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Geschrieben von Semiha am 25.08.2009, 12:36 Uhr

Hausbesuch vom Jugendamt

Ich würde mir keine Gedanken, über die "unfreundliche" Sachbearbeiterin machen. Sie kann auch nur einen schlechten Tag gehabt haben.
Ich habe mit dem Jugendamt sehr gute Erfahrungen gemacht. Allerdings habe ich mich selbst beim Jugendamt "angezeigt" vor 14 Monaten.

Es war harte Arbeit das Jugendamt davon zu überzeugen, dass ich nicht mal eben eine kleine Verstimmung hatte, sondern Hilfe und Unterstützung brauche.
Heute kann ich jederzeit meinen Sachbearbeiter anrufen und meine Fragen stellen, Anträge für Förderung meiner Kinder werden anstandslos bewilligt und ich habe das Glück, dass mein Sozialpädagoge uns einmal die Woche besucht oder wir gemeinsam etwas unternehmen oder ich einfach jemanden um Rat fragen darf, wenn mein Kind Probleme in der Schule mit Freunden oder was auch immer hat.
Es ist eine enorme Entlastung für mich, zu wissen, dass ich ein sehr gutes soziales Netz für die Kinder habe, falls wieder ein Krankheitsschub kommen würde.
Alles was gut für meine Kinder ist, ist auch gut für mich.
Leider greift das Jugendamt meist erst ein, wenn es zu spät ist oder aber man holt sich eben selbst Hilfe.
****Was ich dazu sagen muß, ist, dass meine 2 Töchter (9 und 11) sich teilweise anzicken und anschreien. Die kleinere schafft es auch, wenn ich sage "nein, in einer halben std gibt es essen, du machst dir jetzt kein Brot" bis zum Essen durch die Wohnung zu schreinen "ich habe Hunger, ich verhungere, ich darf nichts essen".
Und unser "Kleiner" mit seinen 5 Jahren gerade extremst seine Grenzen austestet, mitunter auch sehr laut.****

Trotzphase bei deinem Sohn ist gaaanz normal in dem Alter. Deine Töchter sind in der Vorpubertät, auch das rumzicken ist normal. Aber anschreien, anbrüllen ...daran kann man arbeiten. Wunderbar, wenn sie schon kommen, dann integriere sie und erzähle ihnen, dass die Mädels manchmal rabiat miteinander umgehen, ob sie einen guten Tipp hätten.
Zeig dich kooperativ und du wirst vieles für dich mitnehmen.

Wir sollten froh sein, dass es Institutionen gibt, die sich um das Wohl von Kindern sorgen.
Ich habe übrigens auch alle Lehrer informiert, den Kindergarten, den Kinderarzt und gebeten mir mitzuteilen, falls meine Kinder (10,4) irgendwelche Auffälligkeiten zeigen oder sie der Meinung sind, dass da noch mehr Förderbedarf besteht.
Es ist eine Hilfe zur Selbsthilfe und genau das ist doch überhaupt nicht verwerflich, also woher kommt deine Angst?
Einen Hausbesuch vom Jugendamt hatte ich nie, allerdings hat mein Sachbearbeiter mich mal privat besucht, weil er in der Nähe war und wir uns wirklich sehr gut verstehen. Ich rufe ihn auch regelmässig an und berichte, wie sich die Kinder entwickeln, wie es mir zur Zeit geht.
Sie werden dir -falls nötig- Ratschläge geben und du kannst ihnen auch all deine Fragen und Sorgen mitteilen.
Manchmal sind wir auch geteilter Meinung und dann suchen wir eben einen Mittelweg.
Da wir als Mutter vieles nur objektiv betrachten können und intuitiv handeln können, kann es doch nur eine Bereicherung sein, mal eine subjektive und auch professionelle Meinung einzuholen.
Oft verlaufen die Gespräche auch einfach nur so, dass ich als Mutter bestärkt werde.
Hab bitte keine Angst und sieh den Besuch als Hilfe an. Niemand wird dir deine Kinder wegnehmen, wenn ihr seelisches Wohl nich arg gefährdet ist.

Ich verstehe dein Misstrauen dem Jugendamt gegenüber eben weil du sie nicht kennst und nicht weisst, was auf dich zukommt. Aber glaube mir, dort arbeiten Menschen, die sehr viel Erfahrung haben.

Ich gebe dir mal ein Beispiel aus unserem Leben :)
Meine Tochter hatte im letzten Jahr Probleme in der Schule wegen Mobbing. Ich habe mit ihrer Klassenlehrerin gesprochen und sie meinte, dass dies überhaupt nicht stimmen würde ( sie ist auch Schulleiterin ), sie wunderbar integriert wäre usw.
Erst als ich das Jugendamt informiert und gebeten habe in der Schule anzurufen, hat man mich und mein Kind endlich ernst genommen und sie ging wieder mit Freude zur Schule.
Auch hätte ich ohne die Unterstützung des Jugendamtes die Lerntherapie für mein Kind nicht bewilligt bekommen ( sie hat eine Lernschwäche/Dyskalkulie).
Ich habe wirklich durchweg nur positive Erfahrungen mit dem Jugendamt gemacht und bin mir sicher, dass deine Sorge unbegründet ist.

Zu deiner Wohnsituation und euren Lebensumständen kann ich nichts sagen, bei uns schien äusserlich alles okay zu sein (sauber,ordentlich,satt,gesund), normale AE- Familie halt, aber in mir drin wusste ich, dass eben nicht alles okay war.
Wenn ich einige Familien sehe, wünschte ich, dass das Jugendamt mehr engagierte Mitarbeiter hätte und ein grösseres Budget, denn Kinder sind die Zukunft....

Deine Fragen am Schluss deines Postings zeigen, dass du sehr in Abwehrhaltung bist. Genau das ist die falsche Einstellung, dann wirst du natürlich das Jugendamt als "Last" sehen. Ändere deine innere Einstellung und der Besuch wird für euch eine Bereicherung sein.


Alles Gute!

*lach* huch ist das lang geworden:)

 
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