Rund um die Erziehung

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Geschrieben von CK18 am 27.08.2016, 23:07 Uhr

Ist das tatsächlich normal oder bin ich zu weich?

Hallo,

ich habe einen zweijährigen Sohn, der die Kerze von beiden Seiten anzündet, wenig schläft, nur problematisch einschläft und mir keine Ruhepausen einräumt.

Trotzphase, ja, okay. Mit seinen Wutanfällen kann ich leben. Aber er provoziert am laufenden Band. Wenn ich mich nicht exklusiv mit ihm beschäftige, macht er Dinge, die er absolut nicht darf (mit der Klobürste "putzen", allerdings nicht die Toilette, als kleines Beispiel). Binde ich ihn mit in meine Arbeit ein, ist gefühlt jedes zweite Wort ein "Nein". Er rührt nicht den Teig, er klatscht ihn durch die Küche. Er räumt nicht die Waschmaschine aus, er verteilt die Wäsche auf dem Boden.

Er versteht, was er machen soll. Aber er provoziert.

Auch sind die Alltäglichkeiten von Anfang an nur Stress. Wickeln war und ist mit heulen, mittlerweile mit Treten verbunden. Anziehen mit Überredung oder Zwang. Eincremen, Zähne putzen, essen, alles nur ein einziger Kampf.

Aber auch zwischen dem alltäglichen provoziert er, wo er nur kann. Wirft Dinge runter, schlabbert sich absichtlich voll, haut, heult, tobt.

Wir gehen jeden Tag in den Wald, Park, Spielplatz, Kinderturnen ect. nach dem Kindergarten (da ist er Engel auf Erden!), der Papa unternimmt viel mit ihm. Mal mit mir dabei, mal ohne. Er kann sich auspowern. In geschlossen Räumen ist er nicht zu ertragen. Räumt Schubladen aus, nimmt Dinge weg, heult, brüllt, tobt, wenn man es ihm wegnimmt...
Das gleiche macht er übrigens auch beim Papa, aber ich bin mehr zu Hause und primäre Bezugsperson.

Es ist so furchtbar anstrengend und ich habe keine Ruhepausen.
Bei den Großeltern wird er verzogen. War er da, glaubt er zu Hause das gleiche machen zu dürfen, wie bei Oma und Opa. Und jedes Mal fange ich wieder von vorne an, ihm klar zu machen, dass er z.B.in seinem Stuhl zum Essen sitzt, dass es nicht nur Süßes gibt. Usw.

Die Großeltern sind also nur eine momentane, aber nicht langfristige Entlastung. Darauf angesprochen, heißt es, dass Großeltern zum Verwöhnen da wären. Wenn ich ihnen die anschließende Situation zu Hause erkläre, geloben sie Besserung, scheitern dann aber an der Willens-/und Durchsetzungskraft meines Sohnes.

Ein Nein wird immer wieder und ausdrauernd auf die Probe gestellt. Es interessiert ihn nicht.

Er wird mit logischen Konsequenzen erzogen. Das fruchtet auch, bis zum nächsten Wahnsinnseinfall meines Sohnes.

Ungelogen, er beschäftigt uns den ganzen Tag!
Er bekommt auch alles mit. Sprechen wir vom Rasen mähen nächste Woche, will er unbedingt Rasen mähen. Als kleines Beispiel.

Normal?

Bitte ja!

 
18 Antworten:

Re: Ist das tatsächlich normal oder bin ich zu weich?

Antwort von Pünktchensmama am 27.08.2016, 23:38 Uhr

Ohje, du klingst wirklich ganz schön erschöpft. Klingt auch sehr anstrengend.

Normal? Da ist die spanne so groß...Ich denke in gewissem Maße schon. Mich würde interessieren was du machst wenn er so ist. Kinder in diesem Alter können noch nicht zwischen positiver und negativer Aufmerksamkeit unterscheiden. Wenn du mit ihm schimpfst oder ihm wiederholt erklärst was du willst widmest du dich ausschließlich ihm. Es klingt sonst nicht als sei er ein einsames unausgelastetes Kind aber ich finde immer dass man sich immer klar machen muss....das Kind ist erst 2. Daher wäre ich vorsichtig ihm immer die schlimmste Absicht zu unterstellen. Natürlich weiß er dass die Wäsche nicht auf den Boden gehört, aber wenn du dann vll aufbraust fühlt er sich vll missverstanden denn vll gehört das Wäsche verteilen gerade zu irgendeinem Spiel oder Plan den er dir gar nicht erklärt hat. Das ist schwer herauszufinden aber ich würde an deiner Stelle versuchen tief durchzuatmen und ihn zu fragen warum er das tut. Dann gemeinsam aufräumen. In der Küche ebenso. Immer ihn ins sauber machen einbinden.
Die Geschichte mit Oma und Opa ist heikel. Ja, verwöhnen ist ein Stück weit ok sofern das Grundsätzliche stimmt. Kinder können in der Regel gut unterscheiden wo welche Regeln gelten. Daher dürfte das eigentlich kein Problem zwischen euch werden dürfen.

Für mich klingt es als stündest du mit ihm auf einer Stufe. Du erziehst. Erzogen werden macht nicht immer Spass, aber wenn ihr ihn jetzt lasst kommt ihr später vll gar nicht mehr klar. Gibt es denn sehr viele Regeln? “Strafen“? Du schreibst ihr verordnet “logische Konsequenzen“. Das ist ja schon mal gut. Allerdings sollte man darauf achten dem Kind Freiräume zu lassen in denen das Kind den Eindruck hat selbst zu entscheiden. Gerade im Zusammenhang mit Trotz geht es oft um Frust weil die Kinder Dinge selber machen wollen. Darf er das ausreichend? Ich lasse meine Tochter (gerade 3) abends ihre Kleidung für den Kindergarten selbst aussuchen - heisst ich lege 3 Shirts hin die ich als angemessen erachte und daraus wählt sie dann. Sie merkt nicht so richtig dass ich schon steuere was sie anzieht, sie freut sich, dass sie selbst entscheiden kann. Ebenso mit dem Brot. Frage: Gouda oder Fleischwurst. Sie entscheidet. Das macht mir vieles einfacher. Vielleicht wäre das etwas was deinen Sohn etwas umgänglicher macht.

Letztendlich, sag dir möglichst oft “er ist erst 2“ er plant nicht langfristig voraus und er ist auch kein kleiner Teufel der dich fertig machen will. Aber ist der Wurm erstmal drin ist es schwer raus zu kommen. Bei meiner Tochter fällt mir auf, dass an Tagen an denen ich oft mit ihr uneinig bin oder wir aneinander geraten tut sie häufiger Dinge von denen sie weiß dass sie es nicht soll. Wenn ich merke “Mensch, jetzt muss ich schon das dritte mal meckern“ dann nehme ich sie in den Arm und versuche sie zum lachen zu bringen. So lockert sich die Stimmung zwischen uns beiden total und der ganze Tag endet entspannter.

Kopf hoch, nimm nicht so vieles persönlich, er will dich nicht fertig machen, er liebt dich. Momentan habt ihr ein paar Kommunikationsprobleme aber wenn ihr da durch seid wird es einfacher. Schaff euch ein paar weiche Grenzen wie z. B. “komm wir gehen nach Hause“ “ich will noch rutschen“ “gut, 1x rutschen aber dann kommst du, ja?“ “ok“ und dann nach 1x rutschen auch wirklich gehen. Das ist allemal besser als “Nein, ich hab gesagt wir gehen jetzt“.

Hör auf deinen Bauch, der leitet dich sicher gut. Alles Gute

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Re: Ist das tatsächlich normal oder bin ich zu weich?

Antwort von CK18 am 28.08.2016, 8:51 Uhr

Hallo,

danke für deine Antwort.

Mein Sohn hat viele Freiheiten und er darf auch mitentscheiden. Er kann seine Spiele ausleben. Aber es kippt immer wieder in Provokation. Er schaut mich dabei genau an und wartet auf eine Reaktion.

Allerdings und da stimme ich dir zu, die Gradwanderung mit der negativen Aufmerksamkeit ist schwer.

Als logische Konsequenz haben wir z.B., dass er in den Kinderwagen kommt, wenn er nicht an der Hand geht an der Straße. Oder wenn er uns haut, gehen wir. Usw.

Ein Problem ist auch, dass er noch nicht spricht. Er versteht alles, aber spricht nicht. Ich glaube aber, dass dies nicht das auslösende Problem ist.

Er provoziert für eine 100 Prozent Aufmerksamkeit. Das ist meine Vermutung. Er bekommt seine Zeit und die beträgt gut 80%, die anderen 20% würde ich gerne mal für's Haus oder mich aufwenden. Aber selbst auf der Toilette habe ich keine Ruhe.

Es wird mir vorgehalten, dass ich ihn mit der vielen Aufmerksamkeit verwöhne. Dass er lernen muss sich selbst zu beschäftigen. Dass ich ihn härter rannehmen sollte, mehr bestrafen. Aber er ist erst zwei Jahre alt und er bekommt Konsequenzen, die er versteht.

Er ist auch immer in Bewegung, kann keine Minute nichts tun.
Ich weiß, dass er einen aufgeweckten und aktiven Charakter hat, aber so?

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Er kann nicht entscheiden

Antwort von Julie am 28.08.2016, 9:04 Uhr

Himmel, er ist ZWEI!
Er kann einfach noch nicht selbst entscheiden- nicht einmal, ob er das blaue oder das rote Shirt anziehen will. Die Entscheidung für das eine bedeutet immer auch einen Verzicht auf das andere - und dieser für sie unauflösbare Konflikt lässt Kinder in dem Alter wütend und frustriert werden.
Kinder brauchen Eltern , keine Partner.

Und natürlich ist die Tatsache, dass er noch nicht spricht, ein Teil des Problems. Du beschreibst ihn als clever - wenn er sprechen würde / könnte, hätte er eine andere Möglichkeit, sich mitzuteilen. Auch das frustriert ihn (er ist ja nicht blöd).

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Re: Ist das tatsächlich normal oder bin ich zu weich?

Antwort von CK18 am 28.08.2016, 10:59 Uhr

Hi,

er ist mit seinen zwei Jahren schon fähig zwischen Leberwurst oder Marmelade für das Frühstücksbrot zu entscheiden. Und wenn er sich doch mal vertan hat, darf er das andere doch noch haben. Er bekommt eine "Entscheidungsgewalt" entsprechend seiner Fähigkeiten. Ihm alles vorschreiben und zu bestimmen bringt wesentlich mehr Frustration und Konflikte. Und ich bin nicht der "Kumpel", bzw.Partner meines Kindes, sondern Mama, die versucht diese Dauerprovokationen zu lösen.

Und ich will nicht immer nur Vorschreiben, Nein sagen oder in Konflikt gehen.

Es ist auch meine Frage, ob diese Dauerreiberein normal für das Alter sind, oder ich ein besonders konfliktfreudiges Kind habe.

Es werden sich hier die Geister dran scheiden, ob eher mehr Konsequenz oder eher nachgeben und laufen lassen.

Und ich bin auch nicht in der Lage hier die doch sehr komplexen Situationen so genau zu schildern, dass man sie kinderpsychologisch analysieren könnte.

Bleibt die Frage: Wer kennt das? Was macht ihr?

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Re: Ist das tatsächlich normal oder bin ich zu weich?

Antwort von pauline-maus am 28.08.2016, 13:00 Uhr

entschuldige aber ich finde dich zu kopflastig und theoretisch angestrengt. das was du schreibst, zeigt eien normalen zweijährigen auf, auch die grosseltern sind typisch für normale omas und opa , sie verwöhnen halt gern und das ist ut so..
klar willst du alles richtig machen, wer will das nicht aber leider ist das nicht möglich und du wirst auch keinen superoptimalen menschen kreieren.
lerne lockerer zu werden und bauchentscheidungen ( nicht nur wissenschaftlich fundieerte;)) zu treffen.
es wird nicht leichter umso älter sie werden, glaube mir, meine ist fast 10...du wirst sonst wahnsinnig
lg

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Re: Ist das tatsächlich normal oder bin ich zu weich?

Antwort von sterntaler82 am 28.08.2016, 13:05 Uhr

Ich würde schon sagen das ich das kenne, mehrfach. Ich habe fünf Kinder im Alter von15,12, 7, 2 und knapp 5 Monaten. Unser anderem ist meine zwei Jährige auch sehr willensstark. Aber ich glaube der unterschied zwischen uns beiden als Mutter ist das du mit deinem Kind auf einer Stufe stehst, du verlangst viel zu viel von deinem Sohn, er ist nicht erwachsen. Und damit meine ich nicht ob er in der Lage ist zwischen Marmelade und Leberwurst zu wählen, das darf meine Tochter auch und es klappt super. Aber er ist zwei, zweijährige wollen nicht an die Hand, sie verstehen auch nix von Gefahr, es gibt höchstens mutige und weniger mutige Kinder.
Du bist erwachsen, du bestimmst die Regeln. Regeln sind nicht schlecht sie geben auch Sicherheit!!! Und Frust ist in dem Alter normal, da ist dann wirklich die Frage wie groß der Dickkopf des Kindes ist.

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Re: Ist das tatsächlich normal oder bin ich zu weich?

Antwort von anouschka78 am 28.08.2016, 18:35 Uhr

Was mir dazu einfällt: Meinen sehr temperamentvollen Sohnemann habe ich immer unter den Tisch geschickt, gesagt dass er fertig schreien soll und dann machen wir weiter. Ich habe während dessen die Spülmaschine gemacht oder die Zeitung angeschaut oder die Waschmaschine gefüttert. Ich war da bin aber nicht sonderlich auf ihn eingegangen. Den Tisch hatte er sich mal selbst ausgesucht, das war so sein Platz.

A.

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Re: Ist das tatsächlich normal oder bin ich zu weich?

Antwort von trauriger-engel am 28.08.2016, 20:02 Uhr

Ich muss noch was fragen. Ich hab auch gerade einen Zweijährigen Dickkopf. Mittlerweile den dritten. Und jedes Kind ist anders.
Jetzt ist es so das ich ihn machen lasse. Wenn er kommt und etwas mit machen möchte dann darf er es. Er hilft aber auch sehr gern. Aber sobald ich etwas leider aus Gefahrengründen verbieten muss kommt der dickkopf. Ich verbiete nur Gefährliche dinge. Unser zuhause ist so Kindgerecht das ich ihn oft und viel alleine machen lassen kann. Das ist sehr wichtig. Baut er aber mist gehe entweder ich oder er muss in seinem Zimmer Pause machen. Das versteht er recht gut.
Aber ich kann dir noch so viel erklären was bei uns gut läuft. Es hilft dir nicht.
Hast du mal an eine Kur gedacht mit deinem Schatz? Du klingst so erschöpft. Und hast bestimmt schon oft Angst vor dem Tag, wie er wohl wird. Such dir etwas Hilfe die dich unterstützt. Zweijährige können sehr an die Nerven gehen. Aber sie machen es nicht mit Absicht. Er liebt dich.
Viel Kraft

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Re: Ist das tatsächlich normal oder bin ich zu weich?

Antwort von mama-nika am 28.08.2016, 20:16 Uhr

hi,
das ist nichts sooo dramatisches, würde ich jetzt sagen. klar, nervt und zehrt an der Geduld, aber ansich ist es alles im Rahmen.
wenn er provoziert, ist es wichtig, immer die gleiche Reaktion von dir zu bekommen. also z.B. wenn er haut darf die Reaktion nicht einmal nicht beachten sein und ein anderes mal ein schimpfen. du und der Papa müsst euch da auch abstimmen, damit nicht einer der strenge Buhmann und der andere der Laschi ist.

beim Wäsche aus der Maschine holen, kannst du ihm ja vorher sagen, dass du möchtest, dass sie in den Korb kommt und mit zufassen, damit sie nicht überall landet. auf ein "nein" reagieren wohl alle Kinder in dem Alter allergisch. ich habe es dann immer so gemacht, dass ich statt "nein" eine Erklärung/Hilfestellung in ruhigem Ton gegeben habe. z.B. wenn mein Sohn dabei war die Wäsche da zu verteilen, wo sie nicht hingehört, habe ich ihm gesagt "leg sie lieber in den Korb, sonst wird sie ja wieder schmutzig" und habe sie genommen und hineingelegt und ihn beim nächsten Wäschestück quasi geholfen es in den Korb zu legen.

man muss auch schauen, dass es den Kids Spaß macht, was sie helfen.. wenn er Spaß mit der Klobürste hat, zeig ihm doch, wie er sie richtig verwendet anstatt sie ganz zu verbieten, dadurch wird sie nur interessanter.

vielleicht helfen auch diverse "Spielsachen", die ernur dann benutzen darf, wenn du in dem Raum zu tun hast (Lockenwickler im Bad, Haushaltsschwämme zum stapeln in der Küche, trockene dicke Nudeln zum sortieren oder oder) ein Versuch wäre es wert, meine fanden das immer klasse mit Mamas Zeug zu spielen.

LG

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Re: Ist das tatsächlich normal oder bin ich zu weich?

Antwort von LadyFLo am 28.08.2016, 20:52 Uhr

also ein kleiner wirbelwind. ich denke das er eines der kinde rist die 24h 100% aufmerksamkeit wollen- eine reduktion um der hausarbeit willen wird mehr oder weniger nicht toleriert. er darf helfen- aber trotzdem liegt deine aufmerksamkeit ber der wäsche auf die leine muss etc.
allerdings sind es doch auch viele dinge wo mn ein aue zudrücken könnte. z.b. wenn er die wäshce auf dem bden verteilt statt si ein den korb zu bringen.
wie reagiert er denn wenn du statt zu schimpfen schmunzelnd sagst- na und wie bekommich die äsh enun zum trockner rübergetragen? so als wäre es ganz normal und eher lustig als ärgerlich.
meine einjährigen sohn kann ich so völlig aus dem konzept bringen wenn ch nicht bestimme sondern unerwartet reagiere. er nimmt z.b. ales was er in die finger bekommt- wenn ichs wegnehme und motze rennt er davon als wärs ein spiel- wenn ich ihn bitte es mir zu bringen und mich dann bedanke klappt das spiel nciht wirklich wi eer es sich vorstellt und so langsam lässt er es sein
ich meine es wäre evtl weniger anstrengend wenn du deine kämpfe auf die wichigen dinge eingrenzne könnest und den rest irgendwie übersehen.
mein sohn z.. kloppft gerne mit allem möglichen überall drauf- aber bauklotz auf glastür geht nun mal nicht- wenn ich sag nicht an die türe hier uaf die shcüßel(alu schööön laut) klappt das zu 90 % beim ersten mal.
und logo darf er mitentscheiden- meine große sucht sich ihre kleider uas dem schrank raus seit sie 2,5 is. ALLEINE. einzige vorgabe- lange/kurze ärmel, warme hose oder kurze hose usw. klappt zu 99%. geht also egal was andere sagen. wenn si encht entschieden kann entscheide ich- auh mit 4 noch.
hoffe das ganze ist ncht zu konfus für dich- hatte mal wieder nur 3 h shclaf, 35 grad in de rwohnung und ne halbkaputte tastatur.

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Re: Ist das tatsächlich normal oder bin ich zu weich?

Antwort von wir6 am 29.08.2016, 12:11 Uhr

Ich finde ehrlich gesagt diesen Satz ganz schlimm: "er provoziert, wo er kann"

schade, dass du so von deinem 2jährigen denkst.

Ich finde es völlig normal, dass ein 2jähriger Aufmerksamkeit braucht und einfordert.

Ich finde es völlig normal, dass er ausprobiert.

Was ich mit mache?

Ich sage "ja"

Beispiel: Klobürste, natürlich will ich nicht, dass er damit sonst was anstellt, aber er kann damit die Toilette schrubben.

Beispiel Schubladen: an die Schublade darfst du nicht, aber schau, diese Schublade ist wie geschaffen dafür, dass du sie ausräumst.

Und mein fast 2jähriger ist auch beim Kuchen backen dabei, unter meiner Anleitung, da klatsch nichts umher, weil ich dabei bin

Bei der Waschmaschine bin ich auch dabei und der Korb steht direkt unter der Maschine, wie soll da etwas auf dem Boden landen?

Meiner wird selbstständiger, er will natürlich viel alleine, klappt manchmal noch nicht so. Also ziehe ich mich da zurück, wo er alleine kann (ausziehen, teilweise anziehen) und unterstütze nur noch da, wo er sonst nicht weiterkommt (beim ausziehen, die Knöpfe vom Body auf etc., Kopf durch das T-shirt )

Und alles andere, wie waschen, Zähne putzen etc. ist mit ein Löffelchen voll Zucker leicht, wenn du weißt, was ich meine.

Hier wird nicht überredet oder diskutiert. Wenn er nicht freiwillig den Mund aufmachen will beim Zähne putzen, dann kitzle ich ihn, da macht er den Mund auf.

Wenn er nicht eingecremt werden will, dann bekommt er auch etwas Creme , damit er sich selbst eincremt.

Wenn er nicht essen will, dann klau ich ihm immer ein bisschen essen und zeige wie guuuhuuuut das schmeckt, er macht sich dann meist einen Spaß daraus, das Essen zuerst zu bekommen
oder wir holen solche Spieker und die werden denn ins Essen gesteckt, das findet er auch toll

Wenn er nicht einschlafen kann, leg ich mich daneben, bis er schläft, wenn er quenglelig ist, weil er krank , oder was auch immer ist, dann wird er auf dem Rücken mit einer Trage getragen.

Vielleicht solltest du dich mal in ihn hineinversetzten, was glaubst du, denkt dein Sohn von dir?
ständig mache ich was falsch, was hat sie wieder, warum meckert sie mit mir?

Entspann dich mal und denke daran: Druck erzeugt immer Gegendruck.

Viele Grüße

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Re: Ist das tatsächlich normal oder bin ich zu weich?

Antwort von Pünktchensmama am 29.08.2016, 22:22 Uhr

Hallo,

Also ich halte nicht viel davon dir zu sagen was du falsch machst.... das kann ich beim besten Willen nicht beurteilen und deswegen schreibst du ja hier auch nicht.

JA dass er nicht spricht kann natürlich ein Grund für seinen Frust sein, aber daran kannst du nichts ändern sondern einfach nur einfühlsam bedenken dass ihn das fristen könnte. Aber das gute ist: er wird wohl bald sprechen und dann immer mehr und dieses Problem löst sich damit von allein. Es bedarf nur ein wenig Geduld seinerseits.

Dass er viele Freiheiten hat wie du sagst ist ja schon mal nicht verkehrt. ´Wenn es halt auch nicht so viele sind dass es ihn tatsächlich überfordert aber du klingst so als würdest du dir das schon genau überlegen. 2 Jahre ist ja auch nicht bei jedem Kind gleich. Meine Tochter war emotional als 2jährige schon enorm weit, Dagegen hätte man einiges von Kindern aus ihrer Spielgruppe die genau so alt sind noch nicht erwarten können. Da bist du als Mama gefragt dein Kind einzuschätzen. Niemand kennt dein Kind so gut wie du. Vor den vollen Kleiderschrank stellen und sagen "such dir mal irgendwas aus" ist für ein 2jähriges Kind zu viel, aber auf ein T Shirt von zweien tippen können auch 2jährige. Wenn das Kind sich nicht entscheiden kann dann entscheidest du.... manchmal entscheidet das Kind sich dann auch aus Prinzip für das andere... das ist dann so eine weiche Grenze wo du dem Kind dann das T-Shirt seiner Wahl lassen kannst.

Logische Konsequenzen kenne ich auch so und mache es mit meiner Tochter auch so. Wenn ich sage "komm bitte Hände waschen" und sie kommt nicht kann ich nicht drohen dass sie dann nachmittags nicht zu ihrer Freundin darf. Das steht in keinem Zusammenhang das versteht sie nicht. Aber ich kann schon sagen, dass ich ihr erst etwas auf den Teller tue wenn sie sich zuvor die Hände gewaschen hat weil ich nicht möchte dass sie mit schmutzigen Händen isst. Das versteht sie dann schon. Das mit dem Kinderwagen mache ich auch so. Und DOCH 2jährige gehen wenn sie es kennen auch an der Hand wenn die Konsequenz sonst Kinderwagen lautet und sie so groß werden. Ich habe mit meiner Tochter überhaupt keine Probleme damit und auch mit meinen Neffen und Nichten ebenfalls nicht. Es ist die Frage ob man damit plötzlich beginnt oder ob das Kind das bereits kennt. An einer Straße, auf einem Parkplatz etc gehen meine Kinder an der Hand und basta. Wenn sie das nicht wollen kommen sie in den Einkaufs-/Kinderwagen und dürfen eben nicht allein laufen weil es zu gefährlich ist. Das gefällt in der Situation nicht immer aber letztendlich schütze ich mein Kind damit.... auch gegen dessen Willen. Ich werde auch meine Tochter nicht mit 16 von einem wildfremden Typen mitfahren lassen.... das passt ihr dann wohl auch nicht aber es würde ihrem Schutz dienen. In diesem Punkt stimme ich mit dir total überein. Konsequenzen muss es geben und sie müssen für das Kind verständlich sein. Das machst du ja.

"Er provoziert für eine 100 Prozent Aufmerksamkeit".... tja.... wäre das nicht schön wenn wir das hätten? Natürlich ist das unmöglich und es würde dich auch völlig fertig machen. Das geht nicht, aber das kann ein Kind auch lernen. Ich bin kein Freund von fadenscheinigen Ausreden warum etwas nicht geht. Ich bin für Ehrlichkeit. Ich bin ein Mensch und habe Bedürfnisse und das können meine Kinder auch wissen. Wenn meine Tochter bettelt dass ich mit ihr spielen soll, ich aber noch meinen Kaffee habe und mich unterhalte, dann muss sie langsam lernen zu warten. Natürlich nicht 30 Minuten auf einmal aber ich zeige ihr dann dass ich noch Kaffee habe und diesen erst leer trinken werde und ich dann mit ihr spielen kann btw dass ich mich zu Ende unterhalte und ich gebe ihr einen Punkt der ihr verständlich ist. Zum Beispiel wenn es 15:55 Uhr ist sage ich "wenn der große Zeiger oben ist". Das kann sie kontrollieren und das hält sie aus. Je älter sie wird desto länger kann man so etwas strecken, aber mit 2 sind 5 Minuten eine Ewigkeit. Auch wenn mein Kind lautstark protestiert muss ich dann dabei bleiben. Denn auch ich habe Bedürfnisse. Meine Tochter kennt das und es funktioniert sehr gut (an den meisten Tagen ;) Grenzen werden immer wieder neu getestet). Wenn das was ich machen muss etwas länger dauert versuche ich sie einzubinden. Zum Beispiel sage ich ihr sie kann auf meinem Schoß ein Buch ansehen aber ich möchte noch etwas machen. Dann weiß sie dass sie ganz nah bei mir sein kann aber dass ich ihr nicht vorlesen werde. Das ist dann für den Moment auch ok. Meist biete ich ihr an ihr das Buch wenn sie es durchgeschaut hat vorzulesen, Wie gesagt du kennst dein Kind und es muss dann auch hinhauen mit der Zeit. Man kann nicht 5x sagen "ich komm jetzt".

Immer in Bewegung: uff ja das hab ich hier nicht ;-) aber ich brauche dir nicht zu raten dein Kind auszulasten denn das scheint ihr ja zu tun. Aber manchmal macht einen auch eine mentale Nichtauslastung nervös die man mit reiner körperlicher Ertüchtigung nicht abarbeiten kann. Vielleicht braucht er mehr Vielfalt? Aber hier kann ich nur raten. Ein klar strukturierter Tag hilft den meisten Kindern ruhiger zu werden... ist aber je nach Temperament ganz individuell. Also feste Zeiten feste Rituale und die Sicherheit, dass du wie es schon beschrieben wurde immer gleich reagierst. Wenn er etwas tut sollte es möglichst immer die gleiche Reaktion in dir hervorrufen. Er klatscht den Teig an die Wand... er macht es mit dir sauber und bei einer Wiederholung darf er nicht mehr mitmachen sondern nur noch zusehen oder so. Und genau das muss dann auch passieren. Auch wenn er tobt. Das ist hart aber dadurch lernt er. Du darfst niemals Dinge "androhen" die du nicht bereit bist zu tun. Und du darfst sie auch nicht 5x "androhen" das versteht kein Kind. "Wenn du das noch einmal machst...." das ist einfach und logisch. Viele probieren es aus und lernen...Mist, die Mama hat das wahr gemacht. Und so lernen sie... nach einer Weile besser zu hören. Aber es wird immer wieder Momente geben wo Dinge die total klar waren neu getestet werden. Ist die Regel noch die selbe? Ich darf kein Glas auf den Boden werfen... gilt das auch für meinen Teller? Und so weiter. Das ist anstrengend... und ich schätze wenn man ein lebhaftes willensstarkes Kind hat um so mehr aber letztendlich legst du in der Erziehung früh die Grundpfeiler und das ist wichtig.

Empathie aber ebenfalls. Wenn ich meiner Tochter etwas wegnehmen weil sie z. B. wiederholt mit dem Holzlöffel auf einen Teller haut... dann weint sie natürlich. Wenn sie dann fertig geweint habe sage ich ihr dass ich verstehe wenn sie wütend ist aber dass ich es ihr vorab gesagt habe und nicht möchte dass sie den Teller zerbricht. Und dann sieht sie es in der Regel ein. Wenn sie dann Besserung gelobt bekommt sie den Löffel wieder und ich erkläre ihr dass der Löffel ganz weg ist wenn sie doch wieder auf den Teller haut. In der Regel ist das dann nicht nötig aber ich würde die Hand dafür nicht ins Feuer legen.
Bei Dingen die für das Kind gefährlich sind gibt es natürlich keinen Spielraum.

Ach ja.... ich kenn diese Sprüche von wegen "die verzieht ihr Kind" "das muss abgehärtet werden" von der älteren Generation und halte nicht so viel davon. Ein Kind muss ein sicheres zu Hause haben. Es muss sich wohl fühlen. Ich möchte dass meine Kinder wissen dass egal was sie für einen Mist gebaut haben, dass sie IMMER zu mir kommen können. Dass ich sie dafür nicht loben würde, aber sie auch nicht härter ran nehme als es angemessen wäre (Hausarrest oder was weiß ich.... so alt sind meine Kinder noch nicht ;-)). Ich möchte dass meine Kinder verstehen dass ich nicht wahllos irgendwelche "Strafen" aus dem Hut zaubere sondern dass ich mir etwas dabei denke. Dafür muss man aber immer im Gespräch sein. Dem Kind erklären warum man so handelt etc. und ggf auch mal das Kind vor einer Situation warnen aber sie auch geschehen lassen und das Kind seine Erfahrungen machen lassen sofern es nicht gefährlich ist!
Daher kann ich dir dazu nicht viel sagen. Kinder kann man erziehen ohne Liebesentzug etc. Ja, ein Kind kann sich selbst beschäftigen. Ich glaube bei 2jährigen sind das 5 Minuten oder so. Es ist definitiv eine kurze Zeitspanne. Natürlich ist es schwierig das zu verlangen wenn man bisher pausenlos der Entertainer der Kindes war (muss jetzt nicht auf dich zutreffen). Aber die älteren Generationen oder auch einige in unserem Altern meinen ein 2jähroges Kind müsse eine Stunde allein spielen können. Das sind aber die super Ausnahmen. Bestrafen.... ja..... warum? Was genau erhofft man sich davon. Logische Konsequenzen ja.... Strafen? Mh. Kommt ganz darauf an was man darunter versteht. Wenn man etwas nimmt um das Kind zu verletzen und nicht weil es im Zusammenhang steht bekommen die Kinder das sehr schnell raus. Sie haben einen beachtlichen angeborenen Gerechtigkeitssinn und merken natürlich dass du so entscheidest um dein Kind damit zu treffen. Mehr aber auch nicht. Und dann triffst du auf Unverständnis und auf Trotz. Hast also nix gewonnen. Was würden wir denken wenn wir auf der Arbeit einen Fehler machen und dann sagt der Chef.... dafür bekommen sie ihren Urlaub nicht dann wann sie ihn gebucht haben. Wir würden denken... der hat doch ne Schraube locker. Demnach würde ich bei logischen Konsequenzen bleiben: wird Spielzeug aus Wut durch die Gegend geschmissen wird es konfisziert. Fertig. Das haben sie schnell raus. "Geh gut mit deinen Sachen um und mit denen anderer auch" Lektion erteilt. Dauert aber meistens ein paar Wiederholungen und es gibt auch hier einbrüche.

Letztendlich kann ich dir nur empfehlen auf deinen Bauch zu hören (unsere Instinkte werden leider oft unterschätzt) und ab und an die Faust in der Tasche zu machen und mal zu lächeln wenn es besonders anstrengend ist. Da geschieht chemisch etwas in deinem Körper dass dir den Stress etwas nimmt und das hilft ungemein im Alltagswahnsinn zu bestehen.
Ich denke du hast die Antwort auf deine Frage: Ja das Verhalten ist im Rahmen normal. Und eine Überlebensstrategie kann ich dir so einfach nicht mit an die Hand geben, aber vielleicht hilft dir der ein oder andere Rat ja weiter oder bestärkt dich genau da weiter zu machen wo du stehst.

Kopf hoch, du wirst das schaffen. Vielleicht brichst du mal einen Tag aus und gehst ins Kino oder so um mal was für dich zu tun. Mir geht es danach immer viel viel besser und ich habe wesentlich mehr Geduld mit meinen Kindern als wenn ich vom Stress in den Stress gerate und lass dir sagen, so geht es allen Eltern manchmal. Ich drücke dir die Daumen dass es bald wieder einfacher wird. Er testet dich aus und will sehen ob du wie von ihm erwartet reagiert. Das ist anstrengend aber normal und die Zeit geht vorüber (ganz besonders wenn die Reaktion für ihn vorhersehbar wird weil sie immer gleich ist)

Alles Gute!

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Re: Ist das tatsächlich normal oder bin ich zu weich?

Antwort von CK18 am 30.08.2016, 4:20 Uhr

Hallo "Wir6",

den Umgang, den du mit deinem Kind beschreibst, pflege ich auch mit meinem Sohn.

Ich versuche umzuleiten, abzulenken, ins positive zu rücken, aber mein Kind provoziert! Vielleicht ist das das falsche und für manche schrecklich klingende Wort. Vielleicht sollte ich es auch einfach als einen "sehr ausgeprägten eigenen Willen" bezeichnen, sehr wahrscheinlich ist das die bessere und richtige Beschreibung.

Als ein kleines Beispiel:
Mein Sohn darf sich und mich eincremen, aber er muss auch lernen, dass man den Spiegel, das Sofa, die Tapete, den Teppich ect. nicht eincremen darf. Ich weiß, dass dies Kinder in diesem Alter einfach tun und auch wiederholt tun.
Aber er tut und tut und tut es immer wieder.
Also: Ich führe beim Eincremen selbstverständlich die Aufsicht, sämtliche Cremetuben ect.sind grundsätzlich aus der Reichweite des Kindes. Mein heißgeliebter Knabe darf sich eincremen, will sich eincremen, er schaut mich dabei an, nimmt seine sonnencremetriefende Hand und führt diese zum Badezimmerspiegel (wir cremen nach den Erfahrungen nur noch im Bad oder wie bei diesen Temperaturen draußen ein), ich sage "Creme deinen Bauch ein!", er grinst und führt die Hand noch näher zum Spiegel. Ich versuche umzulenken, sage Dinge wie "Schau mal, da bist du noch gar nicht eingecremt". Mein Kind schaut mich weiterhin grinsend an und führt seine Hand noch näher zum Spiegel. Ich sage ihm, dass er den Spiegel nicht eincremen darf und er sich nicht weiter eincremen darf, wenn er den Spiegel einschmiert. Er schmiert! Grinsend und lachend, bis ich ihn schnappe und eincreme. Dann ist das Gebrüll groß.

Warum? Ich habe als berufstätige Mutter nicht die Zeit jeden Morgen dieses Spiel zu spielen. Aber er muss eingecremt werden, zumindest bei diesen Temperaturen, im Kindergarten kommt dies zu kurz. Mittlerweile creme ich, fertig aus. Ich habe dazu einfach keine Zeit, Selbstständigkeitserziehung hin oder her. Er WILL anderes eincremen, kann er im Garten machen und wenn ich Zeit habe. Nicht morgens um 8 Uhr. Und Ja, ich plane genug Zeit morgens ein, Ja, ich stehe extra früher auf, um es so entspannt wie möglich zu halten, aber Nein, ich bin nicht der Clown meines Kindes, der immer nur umleitet und ablenkt, manche Sachen müssen sein und die müssen nicht im beschmierten Spiegel, Wände, Waschbecken enden. Und das bitte nicht regelmäßig.

Falls jetzt Einwände kommen, dann soll er es doch sauber machen: Ja, genau das will er!! Er putzt gerne und er darf dabei auch helfen. Aber bitte nicht vorher extra eingesiffte Dinge.

Er rannte mal mit einer Flasche Ketchup durch das Wohnzimmer (war nach dem Einkaufen nicht im Hochsicherheitsschrank verräumt worden), schmierte hingebungsvoll das Fenster ein (ich habe da noch nicht eingegriffen, da ich erfahren wollte, was sein eigentliches Anliegen war, denn sowas machte er vorher bereits öfters, nur das ich da aufgrund der Inventarschonung eingreifen musste), rannte zur Küchenrolle, damit zum Waschbecken und zum Seifenspender (musste aufgrund unserer Erfahrungen auch eine Etage höher wandern) und "reinigte" dann mit einer klatschnassen Küchenrolle und Unmengen an Handseife dieses Fenster. Er war stolz wie Oscar... Alles kindliche Erfahrungen, ich weiß, schön und gut, aber auch ein zweijähriger kann und muss lernen, dass das nicht geht. Nur wie bringe ich dies meinem bei?!

Und ich weiß auch, dass Kinder "gefallen" wollen und in diesem Alter nichts böses wollen, sondern nur einem inneren Spiel folgen wollen, aber so langsam habe ich die Nase voll! Er macht es nicht einmal, er macht es nicht zweimal, er macht es aus purer Freude (nicht böswillig) immer wieder. Ich will einfach nicht mehr! Und das beziehe ich nicht nur auf das Eincremen von sich und anderen Zeugs.

Das Backen hast du noch erwähnt.
Natürlich bin ich mit dabei, doch welches Reaktionsvermögen muss man haben, wenn ein zweijähriger den Rührlöffel rauszieht und schleudert? Und das zum wiederholten Male?

Waschmaschine ausräumen und Wäsche verteilen. Natürlich steht der Wäschekorb unter der Maschine, natürlich leite ich an, natürlich sage ich ihm, wo die Wäsche hinkommt.

Ihm sagen, dass er nur diese Schublade ausräumen darf? Warum, die verbotene ist doch viel interessanter. Desto mehr ich sie verbiete. Seit ganz lange ist alles so verräumt und gesichert, dass wir uns darüber keine Gedanken mehr machen müssen.
Aber ich würde mich nicht an euch wenden, wenn das funktionieren würde!!
Egal wie ich reagiere, und der Zeitraum einer gleichbleibenden Reaktion ist lang, er probiert es immer und immer wieder. Irgendwann muss das doch mal vorbeigehen diese Phase.
Es kann doch nicht sein, dass ein Kind das nicht lernen kann! Und blöde oder unwillig ist er absolut nicht, er will halt sein Ding.

Und ja, mittlerweile gibt es Druck, trotz aller kindlichen Entfaltung, Neugierde und Spielerei. Nur ich will nicht immer in Konfrontation gehen. Ich möchte, dass Dinge als selbstverständlich gelten. Ich erwarte nicht, dass Grenzen immer eingehalten werden, aber es kann nicht sein, dass sie jeden Tag neu in Frage gestellt werden.

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Re: Ist das tatsächlich normal oder bin ich zu weich?

Antwort von mama-nika am 30.08.2016, 8:13 Uhr

hey CK18,

was mir dazu einfällt wäre: warum lässt du es denn zu, dass er den Spiegel einschmiert? du sitztdaneben, da würde ich nicht zuschauen sondern seine Hand festhalten und zu seinem Bauch führen.
wenn reden allein nicht reicht, darf man auch einschreiten..
Ohne Gewalt, versteht sich.

aber so wundert es mich auch nicht, dass es dich aufregt. und das Verhalten deines Sohnes ist auch ganz normal. er bittet ja förmlich daum, dass du ihn korrigierst bzw lässt dir genug Gelegenheit dazu. er schaut ja erst provozierend

LG

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Re: Ist das tatsächlich normal oder bin ich zu weich?

Antwort von mama-nika am 30.08.2016, 9:36 Uhr

hallo CK18,

verständlich, dass du irgendwann mal Erfolge sehen möchtest in der Erziehung..aber das dauert novh lange, bis er alle Regeln verstanden hat.

zumal mir scheint, klare Regeln habt ihr nicht so, oder? es gibt viele "Ausnahmen". z.B. die Sache mit dem Ketchup hätte es bei mir nie gegeben, nicht als Ausnahme, nicht als Entfaltung etc.
bei sowas schreite ich SOFORT ein. meine Söhne durften und dürfen sich auch entfalten, aber nicht auf Kosten des Mobiliars und der Möbel.

auch, wenn es vom Fenster wieder gut zu entfernen ist..bei uns darf weder mit Lebensmitteln gespielt werden noch dürfen Möbelund Wände beschmiert werden. ist ne Regel, in Stein gemeißelt, gibt es kein Rütteln dran.

das Schütteln vom Rührlöffel ist auch normal für 2Jährige. da hilft nur griffbereit daneben stehen und im Ernstfall eingreifen. wenn Kinder rühren wollen, kann man selbst nicht die nächste Zutat aus dem Schrank holen. du kannst nicht erwarten, dass er "lieb rührt".
und ja, bei Kleinkindern braucht man halt Reflexe wie eine Katze.

wenn der Wäschekorb direkt vor der Waschmaschine steht, frage ich mich ehrlich gesagt, WIE er es schafft die Wäsche auf dem Boden zu verteilen? du sitzt doch sicher daneben und sooo schnell sind auch 2Jährige nicht, dass sie die Wäsche mit einem Ruck aus der Maschine ziehen und es schon pfeilschnell in die nächste Ecke werfen. du kannst/musst eingreifen. erklären allein nutzt nichts. du musst schon korrigieren und anleiten (nicht nur mit Worten) wie er es machen soll.

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Re: Ist das tatsächlich normal oder bin ich zu weich?

Antwort von kirshinka am 30.08.2016, 9:51 Uhr

Das wird noch viele Jahre so gehen und entweder du regst dich auf oder du lässt es sein.
Selbstverständlich wird nix!


Meine Tochter ist jetzt 7 und waschen duschen Haare kämmen - Fehlanzeige!
Einmal die Woche ist die ungefähre Richtschnur.

Und zum backen und kochen helfen - ja mei - das macht halt dreck.

Es gibt aber auch Teige, die kann man nicht schnell rumwerfen. Natürlich muss aber ausprobiert werden, woran der Teig alles kleben bleibt.
Meine Tochter hat zB aber auch mit neun Monaten selbst gegessen - füttern lies sie sich nie! Das war halt eine sauerei und mehr als einmal ist der Inhalt des Tellers über Kopf geleert worden. Irgendwann ist's langweilig! Und ja - ich hab mehrmals am Tag den Platz unterm Tisch, den Tisch, den Stuhl sauber gemacht.

Gewickelt habe ich mit 2 Jahren nur noch im stehen - aber da hat sie auch groß schon in den Topf gemacht (mit 1 3/4 auf eigenes betreiben).

An Creme gabs wirklich nur Sonnencreme. Lass ihn halt mal den Spiegel einschmieren - irgendwann ist gut.

Oh ja - und anziehen war Chaos und Krach - sie dürfte das selbst anziehen was schon ging - den Rest im stehen.

Jacken und pullis immer erst unten vorm Haus wenn sie gemerkt hat wie kalt es ist. Hat ihr eigenes temperaturpfinden sehr gefördert.

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Re: Ist das tatsächlich normal oder bin ich zu weich?

Antwort von wir6 am 30.08.2016, 10:13 Uhr

das hört sich gut an

ja, mit so kleinen Rabauken muss man mit allem rechnen, der hier ist mein Fünfter
Natürlich gibt es sehr ruhige Charaktere und dann die Wilderen.

meine 4. ist immer noch ein Wirbelwind, wenn man nicht aufpasst wie ein Luchs.


Was ich dir nur als Rat geben kann, ist es nicht zu viel durchlassen und rumdisktuieren (kaputt diskutieren)

Wenn er den Spiegel eincremt ist das nicht lustig, da musst du gleich einschreiten und nicht lieb und nett und eieiei das darfst du doch nicht, säuseln, sondern:

Wenn du dich nicht eincremen willst, ist gut, dann mach ich das, aber der Spiegel ist tabu. Creme von der Hand wischen und ihn eincremen. (bevor er den Spiegel erreicht)

Es wird natürlich Protest geben, dann versuchst du es nochmal, gibst ihm Creme uns zeigst ihm, wo er sich eincremen soll (ich führe da seine Hand hin oder zeige auf den Bauch)und wenn er wieder zum Spiegel geht, dann nimmst du ihm die Creme wieder weg und sagst mit ernster Miene, dass der Spiegel tabu ist (bei uns "oh oh"). Bei mir wäre beim 2. Mal Schluss, dann wird er eingecremt und fertig

mittlerweile hat meiner das gut drauf, wenn ich "oh oh" sage, schaut er schon und lässt es auch.

Und so nimmst du dir Stück für Stück alles vor. Wenn er nur Quatsch macht beim Kuchen backen, dann will er wohl nicht, dann nimmst du ihm den Löffel weg oder setzt ihn runter. Wenn er protestiert, zeig ihm, wie er es machen soll, macht er es immer noch nicht, dann ist Schluss.

Aber du gehst schon einen guten Weg, es ist hilfreich alles außer Reichweite zu legen.
Leider (oder Gott sei Dank) werden die Kleinen mobiler, meiner schiebt sich auch notfalls einen Stuhl ran, damit er überall rankommt, deswegen sollte er es jetzt lernen.

Vielleicht mag es manch einen zu hart sein, aber auch ich bin berufstätig und muss nicht alles mit meinen Kindern ausdiskutieren. Manches ist eben so, weil ich es so möchte und Punkt.

Hilfreich ist vielleicht auch die eigene innere Einstellung: mir hat geholfen, wenn ich positiv in den Tag gegangen bin. Heute wird ein guter Tag.

Ich hatte mit einem Kind das Problem zB mit dem Schlafen, ich wusste nicht, was ich noch ausprobieren sollte, sie wollte und wollte nicht.
Dann habe ich mir jeden Abend gesagt, heute schaffen wir das , heute wird gut.

Hat natürlich erst mal nicht geklappt, selbstverständlich ist sie nicht deswegen plötzlich friedlich eingeschlafen, aber es hat meine Haltung verändert.
Ich bin nicht mehr so verkrampft da ran und siehe da, Stückchen für Stückchen hat sich die Situation verbessert. Und nun ist sie ein wahres Murmeltier, sie schläft quasi schon beim zudecken ein.

Was ich eigentlich damit sagen will ist: du kannst viel verändern, wenn du ihm die Chance gibst sich anders zu verhalten.

Dieses Wort "provozieren" stößt deshalb so bei mir auf, weil ich das mit "absichtlich böse" in Verbindung bringe.
Und dein kleiner Wirbelwind ist noch so klein und liebt dich bedingungslos, der ist nicht absichtlich böse.

Er probiert und testet aus, er tastet nach seinen Grenzen und das ist gut und wichtig für ihn. Zeige sie ihm, da hilft halt manchmal kein reden, sondern zeigen.

Meine Älteste ist 12, da testet sie grad wieder neue Grenzen aus, wieder wird ausgelotet.
Ob ich alles richtig mache, weiß ich nicht, Erziehung ist ein Prozess der Veränderung, des "selber lernen", der Umstellung.

Ich hoffe ihr findet euren Weg und eure Grenzen, damit ihr beide ein gutes Team werdet.

Alles Gute

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Re: Ist das tatsächlich normal oder bin ich zu weich?

Antwort von Halluzinelle von Tichy am 30.08.2016, 15:06 Uhr

Ich denke Du baust zu viel auf kognitive Einsicht und zu wenig auf die emotionale Stärke. Mein kleinstes Kind ist auch zwei Jahre alt. Ich räume vieles einfach aus seinem Zugangsbereich. Ich diskutiere nicht über die Klobürste, sondern stelle sie so hoch, dass er nicht dran kommt. Meine Waschmaschine hat eine Kindersicherung und wenn ich sie ausräume, kann er mithelfen. In der Küche stelle ich den Stuhl zum Zuschauen nur solange hin, wie ich Geduld habe. Wenn was runtergeworfen wird, ist der Stuhl sofort weg und das Kind steht auf dem Boden. Ich habe nicht den Anspruch meine Kinder überall miteinzubinden. Ich zeige dem Kleinen dann, wo er spielen kann und er darf auch Spielzeug mit ihn die Küche bringen. Ich mache ihm eine CD an oder hole Knet raus...Ich sage meinen Kindern auch, wenn sie mich mal nerven und ich was in Ruhe fertig machen will. Kinder sind sensibel, die merken meistens schon vorher, dass sie nerven und drehen dann erst recht auf. Da kann man noch so Geduld vorgaukeln. Lieber in Ruhe kurz was fertig machen und das Kind rausschicken oder auf Abstand halten und danach wieder sich dem Kind ruhiger zuwenden.

Es ist schwer zu sagen, warum ein Kind so stressig ist und so viel negatives Verhalten zeigt. Von ungelösten Konflikten zwischen den Eltern, Streit im Kiga, Reizüberflutung, starke Entwicklungsschübe...nur in paar Beispiele. Im Grunde will es vermutlich nur gesehen und verstanden werden. Die Kunst ist eben nicht jeden geäußerten Wunsch zu erfüllen, sondern zu sehen, was es wirklich braucht. Manchmal ist das genau das Gegenteil. Das kann man als Fremder nicht erkennen. Mein erstes Kind ist auch ziemlich anstrengend. Inzwischen ist es aber dank einem fachlich beratenen Elterntreff deutlich besser geworden, weil ich eher den Gesamtzusammenhang im Blick habe.

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