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Geschrieben von Shaddi am 29.06.2020, 11:07 Uhr

Taz Artikel zum Thema Abtreibung

Das sind anekdotische Beispiele, die bringen uns nicht weiter, wenn wir wissen wollen, wie viele Frauen wirklich trotz richtig angewandter Verhütung schwanger wurden. Ich wurde von meinem Frauenarzt gefragt, ob und wie wir verhütet haben. Ich behaupte mal, dass kaum alle die Wahrheit sagen würden, wenn es denn die Regel ist, dass man das gefragt wird. Um nicht als unvorsichtig oder unverant abgestempelt zu werden, sagt man eben, man hätte verhütet, obwohl es nicht stimmt. Habe keine Beweise dafür, kann ich mir gut vorstellen, dass das oft passiert. Wir haben nicht verhütet, weil es in Ordnung war, wenn es passiert.
Da frage ich mich, wie das heute noch passieren kann. Wecker ins Handy, dann vergess ich die Pille nicht. Kondom vergessen? Als ob, das glaube ich garantiert nicht.
Falls du mich meinst, ich verurteile das nicht. Ich sage nur, dass man keine positive Antwort erwarten kann, wenn man sagt, man hat fünf mal abgetrieben, man ist halt so fruchtbar und nicht in der Lage, von der Spirale, die offenbar nicht die Lösung ist, auf etwas anderes zu wechseln. Das ist alles. Ich kann von meinen Mitmenschen nicht erwarten, dass sie ihre Meinung zu einem Thema ändern, indem ich Folgen verschweige und behaupte, dass es sich dabei rein um ein von Männern gemachtes Problem handelt. Das stimmt nicht. Das führt dich zurück in die gemütliche Opferrolle, denn du kannst da ja nichts für, dass deine Abtreibungen nicht mit Beifall belohnt werden, das ist die Schuld der Männer.
Von Männern habe ich bisher viel häufiger gehört, dass sie keine Meinung zu dem Thema haben oder für das Recht sind. Ausnahmen waren religiöse Männer. Bei Frauen hingegen huiuiui, die zerfleischen dich. Viel breiter gefächert, die Meinungen, auch ohne Religion, und teilweise radikale Ansichten. Auch todkranke Kinder müssen zur Welt kommen, ist da noch harmlos. Wer sich fürs Mutter sein entscheidet, wirft alle Frauen zurück in die 50er ist das andere extrem.

Die Darstellung gefällt mir in dem Artikel nicht. Sie ist einseitig und drückt mit dem ewigen "die bösen bösen Männer" auf die Tränendrüse oder soll Wut im Leser auslösen.
Wie viele Abtreibungen werden den würdevoll durchgeführt? Vor allem da es sich im Artikel um durchweg alte Frauen handelt, deren Erlebnisse teilweise 30 Jahre her sind? Hab's nicht mehr genau im Kopf, aber ich meine, es war alles lange her, was sie erzählt haben.
Man hört doch auch immer wieder von Gewalt im Kreißsaal. Aber das heißt nicht, dass jede Geburt von Gewalt begleitet wird. Es ist nun mal kein Thema, das man beim Essen mit der Familie bespricht oder neuen Freunden mitteilst. So wie, wenn man verstorbene Kinder hat, hoch verschuldet ist, eine Affäre mit seinem Chef hat oder oder oder. Wenn doch, muss man sich nicht wundern, wenn man statt Anerkennung nur betretenes Schweigen erntet. Diese Frauen erwarten, dass ihr Gegenüber auf so einen Hammer reagieren, als wäre es nichts. So funktioniert das nicht. Du kannst eine Gesellschaft nicht brutal in eine Richtung lenken und erwarten, dass alle brav mitmachen. Sprecht das Thema gern mehr an, aber dann bitte auch vollumfänglich und nicht gefärbt.

 
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