Utrogest - die meisten Ärzte verschreiben es nicht mehr, weil...

Hallo,

es gibt immer noch Ärzte, die Utrogest (= künstliches Gelbkörperhormon = Gestagen) gegen Gelbkörperschwäche in der zweiten Zyklushälfte verschreiben. Es soll bei schwachem Gelbkörper die Einnistung des befruchteten Eis unterstützen. Dabei haben alle betreffenden Studien gezeigt, dass Utrogest die Schwangerschaftsrate nicht erhöhen kann. Grund ist, dass es die URSACHE der Gelbkörperschwäche, nämlich eine unzureichende Ei-Reifung in der ersten Zyklushälfte, nicht beseitigt.

Manche Ärzte verschreiben Utrogest erst, wenn eine SS eingetreten ist. Das (echte) Gelbkörperhormon hilft ja, die frühe SS zu erhalten. Und falls eine Frau hier schwächelt, unterstützt man mit künstlichem Gelbkörperhormon, nämlich Utrogest. Doch auch hier konnten Studien laut meiner eigenen Ärztin längst zeigen, dass Utrogest die Fehlgeburtenrate nicht senken kann. Ursache für sehr frühe Aborte ist nämlich kein Gelbkörpermangel, sondern meist ein Fehler bei der frühen Zellteilung sowie genetische Ablesefehler.

Langer Rede kurzer Sinn: Utrogest macht nach Meinung der meisten Ärzte (übrigens auch Doc Bluni hier bei rub) nicht viel Sinn. Es kann aber natürlich psychologisch wirken, weil es den Frauen mehr Sicherheitsgefühl gibt. Eine nachgewiesene, echte Gelbkörperschwäche sollte mit Clomifen behandelt werden. Dies optimiert auch vorhandene, regelmäßige Eisprünge bei schlechter Ei-Reifung und sorgt nach dem Eisprung für einen kräftigen Gelbkörper (der aus dem leeren Restfollikel des gehüpften Eis gebildet wird).

Grüßle,

Hexe