1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von austrianmum am 15.09.2006, 11:28 Uhr

Kind spricht kein Deutsch!

Hallo!

Meine Tochter wurde am Montag eingeschult und hat soweit eine tolle Klasse und eine sehr nette Lehrerin. Der Ausländeranteil an unseren Schulen sind ca. 50 % was mir schon etwas Bauchweh bereitet hat. Bitte nicht falsch verstehen. Ich habe kein Problem mit ausländischen Kindern/Erwachsenen aber die Vorstellung das es Kinder in der Klasse gibt die kein Deutsch sprechen oder nur schlecht ( häufig bei uns im Kiga) hat mir nicht unbedingt gefallen weil sie doch das Lerntempo stark bremsen. Jetzt ist genau der Fall eingetreten. Kind hat in Bosnien 1. Klasse besucht, seit 2 Wochen in Österreich und spricht kein Wort Deutsch. Er ist mit meiner Tochter in der Klasse und versteht kein Wort, langweilt sich, stellt Blödsinn an, ...Jetzt würde mich interessieren ob es bei euch auch solche Fälle gibt?
Die Klassenlehrerin ist übrigens mit der Situation alles andere als glücklich und wird mit der Direktorin sprechen. Allerdings kann man ihn nicht in die Vorschule zurückstellen meint sie.

Olivia

 
12 Antworten:

Re: Kind spricht kein Deutsch!

Antwort von max am 15.09.2006, 11:50 Uhr

Hi!

Bei uns sind auch viele Ausländer in der Klasse. Bis jetzt wirkt sich das nicht negativ aus. Die kinder machen halt die 1. Klasse nochmal wenn sie nicht mitkommen. Bes. Rücksicht wird nicht genommen (also Tempo verlangsamen). Sie haben 2x Deutschunterricht wenn die anderen Rel. haben. Aber warum kann man ihn nicht in die Vorschule geben damit er zumindest ein bissl Deutsch lernt? In dem Fall verstehe ich es ja dass er noch kein Deutsch kann wenn er erst nach Ö gekommen ist.

Bei uns sind ja Ausländerkinder wo die Eltern kein Deutsch können, Kinder können kein Deutsch, und sind aber schon jahrelang in Ö. DAS finde ich eine Katastrophe!

lg max

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Re: Kind spricht kein Deutsch!

Antwort von ceca2 am 15.09.2006, 12:00 Uhr

Hi,

was Dein Bauchweh angeht, kann ich Dich gut verstehen. Obwohl ich selber Kroatin bin (seit 36 J. in D) und mein Mann Tunesier, haben wir unsere Kinder bewusst in erster Linie deutsch erzogen. Die Sprache ist einfach das wichtigste Instrumen. Mein Sohn (wird naechste Woche eingeschult) verfuegt uber bessere Sprachkenntnisse als so manche seiner Erziehrinnen. Ich schweife ab... Zu Deiner Frage: In seinem Kindergarten war auch ein kleiner Tuerke, der zwar in Deutschland geboren, ueber miserable Deutschkenntnisse verfuegte. Er wurde in eine Sprachfoerderklasse geschickt, die es in unserer Gemeinde Gott sei Dank gibt. Ein anderer Junge wurde ein Jahr zuruckgestellt. In unserem Ort gibt es auch private Initiativen, da kuemmern sich meistens Rentner um Asylantenkinder, helfen bei den Hausaufgaben, sprechen deutsch. Vielleicht kann ja bei einem so hohen Auslaenderanteil auch der Elternbeirat etwas auf die Beine stellen. Man kann ja die Kinder auch nicht einfach aufgeben. Ueber das Thema laesst sich tagelang schreiben. Ich hoffe Ihr findet im Interesse aller Kinder eine gute Loesung.

Alles Gute
Svetlana

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Re: Kind spricht kein Deutsch!

Antwort von KarolineE.S. am 15.09.2006, 12:03 Uhr

Hallo,
wenn der gerade aus Bosnien gekommen ist, ist es ja klar, dass er ken deutsch spricht.
Ich glaube, solange alle anderen mit ihm nur deutsch reden, wird er es schnell lernen. Problematisch wird es nur dann, wenn er nur mit anderen Kindern in seiner Muttersprache spricht und keinen Grund sieht, deutsch zu lernen.
Und ob er deswegen im Unterricht Blödsinn macht liegt an seinem Charakter und nicht nur an fehlender Sprachkenntnis!
Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, ihm beim Deutschlernen zu helfen? Falls der Schule die Mittel dazu fehlen, finden sich ja vielleicht Freiwillige, die das übernehmen?
LG und *daumendrück*, dass das keinen dauerhaften Ärger gibt
Karoline

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Re: bei uns noch nicht

Antwort von mini99 am 15.09.2006, 12:30 Uhr

Hallo!
Bei uns gibt es noch keine Ausländer in der Klasse bzw. Schule, und darüber bin ich sehr froh. Ich kann aber dein Problem sehr gut verstehen. Ich würde sagen, ein Kind das kein Deutsch spricht, muß auf jeden Fall in einen Kurs und in die Vorschule. Wie soll er bitte lesen und schreiben lernen, wenn er nichtmal noch die Sprache kennt?
Im Kindergarten gab es ein polnisches Kind bei uns, dass hat aber binnen 1/2 Jahr perfekt deutsch gelernt, wurde aber auch von der Familie und der ganzen Kigagruppe dabei unterstützt. Es war auch leichter, weil es das einzige Kind war das nicht deutsch konnte und so wurde intensiv darauf eingegangen. Bei Ausländerfamilie fehlt aber leider oft der Wille zur deutschen Sprache.
Liebe Grüße
Traude

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Nachtrag:

Antwort von austrianmum am 15.09.2006, 12:46 Uhr

Danke vorab für eure Antworten.
Grundsätzlich bin ich ja dafür das die Kinder mit nicht deutscher Muttersprache unterstützt werden. Aber es sprengt einfach den Rahmen. In der Klasse meiner Tochter ( 21 Kinder) gibts 9 verschiedene Sprachen. Der größte Teil der Kinder kann Deutsch wobei die Eltern es oft nicht können. Ich finde es einfach unmöglich das es Eltern gibt die ihr Kind einschulen obwohl es kein Deutsch spricht. Mit der Mutter kann man nicht reden weil sie auch kein Deutsch versteht.
Der Junge langweilt sich im Unterricht weil er nichts versteht und macht deswegen Blödsinn. Vielleicht ist er auch schlecht erzogen...egal, so oder so find ich die Situation unmöglich.
Die ausländischen Kinder werden bei uns in der Schule sehr unterstützt. Es gibt 2 Lehrer pro Klasse wobei eine davon extra für die Kinder da ist die Probleme haben. Sie wollen die ausländischen Kinder aber nicht herausnehmen für den Deutschunterricht was ich nicht verstehen kann. Alle sollen miteinander lernen und voneinander.
Na ja, mal sehen wie das weitergeht....am 27.9. ist eh Elternabend. Da werd ich das Thema auf alle Fälle ansprechen.

Olivia

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Re: Nachtrag:

Antwort von max am 15.09.2006, 12:53 Uhr

ich würd mir nicht zu viele Gedanken machen. Spätestens in der 2. sind die schwachen Kinder eh weg weil wieder in der 1. Aber ich stelle es mir sehr unruhig vor wenn 2 Lehrer in der Klasse sind und versch. Stoff unterrichten. Das würde ich schon ansprechen. Miteinander lernen gut und schön, aber für Ausländer ist Deutschunterricht sehr wichtig, da sollten sie schon Ruhe haben, genauso wie die anderen Kinder ja auch nicht gestört werden wollen.

Und dass er sich langweilt wenn er nichts versteht ist klar. Und dass er da nicht ruhig sitzen bleibt auch.

lg max

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Was kümmerts dich?

Antwort von nevin am 15.09.2006, 18:58 Uhr

Hallo,

also ich verstehe nicht, was du denn am Elternabend bitteschön ansprechen willst? Ist doch nicht dein Sohn. Er kann kein Deutsch, also kommt er nicht weiter. Da sollten sich die Eltern von dem Jungen Gedanken machen.

Ich denke nicht das es das Lerntempo von anderen Kinder bremst. Ich kenne ein Mädchen, das kam vor 10 Jahren nach Deutschland. Sie war damal 8 Jahre alt und kam in die 2. Klasse. Auch kein Wort Deutsch gekonnt. Aber siehe da: Sie kam nach der 4. Klasse aufs Gymnasium! Ich kenne sehr viele, die studieren in Deutschland (darunter Ingeniuere und auch ein Doktor), die miserabel Deutsch sprechen. Also, allein an der Sprache hängt es nicht.

Wenn Du dieses Thema am Elternabend ansprechen willst, weil es anscheinden das Lerntempo bremst, gehe ich mal davon aus, das dein Kind nicht vorankommt in der Schule. Vielleicht liegt es ja an deinem Kind, und nicht an dem Jungen aus Bosnien.

Meine Eltern konnten auch kein Wort Deutsch als sie nach Deutschland kamen. Sie wussten nicht einmal, dass es so etwas wie Kindergarten gab. Also habe ich nicht mal einen Kindergarten besucht. Ich habe erst meine Muttersprache gelernt. Dann Deutsch. Und zwar auf der Strasse und auf dem Spielplatz. Und ich war immer sehr gut in der Schule. In der 8. Klasse (Realschule) hat mal mein Deutschlehrer gesagt :"Man sollte es nicht für Möglich halten, aber eine Türkin ist in einer Deutschen Klasse, Klassenbeste im Fach DEUTSCH."

Ich bekam nicht mal Förderunterricht oder so. Und überdurchschnittlich intelligent bin ich auch nicht. Also. Das wäre wohl Beweis genug, dass ausländische Kinder das Lerntempo nicht bremsen.

lg
Nevin

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Wir sind so ein Fall. Unsere Kinder

Antwort von Si+Jo+Jo+Fr am 15.09.2006, 21:32 Uhr

kamen jetzt in Amerika auch fast ohne englisch Kenntnisse in die Schule, in die 4.Klasse.
Sie bekommen jeden Tag Englisch Unterricht. Mit Lehrer (den sich mehrere Schulen teilen) oder mit PC Programm, auf das wir daheim dank Internet zugreifen koennen.

Und unsere Kinder lernen rasend schnell!
Ohne die Hilfe der Eltern wuerde es schneller dauern aber uns liegt was dran, dass sie es moeglichst schnell lernen.

Die Schule sollte sich um einen Deutschlehrer fuer das Kind kuemmern.

Wer weiss ob die Eltern deutsch reden? Und du sagst, sie sind er kurz in Deutschland.

Unsere Kinder werden prima unterstuetzt!! Wir arbeiten mit der Lehrerin Hand in Hand um den Kinder die Sprache moeglichst schnell beizubringen.

LG

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tauscher "schneller" gegen "laenger dauern"...ot

Antwort von Si+Jo+Jo+Fr am 15.09.2006, 21:32 Uhr

d

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Nochmal kurz zu diesem Thema:

Antwort von austrianmum am 16.09.2006, 12:20 Uhr

Ich möchte das Thema am Elternabend ansprechen um zu erfahren wie andere Eltern das sehen und was die Lehrerin sagt. Und nach wie vor bin ich der Meinung das es das Lerntempo negativ beeinflußt wenn es Kinder gibt die die Lehrerin nicht verstehen und umgekehrt. Eine Bekannte deren Kind in die Parallelklasse geht hat gemeint das deren Lehrerin am ersten Elternabend gleich gesagt hat das es dieses Schuljahr nichts werden wird mit der Schreibschrift weil es so viele Kinder mit nicht deutscher Muttersprache gibt. Leider kommt es bei uns nur selten vor das es ausländische Kinder gibt die gut Deutsch sprechen.
Aber wie gesagt ich möchte ja den Teufel nicht an die Wand malen und hoffe das sich alles positiv entwickelt.

Olivia

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ICH war auch so ein Kind ;-)

Antwort von _Karo_ am 16.09.2006, 14:37 Uhr

Aaalso, ich kam mit genau 8 nach Deutschland aus Polen und wurde dann gleich in die zweite Klasse geschickt, also ganz normal ohne Zurückstellung.

Ich war auf einer kath. Privatschule wo die halbe Klasse aus polnischen Kindern bestand, aber unsere Lehrerin hatt überhaupt KEINE Pboleme damit *grins*

Bevor ich zur Schule kam, hat meine Mama mit mir vokabeln geübt wie zb "Ich bin, du bist er/sie es ist" usw, ich konnte also zwar garnix verstehen, konnte aber sehr gut diese Sachen *lach*

Unsere Lehrerin bestand darauf, daß meine Mitschüler NICHTS mit mir in meiner Sprache sprechen, damit ich erstmal deutsch lerne... viel mir persönlich auch nur im ersten Monat schwer, zb bei Mathe-Textaufgaben, ich erinnere mich noch zb wie meine Mutter oder mein Vater mit dem Wörterbuch meine HA's für mich übersetzt haben und ich dann fleissig lösen konnte ;-)

Dadruch und durch zahlreiche Übungsdiktate (Text vorgegeben, den hat meine Mutter mir erst übersetzt und ich lernte den auswendig) konnte ich nach ganzen 2 Monaten perfekt deutsch *freu*

Achja, trotz keine Deutschkenntnisse war ich immer eineder besten im Diktatschreiben, ob ichs so gut auswendig gelernt habe oder einfach nur die Rechtschreibung beherrschte weiß ich nicht :-)

So, was ich eigentlich sagen wollte: Wenn man ein Kind fördert wo man kann, lernt es sehr schnell deutsch! Also vielleicht kann man den Jungen mal zu sich nach Hause einladen damit er mti anderen Kindern sielen kann? Es hängt natürlich viel von den Eltern ab, daß die Kids schnell eine andere Sprache lernen, also wie gesagt, meine Eltern haben ihr Bestes getan, daß ich noch vor ihnen Deutsch konnte und dann bei Üersetzungen half *kicher*

Aber meine Eltern haben sich gleich ins Göthe-Institut einschreiben lassen um auch schnell die Sprache zu erlernen...

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Re: Nochmal kurz zu diesem Thema:

Antwort von Alexa1978 am 16.09.2006, 17:01 Uhr

Hi, Olivia!

Ich verstehe deine prinzipielle Sorge sehr gut. Aber ich denke auch, dass es bei nur einem nicht deutschsprachigem Kind wohl keine großen Probleme geben wird. Verständlicherweise wird sich das Lehrpersonal intensiver mit dem Kind befassen, sollte es mit dem Lehrplan tatsächlich nicht mitkommen. Aber ein Lehrpersonal kümmert sich auch um deutschsprachige Kinder, die vielleicht in Mathe nicht so firm sind. "Bremsen" kann es daher in jeder Klasse geben, daher zählt die Zusammenarbeit.

Ihr solltet euch beim Elternabend lieber Gedanken darüber machen, wie ihr das Kind und dessen Familie am besten unterstützen könnt, was dann wiederum der gesamten Klasse zugute kommen würde.

Ich komme auch aus Österreich. Erst kürzlich habe ich von Schulen gelesen, wo von 38 Kindern 35 Kinder bzw. von 28 Kindern 26 Kinder anderer Nationalitäten sind. Bei vielen Schulen ist der fremdsprachige Anteil der Kinder knapp an die 50% oder höher. DAS finde ich wirklich bedenklich.

Alexa (Ö)

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