verhalten nicht an. Man kann nur verlieren: Die Selbstachtung und das Selbstbewußtsein.
Das Verhältnis Deines Mannes zur Mutter ist mehr als bedenklich, denn er ist ein erwachsener Mensch. Ich habe auch mal einen Freund gehabt, der andauernd mit seiner Mutter telefoniert hat. Und es hat mich wahnsinnig gemacht, da ich WUSSTE, daß sie auch über mich reden.

Es ist schlimm, wenn man in einer Beziehung nicht "man selber" sein kann. Wenn man nur für den anderen reagiert, und für den anderen agiert. Man selber kommt zu kurz - und verliert sich womöglich irgendwann hinter dem überlebensgroßen Ego des Mannes...

Ich sage jetzt nicht: Verlaß ihn. Aber Du solltest vielleicht eine zeitlich begrenzte Trennung in Betracht ziehen. In der Du über Deine Gefühle klar wirst. Und in der ER die Chance bekommt, sich selber zu reflektieren.

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fehlt was:

Antwort von supermampfi am 02.08.2009, 17:20 Uhr

Und es hat mich wahnsinnig gemacht, da ich WUSSTE, daß sie auch über mich reden. Bzw. er seine Probleme mit mir bei ihr ausbreitet - und sie natürlich gegen mich Stellung bezieht.

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Re: Das Problem haben leider viele Männer, ist schon typisch, find' ich...

Antwort von Mijou am 02.08.2009, 17:24 Uhr

Hallo,

ich denke, dass es tatsächlich ein typisches Mann-Frau-Problem ist. Denn tendenziell ist es immer noch überwiegend eine Männergesellschaft, in der wir leben: Männer sitzen immer noch in den Chefetagen und Vorständen, Männer bekommen im selben Job ein Drittel mehr Gehalt und Männer bestimmen leider auch, welche Werte gelten: Nämlich Ellbogen, Stärke, Konkurrenz, Leistung, Härte, Rücksichtslosigkeit bei der Verfolgung eigener Ziele. Alles, was weiblich ist, gilt (immer tendenziell) als minderwertig: Einfühlungsvermögen, Selbstkritik, Bescheidenheit, die Fähigkeit, sich für die Familie auch ein wenig aufzuopfern etc.

Es sind natürlich nicht alle Männer so. Viele Männer sind aber so erzogen, dass sie - meist genau wie ihr eigener Vater - Frauen immer noch für von Natur aus weniger intelligent, leistungsfähig und für unterlegen halten. Vielen Männern ist das gar nicht bewusst und sie streiten es ab, es stimmt aber dennoch. Es ist auch kein Zufall, dass Frauen meist für die "soften" Bereiche der Familie zuständig sind: Putzen, Kochen, Kinder - während Männer die "wichtigen" Aufgaben haben: Autokauf, Finanzen, Bankangelegenheiten, Handwerkertätigkeiten koordinieren etc. Fast immer fährt auch der Mann das Auto, sofern beide im Auto sitzen, achtet mal darauf. Und weil die meisten Frauen das alles denn doch sehr bequem finden und brav mitmachen, ist es kein Wunder, dass ihre Männer sich überlegen fühlen und das auch zeigen.

Ganz konkret: Verlassen brauchst Du Deinen Mann sicher nicht. Ändern wirst Du ihn aber wahrscheinlich auch nicht. Sei lieber selbst unabhängiger und souveräner. Mein Rat wäre: Ihm nicht von gekauften Handtaschen erzählen, sondern wichtige Dinge im gemeinsamen Leben selbst in die Hand nehmen: Kümmere Dich um Finanzen, Bankangelegenheiten, fahre auch mal selbst, wenn Dein Mann daneben sitzt, lass ihn wichtige Entscheidungen nie allein treffen, informiere Dich auch über Dinge, die bisher er übernommen hat (Autokauf, Haustechnik, Finanzierungen etc.), vor allem: Gehe über seine Kommentare souverän hinweg, die darfst Du einfach gelassen überhören. Mach' Dein Ding, da ist es nicht so wichtig, was er sagt, denkt und findet. Du bekommst dann mehr Selbstbestätigung - nämlich durch das, was Du kannst und tust - und bist nicht mehr so auf seinen Zuspruch angewiesen, gell.

LG,

Mimi

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Finde ich nicht

Antwort von supermampfi am 02.08.2009, 18:32 Uhr

So ein Verhalten ist nicht "normal". Es gibt zum Glück andere Männer, und derer nicht gerade wenige.
Was ich an Deiner Argumentation nicht gut finde: Die Frau, die sowieso schon die ganze Zeit kämpft um mal positiv beachtet zu werden, soll IHM Honig ums Maul schmieren? Das ist nicht gut. Und ER lobt sie ja auch nicht, im Gegenteil!
Außerdem fände ich es albern, meinen Mann für Selbstverständlichkeiten so zu loben wie ein kleines Kind... Ein Mann IST kein kleines Kind und hat sich nicht so zu verhalten. Punkt.

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selbstbehauptung

Antwort von mama.frosch am 02.08.2009, 21:32 Uhr

klingt, als müsse sich dein mann krampfhaft selbst behaupten. alles andere schlechtmachen ist auch eine form davon. hm, eigentlich sollte er diese phase bereits ein paar jahrzehnte hinter sich gelassen haben.

liebst du ihn noch?
wenn ja, was liebst du an ihm?
bist du bereit, den preis seines verhaltens für den gewinn dessen zu zahlen, was du an ihm schätzt, was er dir (noch) gibt?

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Re: An Jeanette40

Antwort von Jeanette40 am 03.08.2009, 0:20 Uhr

Liebe Aurelia,

ob eure Beziehung Zukunft hat, kann ich leider nicht beurteilen, ich kenne euch beide schließlich nicht . Mein Ex hätte unsere Beziehung sicher noch Jahre weitergeführt, ich habe mich dann schließlich 2001 nach 10 Jahren getrennt. Auch ich war - wie jemand hier schon geschrieben hat - ganz, ganz klein mit 0 Selbstbewusstsein, als ich aus der Beziehung endlich raus kam. Mein Ex gab mir damals noch mit auf den Weg, "ich würde nie einen finden, der so gut sei wie er" und meine ersten Beziehungen nach der Trennung waren auch die ziemlichen Pleiten . Aber das tut nun nichts zur Sache. Ich denke mal, ob eure Beziehung Zukunft hat, hängt sicher mit deiner Leidensfähigkeit zusammen, die ist ja bei Frauen oft sehr hoch. Deine Sätze "dann nimmt er einfach" und "Freiwillig kommt er nicht auf die Idee mich zu unterstützen, der Part wird bei seiner Mutter geleistet... für mich bleibt da nichts mehr übrig!" ähneln meinem Ex auch sehr. Ich hatte immer den Eindruck in der Beziehung "draufzulegen", mehr zu geben, als ich jemals zurückbekommen kann. Urlaub für die Obsternte bei den Eltern war vier Wochen möglich, für mich und unseren Sohn blieb dann eine Woche...

Für mich war letztendlich die Trennung der einzige Weg, ich selber zu bleiben, bzw. wieder zu werden. Es war ein langer Weg für mich und auch heute noch, nach 8 Jahren Trennung von ihm, sind viele Dinge immer noch so präsent in meinem Denken - das schockiert mich manchmal schon selber.

Ich drück dir die Daumen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Einfach wird es nicht werden, völlig egal, welchen Weg du gehst.

Gruß

Jeanette

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urgs

Antwort von Jeanette40 am 03.08.2009, 0:25 Uhr

Weia Mimi,

Zitat Mimi: "sondern wichtige Dinge im gemeinsamen Leben selbst in die Hand nehmen: Kümmere Dich um Finanzen, Bankangelegenheiten, fahre auch mal selbst, wenn Dein Mann daneben sitzt, lass ihn wichtige Entscheidungen nie allein treffen, informiere Dich auch über Dinge, die bisher er übernommen hat (Autokauf, Haustechnik, Finanzierungen etc.), vor allem: Gehe über seine Kommentare souverän hinweg, die darfst Du einfach gelassen überhören. Mach' Dein Ding, da ist es nicht so wichtig, was er sagt, denkt und findet. Du bekommst dann mehr Selbstbestätigung - nämlich durch das, was Du kannst und tust - und bist nicht mehr so auf seinen Zuspruch angewiesen, gell."

...damit würde sich Aurelia vollends in die Rolle seiner Mutter begeben und das wäre - meiner Ansicht nach - das Allerfalscheste, was sie tun kann... Der Tipp hilft sicher bei manchen Männern, aber eher nicht bei welchen, die offensichtlich eine abhängige Beziehung zu ihrer Mutter unterhalten.

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Oh neeee....

Antwort von Jamu am 03.08.2009, 10:17 Uhr

Ich habe 12 Jahre mit so einem Typ Mann gelebt!

Die ersten Jahre waren super, aber dann kam sein Minderwertigkeitskomplex voll heraus!

Ich hatte Abi - er nicht. Ich studierte, er nicht - machte aber eine gute Ausbildung!
Ich zog von zu Hause aus und lebte in meiner Wohnung ohne finanz. Unterstützung meiner Familie, kochte und studierte und arbeitete.

Er kam nach der Lehre heim, fuhr entwder zur Oma essen oder zu mir!
Schlief er nicht bei mir, dann im Haus seiner Eltern/Oma.

Als wir zusammenzogen kippte alles so nach und nach!

Ich wurde klein gehalten, meine Minung zählte nichts, ich war überhaupt zu doof für alles - das sagte er mir zwar so nie, zeigte es aber gerne anders.
Ich wusste nie, was er verdient und war somit für alles zuständig! Miete wurde zum Glück geteilt.

Er plante seine Urlaube grundsätzlich ohne mich. Wir waren genau 1x zusammen im Urlaub!

Ich habe ihn zwar geliebt, aber bin dann gegangen als ich nicht mehr konnte.

Heute bin ich glücklich mit dem besten Mann der Welt, und er ist nun einer meiner guten Freunde. Hat geheiratet und lebt halt so sein Leben - ist auch nicht mehr so extrem wie früher!
Es gibt also immer einen der macht und einen der machen lässt!

Heute bin ich ein "gestandene" Frau und lasse mich nicht mehr so gnadenlos klein machen! ;-))

LG Jamu

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Re: urgs

Antwort von Hase67 am 03.08.2009, 10:23 Uhr

Hi,

ich mische mich auch noch mal ein. Soweit ich Aurelia verstanden habe, ist das Problem auch ganz anders gelagert - es ist nicht so, dass sie sich ihrem Mann gegenüber in eine unterwürfige Rolle begibt, sondern dass ihr Mann mit der partnerschaftlichen Vorstellung, die sie von ihrer Beziehung hat, nicht klar kommt, weil er der "Stärkere" sein möchte. Sein Verhalten erinert an das Verhalten von Kindern, die sich gegen ihre Eltern auflehnen - deshalb kam mir ja auch der Gedanke mit der Mutter.

@aurelia12: Ich finde, mama.frosch hat das prima zusammengefasst. Du kannst selbst eigentlich gar nicht viel machen, außer, dich nicht auf seine "Spielchen" einzulassen. Weder würde ich versuchen, seinen Minderwertigkeitskomplex zu kompensieren, noch würde ich mich ernsthaft gegen die Mutter stellen - das ist SEIN Ding. Du kannst meines Erachtens nur schildern, wie du die Situation empfindest und ihm sagen, dass es dir damit nicht gut geht und dass deine Gefühle für ihn darunter leiden, weil du dir einen ebenbürtigen Partner wünschst - und nicht jemanden, der sich und dir ständig beweisen muss, dass er mehr drauf hat als du. So was ist extrem anstrengend. Das ist es schon bei Kindern, aber bei einem Partner würde mich das, glaube ich, auch ziemlich mürbe machen.

Eine gute Freundin von mir hat ein ähnliches Problem mit ihrem Holden, dessen Mutter auch extrem an ihren drei Söhnen hängt (besonders an ihm, da er der Älteste ist). Dort ist es so, dass es nie wirklich eine "Partnerfigur" im Leben der Mutter gegeben hat, denn die Männer kamen und gingen (alle drei Söhne sind von verschiedenen Vätern), aber die Söhne blieben und unterstützen ihre Mutter bis heute eher wie eine Ehefrau. Das ist natürlich ein extremes Konfliktpotenzial für die Partnerschaft, weil meine Freundin dadurch ständig mit ihrer Schwiegermutter "konkurriert", auch wenn sie das nicht will. Und ihr Mann steht permanent zwischen den Fronten und schlägt sich im Zweifelsfall immer auf die Seite seiner Mutter, weil sie einerseits "ja niemanden hat", andererseits aber natürlich die "älteren Rechte" besitzt und seine Ursprungsfamilie ist. Eine glückliche Familienkonstellation ist das natürlich nicht...

LG

Nicole

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Narzissmus

Antwort von Petra28 am 03.08.2009, 11:11 Uhr

Danach klingt es für mich.

Narzissmus ist eine Mischung aus schwachem Selbstwertgefühl und der Neigung zur Grandiosität. Und genau das lese ich aus Deiner Beschreibung Deines Partners heraus. Auch die dominante Mutter würde passen. Du selbst bist auf den Weg in den Co-Narzissmus.

Liebe Grüße
Petra

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Re: Narzissmus - das denke ich auch

Antwort von mary1506 am 03.08.2009, 11:32 Uhr

Ich hab die ganze Zeit überlegt, ob ich was schreibe, wollte aber nicht mit so einem harten Begriff aufwarten. Jetzt schließe ich mich Petras Meinung aber mal an. Auch für mich das klingt das stark nach nahezu krankhaftem Narzissmus.
Meine Mutter macht das seit 36 Jahren durch. Mein Vater hat mit hoher Sicherheit eine narzistische Persöhnlichkeitsstörung. Meine Mutter hat 35 Jahre lang mit niemandem drüber geredet, erst letztes Jahr hat sie sich mir geöffnet - ich war schockiert. Auch bei meinem Vater geht es nur um "und ich?, und ich? und ich?", so wie es Aurelia beschreibt. Auch er versucht, gerne auch vor Publikum, meine Mutter klein zu machen, bzw. Leistungen, die sich erbracht hat, als seine eigenen auszugeben. Er hat eigentlich starke Minderwertigkeitskomplexe. Zu seiner Mutter hat er ein sehr enges, absolut nicht abgelöstes Verhältnis. Er hat einmal zu meiner Mutter gesagt: "ich kann doch auch nichts dafür, dass ich meine Mutti (!) lieber habe als Dich". ich weiß nciht, wie meine Mutter das alles ausgehalten hat. Allerdings war es früher gesellschaftlich nicht so einfach, sich zu trennen, zumal mein Vater einen gesellschaftlich hoch anerkannten Posten hat. Jetzt ist es zu spät sich zu trennen und sie leben als WG.

mein vater hat wohl einen erfolglosen Therapieversuch hinter sich, der niemandem etwas genützt hat, zumal derartige Leute es meist nicht einsehen, dass sie das Problem sind, weil sie sind ja sooo toll!

Bei mir klingelten alle Alarmglocken bei aurelias Beschreibungen. Es ist vielleicht aus der Ferne echt vermessen so eine eine Diagnose zu stellen, aber es geht doch massiv in diese Richtung. Schau mal bei Wikipedia nach, da gibt es auch recht gute Links. Die haben mir sehr geholfen, auch als Tochter das zuweilen echt komische Verhältnis meiner Eltern und manche Eigenarten meines Vaters zu verstehen.

Ich weiß nicht, ob das jetzt ein hilfreicher Text ist und hoffe, dass ich jetzt nicht unnötig Pferde scheu gemacht habe.

Viele Grüße
Maria

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An Jamu

Antwort von aurelia12 am 03.08.2009, 19:57 Uhr

Hallo Jamu,

Deine Zeilen habe mich total berührt, vieles ist bei mir ähnlich gelaufen. Mein Partner hat zwar auch studiert, aber viel später. Ich hatte die Empfehlung Gymnasium, er Realschule, ich schloß gut ab, er mußte jahrelang arg für seinen Abschluß kämpfen... ich verkürzte mein Studium (finanzierte ich selber, daher verkürzte ich) um 1 1/2 Jahre, er war Langzeitstudent... ich bekam sofort einen Job und einen ganz guten in Bezug eines Studienabgängers, also Anfängers. Er suchte hier und da, wechselte die Firmen wie seine Unterwäsche und irgendwann - nach Jahren - hatte er Glück und stieg sofort auf... seit dem geht es mit uns bergab und er produziert sich nur noch. Er muss der Größte sein, der Beste und überhaupt... für mich ist das kaum auszuhalten, nein, nicht kaum, es ist nicht auszuhalten! der Mann, in den ich mich mal verliebte, ist weg. Ich weiß nicht wo, aber er ist nicht bei mir, nicht bei unserem Kind und nicht bei uns!

Am Wochenende suchte ich in aller Ruhe das Gespräch, er sagte mir, dass unser Problem ist, dass ich mich nicht unterordnen würde... ich bin immer noch "baff" und muss das Gespräch erst mal sacken lassen!

P.S. ich weiß auch bis heute nicht, was er verdient. Er sagt es auch nicht. Überhaupt teilt er nicht mit uns, ich bin es, die ihr Geld in unsere Familie investiert. Damals war es "normal", weil er ja ewig studierte, aber heute, wo er einen gut bezahlten Job hat, gleicht er nichts aus und nichts an.

Ich weiß momentan überhaupt noch nicht, wie es weitergehen wird. Ob gemeinsam, oder getrennt.

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Re: Narzissmus - das denke ich auch

Antwort von aurelia12 am 03.08.2009, 20:12 Uhr

Ich danke euch dafür, dass ihr so ehrlich seid! und ihr sprecht mir aus der Seele!

Ich traute mich noch nie, mich zu öffnen. Unser Umfeld findet meinen Partner so "lieb" und "freundlich" und überhaupt... ich bin die "böse Frau" die ja nicht will, wie er es will... deshalb halte ich ja nur noch meinen Mund. Ich war auch mal ganz selbstbewußt, mein Selbstbewußtsein leidet aber immens unter der Situation.

...

Genau das denke ich schon seit ca. 2-3 Jahren, dass er eine gestörte narzißtische Persönlichkeit hat/ist und ich weiß selber nicht so recht, wie ich da "schadenlos" raus kommen soll. Er kann sehr, sehr gemein werden und sucht auch immer Publikum. Es gab oft Szenen in der Öffentlichkeit, wo er wegen Banalitäten ausrastete und mich nieder machte. Ganz schrecklich. Er marschiert dann immer wie ein Opfer davon, als ob er das "Leiden Christi" auf den Schultern trägt. So oft stand ich sprachlos da und vollkommen irritiert, weil mir im Leben noch nie so ein Mensch begegnet ist. Will heißen: ich kann damit nicht umgehen. Deswegen war ich ja bei einer Beratungsstelle und die sagten mir, ich solle ihn mit "Liebe" verstehen. Liebe? mir geht es schlecht und ich soll im schlechten Gefühl, welches er auslöst, sein Verhalten noch in Liebe umwandeln. Was ist das denn??? überhaupt war die Frau in der Beratung nur pro Mann. Im Nachhinein dachte ich, dass sie sehr Frauen feindlich war. Wenn so was am Ende einer Beratung raus kommt frage ich mich, wozu man da hingeht! ???

Jetzt stehe ich aber vor einer großen Entscheidung im Leben!

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@Aurelia

Antwort von mary1506 am 03.08.2009, 20:47 Uhr

Liebe Aurelia,

Deine Geschichte macht mich wirklich sehr betroffen, da ich in ihr die Ehe meiner Eltern wieder zu erkennen glaube.

Ich zitiere: "Unser Umfeld findet meinen Partner so "lieb" und "freundlich" und überhaupt... ich bin die "böse Frau" die ja nicht will, wie er es will... "

GENAUSO sieht es bei meinen Eltern aus. Deshalb ist es ja auch so schwer, sich zu trennen, weil das Umfeld es nicht versteht, wie man sich von soooo einem lieben und netten Mann trennen kann.

Bei dem Therapieversuch meines Vaters sagte der Therapeut nur 1 Satz zu meiner Mutter: "Entweder Sie halten das aus oder Sie gehen." (Dies alles hab ich erst letztes Jahr unter dem Siegel der Verschwiegenheit von meiner Mutter erfahren)
Meine Mutter ist eine starke Frau und hat sich nicht unterkriegen lassen und ich staune, wie sie es geschafft hat, drei kinder ohne die Liebe eines Partners großzuziehen. Denn meine vater liebt leider nur sich.... Aber sie hat oft die Hölle durchgemacht....
Als sozusagen betroffenes Kind kann ich sagen, dass ich das zwar gespürt habe, aber ich konnte es eben nicht direkt an etwas festmachen. Ich fand es nur seltsam, wenn meine Freundinnen so von ihrem Papa schwärmten - ich habe ein neutrales bis leicht genervtes Verhältnis zu meinem Vater, aber als Kind spürt man eben auch, wenn man nciht wirklich geliebt wird.....

Ich kenn Dich und Deinen Partner natürlich nicht und will deshlab auch nicht sagen :"Trenn Dich!" Denn Ferndiagnosen können gefährlich sein.

Sollte es aber wirklich in Richtung Narzissmus gehen, dann gibt es nicht viel Hoffnung auf eine erfolgreiche Therapie. Die dauert wohl Jahre mit unsicherem Ausgang.... (ich hatte mich mal kundig gemacht)

ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass DU für DICH und Euer Kind eine Lösung findest!! Lass Dich nicht unterkriegen! leider kann ich so gar keinen Rat geben, in welche Rictung eine Lösung führen könnte, aber ich glaube, Du trägst die Lösung schon in Dir, indem Du darüber sprichst und Dir viele Gedanken darüber machst und es nicht als "Marotte" Deines Mannes hinnimmst..

LG Maria

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Hast 'ne PN...

Antwort von Hase67 am 03.08.2009, 21:24 Uhr

LG

Nicole

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Re: @Aurelia

Antwort von Petra28 am 04.08.2009, 9:05 Uhr

Liebe Aurelia,

möchte Dein Partner eine Frau, die ihn "umfließt wie Wasser"? Die alle seine Bedürfnisse erkennt und befriedigt, selber aber keine Ansprüche stellt? Die ihm zuhört, aber der er gleichzeitig nicht zuhört, weil sie sowieso nichts Interessantes zu erzählen hat? Die ihn bewundert, zu ihm aufschaut, die er aber gleichzeitig dafür verachten kann? Die er gerne mal in der Öffentlichkeit demütigt, aber so, dass die anderen Menschen glauben, das wäre durchaus angebracht, weil sie so ein hysterischer Mensch sei? Hat er zwei Gesichter - Dr. Jekyll und Mr. Hyde? Kann er gut schauspielern? Weiß inzwischen alle Welt, was Du für eine unmögliche Person bist, die ihn permanent fertig macht, während er der Nette ist? Kannst Du es ihm nie recht machen?

Falls ja - willkommen im Club. Narzissmus ist sehr schwer therapierbar, wenn überhaupt. Den besten Rat, den ich gelesen habe: "Wenn Du einen Narzissten siehst, dann lauf' ganz schnell in die andere Richtung, so weit wie möglich."

Den Kontakt zu "meinem" Narzissten habe ich minimiert, so weit es ging.

Liebe Grüße
Petra

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