Hausbesuch vom Jugendamt

So, um dem ganzen jetzt etwas Luft herauszunehmen:

Es gibt immer irgendwelche Leute, die einem Böses wollen. Eine Anzeige beim Jugendamt kommt öfter vor, als man so denkt. Das können Nachbarn sein, die sich über die Katzen aufregen. Das können Nachbarn sein, die sich über die Kinder aufregen. Das können Leute sein, die sich ernsthaft Sorgen machen. Das können Leute sein, die selbst so ein verkorkstes kaputtes Leben haben, dass sie nur auf andere zeigen.

Schade finde ich, wenn jemand, der sich tatsächlich Sorgen macht, nicht selbst Hilfe anbietet. Der die Augen aufmacht und Unterstützung anbietet. Deine Kinder sind wahrscheinlich etwas durch den Wind, weil sie ja die lange Pflegezeit und den Tod Deiner Mutter verarbeiten müssen. Das ist einfach schwierig. Du hast es ja selbst erkannt, weil Du Deine Arbeitszeit reduziert hast.

Deine Kinder sind zum Glück schon relativ groß. Sie können der Frau vom Jugendamt selbst erzählen, wie es so bei Euch ist, also auch, dass es eine halbe Stunde vor der Essenszeit nichts gibt.

Meine Tochter hat gestern in ihrem Wutanfall auch geschriehn: Mama, ich habe Hunger, und das mehrmals so laut, dass es bestimmt die Nachbarn gehört haben. Hunger hatte sie aber definitiv nicht.

So, jetzt mach mit Deinen Kindern die Wohnung sauber und überlege für Dich und Deine Familie, wie Ihr den Stress rausnehmen könnt. Vielleicht lässt musst Du Deine Kinder mehr einbeziehen und Aufgaben verteilen. Die sind schon groß genug, um die Katzenklos zu reinigen und zu saugen, beim Kochen zu helfen.

Zuguterletzt reagiert vielleicht auch nur jemand panisch, weil erst kürzlich wieder ein Kind verhungert ist und deshalb einfach Angst hat, wenn er Deine Tochter "ich verhungere" schreien hört.