Ich bin total fertig

Ich stimme Tine voll zu. Du hast es schwer, und das liegt nicht am Kind, sondern an Deiner Situation allein mit Kind.

Ganz sicher wäre eine Mutter-Kind-Kur ein richtiger Weg, um eine Auszeit zu bekommen und neue Kraft zu schöpfen, um ggf. andere Planungen zu machen. Reduzierung der Arbeit ist sicherlich angeraten, falls es irgendwie möglich ist. Darüber solltest Du auch mit Deiner Ärztin sprechen. Vielleicht gibt es Möglichkeiten, von denen Du nicht weißt.

Die Blockaden sind ein Zeichen Deines Körpers, dass Dein aktueller Weg für Dich so nicht gut ist. Der Körper wirft und dann Steine in den Weg/blockiert uns. Hier hilft sicher auch für den Anfang, mal eine/n kompetente/n Osteopathen/in aufzusuchen. Die können, was solche Dinge anbetrifft, Wunder wirken und werden mittlerweile von den meisten Krankenkassen bezahlt.

Ich habe hier auch so eine Vielrednerin, und vieles, was Du schreibst, erinnert mich an meine Tochter, selbst das Schlafenlassen und sich selbst beschäftigen. Aber morgens beim Aufwachen gehts los, und dann wird rund um die Uhr erzählt bis zum nächsten Schlafen. Ich habe mir angewöhnt, oft nur "Ja, Süße." oder "Ach so." oder "Hmmm." zu sagen und gar nicht richtig hinzuhören. Ihr reicht es, und ich muss nicht ewig mit meiner Aufmerksamkeit bei ihr sein.

Aber ich habe, zum Glück sehr selten, auch schon Zeiten gehabt, in denen ich komplett groggy war und mich das alles überforderte. Da war dann jedes Ansprechen durch mein zauberhaftes, sonniges Kind schon zu viel, und sie tat mir Leid, wenn ich dann wie ein Drache reagierte, weinte dann sofort, und ich musste sie dann trösten, was mir dann zeigte, wie sehr ich mir durch meine Laune selbst einen Bärendienst erwiesen hatte. Nach solchen Ausbrüchen meinerseits habe ich mich immer in Ruhe bei ihr entschuldigt, ihr versichtert, dass sie alles richtig gemacht hat, ich selbst sei nicht fair gewesen und hätte falsch reagiert. Auch Mamas sind nur Menschen und manchmal ist alles zu viel, selbst die Frage, ob Mama ein Bild schön findet.

Mir haben solche Situationen aber gezeigt, wie wichtig es ist, selbst ausgeruht genug zu sein, und dass ich immer noch mehr Wert darauf legen muss, dass zu erreichen, damit es uns beiden und letztendlich damit auch dem Papa gut geht. Das heißt, wenn Du irgendwas kürzen kannst, damit Deine Belastung geringer wird, ggf. auch zu Hause Arbeit an einer Haushaltshilfe delegieren etc., dann mach das! Diese Zeit kommt nie wieder, und Du darfst Dein wunderbares Kind genießen! In vollen Zügen!

Es ist sicher hilfreich, wenn Du Dich an Deine Ärztin/den Arzt wendest und um Hilfe bittest. Lass Tränen fließen, wenn sie kommen, es ist authentisch, und die Leute verstehen dann Deine Not besser.

Lass Dich mal fest drücken!

Alles Liebe und Gute!

VG Sileick