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Geschrieben von Tai am 21.08.2023, 16:19 Uhr

Ein bisschen der Sommer meines Lebens…

Noch Jahrzehnte später habe ich die Zeit des Nichtstuns nach dem Abitur als eine der besten meines Lebens in Erinnerung.

Ein Meilenstein war geschafft, das Leben lag vor einem, keine Verpflichtungen, keine finanziellen oder sonstigen Sorgen, alles kommende Neue war spannend und ungewiss - und konnte noch ein bisschen warten.
Mir wird immer ganz warm ums Herz und ich bekomme ein verklärt debiles Grinsen, wenn im Radio das Lied kommt, das in meinem Abijahr der Sommerhit war.

Ich habe damals auch monatelang nichts Besonderes gemacht und hatte noch nicht mal wie dein Sohn einen konkreten weiteren Plan.

Also hatte ich vollstes Verständnis dafür, dass meine Kinder einige Monate lang eigentlich nichts gemacht haben.
Auch ein Gap Year nach der Schule hätte ich für gut und sinnvoll erachtet, einfach um einmal den Horizont zu erweitern, sei es als Work and Travel, Au pari oder bei einem FSJ (aber natürlich nicht als komplettes Faulenzerjahr).
Aber nur eins von drei hat nicht noch im Abijahr weitergemacht.

Vielleicht erwarten Teile von uns Eltern heute zu viel von unseren Kindern, und können die Phasen der Inaktivität nur schwer aushalten.
Mir scheint ja nicht, dass dein Sohn unglücklich ist mit diesem Sommer, und auch nicht, dass ihn das Für-Sich-Sein belastet, oder?
Er hat doch bald wieder Programm, insofern wäre ich da sehr gelassen.

Generell hatte ich ich bei meinen Kindern in den höheren Teeniejahren den Eindruck, dass Verabredungen seltener und auch unverbindlicher waren als zu meiner Zeit. Zocken, Streamen und soziale Medien sind absolute Zeiträuber (und auch oft Gift) und reichten den Herrschaften auch oft.
WLAN abschalten war aber nie eine Überlegung, dazu hätten unsere Kinder uns da mit mehr IT-Wissen auch sicher austricksen können. Wir waren überhaupt immer sehr liberal, vielleicht manchmal zu sehr.

Zudem macht dein jüngerer Sohn doch einiges, auch hier solltest du gelassen bleiben.

Ich bin übrigens weit davon entfernt zu meinen, dass die „das gibt es bei uns nicht“ - Elternfraktion alles gut und richtig gemacht hat, wenn die jungerwachsenen Kinder so schön vorbildlich nach Plan funktionieren.
Dazu kenne ich inzwischen zu viele Fälle, wo es auch bei Geschwistern völlig unterschiedlich lief.
Es mag aber schon sein, dass eine gewisse elterliche Strenge und Kontrolle eher das ganz lange Gammeln verhindern.

Übrigens ist mein Eindruck, natürlich nur fundiert durch meine kleine Umwelt, dass sich die jungen Leute, die unter der Corona-Pandemie erwachsen wurden und den Schulabschluss gemacht haben, schwerer tun, sich nach der Schule für etwas zu entscheiden und etwas Sinnvolles zu machen.
Im Abijahrgang meiner jüngsten Tochter gab es wohl viele, die ein Jahr mehr oder weniger rumgammelten, und manch einer hat es nun anscheinend schon auf zwei Jahre gebracht.
Das war bei meinen älteren Kindern nicht so extrem.

Kurz: Ich finde, du musst dir bei deinen Söhnen überhaupt keine Sorgen machen.
Auch die Stimmungsschwankungen beim Bald-Studenten werden sich wieder legen.

 
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