Tablet & Co

Hi Schnecki, da von mir "erwartet" wurde dir zu antworten, versuche ich es jetzt mal ;)
Also die Zeit vor den besagten Medien ist natürlich zumindest nicht wenig. Wichtig erscheint mir, deiner Tochter diese Medien nicht als unerschöpfliche Nutzungsquelle zu präsentieren. Yortube zum Beispiel wäre eine solche "unerschöpfliche Unterhaltungsquelle". Es erlaubt ihr, mit nur 2 Fingertips von einem Video zum nächsten zu springen und das völlig ungeschützt und ausgeliefert.
Ein Beispiel: Es gibt sehr beliebte, allbekannte Kinderserien mit eingespielten Zwischensequenzen bzgl des Bildes, des Tones oder auch Beidem.
So werden z.B. Protangonisten in vermeintlich passenden Szenen in "sexuelle Stellungen", Tierquälereien angelehnt an den Helden (z.B. Katze - Garfield) oder auch Zwischensequenzen von Reden A.Hitlers usw. kinematographisch eingespielt, auch kursieren nachgestellte, wirklich nicht kindertaugliche Betonungen von Kinderserien selbstverständlich mit erfundenem Text und Spielszenen (meist sexueller Natur) mit entsprechenden Spielzeug - ganz aktuell zum Beispiel sexuelle Rollenspiele mit den Eisköniginfiguren (Kinder klicken das an, da es vermeintlich Spielzeug präsentiert). Über diese Warnungen hatte ich bereits gelesen, bis ich selbst mal über ein solches "Kindervideo" gestolpert bin und diese (leider ohne Erfolg gemeldet habe).

Abgesehen hinsichtlich dieser Gefahren, ist Youtube oder auch ähnliche Anbieter wie bspw. clipfish für Kinder nahezu grenzenlos, der Input binne kürzester Zeit unermesslich, das erlaubte switschen von Video zu Video für interessierte Kinder zudem oft unsichtbar überfordernd, vergleichbar wie das Schlaraffenland - zu viel ist zu viel. De facto sehe ich das Problem bei euch nicht nur an der Zeit (welche mittels Medien durchaus sinnvoller, kinderfreundlicher genutzt werden kann), sondern viel mehr bzgl. der Umsetzung.
So wenn du auf Youtube nicht verzichten möchtest, würde ich auf jeden Fall die Sicherung für Kinder aktivieren (diese schützt aber nicht vor oben genannter Gefahren, da der Filter Schlagwörter filter und nicht Bildausschnitte oder Tonsequenzen, sprich Gesagtes..), auch das Diary (Wiedergabeliste zum Nachschauen was geschaut wurde). Am allerbesten jedoch, du speicherst eine begrenzte Auswahl (von dir geprüft) an Youtubevideos in einer Watchlist (App), dann kann dein Kind schauen, jedoch tatsächlich kontrolliert, sicher und überschaubar.

Selbst das Fernsehen (Kinderkanal) wäre an dieser Stelle um einiges besser und vorallem sicherer als ihr unbegrenzt Youtube zu gestatten.
Kindersendungen sollten medienpädagogisch hinsichtlich der kognitiven, ästhetischen (z.B. Bildqualität/eigenschaften), emotionalen Erlebnisqualitäten geprüft werden und zudem sollte die Sendung/der Film idealerweise hinsichtlich eines potentiellen Lernfeldes Grund überlegt werden.

Prinzipiell würde ich dir aber dazu raten, insofern du Mediennutzung weiterhin unterstützt und gestattest, vielmehr auf Spiel-und LernApps zurückzugreifen. Diese sollten keine Inappkäufe beinhalten oder es ermöglichen Innappkäufe zu deaktivieren. Auch sollten sie auf Levelups verzichten können oder zumindest die Erlebnisqualität nicht davon abhängig machen.
Die Handlung sollte möglichst einfach gestaltet sein und eventuelle Steigerungen logisch, sich somit erschließend und miteinander in Beziehung stehend aufgebaut sein. Mein Sohn mochte in dem Alter gerne kleine Apps auf bestimmte Themengebiete bezogen: zum Beispiel Bauernhof, Wald und Wiese, Autowerkstatt (Reperaturen/Waschanlage), Kochen und Küche, Feuerwehr usw. aber auch Formen legen, Farbenspiele, Abzählapps, Geräuscheraten usw.

Diese Apps hatten wir explizit für ihn im Browser mit Kindersicherung eingerichtet, d.h. er konnte auf Anhieb entsprechende Apps themengeordnet in Folders wiederfinden. Aufgestockt haben wir peu à peu, je nach Interesse und Ist-Stand, indem wir vereinzelt alte gegen neue ausgetauscht haben.

Liebe Grüße