Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von okelittle am 20.05.2010, 14:11 Uhr

@suka und andere

Mein Sohn hat diagnostiziertes ADS (sprich keine Hyperaktivität). Alle seine Symptome und/oder Charaktereigenschaften aufzuzählen, würde sicher zu weit führen;-)
Die Medikation wurde vor etwa drei Wochen erhöht auf die 30mg Medikinet.

Wir haben nächste Woche einen Termin bei einem Ergotherapeuten...dort soll er eine Verhaltenstherapie machen.(Nach Lauth und Schlottke) und inbegriffen ein Strategietraining. ich denke, dies zielt ja darauf ab, dass er Möglichkeiten, sprich Strategien erlernt mit seiner Impulsivität "besser"/anders umzugehen.

Mein Problem ist ja, dass ich durchaus das Verständnis dafür habe, dass er die -sagen wir mal- Ausraster nicht hat weil er chronisch streitsüchtig ist. Wer will schon freiwillig ständig Ärger (egal ob mit Lehrern, Eltern oder den wenig verbleibenden Freunden...) Aber mir fällt es dennoch in einigen Momenten wo er sie hat schwer verständnisvoll zu reagieren und immer ruhig zu bleiben...

Ja, Finn geht auf eine Regelschule und das Problem hierbei ist ja weitläufig bekannt...die Lehrer haben i.d.R. mit großen Klassen zu kämpfen, Elternsprechtage sind erstens selten, zweitens viel zu kurz um überhaupt annähernd über die Problematik eines so besonderen Kindes und vor allem über dessen Bedürfnisse zu sprechen. Dazu kommt, dass hier hauptsächlich Lehrer aus älterer Generation lehren, die auch schon ziemlich in ihrer Routine gefangen sind und die die Kinder eher auf das negative Verhalten reduzieren.
In Finn´s ganz speziellem Fall ist es so, dass die Lehrerin zwar ein gewisses Grundverständnis versucht aufzubringen, aber ich habe trotz ein/zwei guter gespräche nicht das Gefühl, dass sie diesem "Anspruch" gewachsen scheint....sie ist auch schon etwas älter...

Die Betreuungs"lehrerin" hat durchaus ein sehr gutes Verständnis für seine Problematik. Sie sagt aber auch selbst, dass bei ihr die Kinder ja auch nichts aufgezwungen bekommen,der druck nicht so da ist, sondern i.d.R. frei arbeiten und entscheiden können was sie machen wollen.
Das ist sowieso ja auch so ein Phänomen...lässt man Finn ein Stück weit Mitbestimmungsrecht oder Entscheidungsfreiheit arbeitet er viel konzentrierter und bereitwilliger als wenn ich (oder jemand anders sagt) "DU MUSST!"...dies oder jenes tun....
Und in der Schule MUSS man ja....Eine Förderschule stand hier (auch von Seiten der Ärzte) nie zur Debatte. Soetwas wie Kooperationsklassen gibt es hier leider nicht.

Finn kann sich auch sehr wohl konzentrieren (auch ohne Medis) auf Sachen die ihm Spaß machen...Schwimmen, Lego ... oder ihn entspannen -->fernsehen, Computer/NDS spielen...
Finn kann es manchmal(!) auch kaum ertragen zu verlieren, oder besipielsweise der Letzte zu sein...(wie viele ADSler liebt er es aus allem nen Wettrennen zur Not auch beim Abendessen-wer ist als erster fertig? zu machen.
Auch daraus kann man ja selbst eine Strategie entwickeln...ihn also ab und an mit eigenen Waffen schlagen...aber wie gesagt...ich bemühe mich -meinem Harmoniebedürfnis entsprechend- weitestgehend ruhig und gelassen zu reagieren, seine Bedürfnisse wahr- und ernstzunehmen und ihn zu fördern wo es mir möglich ist. Aber manches Mal bringt er mich mit seinem Verhalten oder auch mit seiner Not zur Verzweiflung, weil ich ihm so gern helfen würde, es aber oft nicht kann...und vielleicht auch...weil ich Angst habe, dass ich Schuld bin...er es von mir hat, da ich mich immer öfter in ihm erkenne...

Aber dennoch liebe ich ihn und schätze ihn für seine guten Seiten...natürlich...denn die Liebe von Mutter und Kind ist bedingungslos.

Ich danke auch dir für deine Antwort. Und allen anderen auch:-) Es hat mir auch einfach geholfen mir das mal so runterzuschreiben (beschäftige mich jetzt wo die Kleine da ist mehr denn je damit...)

Ich war kurz nachdem Finn 1 Jahr alt war auch alleinerziehend und auch wenn Finn zur damaligen Zeit ein superpflegeleichtes Kleinkind war (der Sonnenschein pur-egal wo er auftauchte) kann ich deine Situation annähernd verstehen. Ich fing zu der Zeit an zu studieren...und es war sehr belastend w´manchmal alles unter einen Hut zu bekommen...aber wir haben es geschafft. Nun bin ich seit knapp 5 jahren in einer Beziehung und Finn wächst bei uns auf. Aber auch deshalb mache ich mir oft Vorwürfe, ob es an der Trennung gelegen haben kann, ob ich wegen des Studiums zu egoistisch war. (Er war dann immer bei einer Tagesmutter-stundenweise) u.s.w und sofort...

 
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