Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von +emfut+ am 16.08.2009, 11:44 Uhr

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Bei bestimmten Konstellationen läuft es darauf hinaus, wer besser schauspielen kann. Sorry, ist so.

Und Bindung wird nicht alleine von Zeit beeinflußt.

Mein Ex hatte für Fumi Erziehungsurlaub (damals nannte man das so). Sie ist schon ein Papa-Kind, aber ich würde nicht behaupten, daß er die bessere Bindung an sie hatte. Gut, bei unserer Trennung war sie ja schon 8 und sein Erziehungsurlaub seit 7 Jahren vorbei, aber auch direkt, als sie in die Krippe kam, weil sein EU auslief, war sie sicher an mich gebunden. Sonst hätte ich die Eingewöhnungszeit in der Krippe nie tränenlos mit ihr durchziehen können.

Bei der Trennung selber ist es dann schon ein "Wer überzeugt das JA"-Spielchen - und das hat nur bedingt etwas mit echten Bindungen zu tun. Es tut mir leid, das so sagen zu müssen, und im Grunde werfe ich damit auch auf mich ein zweifelhafstes Licht - schließlich habe ich "gewonnen". Aber bei der knappen Zeit, die das JA hat, zählt Schein mehr als Sein.

Mein Ex hat z.B. von unserem Kinderarzt eine Bescheinigung vorgelegt, daß er meistens mit den Kindern dort war. Das war schon so, weil er pünktlich Feierabend machen konnte und ich nicht. Aber ich habe ihn meistens hingeschickt mit einem Zettel, was er machen/fragen/sagen soll. Und bei "Notfällen" war eher ich dort, weil ich Kinderkrankfrei genommen habe, er nicht - aber die Routinebesuche für Impfungen, Ux-Untersuchungen etc. waren häufiger, deswegen hatte der KiA eher meinen Ex auf dem Radar als mich.

Ich gebe mich keinen Illusionen hin: "Gewonnen" habe ich auch deswegen, weil mein Ex ausländischer Abstammung ist, kaum Deutsch kann, und die Wohnung nicht hätte halten können. Die "Strategielinie" meiner Anwältin fußte auf dem Hauptargument, daß wir beide gearbeitet und uns fast gleichwertig gekümmert haben, aber nur mein Einkommen den Kindern ein Verbleib in der bisherigen Wohnung und damit Schule, Kindergarten, Freundeskreis .... garantieren konnte.

Gut, mein Ex hat sich dann selber ins Knie geschossen und sich bei der Gerichtsverhandlung aufgeführt wie ein Depp. Und die Verfahrenspflegerin, die das Gericht bestellt hatte (um sich abzusichern, so sehe ich das heute) hat schon genauer hingeschaut als das JA, und hat sich sehr intensiv und gut begründet für einen Verbleib der Kinder bei mir ausgesprochen.

Aber es war denkbar knapp - und das nicht, weil mein Ex sich so wahnsinnig intensiv um die Kinder gekümmert hat, sondern alleine wegen dem äußeren Anschein.

Mein Tipp: Heavy Schmoozing beim Jugendamt (habe ich auch gemacht) und sich kooperativ zeigen. Deswegen würde ich schon aus taktischen Gründen der Mediation zustimmen - neben dem Grund, daß vielleicht ja doch noch was zu retten ist.

Gruß,
Elisabeth.

 
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