Über 18 ...

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Geschrieben von Benedikte am 03.08.2019, 9:30 Uhr

danke allen und abschließende Bemerkungen, Hinweis STT

nochmal herzlichen Dank an alle.

Ja, mir (vor allem mir, mein Gatte ist ja bei sowas immer deutlich entspannter) ist da wieder ein Stein vom Herzen gefallen. Wobei mir bei den Kindern dauernd Steine vom Herzen fallen, irgendwas ist immer und ich sehne mich langsam nach der Zeit, wo Ruhe ist, mein Mann und ich auf dem Altenteil und nur noch das Leben genießen. Ständig diese Sorgen, Aufgaben. Und gerade meine Tochter hat mich gestresst- sie musste ein deutsches Konto eröffnen, eine Krankenversicherung suchen, eine komplizierte KFO Behandlung durchführen und brauchte ständig unsere Unterschriften. Im Büro hagelte es dann whatssapp Anfragen, Anrufe, es ist und war einfach Stress.


Wohnungssuche vorab: STT: Temi soll sich bei Genossenschaften einschreiben. JETZT. Mich interessiert das Thema Mietwohnungen ja weil ich auf beiden Seiten tätig bin, als Vermieter und Mieter und alles dazu lese, was mir in die Finger kommt. Und in einem Interview mit einem Genossenschaftler habe ich gelesen, dass die sagen, dass es gar nicht so schlecht aussieht (und der sprach für Berlin, nur unwesentlich schlechter als München). Die würden ihre Wohnungen- günstige Wohnungen- gar nicht inserieren auf dem freien Markt weil es immer genug Genossenschaftler gebe, die in die Wohnungen wollten. Falls doch eine frei vermietet würde, würden die Ämter die Genossenschaftsanteile finanzieren. Seiner Ansicht nach wartete man ca 18 Monate. Und- Man muss keine der angebotenen Wohnungen nehmen bzw. sich darauf bewerben. Von daher, schreibt Euch jetzt ein, dann habt Ihr vielleicht Glück und er findet im Anschluss an seine Ausbildung was.

Ansonsten- ich habe zum ersten Mal am eigenen Leib (quasi) erlebt, wie drückend das Problem ist. Unser Großer studiert im Ruhrgebiet, da gibt es keinen Druck, er konnte sofort in ein Wohnheim für 200 Euro warm und als ihm das Zuviel wurde, haben wir eine Wohnung gekauft. Wollten wir eh, und hier gab es über 70 qm Altbau fußläufig zur Innenstadt und 5 Minuten zur U Bahn, die keine 20 zur Uni braucht, für 87.000 Euro. Haben wir über eine Grundschuld finanziert, die Zinsen kosten uns keine 100 Euro pro Monat ( also am Anfang, bei einem Annuitätendarlehen reduziert sich der Zinsanteil ja ständig). Der Rest ist unser Vermögensaufbau. Kaufen war deutlich günstiger als mieten, am Ende machen wir noch deutlich plus-denn so eine uninahe Wohnung kriegt man immer gut vermietet. Kurz- das war problemlos, er hätte auch für appel und ei mieten können.

Für das Kind in Köln hatte sich das ganze quasi von selbst ergeben weil wir da eine Wohnung hatten, und die Mieter ausgezogen waren. Wir verzichten zwar auf die Mieteinnahmen, aber die mussten wir ja voll versteuern-und für das, was wir da an Plus nach Steuern hatten, hätte man niemals eine Wohnung dort mieten können. Sprich, auch das war einfach.

Jetzt aber- die Tochter und Fremdmiete. Es war, wie ich sagte, im Nachhinein so dramatisch nicht, aber : erstmal war das Angebot begrenzt. Wir wollten im Zentrum oder zentrumsnah mieten, ich wollte auf keinen Fall Erdgeschoss. Da hätte ICH nicht gut schlafen können, ich finde, dass man nachts das Fenster können muss und habe da angst bei EG. Und wir hatten natürlich ein finanzielles Limit. Das scheinbar dem von Millionen anderen auch entsprach. Bedeutet- bis auf einen Fall haben sich die Inserenten nie selbständig an uns gewandt wegen Besichtigung, sondern ich habe bei allen nachhaken müssen. Obwohl ich in die vorgefertigte Selbstauskunft nur "Bestantworten" eingeben konnte ( zwei Beamte auf Lebenszeit, oberstes Einkommen nach dortiger Skala, kein Tier, Alleinzug meiner Tochter) und im Anschreiben immer zeigen konnte, dass ich geradeaus deutsch schreiben kann. Besonders schwierig war das bei Hobbyvermietern ( "von privat"), da hatte ich oft das Gefühl, es soll für den Vermieter kostenfrei vermietet werden-aber unprofessionell. Eine Trulla bspw. wollte eine Kopie unserer Ausweise sehen ( man fragt sich ja auch, warum man eine Ausweiskopie als Voraussetzung für eine Besichtigung zeigen soll- der Ausweis belegt Nationalität, Geburtsort, Foto. Wobei es eben die oberste Etage in einem Wohnhaus war, wo sonst die Vermieter wohnten. Wir sind ziemlich dunkel ausgefallen, mein Mann spottete immer " Durchs Rheinland ist viel Volk gefleucht" und seitdem ich als Studentin in einer italienischen Eisdiele Eis verkauft habe, weiß ich, dass ich gut aus Südeuropäerin durchgehe. ( "Sie sprechen aber gut deutsch"- das mir in meiner Eisdiele). Egal. Professionell lief es bei Vonovia. Maske ausgefüllt, Einladung zur Besichtigung, Wohnungsangebot. Leider war die nicht unseren-Tochters Vorstellungen entsprechend- aber da ging es so zu, wie ich mir das vorstellte. Dann eben Besichtigungen-wobei ich teils auch die Übersicht verloren habe. Vielleicht hat auch angeschreckt, dass man für seine minderjährige Tochter sucht und Vermieter halt glattere Konstruktionen bevorzugten. Was ja ok ist.

Nun denn- hier hats dann geklappt. Mit Hin und her und Vorstellungsschreiben, innerhalb von knapp vier Wochen war das Thema Wohnungssuche durch. Es war anstrengend, aber wir sind wirklich zufrieden. Sie zahlt warm 800 Euro, dazu Strom, Internet, GEZ. Sie darf untervermieten-bislang haben da WGs gewohnt-gegen einen Untervermietungszuschlag. Die Hütte wird renoviert vor ihrem Einzug, Küche ist drin.

Mein Bruder, der unsere Kinderunterbringungspolitik seit Jahren verfolgt, frage mich jetzt ganz schüchtern, ob für mich jetzt eine Schmerzschwelle erreicht sei, finanziell. Und vermutlich habe ich in diesem Forum über die Jahre bedeutend mehr über meine finanziellen Verhältnisse ausposaunt als in meiner Familie. Die Wahrheit ist, dass es gerade derzeit kein Problem ist weil wir ja als expats über unsere angemessen ordentliche Besoldung hinaus noch Auslandszuschläge einsammeln. Weshalb ich auch noch gerne ( bei allem Jobfrust, den ich ja in einem anderen Unterforum beschrieben habe), hier weitermachen will bis meine Tochter das duale Studium abgeschlossen hat und die Brüder fertig sind.

Nur mit deutschem Gehalt wären die Kosten für die Kinder nicht unüberwindbar- aber würden einen doch mehr rechnen lassen und die Sparquote reduzieren -oder vielleicht sogar das Gesparte angreifen?? Kann ich grad nicht sagen. Aber wie oben- ich bin froh, wenn die Kinder selbständig sind und ich die Verantwortung abgeben kann.


Festgestellt habe ich, dass das Wohnungsproblem in manchen Städten wirklich arg ist. Ich bin total überzeugt, dass meine Tochter ohne unsere Unterlagen nichts gekriegt hätte. Was ich verstehe, aus Vermietersicht. Aber was soll die Masse machen (mein Kollege mit in München studierender Tochter hat bspw. eine Wohnung gekauft- ich habe mir neugierigst Details erfragt-gute Lösung, aber das kann eben nur einer von 100 oder 1000 machen).


Im Ergebnis ist die Schulzeit die billigste Zeit- wenn die Kinder klein sind, hat man Kinderbetreuungskosten und Verdienstausfall, wenn sie auswärts studieren, muss man ihren Lebensunterhalt zahlen. Wir machen das im übrigen gerne, ich kann mir nichts besseres vorstellen, als meine Kinder bei ihrem Weg ins Leben zu unterstützen. Aber es ist einfach eine massive Bürde, ohne wenn und aber.


Aber ich frage mich, wie das weitergehen soll. Ich meine, ich habe selber da studiert, in den achtzigern, schon da war es nicht einfach. Aber es gab ausreichend Studentenwohnheimzimmer (wenn man mit einem der unmodernen Zimmer mit Gruppentoilette zufrieden war), auch ausreichend WGs und alleine wohnen war teuer, aber mit Schmerzen machbar bei Bafög Höchstsatz plus Minijob. Heute das....


Euch allen jedenfalls auch alles, alles Gute wenns soweit ist

und nun ein schönes langes Wochenende...….

ich muss zwar gleich ins Büro zur Sonderschicht...…….aber ich weiß ja, warum. Und wenn die Kinder durch sind, leg ich die Füße hoch.....

Benedikte

 
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