Letzte Nacht

ist ein lieber Kollege von mir nach langer Krankheit verstorben. Er war erst 40 Jahre alt.

Wir haben lange miteinander gearbeitet, waren ein supergutes Team und mit seiner Frau (auch eine Kollegin) bin ich gut befreundet.

Schon seit einigen Wochen ging es ihm nicht gut, Metastasen im Gehirn, Op und Bestrahlung... und letzte Woche war er schon bewusstseinsverändert, hat seine Frau nicht erkannt...... Ich hatte im Aktuell davon geschrieben.

Diese Nacht dann die Nachricht. Sie hat es noch geschafft, ihn nach Hause zu holen (war beider Wunsch) und in der Nacht ist er relativ friedlich eingeschlafen.

Als die Nachricht kam, war ich trotzdem wie erstarrt, auch wenn ich damit gerechnet hatte.
Habe mit ihr telefoniert. Sie ist so stark. War die ganze Zeit allein mit ihm daheim, hat alles Schläuche etc. entfernt, ihn gewaschen und angezogen.
Leider konnte ich hier nicht weg, bin aber morgens um 8 gleich zu ihr.

Habe mich von ihm verabschiedet, ihr beigestanden. Er sah so friedlich aus und hatte ein sanftes Lächeln auf den Lippen.
Irgendwie hatte das etwas Beruhigendes.

Nächste Woche ist wahrscheinlich die Beerdigung und ich hoffe, dass ich dafür frei bekomme, befürchte aber, dass das schwierig werden könnte.

Das Leben ist so ungerecht!

Traurige Grüße
S