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Geschrieben von +emfut+ am 25.06.2007, 21:56 Uhr

Reisen und Gefahren in anderen Ländern

Ich habe ja zwei Jahre in Singapur gelebt und weiß nur eines: Da wird auch nur mit Wasser gekocht.

Aber:
Ich habe dort fast ein Jahr im Deutschen Club gewohnt und einiges mitbekommen. Unter anderen wurde die pubertierende Tochter eines deutschen Angestellten einer großen deutschen Firma wegen irgendeiner Teenagerdummheit (ich weiß nicht mal mahe, was es war) verhaftet. Im Club führte das zu großen Diskussionen über das dortige Rechtssystem. Ich habe mich an den Diskussionen nicht beteiligt, weil irgendwie die Mitschuld der Eltern völlig außer acht gelassen wurde. WIESO hatte dem Mädel das keiner erklärt? Und: Wenn es so schrecklich ist, warum lassen diese Leute dann ihre größeren Kinder nicht zu Hause? Mir war das unverständlich.

Ich war erwachsen genug, um über die Folgen meines Handelns Bescheid zu wissen und ohne Anhang, so daß ich nur für mich und meine Taten Verantwortung trug. Ich kaute brav keinen Kaugummi, rauchte nur außerhalb Singapurs (damals habe ich geraucht) und fand die Doppelmoral dort sehr lehrreich.

Ich war mit meinem ehemaligen Freund auch mal in den Emiraten. Unter anderem in Sharjah, wo Alkohol nicht mal in den Touristenhotels ausgeschenkt wird. Ich fand das lustig, auch wegen der Doppelmoral. Die begüterten Scheichs reisten in's liberalere Dubai oder gleich nach Singapur, um sich zu besaufen und verboten ihren "Arbeitssklaven" aus Indien oder Scfhwarzafrika, die zum größten Teil nicht mal Muslime waren, den Genuß von Alkohol.

Aber, JoVi, wenn Du nur so zu reisen bereit bist, bringst Du Dich um das Erlebnis der Authentizität. Ich bin selber mal mit Diplomatenpaß gereist (allerdings nur in die damalige DDR *lach*), und habe die Erfahrung gemacht, daß man so nur das Bild eines Landes gezeigt bekommt, niemlas das Land selber.

Auch etwas, was ich in Singapur im Deutschen Club gesehen habe, vor allem bei den Expat-Ehefrauen. Männe hatte Arbeit und verdiente Kolonialistengehalt, so daß Frau sich eine Maid, eine Putzfrau und eine Nanny leisten kann. Aber anstatt die Zeit zu nutzen, etwas über Land und Leute zu lernen, packten sie sich morgens an den Pool, ließen sich die Brut hin und wieder von der Nanny anliefern, und konnten nicht mal genug Englisch um sich mit dem Driver halbwegs zu verständigen (wozu auch, solange der "German Club", "Tesco" und "Home" verstand). Ach ja, nicht selten schlief die Maid in der Küche auf dem Boden, schließlich sei das "hier so üblich" und "die das so gewöhnt".

Ich werde weiterhin in die Türkei reisen. Meine Kinder sind noch zu klein, um jemanden sexuell zu belästigen *grins*. Außerdem, wie AyLe schon schrieb, wenn eine Mutter es drauf anlegt, kann einem das auch hier in D passieren (mit dem Unterschied, daß die Haftbedingungen hier wohl etwas humaner sind). Wenn ich alle Länder mit Doppelmoral meide, darf ich nicht mal mehr nach Süditalien oder in die bayerische Provinz.

Gruß,
Elisabeth.

 
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